runnersgirl hat geschrieben:mein Problem: Spreizfuß
Erfahrungen: noch nicht so viele, ich hab die Einlagen seit letzter Woche und ob sie was bringen, das kann ich momentan noch nicht so recht sagen, wird sich in den nächsten Wochen wohl herausstellen. Neue Probleme haben sich aber nicht herausgestellt, ist ja schon mal was.
Hi Runnersgirl,
dann achte aber darauf, daß die Einlagen tatsächlich nur auf das Quergewölbe wirken und nicht noch über eine (vermutlich unnötige) Längsgewölbestütze verfügen. Denn für Muskeln gilt: Benutze sie oder verliere sie!
Spreizfüße sind wohl tatsächlich weit schwieriger durch Muskelarbeit zu korrigieren als etwa Überpronation. Daher können stützende Einlagen hier angebracht sein.
Dirkii hat geschrieben:Ich habe eine Einlage links wegen einer echten Beinlängendifferenz. Zuvor bin ich ohne Einlagen gelaufen und hatte ständig Knieschmerzen. Seit den EInlagen bin ich beschwerdefrei.
Hallo Dirkii,
völlig richtig so. Eine echte Beinlängendifferenz - wenn sie denn erheblich ist - ist eine wirkliche Fehlstellung und kann muskulär nicht korrigiert werden.
Stoertebeker hat geschrieben:Ich dachte auch, daß mit entsprechendem Fußtraining, Dehnung etc. die Fußfehlstellung behoben oder zumindest gemildert werden. Zwei scheinbar fähige Orthopäde meinten, daß dies nur im Kindesalter möglich sei, danach bestünden solche Chancen eigentlich nicht mehr. Also Einlage forever aber trotzdem Fußgymnastik.
Hi Stoertebeker,
hier muß man differenzieren. Knickfüße sind erstmal keine Fehlstellung, sondern eine Überbeweglichkeit. In der Geh- oder Laufbewegung können sie durch Aktivität der Stützmuskulatur im Unterschenkel ausgeglichen werden. Die menschliche Muskulatur ist bis ins hohe Alter trainierbar. Daher ist die Aussage des Orthopäden bedenklich, und sie bestätigt mal wieder meine Empfehlung, bevor man zum Arzt geht, immer zuerst im Anatomieatlas zu schmökern

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Bei stehenden Tätigkeiten kann die muskuläre Kontrolle dagegen nicht dauerhaft funktionieren. Dabei können dann tatsächlich Einlagen unverzichtbar werden.
joachim.glattbach hat geschrieben:Bis ich einen KG traf der mir erklärte, dass Fußschwächen Muskelschwächen sind. Ich trainierte meine Fußmuskulatur und innerhalb weniger Wochen konnte ich wieder problemlos Laufen und an meinem IRONMAN mit neuer Marathonbestzeit teilnehmen.
Das ist beispielhaft

. Schöner Beitrag, Joachim.
TinaS hat geschrieben:Im Gegensatz zur Aussage meines Vorschreibers, dass mit Einlagen alles nur noch schlimmer wird, habe ich subjektiv den Eindruck, inzwischen deutlich länger schmerzfrei ohne Einlagen gehen zu können als früher.
Verzeih mir bitte die kleine Spitze, Tina

: Heute Morgen, als mein Wecker klingelte, hatte ich subjektiv den Eindruck, noch ein paar weitere Stunden Schlaf vertragen zu können. Objektiv war mir aber bewußt, daß dies meiner beruflichen Laufbahn irgendwie schaden könne

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Was ich damit sagen möchte, ist folgendes: Das Laufen ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Muskelkorsett des Körpers zu stählen und für das fortschreitende Alter fit zu machen. Dazu muß man diese Sportart aber als eine leichtathletische Disziplin begreifen, die nicht nur aus schierer Ausdauer, sondern mindestens ebenso aus Kraft und Koordination besteht.
Klar ist, daß man, wenn man etwa über die immer wieder gerne diagnostizierten Knick-Senk-Spreizfüße (ganz offensichtlich die bei weitem häufigste Diagnose) verfügt, eine angemessene Lauftechnik nicht in ein paar Tagen erlernt. Auch wird gelegentliches Barfußgehen im häuslichen Unfeld bei weitem nicht ausreichen, um die notwendige Stützmuskulatur aufzubauen. Wenn man's aber dann mal geschafft hat, ist das Läuferleben unglaublich unkompliziert und billig. Ich kann also nur empfehlen, den von Joachim geschilderten nachhaltigen Weg zu gehen

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Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die eigenen Schwächen zu kennen und eine Vorstellung davon zu entwickeln, was den Bewegungsapparat im Innersten zusammenhält.
Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich teilweise lese, daß jemand regelmäßig Einlagen benutzt, ohne die zu Grunde liegende Diagnose zu kennen

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Auch halte ich es für problematisch, bei einem kleinen Zwicken in Fuß, Knie oder Hüfte etc. gleich zum Arzt zu rennen. Man darf nicht vergessen, daß viele Orthopäden dafür bezahlt werden, Dinge wie Einlagen zu verschreiben. Es legt nicht unbedingt in ihrem Interesse, dem Läufer bis ins hohe Alter Beschwerdefreiheit zu verschaffen.
Sportliche Grüße vom ebenfalls knick-senk-spreizfüßigen
Martin, der bei anderer Herangehensweise sicher auch schon 10 Paare Einlagen hätte verschleißen können.