Hallo zusammen (1. Beitrag),
ich habe seit Ewigkeiten ein Fehlstellung durch ein kürzeres linkes Bein, die wurde vor ein paar Tagen wieder vermessen und für "weniger als 1 cm" befunden und als nicht wirklich wesentlich angesehen.
Hatte schon immer Probleme im Bewegunsapparat, vor allen Dingen muskulär und teilweise Gelenke - bei eigentlich recht starker Muskulatur, grundsätzlich athletischem Körperbau, Bewegungstalent und starken Knochen. Wurde früher mal als "hypermobil" diagnostiziert, d.h. vereinfacht, es ist alles ein bisschen locker. Das Daumengelenk kann ich z.B. nach innen durchknicken und die kleinen Finger "schnacken" lassen.
Ich hatte ferner immer stärkere Probleme auf der linken Körperseite, alle Probleme schienen von dort auszugehen. Was auch immer das heißt; für den Läufer beginnen die Probleme in jedem Fall bei den Füßen. Es sollte sich jeder mal einen Vortrag von einem orthopädischen Schuhmacher halten lassen (womit ich auch sage, dass ich Einlagen trage).
Ich lasse mich untersuchen bei Ärzten, die Mannschaftsärzte von Profi-Sportlern sind. Aaaber: Der Orthopäde wird meines Erachtens dann erst interessant, wenn es akut was zu behandeln gibt. Um die Basis-Probleme kümmert er sich weniger. Diese Beratung kann ein entprechender Schuhmacher oder Physio wesentlich effektiver durchführen ohne Röntgen, Kernspin etc.
Jedenfalls habe ich seit Jahren einen Klammerreflex im linken dicken Zeh. Deshalb bekam ich ursprünglich die Einlagen. Jetzt sagte mit der Fach-Schuhmacher, dass meine Füße einfach gestaucht sind, weil ich lange zu kleine Schuhe getragen habe. Das könne sich aber wieder herausbilden (den Vortrag lasse ich hier mal raus). Von diesem linken Zeh her zieht es durch das gesamte Bein hoch. Das ist die eine Sache.
Jetzt hatte ich zum ersten Mal im Leben ziemlich heftige Hüftprobleme. Haben mich den halben Trainingssommer gekostet, kamen aber eindeutig nicht von einer Überbelastung durch Laufen. Hatte nämlich exakt zu diesem Zeitpunkt eine längere Pause durch Nebenhöhlenprobleme. Die Hüftprobleme entstanden meiner Meinung nach durch eine Übung, die (ich meine sogar, Steffny wars), die ich nie vorher gemacht habe: Auf allen Vieren und das jeweilige Bein seitlich heben.
Es schmerzte undefinierbar (ich nenne das mittlerweile "Wanderschmerzen", nicht vom Gehen, sondern weil sie hier weg sind und dort wieder auftauchen). Ob Adduktoren, Hüftem Oberschenkel, Knie - man konnte es kaum sagen.
Ein wirklich erwiesen guter Arzt hat es sich angesehen und angehört, ich habe Tabletten genommen. -> Akute Beschwerden weg, heute wieder gelaufen. Sicher viel zu schnell für den Wiedereinstieg, aber manchmal muss man einfach dieses "fast wie fliegen"-Gefühl eine Weile auskosten.
Jetzt geht es weiter mit dem Training, wenn die zu 90% verschwundenen Schmerzen in der Hüfte sich wieder verstärken, gibt's halt ne Kernspin.
Mein Rat als ganz langjährig mit diesen Problemen Kämpfender:
Wer nicht ganz, ganz genau auf seine Füße und das Schuhwerk achtet, handelt sich langfristige Probleme ein, die kaum noch wegzubekommen sind.
Teil 2 diese Tipps: habe diesen Sommer drei Paar Schuhe geholt (und dabei nicht auf die Schmerzgrenze mit dem Preis geachtet). Und kann nur davor warnen, sich völlig auf die Laufbandberatung bei Runners Point oder Bunert (z.B.) zu verlassen. So geschult das auch wirken mag, man muss sich da allmählich selbst zum Experten schulen und alle Ratschläge einbeziehen, so langwierig und teuer das auch ist. Das gilt vor allen Dingen für Läufer mit Einlagen (wahrscheinlich bräuchten 50% mehr Leute Einlagen, als sie wirklich tragen). De facto kann man da völlig konträr und haarsträubend beraten werden. Je nach dem z.B. , welche Modelle gerade im Laden auf Lager sind, verschiebt sich die Beratung unweigerlich zu Gunsten der Modelle, die halt jetzt mitgenommen werden können.
Ich bin nun schon jemand, der sein Leben lang Sport gemacht hat in verschiedensten Disziplinen und bringe, wie gesagt, ein Bewegungstalent mit (sowie einen leichten, athletischen Körperbau), achte auch bewusst auf meine Laufstile und variiere sie. Zusammen mit den zur Verfügung stehenden Medizinern ist das keine schlechte Basis. Wenn ich aber verschiedene Läufer auf der Strecke sehe, die vielleicht lange und z.T. auch relativ schnell laufen, offensichtlich aber sonst kein besonderes sportliches Talent haben und z.T. auch für ihr Gewicht genau so offensichtlich zu schnell, stampfend und schnaufend unterwegs sind oder mit richtig grotesken Bewegungen, vermute ich eine riesige Grauzone an potenziellen "Walkern im Alter".
Damit der letzte Punkt: Was man größtenteils an Dehnübungen sieht, ist nur ein Witz. So von wegen: Ich halte jetzt mal eben den Unterschenkel an den Popo, wippe noch ein bisschen, damit es dynamischer wird und habe was fürs Gewissen getan. Dabei ist das Stretching EINE SCHWÄCHUNG DER MUSKULATUR! Selbst, wenn man es richtig macht, muss man das wissen und wird es nie im Leben mit dem kalten Muskel VOR der Belastung tun.
Ich habe genug mit Sport-Profis zu tun um zu wissen, dass man das, was die z.T. vor einem Spiel oder Wettkampf machen, sich bitte niemand abschauen sollte. Die sind dermaßen fit, wie es sich ein Normalbürger in seinem Leben nicht vorstellen könnte, und da gelten ein bisschen andere Regeln (trotzdem verletzen sie sich manchmal auch bei scheinbar nebensächlichen Bewegungen). Viel ist auch nur Psychologie und "Übersprungshandlung" oder wie das heißt, um Anspannung vor dem Wettkampf los zu werden.
Na ja, das war jetzt was lang. Hatte beim ersten Beitrag eine Menge loszuwerden, aber noch viel ausgelassen. Besonders das, was die Schuh-Thematik und konkrete Modelle betrifft. Nächstes Mal wird's kürzer, habe jetzt auf Anhieb auch nicht für jedes Unterthema (z.B. Schuhe & Beratung) den richtigen Thread gefunden.
Also nichts für ungut ...
