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„Die Prophezeiung“ – 700 m unter der Erde gibt es kein Entrinnen!

„Die Prophezeiung“ – 700 m unter der Erde gibt es kein Entrinnen!

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Etwa nach der Hälfte der ersten Runde haderte ich mit mir und fragte mich, welcher Teufel mich geritten hatte, mich zu diesem „Scheißlauf“ anzumelden. Es war warm und stickig, mein Mund war ausgebrannt, obwohl ich eben noch 2 Becher Wasser getrunken hatte, die Strecke ein einziges Auf und Ab, 2 hammerharte Steigungen hatten Kraft aus meinen Beinen gesaugt, beim Gefälle musste ich aufpassen, nicht auszurutschen: also alles so, wie ich es vorher gelesen hatte - mit dem einzigen Unterschied, dass es schlimmer war, als ich es mir vorgestellt hatte.

Und jetzt ging mir der Gedanke durch den Kopf, dass ich das Ganze noch 7-mal vor mir hätte. Nein, so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Locker trabend hatte ich einen ungewöhnlichen Abenteuerlauf machen wollen, aber diese Steigungen kosteten enorm Kraft, auch ohne an die Grenzen zu gehen. Häufig hatte ich gelesen und auch kurz vor dem Lauf noch gehört, dass die 4. Runde die härteste sei. In den Schilderungen hatte sie fast schon einen mystisch-schauderhaften Klang bekommen:

[INDENT][INDENT]die VIERTE Runde …uuaaahhhh!....[/INDENT][/INDENT]Nun, meine härteste Runde war die erste, genauer gesagt die erste Hälfte der ersten Runde.


Bereits kurz nach dem Start hatte es optimal angefangen. Als eines nachfolgenden Läufers Fuß sich in meinen Hacken verirrt hatte, geriet ich ins Taumeln, konnte das Gleichgewicht nicht halten und legte mich flach. Mein Spontangedanke: „Oh Gott, hoffentlich trampeln die jetzt nicht alle auf dir herum.“ Aber die Nachfolgenden sprangen beiseite oder über mich hinweg, ich konnte mich mit einer leichten Drehung und unter Zuhilfenahme der Hände aufraffen und lief weiter. Nix passiert – dachte ich jedenfalls.

„Hat’s angezünd’t. Es gibt einen Schein.“ So beginnt die 2 Strophe des Bergmannsliedes (das mit dem Steiger). Aber der Schein hier unten war schwach, seicht, und der Boden, teils mit blankgescheuerten Fahrrillen, teils bedeckt mit zerriebenem Salz, war in dieser Dunkelheit oftmals nicht zu sehen. Also dachte ich mir, meine Neuerwerbung, nämlich die am Helm befestigte Stirnlampe, auszuprobieren. Doch da, wo selbige sein sollte, ertastete ich nichts. Klar, beim Sturz vorhin war sie wohl heruntergerutscht. Meine Hoffnung, sie in der zweiten Runde unversehrt auf mich warten zu sehen, erfüllte sich übrigens nicht. Damit war wieder ein Stück Sinnfrage geklärt: Wie auch immer die Vorhersehung für mich aussehen mag, der „Erleuchtete“ bin ich nicht.

Das Laufen mit Helm erwies sich als unproblematisch. Um Scheuerstellen durch den Befestigungsriemen zu vermeiden, hatte ich extra Watte mitgenommen, um diese zwischen Hals und Riemen zu schieben. Da ich mir als Nikolaus mit weißem Wattebart aber doch zu dämlich vorgekommen wäre, hatte ich darauf verzichtet und lediglich den Hals dick mit Vaseline eingeschmiert. Das war auch unproblematisch, und den Helm selbst spürte ich bis zum Schluss wenig.

Nun musste ich also ohne Licht laufen bzw. mit geteiltem Licht. In der zweiten Hälfte hatte sich das Feld auseinander gezogen, und so hatte ich nur vereinzelt Begleitung und somit Erleuchtung. Aber etwas bemerkte ich mit großer Genugtuung: Die 2. Hälfte der Runde war wesentlich angenehmer zu laufen als die erste. Nicht nur, dass hier der Stollen weitgehend flach oder gar leicht fallend verlief, nein, auch die Luft war besser geworden, frischer und weniger stickig. In dieser wie auch den folgenden Runden genoss ich es, flott, aber weit genug vom Limit die Beine laufen zu lassen. Die zweite Hälfte wurde zur Erholung von der ersten.


Als es in die zweite Runde ging, kam diese mir weniger hart vor als die erste. Das hatte sicher damit zu tun, dass ich der Illusion beraubt war, locker und lächelnd diesen Marathon zu zelebrieren. Mental hatte ich auf Anstrengung umprogrammiert, und da die Erwartung die Wahrnehmung prägt, ging es nun besser. Schon hatte ich die Hammersteigungen hinter mir und konnte mich auf den leichteren zweiten Teil freuen.

Das gleiche Bild in der dritten Runde: Je länger ich in dieser doch ungewöhnlichen Atmosphäre lief, umso mehr passten Körper und Geist sich an, selbst die trockene Luft, ja sogar das Stickige waren weniger belastend. Das subjektive Empfinden gelöschten Durstes, herbeigeführt durch je 2 Becher Wasser, hielt nun auch bis zur jeweils nächsten Getränkestation an.

Der erste große Anstieg lag wieder hinter mir, und es lief gut. Das 25 km-Schild machte mir dann jedoch klar, dass ich noch viel Kraft brauchen würde für den Rest der Strecke. Also entschloss ich mich, die 2. Brutalsteigung diesmal im Wechsel von Laufen und Gehen zu bewältigen, eine Taktik, die sich bezahlt machte, denn als ich nach der „Erholphase“ der 2. Streckenhälfte in die 4. und letzte Runde ging, spürte ich, dass die Kraft reichen würde.


War ich in der dritten Runde vereinzelt an Läufern vorbei gelaufen, die eine Runde weniger absolviert hatten, so bewegte ich mich in der letzten Runde voll durch das Gros des Läuferfeldes. Auch wenn teils 3 oder 4 nebeneinander liefen oder gingen, war das allerdings kein Problem, da die Stollen genügend breit sind.

Die bewährte Lauf-Geh-Wechseltaktik beim Hammeranstieg beibehaltend, hatte ich bald die Hälfte der letzten Runde geschafft und freute mich auf das leichtere Schlussstück. Und tatsächlich, es lief immer noch passabel. Schon hatte ich die einzige kurze Gerade hinter mir, in der sich, durch Flatterband getrennt, die Läufer begegneten. Die Frage des dort postierten Team-Essen-Betreuers nach einer kleinen Abkühlung bejahte ich und genoss die frische Kühle des Wassers am Körper.

Und dann passierte es zum zweiten Mal, aber ungleich heftiger.Hatte ich mich beim ersten Mal noch (vergeblich) zu fangen versucht, rutschte ich diesmal schlagartig weg und lag auch sofort flach. Die linke Körperseite war ausersehen, die volle Aufprallenergie abzufangen: die Wade war blutig, der Brustkorb lädiert, die Hand tat weh. Mit lautem Fluchen kam ich wieder auf die Beine und lief weiter. Im Handrücken im Bereich des kleinen Fingers verspürte ich ein heftiges Pochen. Das war unangenehm, aber ich konnte Gottseidank weiterlaufen.

3 – 4 km waren es noch bis zum Ziel. Auch wenn ich Furcht hatte, erneut zu stürzen, lief ich trotzdem auf Risiko und setzte die Restkraft voll in Tempo um. Ich hatte vor dem Lauf zwar keinerlei Zeitziel gehabt, aber ein Fünkchen selektiver Ehrgeiz ging dahin, dem Trend zu trotzen und die 4. Runde mit Würde und Anstand und nicht als die langsamste zu laufen. Also: Hand hin, Hand her, noch mal volle Pulle!

Im Zielbereich wurde ich dann in den Zielkanal rechts geleitet, der mir vorher gar nicht aufgefallen war. Am Ende wartete ein Helfer, der mit einem Scanner an meinem Chip herum fummelte, bis er endlich richtig gelesen hatte. Diese Prozedur kannte ich bereits von den Rundendurchläufen zuvor.

Ich bekam einen Zettel in die Hand gedrückt mit Platzierung, AK-Platzierung und allen Zwischenzeiten. Tatsächlich, die 4. Runde war ich mit 54:41 min schneller gelaufen als die 3., die Differenz beträgt zwar nur 5 Sekunden, aber schneller ist schneller. Als Endzeit konnte ich 3:32:37 h ablesen. Im Fußball würde man jetzt sagen: Über den Kampf ins Spiel gekommen.


Nachtrag 1

Von den Sanis ließ ich mir erstmal einen Eisbeutel geben, um die Schwellung der linken Hand zu bremsen, was auch einigermaßen gelang. Von der Wade her spürte ich keine Beschwerden, und auch der Brustkorb schien okay zu sein.

Die Stimmung unten im Start-Ziel-Bereich war bombig. Dies und die vielen engagierten und freundlichen Helfer im Verbund mit einer gelungenen Organisation sind die „Big Points“ dieser Veranstaltung. Die Strecke selbst muss ich mir allerdings nicht noch mal antun. Später sah ich noch einige Foris, die heil und erfolgreich, aber mit unterschiedlicher Bewertung des eigenen Tuns, den Kampf bestanden hatten.

Bombastisch und ausgesprochen stimmungsvoll wurde die Siegerehrung gestaltet: Eine Trommlerkapelle marschierte mit großem Getöse und viel Rhythmik voran und in die Konzerthalle ein, trommelte dort noch einige sehr schmissige Stücke, um dann von einer schottischen Viermannkapelle mit ebenso schmissigen und mitreißenden Stücken abgelöst zu werden. Dann erfolgte die Ehrung der Sieger und der Altersklassen in würdevollem Rahmen und mit vielen Sachpreisen.


Nachtrag 2

Wieder oben angekommen, war es schlagartig kalt, und es dunkelte bereits. Ich setzte mich ins Auto und spürte plötzlich einen heftigen Druckschmerz im Rippenbereich. Beim Stehen vorher und beim normalen Sitzen hatte ich keine Beeinträchtigung empfunden, aber in der etwas anderen Sitzposition im Auto meldete sich die 3. Sturzstelle mit Heftigkeit.

Nach kurzem Probieren empfand ich Schmerzentlastung, wenn ich die rechte Hand gegen die linke Brusthälfte drückte. Dazu musste ich mit der linken Hand lenken, die ja ebenfalls beeinträchtigt war. Nach geraumer Zeit schmerzten die Rippen aber erneut, und durch leichte Rechtsdrehung des Oberkörpers konnte ich wieder eine Entlastung herbeiführen. Trat der Schmerz wieder auf, half eine geänderte Armhaltung usw.

Es tat weh, aber entbehrte auch nicht einer gewissen Tragikomik. Ich fühlte mich an einen Sketch von Monty Python erinnert, in der sich ein Kandidat (ich glaube John Cleese) beim „Ministry of silly walks“ mit diversen „silly walks“ bewirbt und mit allerlei Verrenkungen urkomisch herumhampelt. Lachen konnte ich aber auch nicht, denn das schmerzte (und schmerzt).

Zu Hause angekommen und später im Bett musste ich dann noch die Erfahrung machen, dass die Anzahl meiner möglichen Schlafpositionen derzeit äußerst begrenzt ist, und schmerzfreies Aufstehen ist am besten durch eine Rollbewegung aus dem Bett heraus zu realisieren.


Kathrinchen hat geschrieben: Da drückt nix, da scheuert nix, Du wirst die Schmerzen nicht spüren, weil die anderen schlimmer sind... :teufel:


Arglos und unschuldig war ich morgens in den Schacht hinein gefahren, nicht ahnend, dass ein grausames Schicksal diese Prophezeiung zur unerbittlichen Realität werden ließe...


Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Was reizt einen eigentlich daran, in stickiger Luft und bei schlechter Sicht einen Marathon zu laufen?? Das kann ich ja überhaupt nicht nachvollziehen. Wieviele leiden denn nach dem Lauf an einer Staublunge?

Gute Besserung wünscht

Brigitte
Entscheidend im Leben ist nicht so sehr zu siegen, sondern anständig zu kämpfen (Baron Pierre de Coubertin)

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Danke für diesen Bericht! Ich hab' schon manches über Sondershausen gelesen, und Deine Erzählung hat mir noch mal bestätigt: irgendwann MUSS ich dahin!!

@Beeblebrox: Das Gegenteil von Langeweile ist Herausforderung!

LG

Florian

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Was reizt überhaupt daran, einen Marathon zu laufen ?
War das also ein statement oder eine rhetorische Frage, Brigitte ? :confused:

Wer den Lauf mal mitgemacht hat, weiss, dass er ein besonderes Erlebnis ist. Gerade die klimatischen Laufbedingungen sind sonst nur durch Fernreisen realisierbar. Von der einzigartigen Spiel-mal-den-Maulwurf-Atmosphäre ganz abgesehen.

Schöner Bericht, burny - Deine lese ich immer besonders gern. Lass die Rippen aber röntgen. Ich hab mich selbst im Trainingslager in der Schweiz mal mit MTB so auf die Schnauze (und die Rippen) gepackt, dass zwar noch ein Ultra etwa eine Woche später problemlos und schmerzfrei verlief, aber ein HM fast ans Limit eine weitere Woche danach klar zeigte, dass "etwas nicht stimmt". Der Röntgen-doc, der nach 18 Tagen 3 angebrochen Rippen in Lungennähe feststellte, war verblüfft, was ich inzwischen alles läuferisch "angestellt" hatte. Ich war geschockt.
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. (John Ruskin)
http://www.shakalryan.welt.ms

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burny hat geschrieben:Nun, meine härteste Runde war die erste, genauer gesagt die erste Hälfte der ersten Runde.


Genau so habe ich dsa auch empfunden!



die Differenz beträgt zwar nur 5 Sekunden, aber schneller ist schneller. Als Endzeit konnte ich 3:32:37 h ablesen.[/font]

Das ist wirklich beeindruckend! Die Super Zeit! und die letzte Runde nicht langsamer zu werden! Beeindruckend! :daumen: Wer hier unter 4h einen Marathon läuft kann wirklich was!

Gute Besserung und gute Regeneration

wünscht Martin der Untergrundwalker

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@Burny: interessanter Bericht!

Aufsuchen eines Arztes/evt. Röntgen kann ich, wie Weitmeister nur ans Herz legen.

3 1/2 std. unter Tage im dunkeln zu laufen...... :tocktock: :zwinker5:

wär nix für mich, glaub ich... :confused:

gratuliere !!



gruß Eric

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Burny: phantastisch, eine krasse - klasse-Leistung! Herzlichen Glückwunsch.

Deine Lampe hatte ich zu Beginn liegen sehen, mußte sie aber auch liegen lassen, sonst wäre ich auch über den Haufen gerannt worden.

Beeblebrox hat geschrieben:Wieviele leiden denn nach dem Lauf an einer Staublunge?
:tocktock:
"Im Salzbergwerk Berchtesgaden existiert seit mehreren Jahren ein Therapie-Stollen. In seiner staubfreien Luft können sich Bronchitiker, Asthmakranke und Allergiker während eines zweistündigen Heilschlafes Linderung verschaffen. Immer mehr Erkrankte nehmen diese Behandlung in Anspruch."
Quelle: >KLICK<
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.

9
ultratrekking hat geschrieben:Mir erging es so:
http://trtschka.com/jweb01/index.php?op ... &Itemid=65

... und ich komme wieder!

Dass der Sieger 57 Jahre alt ist, ist der Oberhammer!!!

MfG
Frank

Hallo Frank,
interessanter Bericht!

Ich hätte dich Extremwanderer ja auch gern mal kennengelernt. Schade da haben wir uns verpasst im dunkelen Schacht und du hättest mich nur überrundet wenn du genau unter 4h gekommen wärst :wink: Genau am Ende meiner Dritten Runde lief da die Erste Frau knapp unter 4h ein.

Den Sieger habe ich auch den Berg hochlaufen sehen, beeindruckend. Ein anderer Läufer sagt mir da das sei einer der hier wohl schon öfters ganz vorn dabei war.

Gruß Martin
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Vielen Dank für den Bericht. Nach dem Lesen weiß ich: für mich wäre dieser Lauf nichts.

Mit zwei Stürzen und unter diesen Bedingungen eine derartige Zeit erzielen - meinen allergrößten Respekt!

Regenerier dich gut und gute Besserung!

Gruß
Ralph

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Der Sieger Martin Wahl (nicht *walkt :wink: ) war schon in Mainz bei der M-DM sehr gut, nur vom neuen 50km AK Weltrekordler Ehlen geschlagen.
Er läuft übrigens mit Herzschrittmacher ! :nick:
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. (John Ruskin)
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weitmeister hat geschrieben:Der Sieger Martin Wahl (nicht *walkt :wink: ) war schon in Mainz bei der M-DM sehr gut, nur vom neuen 50km AK Weltrekordler Ehlen geschlagen.
Er läuft übrigens mit Herzschrittmacher ! :nick:
Gibt es denn hier nur solche "Viecher"!? :daumen: :daumen: :daumen:

Aber: Das nimmt mir die Angst vor dem "alt"werden! Danke!

MfG
Frank

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Hallo Burny!

Gratulation zu deiner hervorragenden Leistung - und das nach zweimaliger unfreiwilliger Liegeprobe.
Lass deine Rippen anschauen und erhol dich gut :nick: .

Liebe Grüße

Wolfgang

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weitmeister hat geschrieben: Er läuft übrigens mit Herzschrittmacher ! :nick:

Stimmt! Das erwähnte der Mitläufer von mir ja auch worauf ich noch meinte: Doping!

Ist schon irre was alles geht im Alter und mit Schrittmacher. Wer das mal live gesehen hat weiß das Ausdauersport ne gute Sache ist um sich im Alter fit zu halten!
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Also die Berichte von Sondershausen sind schon was besonderes. Gratulation zur tollen Zeit, v.a. unter den Umständen.

Es gibt dort übrigens auch einen 10 km Lauf. Aus touristischen Gründen hat der mir völlig gereicht.

Jörg
Neue Laufabenteuer im Blog

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19joerg61 hat geschrieben: Es gibt dort übrigens auch einen 10 km Lauf. Aus touristischen Gründen hat der mir völlig gereicht.

Jörg

"Weichei" :D :teufel:
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Kathrinchen hat geschrieben:
:tocktock:
"Im Salzbergwerk Berchtesgaden existiert seit mehreren Jahren ein Therapie-Stollen. In seiner staubfreien Luft können sich Bronchitiker, Asthmakranke und Allergiker während eines zweistündigen Heilschlafes Linderung verschaffen. Immer mehr Erkrankte nehmen diese Behandlung in Anspruch."
Quelle: >KLICK<


Hi!
Du brauchst mir nicht ungedingt einen "Vogel" zu zeigen, wenn ich sowas frage. Ich kenne das Bergwerk nicht, hab nur den Bericht gelesen und die Fotos gesehen - und die vielen mit irgendwas bedeckten Autowracks. Das sah schon sehr nach Staub aus. Oder ist die Luft da auch so rein wie in Berchtesgaden? Wenn ja, dann ist es ja schön für Euch.
Ich für meinen Teil laufe lieber an der frischen Luft! Auch Marathons.

Brigitte
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Hi burny,

herzlichen Glückwunsch zu einer super Leistung nach allem was ich bisher gelesen habe. Ausserdem ist das wieder ein Bericht mehr der mich animiert dort zu starten.
Ich bin im Nachhinein richtig froh, dieses Jahr mit meinen "Malessen" nicht angereist zu sein, denn nicht gesund und ohne sehr gute Vorbereitung ist der Lauf wohl nicht zu bewältigen. Doch du hast bewiesen, dass Verletzung, die man sich während des Rennes zulegt, nicht zwangsläufig dazu führen müssen etwa eine schlechte Zeit zu laufen oder das Rennen gar abzubrechen. Wenn man so sagt, dass jeder auf seine normale Marathonzeit ungefähr eine Stunde drauflegen muss, dann ist das, was Du dort abgeliefert hast umso beeindruckender.

Ich wünsche dir gute Erholung und Genesung.

Ciao
Michael
Link zum Erdinger-Tippspiel

Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet (Greenpeace)
und

Nichts ist scheißer als Zweiter (Eric Mejer)
und
Die Nahrung soll Deine Medizin sein
und nicht die Medizin Deine Nahrung

Hippokrates

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Hi burny,

sehr schöner Bericht, danke!
Starke Leistung, alle Achtung.
Da hast du ja ganz schön einstecken müssen!
Hoffentlich gehts dir und deinen Verletzungen bald wieder besser.
Was mich noch interessiert, wie würdest du den Abschlag auf die Marathonbestzeit einschätzen.
Wir hatten ja im Brockenthreat schon mal darüber sinniert.
Ripple hat geschrieben: Wenn man so sagt, dass jeder auf seine normale Marathonzeit ungefähr eine Stunde drauflegen muss
das halte ich für nicht zutreffend.

Grüße oli
Balancing Triathlon with life
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14.06.09 Kraichgau Challenge (MD)
02.08.09 Ostseeman (LD)
25.10.09 Frankfurt Marathon (abgesagt wegen Verletzung)
23.05.09 Nove Colli
12.06.10 Moritzburg (LD-Staffel Schwimmen + Rad)
20-21.8.2010 24h Radrennen am Nürburgring (Einzelstarter)

When you want to cycle with pain, take part in Nove Colli 2010

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Oli.F. hat geschrieben: Was mich noch interessiert, wie würdest du den Abschlag auf die Marathonbestzeit einschätzen.


Wie ist denn deine Einschätzung?
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Eine absolute Zahl wäre ohnehin Unsinn, der gut Trainierte leidet weniger als ein relativer Marathonneuling und der Vorsichtige im Stollen wird am Ende weniger Rückstand auf die Zeit haben, die er sich vorgestellt hat, als der von den Sondershausensagen unbeeindruckte Ignorant. :teufel:
Nach meiner ungefragten Einschätzung sind es um 20% Zeitverlust auf B-HH-F. Dass daraus am Ende schnell bei Vielen eine Stunde wird, dürfte auch am suboptimalen Dezembertrainingszustand liegen, gepaart mit dem häufig bloss touristischen und weniger wettkämpferischen Anspruch des Läufers.
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weitmeister hat geschrieben: Nach meiner ungefragten Einschätzung sind es um 20% Zeitverlust auf B-HH-F.
o.k. ca. 20% +/- wäre auch mein grober Tip gewesen.
weitmeister hat geschrieben:Dass daraus am Ende schnell bei Vielen eine Stunde wird, dürfte auch am suboptimalen Dezembertrainingszustand liegen, gepaart mit dem häufig bloss touristischen und weniger wettkämpferischen Anspruch des Läufers.
das ist klar. Gebe zu, meine Frage war nicht ganz eindeutig formuliert.
Temp., Bedingungen ect. spielen natürlich auch eine nicht unwesentliche Rolle.

Grüße oli
(nächstes Jahr bin ich schlauer.)
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Das interessiert mich nun doch. Wie sind denn die Erfahrungen der Läufer beim Untertagemarthon im Vergleich zu ihren "normalen" flachen Zeiten? Als wir uns vor Ort darüber unterhalten haben war der Tenor: Eher ne Stunde als ne dreiviertelstunde länger.

Wenn ich richtig rechne sind 20% bei einem 4h Flachlandmarathoni dann 48 Minuten langsamer. Das könnte ja in etwas hinkommen.

Bei mir selber lag der Unterschied bei ca. einer halben Stunde.

Sicher sind die Faktoren Ernsthafter Wettkampf oder Event, solide Vorbereitung usw. auch sehr relevat. Intressant sind dann die Zeiten derer, die sich solide vorbereitet und ambitioniert auf die Strecke begeben haben wie Rennschnecke oder Kathrinchen. Diese Zeitunterschiede müssten dann doch ein Maßstab sein.

Also wie ist euere Differenz der Zeiten, Ihr die ihr solide trainiert und nicht nur funmäßig mal unter die Erde gegangen seid?
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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Vielleicht kann die Diskussion woanders fortgeführt werden? Dieses ist ja eigentlich der Erlebnisthread von burny und das sollte er auch bleiben.

Ciao
Michael
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Vielen Dank für eure Kommentare und Genesungswünsche! Dazu möchte ich mich später mit etwas mehr Zeit nochmal äußern.

Im Moment will ich mich aber mal meine Einschätzung zur Zeitfrage geben.

Ich glaube, daß die 20% eine recht gute Orientierungsgröße darstellen. Ich selbst wäre mit meiner Vorbereitung und Trainingszustand auf flacher Strecke wahrscheinlich für knapp unter 3 Stunden gut gewesen. Das paßt also etwa. Der Sieger Martin Wahl (dessen Leistung ich hohe Anerkennung zolle und der nochmal in einer anderen Liga läuft) ist in Mainz 2:43 gelaufen. Auch das kommt ungefähr hin (exakt 17%).

Entscheidend scheint mir aber zu sein, spezifisch zu trainieren. Für Flachländer heißt das, gezieltes Bergauf-, Bergablaufen. Ohne das wird man das theoretisch Mögliche nicht ausschöpfen. Ich selbst habe umfangmäßig etwa "nur" 2/3 dessen gemacht, was ich für einen optimalen Marathon trainiere. Selbst lange Läufe habe ich weniger trainiert, dafür aber 2 - 3 mal die Woche rauf und runter.

Bernd
Das Remake
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Wow burny, echt der burner! ;) Glückwunsch zu der Leistung und dass Du Dich trotz der beiden Stürze noch so durchgebissen hast. Und das auch noch in dieser unglaublichen Zeit! *staun*

Hoffe, die Rippen tun "nur" weh...

Gruß,
bibee

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burny hat geschrieben:
Im Moment will ich mich aber mal meine Einschätzung zur Zeitfrage geben.

Ich glaube, daß die 20% eine recht gute Orientierungsgröße darstellen.
.....Der Sieger Martin Wahl ist in Mainz 2:43 gelaufen.
.....Auch das kommt ungefähr hin (exakt 17%).

Entscheidend scheint mir aber zu sein, spezifisch zu trainieren. Ohne das wird man das theoretisch Mögliche nicht ausschöpfen.

20% +/- 5 ist auch etwa meine Einschätzung.
Für langsamere Läufer eher 20-25%, für die schnelle Läufer eher unter 20%.

Wobei für die schnelle Läufer der Körperbau IMHO entscheidender ist als das spezifische Training.
Jetzt laufe ich mit ~90kg viele Hügel (Oberberg), früher mit ~75kg fast alles flach (Südhessen). Damals war ich auf Hügel klar besser vorbereitet als heute.
Da ich mit 1.90m nicht unter 74/75kg kommen kann ohne die erforderliche 7% Fett zu haben, schleppe ich im Idealfall immer noch viel mehr mit als Martin Wahl (ist rel. klein und leicht).
Auch bei meine Erfahrungen über Tage hab ich festgestellt, das auf leicht hügelige Strecken (~200Hm über 21Km) durchaus gute Ergebnisse für mich möglich sind. Wird's allerdings echt steil und hoch, habe ich mit meine Maße nichts mehr im Wettkampf verloren. Auch bergrunter wirds mit dem höheren Gewicht problematisch wenn es zu steil ist. Hinter leichtere Hügel liegen genau dort angriffsmöglichkeiten.

Vor allem die Bilder von Sondershausen machen sehr klar, das dies ein Ausnahmelauf ist, welche mit einen normale Marathon gar nicht vergleichbar ist. Sie ist eher mit ein Rennsteiglauf oder sowas ultra-artiges zu vergleichen.

Neben Burny möchte ich auch alle andere Finisher hier noch mal glückwünschen. Auch eure Berichte habe ich teilweise gelesen, und ich muss bekennen: Ich bin beeindruckt !! :daumen: :nick:


gruß Eric

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Hallo Bernd,

da hast Du inklusive Stunts noch eine super Zeit hingelegt, Gratulation! Normales Salz (NaCl) desinfiziert ja eigentlich und fördert die Wundheilung. Vielleicht ist das bei Kali auch so? Auf jeden Fall gute Besserung!
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Glückwunsch und Respekt zu der Klasse-Leistung. Hoffe, die Rippen sind heil geblieben.
Gruß Thomas
PBs: 5km: 19:03 - 5,6km: 21:25 - 10km: 41:25 - HM: 1:26:39 - M: 3:11:15 - 50km: 4:09:09
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Beeblebrox hat geschrieben:Was reizt einen eigentlich daran, in stickiger Luft und bei schlechter Sicht einen Marathon zu laufen?? Das kann ich ja überhaupt nicht nachvollziehen. Wieviele leiden denn nach dem Lauf an einer Staublunge?
Das ist wohl eine Kernfrage überhaupt. Was reizt Menschen, Marathon zu laufen oder einen 4.000 m hohen Berg zu besteigen und sich dabei zu quälen? Mich z. B. reizt das Neue, Unbekannte, Ungewohnte, und das passiert per Click: etwas sehen oder lesen und im selben Moment die Erkenntnis: Hey, das würde ich gerne machen.

Die Luft hat mir trotz Hitze gut getan. Beim Laufen in kalter, feuchter Luft leide ich an reichlich Schleimbildung und muß häufig spucken. Das war bei der extrem trockenen Luft überhaupt nicht der Fall.
florianb hat geschrieben:irgendwann MUSS ich dahin!!
Nur zu! Den „geliebten Schlamm“ wirst du dort zwar nicht finden, aber eine schöne Herausforderung.
weitmeister hat geschrieben:Deine lese ich immer besonders gern. Lass die Rippen aber röntgen.
Das ist aber ein schönes Kompliment. Danke!

Nachdem sich der Druckschmerz vom Epizentrum in konzentrischen Kreisen weiter ausbreitete, bin ich dann tatsächlich zum Doc gegangen. Ergebnis: Es ist “““nur“““ eine Rippenprellung.

By the way: vom Ottonen-Menschen habe ich in Sondershausen tatsächlich eine Ergebnisliste bekommen! (Nur auf Papier: wenn du was wissen willst, schick mir eine PN.)
Martinwalkt hat geschrieben: Gute Besserung und gute Regeneration

Danke Martin,

es wird schon wieder. Wade ist bereits voll okay, Hand so gut wie, und Rippe am Besserwerden.
Loopje hat geschrieben:wär nix für mich, glaub ich...

…manchmal habe ich das auch vorher gesagt, und dann hat mich „mein Geschwätz von gestern“ nachher doch nicht geschert.
Kathrinchen hat geschrieben:Burny: phantastisch, eine krasse - klasse-Leistung! Herzlichen Glückwunsch.

Deine Lampe hatte ich zu Beginn liegen sehen, mußte sie aber auch liegen lassen, sonst wäre ich auch über den Haufen gerannt worden.
Vielen Dank, Kathrin!
Um die Lampe ist es nicht so schade. Ich habe sie eh’ nur für diesen Lauf gekauft. Sonst laufe ich ohne, weil ich es angenehmer finde, wenn sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnen.
Das Remake
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ultratrekking hat geschrieben:Mir erging es so:
http://trtschka.com/jweb01/index.php...=174&Itemid=65

... und ich komme wieder!

Dass der Sieger 57 Jahre alt ist, ist der Oberhammer!!!
Hi Frank,
In deinem Bericht kommt die Atmosphäre sehr gut rüber, und Glückwunsch zum erfolgreichen Durchkämpfen und zur Zeit! :daumen:

Ja, der Martin Wahl ist wirklich eine Ausnahmeerscheinung.
Thestral hat geschrieben: Nach dem Lesen weiß ich: für mich wäre dieser Lauf nichts.
Dafür gibt’s hinterher aber gleich zwei Dudelsackspieler, 100% mehr als bei der Saarschleife.
elcorredor hat geschrieben:Lass deine Rippen anschauen und erhol dich gut
Schon passiert! Grüße ins schöne Wien (oder Chikago?)
19joerg61 hat geschrieben:Es gibt dort übrigens auch einen 10 km Lauf. Aus touristischen Gründen hat der mir völlig gereicht.
Da bin ich ja versucht, mich der „Weichei“-Einschätzung von Martin anzuschließen. :D
Dabei hast du doch vorher einen anständigen Cross mit allen Finessen hingelegt…
Ripple hat geschrieben:Ich bin im Nachhinein richtig froh, dieses Jahr mit meinen "Malessen" nicht angereist zu sein, denn nicht gesund und ohne sehr gute Vorbereitung ist der Lauf wohl nicht zu bewältigen.
Jeder Marathon ist immer eine ziemliche körperliche Belastung und der Sondershäuser erst recht. Das ist bestimmt die sinnvollste Entscheidung gewesen (auch wenn Wehmut dabei gewesen sein mag). Ich drück’ dir die Daumen, daß es nächstes Jahr besser läuft…
Oli.F. hat geschrieben: Was mich noch interessiert, wie würdest du den Abschlag auf die Marathonbestzeit einschätzen.
Wie ich vorher schon mal geschrieben habe, halte ich die 20%-These von weitmeister für realistisch, bei gutem Bergtraining auch noch etwas weniger.
bibee hat geschrieben: echt der burner!
...
Hoffe, die Rippen tun "nur" weh...

Glücklicherweise ja, aber was heißt schon „nur“….

Endlich mal jemand, der den nick in den richtigen Zusammenhang bringt… :zwinker2:


Renn-Schnecke hat geschrieben:Normales Salz (NaCl) desinfiziert ja eigentlich und fördert die Wundheilung. Vielleicht ist das bei Kali auch so? Auf jeden Fall gute Besserung!
Das ist wohl so, denn da hat sich nix entzündet, und die Schürfwunden waren ganz schnell weg!
Ist das Bild (Pokal?) in deinem Avatar übrigens von Sondershausen?

elcorredor hat geschrieben: Hoffe, die Rippen sind heil geblieben.
Sie sind es!
Nebenbei: Das Profil ist bei den Steigungen etwas vergleichbar mit dem Melibokuslauf, der Untergrund dafür nicht…

Danke an Alle für die Glück- und Genesungswünsche,

Bernd
Das Remake
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Verspätete Glückwünsche auch von mir.

PS: Immer schön Salz auf die Wunden und weiter "burnen"

Svenne
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Hallo Burny!
Super Bericht und herzlichen Glückwunsch zu Deiner Hammer-Leistung.
So wie ich auch vor jedem den Hut ziehe der dort die volle Strecke läuft.
Ich bin nur den halben gelaufen und der war grottenschlecht. Naja ohne richtiges Training (verletzungsbedingt) konnte es nur der Jahresausklang werden.

Grüße PapaBaer

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burny hat geschrieben:Ist das Bild (Pokal?) in deinem Avatar übrigens von Sondershausen?
:nick: Den Bierpokal gab's für die Ersten, zusammen mit einer Flasche Bier. Die habe ich mir mit meinem Coach Samstagabend geteilt :prost: . Auf dem Zinnsockel ist der Brüggman-Schacht drauf. Der Pokal steht jetzt in der Kellerbar und wartet auf weitere Genossen :hihi: ....
Renn-Schnecke

... von 2 auf 100 in 11 Jahren ...

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Liebe LaufsportlerInnen,
ich habe nicht alle Beiträge in diesem Thread gelesen - vielleicht wurde das Thema schon angesprochen. Wenngleich ich nicht generell etwas dagegen habe, sich auch mal exotischen Herausforderungen zu stellen - der Marathonlauf an sich ist ja schon eine solche - dann sollten dennoch alle Gesichtspunkte beachtet werden. Dazu zählt nicht nur die Staubbelastung unter Tage, sondern auch die Belastung mit gesundheitsschädlichen und evtl. giftigen Gasen und die möglicherweise geringere Verfügbarkeit von Sauerstoff, vor allem sollte auch die Belastung mit dem radioaktiven Gas Radon bedacht werden. Das in der Natur vorkommende Radionuklid von Radon ist ein Alphastrahler, der mit einer Halbwertszeit von 3,8 Tagen im Körper in das sehr viel gefährlichere Polonium zerfällt - wir erinnern uns alle noch an den Polonium-Anschlag auf den russischen Politiker. Sicher sind es meist nur Spuren, aber die Belastung kann unterhalb der Erdoberfläche stark zunehmen, vor allem, wenn Uranlagerstätten in der Nähe sind. Immerhin gibt es Gegenden auf dieser Erde, wo durch den Auftritt von Radon selbst oberhalb der Erdoberfläche die Strahlenbelastung mehrere Größenordnungen (!) über derjenigen der durchschnittlichen natürlichen Strahlenbelastung (2 Millisievert pro Jahr) liegt. Die höchste berufliche Strahlenbelastung müssen nicht etwa Kernkaftwerksmitarbeiter aushalten, sondern Piloten (kosmische Höhenstrahlung!) und Bergleute!

Nicht um Angst zu machen, sondern nur mal so als Anregung zum Nachdenken...

Liebe Grüße von Armin

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armin52 hat geschrieben:Die höchste berufliche Strahlenbelastung müssen nicht etwa Kernkaftwerksmitarbeiter aushalten, sondern Piloten (kosmische Höhenstrahlung!) und Bergleute!

Nicht um Angst zu machen, sondern nur mal so als Anregung zum Nachdenken...

Liebe Grüße von Armin
Vielen Dank für deine Anregung. Ich bin selber mitgelaufen und will mich deinen Gedanken mal ganz wissenschaftlich nähern.
-Der Lauf fand unter medizinischer Aufsicht statt.
-Es gab mehere Punkte an denen Frischluft zugeführt wurde.
-Dieses Bergwerg ist ein Kalisalz-Bergwerg, dass bedeutet: wenn wir Staub eingeatmet haben, dann nur Salzstaub, der an der Oberfläche als Dünger auf den Feldern verwendet wird.
-Das Kalisalz hat folgende Eigenschaften: schwach radioaktiv 15300 Bq/kg
-Die Bundesregierung ist immer noch scharf auf diese alten Salzbergwerke, da die Wände eine der dichtesten Strukturen in der Natur haben und sich somit als Endlager für radioaktiven Müll eignen - Nachteil ist nur, das das Salz auch die Behälter für den Müll angreifen würde
-und als letzten Punkt die Langzeitbelastung der Piloten und Bergleute: die meisten Läufer sind nach spätestens 7h wieder aus dem Schacht gefahren.

Ansonsten hast du recht: dieser Lauf kann auch gesundheitsgefährdent sein. Ich meine damit die Strapazen durch die Höhenmeter und die schlechte Sicht. So mancher hat sich da schon die Rippen geprellt :zwinker5:
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Das der Lauf anstrender und anders ist als andere Marathons macht doch gerade den Reiz aus.

Wie Laufschuhputzer schon sagte. Es ist ein Salzstollen, da gehen andere hin um ihre Lungen zu kurieren. Wegen Radioaktivät dort hatte ich keine Sorgen. Habe auch noch nichts in diesem Zusammenhang gehört.
mit freundlichem Gruß aus Hamburg


Martinwalkt
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