KarinB hat geschrieben:Es gibt sehr viele Reaktionen auf das Kickbike. Das hätte ich eigentlich nicht erwartet, als ich es gekauft habe. Ich dachte die Leute gewöhnen sich ziemlich schnell daran und es gibt bald viele Erwachsenentretroller. Das ist jetzt schon 6 Jahre her und die Reaktionen sind noch genau wie am Anfang.
Hmm... da sehe ich Parallelen zum Liegeradfahren. Ich habe vor 12 Jahren mit Liegerad angefangen und dachte, dass es wohl in 1-2 Jahren ganz viele Lieger geben wird, weil der Lieger für einige Einsatzzwecke (Reise, Touren, Speed) unschlagbar ist. Aber nee, es kam kein Boom. Sicher, es sind inzwischen deutlich mehr geworden, aber das Upright (normale Rad) ist nachwievor dominant. Eigentlich hätte ich gedacht, dass der Roller als Sportgerät mehr Potential zur Verbreitung hat als Liegeräder, weil er viel günstiger ist. Andererseits ist ein Fahrrad für manche alltägliche Dinge sicher im Vorteil. Es kann mehr transportieren und ist effizienter bzw. schneller. Im allgemeinen Umgang sehe ich die Rollervorteile beim Maß und Gewicht. Ein Kickbike kann man an einer Hand tragend aus dem Keller holen bzw. in die Wohnung hochtragen, viel bequemer als ein Rad. Dazu kann ein Kickbike wie ein Faltrad (welches i.a. schwerer und teurer ist) in einem Transportsack transportiert werden. Den eigentlichen Einsatzzweck sehe ich aber im Sport. Während Laufen Spaß durch Popularität bringt, weil es sehr viele tun und die Rennen oft viele Zuschauer haben, bietet das Fahrrad mehr Dynamik. Eigentlich fahre ich lieber Rad als dass ich laufe, aber manchmal gefällt mir die Einfachheit des Laufens doch besser und so habe ich auch schon ein paar Läufe mitgemacht. Auch ist die geringere Geschwindigkeit weniger gefährlich, man vergleiche einen Marathon mit den unfallträchtigen Vattenfall-Cyclassics. Hier liegt der Roller exakt dazwischen, ist einfacher gestrickt als ein Rad (keine Wartung der Kette, leichter, billiger, etwas kleiner), bietet aber dennoch richtige Fahrdynamik. Der Aktionsradius ist auch größer als beim Laufen, so dass man nicht nur "vor der Haustür" unterwegs ist. Jetzt würde ich mir halt nur noch Zuschauer wie bei den großen Marathons und eine Aktzeptanz wie beim Laufen wünschen

, dann wäre der Rollersport perfekt

. Im Prinzip könnten sie wie Skater integriert werden, muss man mal schauen, was in der Zukunft machbar ist. Derzeit erscheint den meisten Organisatoren eine Roller-Integration wohl nicht lukrativ und man möchte kein Risiko eingehen, weil man den Sport nicht kennt, denke ich.
j.