von den ~120g Glucose pro Tag, die ein Gehirn im Durchschnitt benötigt, können alternativ ~50g durch Ketonkörper gedeckt werden, die bei der Fettoxidation anfallen. Der Rest wird über die Gluconeogenese (Eiweißverzuckerung) gebildet. Es muß schon eine extreme Belastung auf dem Körper liegen und/oder ein starker Substanzabbau (Muskel- und Fettmasse) stattgefunden haben, um diese Grundversorgung nicht aufrecht erhalten zu können.
Die Verwertung von Ketonkörpern ist wie vieles andere auch von Enzymen abhängig, die bedarfsgerecht aber mit etwas Nachlauf produziert werden. Wer daher regelmäßig KH-reich isst und plötzlich entweder durch Umstieg auf die Atkins-Diät oder durch hohe Belastung auf Ketone angewiesen ist, der mag (im Diät-Fall) für einige Tage Konzentrationsschwächen bemerken. Das gibt sich im Normalfall.
Bonsai hat geschrieben:
Da fällt mir noch das aktuelle Dopingbeispiel ein, denn mit Hilfe von erhöhten roten Blutkörperchenwerten soll der Sauerstofftransport erhöht und somit die Leistungsfähigkeit gesteigert werden, denke ich zumindest.

Das würde bedeuten, bei ungedopten Menschen ist die Leistungsgrenze aufgrund von zu wenig Sauerstoff im Blut erreicht, bevor das Gehirn zu wenig Sauerstoff bekommt.
das ist nur ein Weg, den Sauerstofftransport absolut zu erhöhen: das Blut kann mehr Sauerstoff pro Atemzug aufnehmen und pro Herzschlag transportieren. Aber egal wie hoch der Hämatokrit ist, eine Leistungsgrenze gibt es in jedem Fall. Was aber für das Gehirn egal ist: es steht in der gleichen Verbraucherkette wie die Muskulatur und bekommt immer seinen Anteil ab, weil es einfach zu jeder Zeit eine gewisse Menge rote Blutkörperchen gibt, die direkt von der Lunge in das Gehirn strömen und ihren Sauerstoff dort abgeben, ohne auf ihrem Weg eine Muskelzelle auch nur gesehen zu haben.