Endlich, nach fast vier Monaten der Frustration, bin ich gestern meinen ersten Wettkampf mit Zeitmessung gelaufen und ich bin endlich wieder motiviert! Vielleicht hilft meine Geschichte dem einen oder anderen Anfänger mit ähnlichen Problemen.
Ich habe im Januar diesen Jahres das Laufen begonnen, habe zügig abgenommen (von 102 kg im Januar auf 88 kg im Mai) und meine Ausdauer und mein Tempo haben sich überraschend gut entwickelt. Allerdings habe ich es wohl übertrieben, im Mai bekam ich Knieprobleme (Knorpelreizung), ich habe dann den Laufumfang (in der Spitze 60 km pro Woche) reduziert und meinen ersten geplanten WK im Juni abgesagt

. Es wurde aber nicht wirklich besser. Ich habe eine Physiotherapie gemacht - ohne merkbaren Erfolg. Dann habe ich nach enstpr. Lektüre - auch auf Empfehlung aus diesem Forum - damit begonnen, meinen Laufstil vorsichtig umzustellen (Auf Vor-/Mittelfußlauf). Das ging zunächst - nach anfänglichem heftigem Wadenmuskelkater - ganz gut, das Knie wurde dadurch entlastet aber nach ein paar Wochen tat die Achillessehne weh

. Diesmal war ich vorsichtiger und seit Anfang August bin ich fast gar nicht mehr gelaufen, dafür ein wenig Fahrrad gefahren und geschwommen, um nicht ganz den Anschluss zu verlieren. Vor zwei Wochen habe ich wieder mit dem Laufen angefangen, ganz ohne System und Pulsuhr, einfach so. Es hat sogar wieder Spass gemacht, da ohne Schmerzen. Ja, und gestern war bei mir im Ort ein Wettkampf über 6,2 km. Da ich letztes Wochenende wieder 11 km schmerzfrei bei mäßiger Belastung laufen konnte, dachte ich mir, das ich das schon schaffen werde. Nachdem ich gelesen habe, dass Schmerzmittel auch gegen Entzündungen helfen, habe ich vorher eine Ibuprofentablette genommen. (Ja, ein wenig schlechtes Gewissen war dabei, aber es hat gegen meine "Verletzungsnervosität" wirklich geholfen und ich wusste, ich brauche endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis um in Sachen "grundsätzliche Laufmotivation" noch die Kurve zu kriegen!). Der Lauf war super. Ich habe die 6,2 km in 00:29:45 geschafft (entspr. Platz 119 von 366), was hinsichtlich meines reduzierten bzw. ausgesetzten Trainings der letzten Monate für mich wirklich ein Erfolg ist. Auch heute habe ich keine Schmerzen, und das ist noch viel wichtiger. Nebenbei habe ich gestern auch meinen "neuen" Maximalpuls kennengelernt

. Es tat wirklich gut, mal wieder so richtig an die "Kante" gehen zu können; ich habe außerdem den Eindruck, dass man das letzte Quäntchen an Energie nur in einem Wettkampf mobilisieren kann. Ich werde endlich wieder regelmäßig trainieren, aber diesmal mit Maßen. Die Warnsignale meines Körpers werde ich das nächste Mal früher ernst nehmen und ich werde in einem solchen Fall sicher nicht mehr so frühzeitig Motivationsprobleme bekommen. Und den Herbstmarathon, auf den ich im April diesen Jahres bereits "geschielt" habe, werde ich frühestens nächstes Jahr in Angriff nehmen.