Nelloz hat geschrieben:Ich hab den Plan komplett durchgezogen... Im Juni hatte ich einen HM, den ich wie gesagt in 01:50 gelaufen bin (trotz recht hoher Temperaturen). ...bisher 4 30er gemacht ... Aber die Vorstellung nach den 30 Km noch weitere 12 dranzuhängen...
Hallo Micha,
ich hab fünf mal nach H.Steffny "pur" trainiert (d.h. den Plan exakt durchgezogen) und kann Deine Bedenken voll nachvollziehen. Meine Erfahrungen mit den Plänen sind:
1. Sie sind sehr gut verträglich (= lasch), man läuft nicht ins Übertraining
2. Die Unterdistanzzeiten für 10km und HM zu erreichen ist nicht einfach. In den Wettkämpfen wird auf einmal Härte gefordert.
3. Auch im Marathon ist diese Härte notwendig und für den Anfänger erschreckend/schmerzhaft.
Das Beruhigende:
- Du hast alles richtig gemacht
- Das Tapering bringt's für die Leistung, auch wenn Du am 30.09. morgens glaubst, keinen Schritt laufen zu können
- Am Tag X (30.09.) wirst Du 42,195 lange km in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit laufen können
- Du wirst - wie laut Buch prognostiziert - mit einer Zeit um die 4:15 Std. einlaufen.
Für den letzten Punkt ist allerdings entscheidend, in welcher Verfassung Du zwischen km30 und 40 sein möchtest. Wenn Du auf 4:00 Std angehst, wirst Du vermutlich ab km30/35 einbrechen, Qualen erleiden und zwischen 10 und 20 Minuten verlieren. Wenn Du auf 4:15 Std. angehst, geht es Dir wesentlich besser. Du hast auf Deinem ersten Marathon Spaß und kannst auf der zweiten Hälfte all diejenigen überholen, die einbrechen.
In diesem Thread finde ich die Tipps von Vailant und Überläufer für Dich am hilfreichsten.
Wenn Du ein überzeugter Pulsläufer bist und auf Nummer Sicher gehen willst, dann lauf bis km30 nicht über 85%HfMax. Das dann gelaufene Tempo solltest Du dann locker ins Ziel durchbringen, auch ohne Übersäuerung (= Schmerzen) trotz vielleicht höherem Puls.
Ich wünsch Dir alles Gute für Berlin,
oLi