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Von der Quadratur des Kreises - Nachtmarathon Marburg 2007

Von der Quadratur des Kreises - Nachtmarathon Marburg 2007

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Freitag der 13. Juli 2007 - Gerade vier Wochen sind seit Biel verstrichen und mich lockt ein weiterer Marathon. Eigentlich nichts besonderes für einen Ultraläufer. Doch es geht um mehr. Ich fahre nach Marburg, um einen alten Widersacher zu stellen. Er trägt den Namen "Marathon-unter-drei-Stunden". Ist so kurz nach einem 100 km-Lauf eine Marathonbestzeit möglich? Hintergründe und wie das Projekt ausging erfahrt ihr hier.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

2
Hallo,

interessanter und ausführlicher Bericht! Schön, mal einen Bericht von dir von einem Lauf zu lesen, bei dem ich selbst dabei war - allerdings ja nur auf dem Halbmarathon. Ich wunder mich bei deinen Berichten immer, wie du dir beim Laufen die ganzen Details merken kannst - Respekt! :daumen: So detailreich würde ich das nie hinbekommen, ich hab 1h nach dem Lauf schon die Hälfte vergessen ... :klatsch:

Hab auch im Stadion mal geschaut, ob ich Gueng oder dich erspähe, weil ich von euch beiden hier Fotos gesehen habe, aber im Dunkeln habe ich keinen von euch erkannt. Bin auch um ca. 22:30 schon weg.

Es war eigentlich schon ein Tag zum schnell laufen, Die Bedingungen waren gut, die Strecke finde ich wirklich richtig gut - aber dennoch sind einige schlechter gelaufen als erhofft oder erwartet. Und der Anfang der Strecke verleitet dazu, zu schnell anzufangen. Bin die ersten zwei km wahrscheinlich etwa genauso schnell angelaufen wie du, beim HM hat sich das zum Glück nicht so gerächt, war ja auch nicht soo weit von meinem Zieltempo entfernt.

Von den HM-Läufern sind wohl auch einige hinten ganz schön eingebrochen, ich war nur am überholen, dabei bin cih selbst auch langsamer geworden.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

3
Du bist einfach zu schnell losgelaufen ( selbst für eine Sub knapp unter 3 Std. ) und hast auf den ersten soviel Kohlenhydrate verballert, dass hinten raus nichts mehr ging.
Mit deiner Erfahrung, das ist mir ein Rätsel :confused:

4
Aus meiner Sicht eine sehr starke Leistung und nicht in die Rubrik Enttäuschung einzuordnen.
Ich hatte voriges Jahr 4 Wochen nach Biel wieder vorsichtig meine ersten Laufversuche gestartet und du läufst Marathon unter 3:15 :daumen:
Und auch wenn ich nicht annähernd auf so hohem Niveau sportel, kann ich mir vorstellen, dass dieses Vorhaben (mit unter 3h) wohl zu diesem Zeitpunkt suboptimal :wink: war.

Gruß
Andre

5
Hallo Udo,
selbst wenn die Quadratur des Kreises möglich wäre, dann hast Du doch genau das "richtige" getan, um es unmöglich zu machen :peinlich: :

"...Kilometer Zehn: 41 Minuten und ein paar Sekunden sind seit dem Start verstrichen. Schierer Wahnsinn dieses Tempo. So schnell war ich bisher nur einmal auf dem ersten Viertel. Das war in Florenz und das ging fürchterlich in die Hose...
...Ich kenne die Situation, erlebte sie so ähnlich schon einmal. Lange her, aber nicht vergessen, es war im November 2004 in Florenz.
Bis kurz hinter die Halbmarathonmarke konnte ich das Sub3h-Tempo damals gehen, dann war der Ofen aus. Danach „starb“ ich zwanzig Kilometer lang dem Ziel entgegen. Genau das blüht mir heute wieder. Und es sind gerade mal dreizehn Kilometer gelaufen …
"

Mensch Udo, eigentlich hätte man annehmen können, dass Du wüsstest, dass man so nicht seine optimale Leistung abrufen kann. Sehr wahrscheinlich weißt Du das ja auch.

Ansatzweise kann ich mir vorstellen, wie es sein muss, fast 30 km lang "zu sterben", allerdings möchte ich diese Erfahrung nicht wirklich selbst machen...
Na, immerhin bist Du ganz ordentlich "gestorben": gefinisht und so schlecht ist die Zeit doch gar nicht!

Interessante Erkenntnis:
"... Selbst nach den 100 km von Biel war ich nicht annähernd so „erledigt“ wie an diesem Abend ..."

Übrigens: Der Marburg-Bericht las sich besser, als der Bieler... :daumen:
:tuschel: Wenn denn sportliche Leistung und Qualität der Berichte generell im umgekehrten Verhältnis zueinander stehen, dann bitte ich künftig um misslungene sub3-Läufe... (kleiner Scherz!)
:zwinker5:
...hab hier nur meine Meinung formuliert. so what?

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Hallo UDO,

wie immer hast Du einen super Bericht geschrieben. Vielen Dank dafür.

Ein Sterben über 29 km durchzustehen und dann noch 3:14:14 zu laufen ist auch eine grandiose Leistung. Vor allem, wenn Du Sie im Zusammenhang mit dem in diesen Jahr schon erbrachten Leistungen siehst...

Grüße

Bernie
Benutzerbild aufgenommen beim Rotterdam Marathon 2012
Bild

7
Hallo Udo,

diesen Bericht habe ich mit besonders viel Interesse gelesen. Es klingt vermessen, aber ich erkenne irgendwie mehr Parallelen als nur die selbe, so exakt von dir beschriebene Strecke.
Z.B. neben der Bestzeitabsicht das letzte Intervalltraining, was ich im nachhinein für zuviel halte.

Vorm Start sah ich dich erst, als es zu spät war, ich hatte in den letzten Minuten nichts an der Spitze verloren :D Dann erkannte ich dich, als ich 3:07 auf der Uhr hatte und du bei km 41 mich überrundetest. Ich dachte schon, ohje, da wird er enttäuscht sein.

Ich glaube aber an einen wesentlichen Einfluß der äußeren Bedingungen. Denn mir ging es kreislaufmäßig noch nie so schlecht. Nach den echt kühlen Tagen plötzlich wieder warm, drückend schwül. Dafür relativ zu hohes Tempo im ersten Drittel (betrifft mich). Später dagegen die stark sinkenden Temperaturen... Ich genoß sie zwar, aber mir wurde übel, ich kippte im Ziel fast um und war kaum in der Lage, die 45 Min. nach Hause zu fahren. Nix mit Foritreffen, leider :frown:

Naja, beim nächsten Mal dann wieder besser!
:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

8
Also zunächst mal Anerkennung und großen Respekt für die Leistung durchzulaufen, wenn's eben nicht so gut läuft. :daumen: Wie das Gefühl ist, kaputt zu sein und dann noch so viel vor sich zu haben, kenne ich aus eigener Erfahrung (Scharzwaldmarathon, sogar mit Gehpausen dazwischen).
Von der Ursache her scheint mir das Training zwischen Biel und Marburg zu hart und das Anfangstempo (viel) zu schnell gewesen zu sein.

Grundsätzlich kann man schon einen schnellen Marathon 4 Wochen nach einem 100-er laufen. Ich selbst hab's einmal 4 und einmal 5 Wochen später gemacht, hab allerdings zwischendurch eher leicht trainiert.

Aber nochmal: wenn alles leicht fällt, ist es easy. Die "harten Prüfungen" machen den Unterschied.

Bernd

9
Hey Udo,

ein toller Bericht.
Das Ergebnis ist zwar noch gut, aber natürlich "Meilen" hinter Deinem Ziel. Der zu schnelle Angang konnte fast nicht gut gehen.
Da haben Alfa und 42bis100 schon recht, das hätte Dir klar sein müssen.
Aber wie Du selbst schreibst, hast Du trotzdem Erfahrungen gesammelt, was ja nicht das schlechteste sein muss.
Ich hoffe, auf einen weiteren sub 3 Versuch im Herbst. :daumen:
Mein Laufblog

10
Hallo Udo,

so kurz nach Biel ein Sub3-wahnsinnsunternehmen
Auf Marburg verzichten hieße der verpassten Chance nachzutrauern: „Damals wär’ es möglich gewesen, aber du hattest ja nicht den Mumm dazu!“

innerlich hast Du wohl gewusst, dass das nicht gut gehen kann, aber gut das Du es versucht hast :zwinker5: . Allein für den prickelnden Bericht hat sich DAS für uns gelohnt :nick:

Frett
Wettkämpfe: Ultra-40x; Marathon-38x; HM-3x; 10 km-3x;

PB: U-116,1km/12Std, Biel 10:14, 65km/6Std; M-3:22; HM-1:35; 10 km-44:48

2010 Senftenberg HallenDoppelmara. 3:43/3:47, Rodgau 50 km 4:24, Marburg 50 km 4:24, Kandel-M 3:26, Eschollbrü. 50 km 4:12, Dt.Weinstr. 3:35, Rennsteig-SM 7:24, Bad Waldsee 3:27, 12-Std. Fellbach 112,9 km, 80km-Fidelitas 7:50, Ermstalmara. 3:46, Immenst-Gebirgsmara. 6:16, Allgäu-Ultratrail 9:02, ebm-Papst 3:39, Wörterseetrail 6:08

11
Danke euch allen.

Der Laufbericht lässt ja erkennen, dass ich sehenden Auges, also in Missachtung aller subjektiven und der wenigen objektiven Indikatoren, in mein "Unglück" rannte. Motto: Man weiß ja nie, vielleicht klappt es ja doch. Tat es aber nicht. Mir war klar, dass es nur zwei Alternativen gibt: Leiden+Triumph oder Leiden ohne Triumph. Leiden schreckt mich halt nicht. Der einfachere Weg, die leichtere Alternative ist (meist) nicht meine :D .

Gruß Udo (der sich mal ein paar Tage aus dem Forum abmeldet)
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hallo Udo,

toller Bericht, absolut spannend ... aber die ganze Zeit tobt mir im Kopf herum: Das kann doch nicht funktionieren!

Aber was soll's: sub 3:15h so kurz nach Biel ist schon eine Hammerzeit. Da kann der nächste Versuch eigentlich nur noch gelingen :daumen:

Grüße
Andreas

13
Moin UDO,
Du bist ein positiv Verrückter.
Meinen absoluten Respekt für diese (jedenfalls für mich unerreichbare) Zeit.

Jetzt mach aber mal ein bisschen dolce vita mit Ines.
Sie hat es verdient.

Gruß
Tom vom Meer

14
Hallo UDO,

habe in Deinem Bericht gelesen: „Unlust und fehlende Motivation“ , daran hast Du ja das scheiter für <3h ausgemacht. Bei mir verlief es ähnlich beim Versuch <90Min beim HM in Stuttgart zu laufen! Nur das bei mir gleich der Körper komplett gestreikt hat und ca. ein 3/4 Jahr gar nix ging! Jetzt bereite ich mich gemächlich auf den NY-M vor an eine bestimmte Zeit ist nach 2006 nicht zu denken! Versuche jetzt pro Jahr irgendwie 1 M zu laufen und alles was zw. 3:30 & 3:45 ist ist OK.
Daher Kopf hoch die 3h fallen bei Dir bestimmt noch, drücke Dir in jedem Fall die Daumen

Gruß
Agi
HM Stuggi 2005: 1:33:39
M Lissabon 2005: 3:08
HM Köln 2007: 1:37:30
M New York 2007 3:21:10
HM Köln 2008: 1:33:16

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A R hat geschrieben:Daher Kopf hoch die 3h fallen bei Dir bestimmt noch, drücke Dir in jedem Fall die Daumen
Danke dir. Der Kopf war aber eigentlich gar nicht unten. Inzwischen habe ich schon so viele Ziele erreicht bzw. Träume realisiert, dass mir ein Misserfolg nicht mehr so nahe geht. Außerdem: Das tolle an Zielen ist doch vor allem an ihrer Verwirklichung immer wieder zu arbeiten. Und: Nach Marathon Sub3h gibt es für mich kein sinnvolles, neues Marathonzeitziel mehr. Die drei Stunden sind meine Schallmauer. Sollte sie fallen, erkenne ich erstens keinen Sinn darin danach z.B. 2:55h laufen zu wollen und halte es zweitens auch für nicht machbar. Mein persönliches Limit (gebildet aus Talent/Alter/vertretbarer Aufwand) liegt ungefähr bei 3h. Sehr ehrgeizige Freizeitsportler - und zu denen zähle ich mich - dürfen vor allem eins nicht versäumen: Erkennen, wo ungefähr ihre Grenze liegt und diese dann auch akzeptieren. Wem das nicht gelingt, der bekommt Probleme. Körperlich und mental. Das ist jedenfalls meine feste Überzeugung.

Gruß Udo
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Sicher ?
ich bin immer der Meinung, eine bestimmte Leistung erbringen ist okay, aber man/frau kann auch Glück gehabt haben, also muß die Leistung ein zweites mal bestätigt werden. Da scheiden sich die guten von den sehr guten Läufern :teufel:

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Alfathom hat geschrieben:aber man/frau kann auch Glück gehabt haben, also muß die Leistung ein zweites mal bestätigt werden. Da scheiden sich die guten von den sehr guten Läufern :teufel:
Wenn jemand im Ausdauerbereich eine Leistung erbringt, dann hat das nichts mit "Glück" zu tun. Wer ein paar Stunden durch die Gegend rennt (und nicht gedopt war), hat die dafür nötige Ausdauer, sonst könnte er das nicht. Im übrigen zeugt deine Antwort von der ewigen Not sich anderen zu beweisen und vor allem mit anderen zu vergleichen. Diese Not habe ich nicht. Und im Freitzeitbereich per se unsinnige Kategorisierungen wie "gute" und "sehr gute" Läufer überlasse ich anderen.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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Leistungen, auch im Ausdauersport, haben durchaus auch etwas mit Glück zu tun. Natürlich kann man viele Faktoren durch die Vorbereitung ausschließen bzw. ihren Effekt auf das Ergebnis deutlich reduzieren. Aber bei Faktoren wie z. B. dem optimalen Wetter (das ja jeder anders interpretiert), der Tagesform, Stimmung usw. kann der Faktor Glück durchaus die ein oder andere Sekunde ausmachen.
27.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47

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Max Power hat geschrieben: Glück:
31.03.2007 Erlanger Frühjahrskriterium (10 km) 49:15 - Allererster WK
29.04.2007 Würzburger Residenzlauf (10 km) 50:26
20.05.2007 Stadtlauf Herrieden (10 km) 51:37
17.06.2007 Jahrtausend Marathon Fürth (HM) 1:50:22 - HM-Debut
07.07.2007 Tanzenhaider Weiherlauf (10,3 km) 47:39
21.07.2007 Altmühlseelauf Gunzenhausen (HM) 1:47:57 - HM-PB
26.08.2007 Finish-Line Herbstlauf Nürnberg (10 km) - Ziel: 47:30

Ich finde du hattest unverschämt viel Glück! Genieß es einfach :D

Mein Glück findest du da unten

Gruß Udo
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Max Power hat geschrieben:Leistungen, auch im Ausdauersport, haben durchaus auch etwas mit Glück zu tun.

Ich meine das aber auch. Neben dem Wetter (Nieselregen! :P ) machen vor allem geeignete Zugpferde das Glück bei den Wettkämpfen aus. Es ist nicht selbstverständlich, so richtig motivierende Mitläufer unterwegs zu treffen. Es hat wenig mit meiner Leistung zu tun, fördert sie aber, und kann wohl nur mit Glück erklärt werden.

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

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@U_d_o: Wer hat behauptet, sportliche Leistungen beruhen ausschließlich auf Glück? Alfa hat von "mann/frau kann Glück gehabt haben" geredet und Max Power schreibt, dass die Leistungen "durchaus auch etwas mit Glück zu tun" haben. Beide berücksichtigen - grob gesagt - lediglich die Umstände, unter denen die Leistung erbracht wurde. Gezieltes Training und Erfahrung können einen zwar auf alle möglichen Umstände vorbereiten, aber was ist, wenn das Ziel dennoch, vielleicht nur um 10sek, verfehlt wurde? Und was ist, wenn man sein Ziel äußerst knapp, z.B. 2:59:59h, erreicht hat? Da soll das Glück keine Rolle gespielt haben? Alfas Idee, eine Leistung müsse wenigstens zweimal erbracht werden, ist ein guter Vorschlag, die Leistung auf sich zu reduzieren.

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U_d_o hat geschrieben: Wenn jemand im Ausdauerbereich eine Leistung erbringt, dann hat das nichts mit "Glück" zu tun. Wer ein paar Stunden durch die Gegend rennt (und nicht gedopt war), hat die dafür nötige Ausdauer, sonst könnte er das nicht. Im übrigen zeugt deine Antwort von der ewigen Not sich anderen zu beweisen und vor allem mit anderen zu vergleichen. Diese Not habe ich nicht. Und im Freitzeitbereich per se unsinnige Kategorisierungen wie "gute" und "sehr gute" Läufer überlasse ich anderen.

Gruß Udo
Ist deine Meinung, akzeptiert, aber sich zu beweisen für wen auch immer, ist eine gute Motivation ( so ist nun mal der Mensch - sonst würden wir heute noch mit Keulen nach dem Wild jagen ), und was ist daran per se schlecht - oder warum mußtes du 4 Wochen nach einen 100 km Lauf versuchen, deine Marathon PB zu knacken, oder kannst du es nicht ab, wenn du in deinem Läuferleben nicht mehr die 3 Std. Marke knackst, provokativ gefragt.
Du widersprichst dir ja auch selber:
U_d_o hat geschrieben: Mein persönliches Limit (gebildet aus Talent/Alter/vertretbarer Aufwand) liegt ungefähr bei 3h. Sehr ehrgeizige Freizeitsportler - und zu denen zähle ich mich - dürfen vor allem eins nicht versäumen: Erkennen, wo ungefähr ihre Grenze liegt und diese dann auch akzeptieren. Wem das nicht gelingt, der bekommt Probleme. Körperlich und mental. Das ist jedenfalls meine feste Überzeugung.
Demzufolge hättest du den Marathon nicht so schnell angehen, geschweige laufen dürfen.
Zur Not kann ich nur sagen, nötig habe ich nichts mehr, habe mehr erreicht, als ich mir jemals habe vorstellen können, das ist mittlerweile alles nur noch Kür, wenn auch ambitioniert, solange mir laufen Spaß bringt und mein Körper nicht eindeutig signalisiert, es geht nicht mehr, mache ich weiter.

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Alfathom hat geschrieben:Zur Not kann ich nur sagen, nötig habe ich nichts mehr, habe mehr erreicht, als ich mir jemals habe vorstellen können, das ist mittlerweile alles nur noch Kür
Wenn das so ist, solltest du nicht so schräge Kommentare schreiben, die genau das nahe legen. :nick:

Gruß Udo
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U_d_o hat geschrieben:Wenn das so ist, solltest du nicht so schräge Kommentare schreiben, die genau das nahe legen. :nick:

Gruß Udo
So schräg finde ich ihn nicht, aber okay, Unterschiedliche Wahrnehmung zwischen Sender und Empfänger, darüber ließe sich endlos diskutieren.
Will es aber damit auch belassen.
Mein Tipp: Erhol dich erstmal richtig, damit die Sub 3 noch klappt.

25
Haricot hat geschrieben:Da soll das Glück keine Rolle gespielt haben?
Ich könnte jetzt meine Argumentation, weiter oben stehend, wiederholen, derzufolge es nichts mit Glück zu tun hat, ob ein Langstreckler Leistung bringt oder nicht. Da sich jedoch einige nicht wirklich bemühen zu verstehen, was ich mit diesen Sätzen ausdrückte, halte ich es für sinnlos.

Aber ich beende das jetzt. Ihr habt Recht. Wenn der Läufer über einen Stein stolpert, mit dem Kopf auf den Randstein schlägt und im Krankenhaus landet, dann war das ein verdammtes Unglück und der Kerl brachte tatsächlich keine Leistung, erscheint nicht mal in der Ergebnisliste.

Wie konnte ich das nur übersehen? :confused:

Gruß Udo
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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Alfathom hat geschrieben:So schräg finde ich ihn nicht
Du hast recht. "Schräg" trifft es nicht genau.
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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Hallo Udo!

Auch von mir mal ein großes Kompliment für deine ausführlichen Laufberichte, die ich immer mit großem Interesse lese. Und natürlich auch Hochachtung vor deinen läuferischen und kämpferischen Qualitäten und Fähigkeiten, auch wenn es mit der sub3 noch nicht gereicht hat.

Alles Gute weiterhin bei der Bewältigung dieses noch offenen Wunsches deiner Laufkarriere.

Wolfgang
stöpsel online ...

28
DerC hat geschrieben:Hab auch im Stadion mal geschaut, ob ich Gueng oder dich erspähe, weil ich von euch beiden hier Fotos gesehen habe, aber im Dunkeln habe ich keinen von euch erkannt.

Es war eigentlich schon ein Tag zum schnell laufen, Die Bedingungen waren gut, die Strecke finde ich wirklich richtig gut - aber dennoch sind einige schlechter gelaufen als erhofft oder erwartet.
Hallo Christof,

na ja, mich konntest du dann wohl auch kaum mehr sehen, nachdem ich mich zum Erholen in den Aufenthaltsraum verzogen hatte :zwinker5: . Macht ja nix, vielleicht sieht man sich irgendwann bei einem anderen Lauf.

Die Bedingungen liefern grundsätzlich keine "Ausrede" für ein schlechteres Ergebnis. Allerdings sollte man bedenken, dass vielen ein Lauf bei hoher Luftfeuchtigkeit schwer fällt oder sogar noch mehr Probleme bereitet. Außerdem gewöhnt sich der Körper an die Zeiten, wann üblicherweise Leistung von ihm gefordert wird. Wenn Läufer gewöhnlich morgens laufen, haben sie womöglich am Abend Probleme.

Dir alles Gute bei deinen nächsten Läufen :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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Schade, dass Du Dich nicht wirklich bemühst zu verstehen, was andere mit ihren Sätzen ausdrücken.
Aber nichts für ungut und zum Schluss geb' ich Dir das Wort:
&quot hat geschrieben:Du bist ein Glückskind Udo! Alles passt in diesem Jahr:
Quelle: http://marathon.pitsch-aktiv.de/

30
stoepselchen hat geschrieben:Alles Gute weiterhin bei der Bewältigung dieses noch offenen Wunsches deiner Laufkarriere.
Danke Wolfgang! Mal sehen, ob es mir irgendwann noch gelingt :) :)!

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
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PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
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U_d_o hat geschrieben:Ich könnte jetzt meine Argumentation, weiter oben stehend, wiederholen, derzufolge es nichts mit Glück zu tun hat, ob ein Langstreckler Leistung bringt oder nicht.
Argumentiert hast du noch gar nix - du behauptest lediglich, dass Leistung nichts mit Glück zu tun hat.

Um mal in meinem Leistungsbereich zu bleiben. Einen HM unter 2 Stunden zu laufen schafft man nicht - indem man nur Glück hat.
Dazu gehört natürlich auch eine gewisse Vorereitung, wobei man auch hier schon etwas Glück haben muss um sich nicht zu verletzen oder krank zu werden.
Bei meinem zweiten HM war ich mir sicher eine Leistung von 1:55 zu erbringen, die erreichte 1:47 ist natürlich zu 100 % meine eigene Leistung - aber dass ich dieses Leistungspotenzial abrufen konnte oder wollte, lag auch an Faktoren (Wetter, Rennverlauf, Tempo der Mitläufer ...) die ich nicht beeinflussen konnte.

Deshalb bin ich der Meinung, es gehört schon ein bißchen Glück dazu am Tag X sein volles Leistungspotenzial ausschöpfen zu können um noch die ein oder andere Minute herauszuholen.

Christoph
der jetzt laufen geht um seinem Glück beim nächsten WK auf die Sprünge zu helfen.
27.09.2009 10 km von Röthenbach (10 km) - 38:58
05.04.2010 Osterlauf Scheßlitz (HM) - 1:26:09
11.10.2009 München Marathon (M) - 3:21:47

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Jetzt geb ich auch noch meinen Senf dazu: Wenn man mit "Glück" die "für sich günstigen Laufbedingungen am Wettkampftag" beschreiben möchte, dann stimme ich zu, dass man für eine schnelle Zeit auch "Glück" braucht. Ansonsten bin ich voll auf der Seite von Udo, dass im Ausdauersport das Wort "Glück" nichts verloren hat.

Gruß
Wolfgang
stöpsel online ...

33
Hallo Odo,
ich habe nun doch noch Deinen Bericht gelesen. Schön, das Du so positiv denkst. Ich bin sicher, wenn Du die vier Wochen nach Biel die Beine hoch gelegt hättest, und keine zusätzlichen Trainingseinheiten eingestreut hättest, wäre Dir das Unternehmen sub 3h gelungen. :daumen:
Das Potential hast Du. Aber sich gleich wieder so zu belasten ist tötlich :klatsch:
Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich bei konsequenter Ruhe nach einem harten Lauf am leistungsfähigsten bin. Vielleicht probierst Du das mal. :)
Du hast ja schon erkannt, das der Körper auch mal Ruhe braucht.
Sportliche Grüße von
Laufmaus Elke :winken:

34
U_d_o hat geschrieben:Danke euch allen.
Leiden+Triumph oder Leiden ohne Triumph.
Gruß Udo (der sich mal ein paar Tage aus dem Forum abmeldet)
Läuferherz was willst Du mehr? :zwinker4:
Es ist ein Leiden mit Triumph geworden :daumen:
Ich glaube, die Anerkennung hast Du Dir verdient. :nick:
Fehler machen wir alle, sonst wären wir keine Läufer :teufel:
Ich jedenfalls wünsche Dir noch viele schöne Lauferlebnisse und das Du bald Dein Ziel Marathon sub3h erreichst.
LG Laufmaus Elke

35
laufmauselke hat geschrieben:Ich habe die Erfahrung gemacht, das ich bei konsequenter Ruhe nach einem harten Lauf am leistungsfähigsten bin. Vielleicht probierst Du das mal. :)
Hallo laufmauselke,

na ja, so schnell wird sich eine ähnliche Konstellation kaum ergeben. Und die wahrscheinlich einzig vernünftige Verhaltensweise nach Biel und der strapaziösen Vorbereitung wäre gewesen, den "Vertrag" mit mir selbst zu erfüllen und zu regenerieren. Die Theorie sagt, so etwas sei nach einem Saisonhöhepunkt nötig. Die Praxis hat es mir bestätigt. Marburg wär' ja nicht davon gelaufen ... Aber was soll's: ich wollte es halt einfach noch mal wissen ... :wink:

Dank dir für die Anerkennung.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h
Gesperrt

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