Wenn cvm13 mit der Hüfte weniger Probleme auf dem Band hat, ist das durchaus ein Grund. Alles andere kann ich nicht nachvollziehen. Draußen hat man ständig ein Training der Abwehrkräfte, gerade bei schlechtem Wetter und außerdem jede Menge Abwechslung, während man beim Laufband ständig auf die selbe Wand oder den Fernseher starrt. Also: Weitaus weniger Gesundheits- und Erlebniswert, den ich mit Geld bezahlen muss.

Es gibt doch nichts schöneres als diese Gewissheit, wetterunabhängig zu sein. Obwohl: Ganz so heftig wie jener Läufer, den ich vor ein paar Wochen am Ruhrufer in Essen-Heisingen traf, brauche ich es auch nicht:
Ich stand bei Regenwetter in der Heisinger Ruhraue, um Hochwasser zu fotografieren und dachte mir noch "Naja, Laufen kann man zur Zeit hier getrost vergessen." Vom Uferweg absolut nichts mehr zu sehen, teilweise wild gischtende Strömung. Plötzlich kommt da so ein "Neptun" aus den Fluten, ca. 60 Jahre alt, kurze Hose (einstelliger Temperaturbereich im November), trabt an mir vorbei und folgt dem Weg wieder ins Wasser...schon bis zu den Knien im Wasser biegt er um die Ecke und verschwindet.

Der war auf keinen Fall gewillt, sich seine Laufrunde vom Wetter diktieren zu lassen.
An dem Typen war von den Füßen bis zu den Haaren kein Fitzelchen trocken, ich fürchte, der ist zwischendurch sogar ein Stück geschwommen.
Man kann von Klischees halten was man will, aber wenn ich an unsere neonfarbenen, knallbunten Düsseldorfer-Rheinufer-Modestadt-Schönwetter-Sportposer denke, dann kommt mir der "Potti" um einiges kerniger vor, zumal die Straßen wie bei Schönwetter rege frequentiert waren von schlicht und unauffällig gekleideten Radrennern und Omis, die mit ihrem Rad vom Einkaufen kamen.
Was diesen Läufer betrifft: Entweder machte er das schon seit zehn Jahren und ist nie krank, oder er machte es zum ersten Mal und ist danach an Lungenentzündung gestorben.