Krebs- ja und- ich laufe...

Hallo Foris, seit 13 Monaten habe ich Hodenkrens- ein Familienjuwel wurde mir geklaut letztes Jahr - aber ich laufe weiter!
Wettkampfambitionen stehen da freilich im Hintergrund und namentlich ein Stoff - das "Bleomicn" ist mir auf die Lunge geschlagen und ich bin deutlich langsamer geworden- aber sind es nicht die kleinen Dinge im Training, ein Lächeln am Wegrand, ein aufmunterndes Wort - das das Laufen so reizvoll macht? !
Nach 20 Jahren exzessiven Laufens tut es manchmal etwas weh, von "Jungspunts" überholt zu werden. Aber die Bewegung für sich ist schon wie Weihnachten!
Überhaupt, wenn man die existentielle Erfahrung einer Chemo mitgemacht hat, sieht man oft wieder die schönen Dinge des Laufens: Einfach in Bewegung sein und danach hungrig ausgepowert einfach nur auf dem Sofa sitzen und zu essen.
Ich habe vielleicht nur noch ein paar Jahre, aber in denen möchte ich Laufen!
Es ist die ursprüngliche, archaische Form, die uns in den Genen steckt.
Es tut nicht mehr weh, von "Schnelleren" dabei überholt zu werden.
Laufen ist Liebe zum eigenen Körper und ich möchte allen Mut Machen, die selber noch am Chemo-Tropf hängen / hingen!
Gesundheit ist ein Geschenk Gottes, nichts Antrainiertes.
Ich bin durch meine Geschichte ganz weit weg vom Leistungsgedanken gekommen.
Wozu auch immer persönliche Bestzeiten erringen? Das Laufen in immer neuer, reizvoller Landschaft wiegt mehr, ist man einmal sensibilisiert, als jeder Wettkampf.
Ich wünsche allen unter Euch, die verbissen einem Trainingsplan hinterherhechten, ganz viel Gelassenheit!
Liebe Grüsse
Lars

Puh.
Von einer zweimal krebskranken Mama weiß ich, wie sehr einen eine Chemo körperlich niederknüppelt. Dass du wärenddessen noch voll Freude deine Runden drehst, so klein sie im Vergleich zu früher auch sein mögen: Hut ab! Riesenrespekt.
Wünsch dir alles alles gute und dass du diese miese Krankheit mit deiner tollen Einstellung in die Knie zwingst.

Lieber Gruß, Andi

Hallo Lars,

vor 12 Jahren hing ich selber an der gleichen Chemo. Hatte auch Hodenkrebs. Damals bin ich nicht nicht gelaufen, habe erst vor einem Jahr angefangen. Ich habe die Zeit der Erkrankung für mich nicht nur als Krankheit erfahren. Für mich war es ebenso eine Zeit der Besinnung. Ich habe dadurch die Gelassenheit gelernt, Dinge nicht so verbissen zu sehen. Ich habe gelernt, dass Leben anders wahrzunehmen. Und gelernt anders zu leben. Und das hat mich am Ende zu einem glücklicheren Menschen gemacht.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. Lebe dein Leben, Laufe dein Leben. Und höre auf dein Herz!

Hallo Fanta,

da schäme ich mich, wenn ich an meinen Trainingsplan denke.

Ich wünsche Dir alles Gute und viel Kraft zum Leben. Ich wünsche Dir, dass Du noch sehr viele Läufe richtig genießen kannst. Und vor allen Dingen wünsche ich Dir Gesundheit.

Hallo Fanta,
Deine Einstellung find ich echt bewundernswert! Riesen Respekt, dass Du nicht resignierst, sondern weiterhin Deine Liebe zum Laufen beibehältst!

Wünsch Dir alles Gute, viel Spaß an Deinen Läufen und dass Du durch diese positive Einstellung und Freude an der Bewegung wieder gesund wirst!

Alles Liebe

Hallo Fanta!

Danke für Deinen wundervollen Bericht, der eigentlich alles sagt. Einmal mehr wird klar das es beim Sport oder spez. beim Laufen keine Verlierer, Erste, Letzte usw. gibt, sondern nur Gewinner.

Wünsche Dir noch viele schöne Läufe!

Hallo Fanta,

danke für deinen Bericht.
Es zeigt mir, wie klein, meine manchmal so groß erscheinenden Probleme doch sind.
Ich finde deine positive Denk-und Herangehenweise an die Dinge beeindruckend.

Ich wünsche Dir viel Kraft und Gesundheit für deine "hoffentlich" noch lange erfüllte Lebenszeit.

Hallo Lars,

toll!
Mach weiter so.
Passenderweise habe ich gerade die "Tour des Lebens" (Lance Armstrong) gelesen und war begeistert und voller Erfurcht wie er das gemeistert hat.
Ich stelle mir das sehr schwierig vor physisch und psychisch am Ende zu sein und beides so super zu überwinden.
Was der Körper nicht alles kann!
Respekt!

SUPER das Du es hier postest, genau wie Lance sollten viele die Geschichte erzählen, damit viele Betroffene sie lesen und auch den Mut und die Motivation haben können.

Liebe Grüße
und alles Gute für Dich!
Magimaus

Danke für die netten Antworten!
Erst dachte ich, sowas gehört "hier nicht her".
Ich möchte aber noch eins hinzufügen: Bei meiner Krebsart gehört man nicht zu den Todgeweihten, die Heilungschancen liegen da bei bis zu 98 Prozent, gerade wenn man den sicheren Weg OP+Chemo gegangen ist.
Bei Armstrong (s.o.) war das ja anders: Er hatte schon Metastasen bis ins Gehirn.
Trotzdem ist es eine unbeschreibare Erfahrung, plötzlich nicht mehr frei "herummrennen" zu können, sondern über Tage am Tropf zu hängen und den "Gifttröpfchen" beim reinrieseln zuzusehen.
Armstrong übrgens hatte ein besonderes Chemo-Schema bekommen, etwas mit unbeschreibaren Nebenwirkungen (er ist da wirklich durch die Hölle gegangen) allein, um seine Lunge nicht zu gefährden.
Vielleicht tummelt sich ja hier noch der eine oder andere mit Krebs oder Hodenkrebs im Forum. Da empfehle ich die Tragigkomödie "Eierdiebe" (Kinofilm von 2004). Urkomisch und herrlich schräg!
Euch allen ein schönes Wochende!
Lars

Irgendwo habe ich gehört: "Der Sport ist der Hauptfeind des Krebses". Auch wenn es vielleicht nicht hundertprozentig stimmt, ist sicher was Wahres dran. Ich wünsche dir alles Gute

Jörg

Fanta hat geschrieben:Hallo Foris, seit 13 Monaten habe ich Hodenkrens- ein Familienjuwel wurde mir geklaut letztes Jahr - aber ich laufe weiter!

Hallo Lars,
Auch ich kann nur mein Hut ziehen. Ich bin arbeitslos und jammere häufig rum.
Auch ohne Krebs laufe ich ziemlich langsam
Morgen ist 33km Trainingslauf in Berlin Grunewald. Wer ist da?
Herzliche Grüße
Manfred

Hallo Lars,

danke für dieses Outing und den Einblick. Ich kann nicht mehr als dir meinen tief empfundenen Respekt bekunden und dir volle Genesung zu wünschen.

Herzliche Grüße

Udo

Hi Lars,

ich wünsche Dir auf alle Fälle Gesundheit und weiterhin viel Spass beim Laufen.

Ich habe grossen Respekt vor einer solch positiven Einstellung, wenn man mit dieser Krankheit konfrontiert wurde.

Grüsse Kleopatra

Hallo Lars!
Ich finde es wunderbar, daß es so Menschen wie Dich gibt, die durch einfache Worte einen wieder auf den Boden der Tatsachen bringen!!
Wie oft ist man unzufrieden, quält sich aus dem Bett zum laufen und sollte
doch eigentlich jeden Tag, den man unbelastet erleben kann geniesen!!!!
Ich wünsche Dir das Allerbeste
Gruß Superschnecke

flockibaerchen hat geschrieben: Ich habe die Zeit der Erkrankung für mich nicht nur als Krankheit erfahren. Für mich war es ebenso eine Zeit der Besinnung. Ich habe dadurch die Gelassenheit gelernt, Dinge nicht so verbissen zu sehen. Ich habe gelernt, dass Leben anders wahrzunehmen. Und gelernt anders zu leben. Und das hat mich am Ende zu einem glücklicheren Menschen gemacht.

Das war kurz nach meiner Genesung (Frühjahr 2003) auch noch so... aber sooo viel ist davon nicht mehr übrig geblieben - irgendwie killt der Alltag immer wieder meine ganze Gelassenheit..

@Fanta: Ich wünsch Dir alles, alles Gute und ganz viel Kraft!

katzie hat geschrieben:Das war kurz nach meiner Genesung (Frühjahr 2003) auch noch so... aber sooo viel ist davon nicht mehr übrig geblieben - irgendwie killt der Alltag immer wieder meine ganze Gelassenheit..

Das erlebe ich in manchen Momenten auch nicht anders wie du. Aber die grundsätzliche Lebenseinstellung ist einfach eine andere geworden. Dabei hilft mir aber auch, dass ich mir meine Zeiten der Ruhe nehme. Oft sind das meine langen Läufe am Wochenende. Die sind für oft so etwas wie Meditation und bringen mich wieder ins Lot.

Von Zeit zu Zeit ist es ganz schön mal wieder an die wirklich wichtigen Dinge im Leben erinnert zu werden. Meinen Respekt hast du. Für mich wird im Moment das Laufen/der Sport/der Triathlon auch gerade zur Lebenseinstellung

Die Kraft aufzubringen den Sport weiter zu betreiben bei so einer heftigen Diagnose, da gehört ganz viel Kraft dazu, ich hoffe, dass ich diese aufbringen kann, sollte es mich einmal treffen


Gruss Jörg

Da gerät jede noch so tolle neue Bestzeit doch zur totalen Nebensache.

Gehöre selbst zu einer "Krebsfamilie", daher kann ich mir Deine "Karriere" sehr gut vorstellen.

Ich bin auch schon bei mehreren Wettkämpfen gestartet, bei denen das Startgeld und die Verkaufserlöse für die Kinderkrebshilfe gespendet wurden. Das waren meine schönsten Wettkämpfe.

Weiterhin alles Gute wünscht Dir der Highopie

Hallo Lars,

meine Bewunderung und Respekt für diesen emotionalen Bericht hast du, nicht jeder in dieser Situation kann das.

Ich wünsche dir weiterhin viel Spaß am Leben und Laufen .

Viele Grüße
Anett