Hallo
angeblich läuft man in einem Wettkampf immer besser als im Training.
Ist es tatsächlich möglich, im Rennen einen km-Schnitt durchzuhalten, den man im Training nie für möglich gehalten hätte?
Wie stark ist bei euch die Verbesserung? Habt ihr da Erfahrungswerte?
Danke, Eva
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also bei mir ist es wirklich so, dass ich im wettkampf flotter unterwegs bin als im training. allerdings muss ich mir den lauf dafür aber auch entsprechend einteilen, denn auch wenn es ein wettkampf ist - ich habe meine grenzen 
wenn ich aber im ersten teil des wettkampfes darauf achte, nicht zu schnell zu laufen, kann ich im zweiten teil des laufes jedoch konstant schneller laufen als im training.

wenn ich aber im ersten teil des wettkampfes darauf achte, nicht zu schnell zu laufen, kann ich im zweiten teil des laufes jedoch konstant schneller laufen als im training.
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Ja, das ist sogar gut möglichangeblich läuft man in einem Wettkampf immer besser als im Training.
Ist es tatsächlich möglich, im Rennen einen km-Schnitt durchzuhalten, den man im Training nie für möglich gehalten hätte?

Ich quäle mich im Training so gut wie nie, laufe daher auch nie am Limit. Im Wettkampf schon. Da sind bei mir schonmal 2 Minuten pro km Verbesserung drinWie stark ist bei euch die Verbesserung? Habt ihr da Erfahrungswerte?



What was hard to suffer, is sweet to remember.Seneca
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Ja, nachdem ich ja noch nicht so lange laufe ist das noch relativ frisch.evimaus hat geschrieben: Wie stark ist bei euch die Verbesserung? Habt ihr da Erfahrungswerte?
Also:
10er:
Am 21.11.06 bis dato schnellster Trainingslauf (wirklich mit dem Gefühl, es geht nicht mehr schneller)
10,35 km in 57:57 (@5:36/km), Puls 162
2.12.06 dann erster 10 km WK
10 km in 49:36 (@4:58/km), Puls 171
HM:
15.03.07 bislang schnellster Trainings 20er
20,25 km in 1:59:38 (@5:54/km), Puls 156
22.04.07 erster HM WK
21,1 km in 1:49:31 (Netto irgendwo bei 1:48:45, also @5:09/km), Puls 167
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Das sind ja enorme Steigerungen!
Mein Mann ist vor kurzem die Strecke des geplanten HM in 1,40 h gelaufen (seinem Gefühl nach am Limit!).
Im Wettkampf 10 Tage später waren es dann 1,32 h.
Auch das finde ich schon sehr erstaunlich.
Hoffentlich steigere ich mich im Wettkampf auch so!
Eva
Mein Mann ist vor kurzem die Strecke des geplanten HM in 1,40 h gelaufen (seinem Gefühl nach am Limit!).
Im Wettkampf 10 Tage später waren es dann 1,32 h.
Auch das finde ich schon sehr erstaunlich.
Hoffentlich steigere ich mich im Wettkampf auch so!
Eva
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Da das auch psychologisch begründet ist, ist das sehr individuell.
[Falls die Anfänger hier wirklich unter sich sein wollen: Hier bitte aufhören zu lesen.]
Prinzipiell läuft man im WK natürlich schneller. Es geht mir auch so, dass ich mir im Training nach 15km Marathonrenntempo nicht vorstellen kann, das Tempo 42km lang zu laufen. Andererseits sagt mir ja die Erfahrung, dass es geht.
Es ist aber durchaus auch denkbar, dass man mal im WK langsamer läuft als man das bei einer Tempoeinheit getan hätte, zum Beispiel weil man bei der Tempoeinheit geringere Angst hat, das Tempo nicht bis zum Ende halten zu können. Läufer, denen das öfter so geht, nennt man dann Trainingsweltmeister.
Und selbstverständlich laufe ich im Training auch häufig schneller als WK-Tempo, nur dann halt nicht so lange. Ein Tempo, das man noch nie gelaufen ist, im WK zu laufen, wäre eine zusätzliche Schwierigkeit.
Um mal Zahlen zu nennen: Vor kurzem bin ich im WK 5km in 17:30 gelaufen, die Strecke war etwas zu kurz, also sagen wir mal knapp 18. Das war langsamer als ich wollte, aber noch ok. In einem Tempodauerlauf im Training bin ich Samstag 5km in 18:40 gelaufen. Wenn man bedenkt, dass letzteres auch gefühlt nicht am Anschlag war, ist der Unterschied eigentlich zu klein.
Gruß,
Carsten
[Falls die Anfänger hier wirklich unter sich sein wollen: Hier bitte aufhören zu lesen.]
Prinzipiell läuft man im WK natürlich schneller. Es geht mir auch so, dass ich mir im Training nach 15km Marathonrenntempo nicht vorstellen kann, das Tempo 42km lang zu laufen. Andererseits sagt mir ja die Erfahrung, dass es geht.
Es ist aber durchaus auch denkbar, dass man mal im WK langsamer läuft als man das bei einer Tempoeinheit getan hätte, zum Beispiel weil man bei der Tempoeinheit geringere Angst hat, das Tempo nicht bis zum Ende halten zu können. Läufer, denen das öfter so geht, nennt man dann Trainingsweltmeister.
Und selbstverständlich laufe ich im Training auch häufig schneller als WK-Tempo, nur dann halt nicht so lange. Ein Tempo, das man noch nie gelaufen ist, im WK zu laufen, wäre eine zusätzliche Schwierigkeit.
Um mal Zahlen zu nennen: Vor kurzem bin ich im WK 5km in 17:30 gelaufen, die Strecke war etwas zu kurz, also sagen wir mal knapp 18. Das war langsamer als ich wollte, aber noch ok. In einem Tempodauerlauf im Training bin ich Samstag 5km in 18:40 gelaufen. Wenn man bedenkt, dass letzteres auch gefühlt nicht am Anschlag war, ist der Unterschied eigentlich zu klein.
Gruß,
Carsten
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Boah, bist du zur Zeit langsam!CarstenS hat geschrieben: Um mal Zahlen zu nennen: Vor kurzem bin ich im WK 5km in 17:30 gelaufen, die Strecke war etwas zu kurz, also sagen wir mal knapp 18.

Scnr, Matthias
Pain is temporary, pride is forever (Dave Scott)
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Ich habe in den letzten WKs festgestellt, dass ich wohl zu den Trainingsweltmeistern gehöre. Zumindest waren im Ziel noch (zu viele) Körner übrig.CarstenS hat geschrieben:Es ist aber durchaus auch denkbar, dass man mal im WK langsamer läuft als man das bei einer Tempoeinheit getan hätte, zum Beispiel weil man bei der Tempoeinheit geringere Angst hat, das Tempo nicht bis zum Ende halten zu können. Läufer, denen das öfter so geht, nennt man dann Trainingsweltmeister.
Bestzeiten: 3km - 9:50, 5km - 17:08, 10km - 36:05
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Hallo Eva,
auf deine Frage fallen mir zwei Antworten ein. Wenn man "taktisch" alles richtig macht, geht man voll ausgeruht in den Wettkampf. Alle Depots sind randvoll, man hat seine maximale Leistungsfähigkeit erreicht. Im Training erreichst du diesen Zustand nie. Die nächste Laufeinheit kommt, bevor der Körper diesen Zustand höchster Leistungsfähigkeit erreichen kann. Schon deshalb ist die Wettkampfzeit mutmaßlich deine bestmögliche. Natürlich kann einem die Tagesform einen Strich durch die Rechnung machen, aber darum geht's ja hier nicht.
Die zweite Antwort bezieht sich auf mentale Wirkungen des Wettkampfes, die es im Training nicht gibt. Bevor du auch nur einen Meter gerannt bist, hat dein Nervensystem über Hormone schon alle Systeme auf volle Leistung programmiert. Dieses "Programm" kann man spüren, als Aufregung, Prüfungsgefühl im Bauch, große Vorfreude, ständig auf's Klo müssen, usw. Dann der Lauf selbst, die vielen LäuferInnen um dich her, das reißt mit. Die Stimmung stimuliert die Leistung. Familie ist ev. da, Freunde, du willst dein Bestes geben und du gibst es. Das musst du nicht einmal in dieser Form denken, das Unterbewusstsein regelt die "Chose". So leistungsbereit und damit leistungsfähig bist du im Training nicht. Training ist Alltag, Gewohnheit, Training ist Pflicht, der Wettkampf ist die Kür.
Alles Gute
Gruß Udo
auf deine Frage fallen mir zwei Antworten ein. Wenn man "taktisch" alles richtig macht, geht man voll ausgeruht in den Wettkampf. Alle Depots sind randvoll, man hat seine maximale Leistungsfähigkeit erreicht. Im Training erreichst du diesen Zustand nie. Die nächste Laufeinheit kommt, bevor der Körper diesen Zustand höchster Leistungsfähigkeit erreichen kann. Schon deshalb ist die Wettkampfzeit mutmaßlich deine bestmögliche. Natürlich kann einem die Tagesform einen Strich durch die Rechnung machen, aber darum geht's ja hier nicht.
Die zweite Antwort bezieht sich auf mentale Wirkungen des Wettkampfes, die es im Training nicht gibt. Bevor du auch nur einen Meter gerannt bist, hat dein Nervensystem über Hormone schon alle Systeme auf volle Leistung programmiert. Dieses "Programm" kann man spüren, als Aufregung, Prüfungsgefühl im Bauch, große Vorfreude, ständig auf's Klo müssen, usw. Dann der Lauf selbst, die vielen LäuferInnen um dich her, das reißt mit. Die Stimmung stimuliert die Leistung. Familie ist ev. da, Freunde, du willst dein Bestes geben und du gibst es. Das musst du nicht einmal in dieser Form denken, das Unterbewusstsein regelt die "Chose". So leistungsbereit und damit leistungsfähig bist du im Training nicht. Training ist Alltag, Gewohnheit, Training ist Pflicht, der Wettkampf ist die Kür.
Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. 
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe
PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe
PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
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Ja, ja, rub it in. Salz in die Wunde, Messer umdrehen, was auch immer die richtigen Bilder sind.MatthiasR hat geschrieben:Boah, bist du zur Zeit langsam!![]()
:-)
(Natürlich waren die Bedingungen schlecht ;-)
HI,
also ich habe im Wettkampf meine Zeiten bisher immer noch verbessert (auch wenn ich dazu noch nicht oft die Gelegenheit hatte). Im Wettkampf fällt es mir halt einfach leichter, an der Belastungsgrenze zu laufen als im Training, vorallem auf den letzten Metern.
Greets, Berni
also ich habe im Wettkampf meine Zeiten bisher immer noch verbessert (auch wenn ich dazu noch nicht oft die Gelegenheit hatte). Im Wettkampf fällt es mir halt einfach leichter, an der Belastungsgrenze zu laufen als im Training, vorallem auf den letzten Metern.
Greets, Berni