lustiges wesen hat geschrieben:
Was wir gerne machen können: Wir fahren gemeinsam zwei meiner Trainingsstrecken ab, Du mit Deinem Roller (wenig Bodenfreiheit), ich mit einem meiner Roller (gebogene Ein-Rohr-Konstruktion und relativ viel Bodenfreiheit).
Moment, das ist nicht ganz richtig. Der Effendiroller hat eher mehr Bodenfreiheit als das Kickbike, wenn auch bei 2 cm tieferem Trittbrett. Aber nehmen wir mal beim Effendi die tiefe Position und beim Kickbike die hohe Position, um gezielt Unterschiede festzustellen.
Es geht auf Wanderwegen durch den Wald und auf Fuß- und Radwegen (Asphalt) um einen Stausee herum.
Mit einem Rennroller würde ich da dann doch eher die hohe Position nehmen, dauert ja nur 5 Sek. zu wechseln, aber ok. , fahren wir mal so los

.
Du wirst schnell feststellen, an welchen Stellen Dein Roller aufsetzt oder gar steckenbleibt!
Aufsetzen macht ja nicht den Unterschied der Konstruktion, aber das Steckenbleiben wäre jetzt zu untersuchen. Er bleibt erst stecken, wenn das Hindernis auf den Rahmenteil weiter oben stößt, wo der Rahmen keine Schrägung mehr hat, also höher als das Trittbrett ist. Das muss einen schon ordentlich überraschen, denn sonst fährt man da ja nicht einfach rüber, da in solchem Grenzfall mit mindestens hartem Aufsetzen zu rechnen wäre.
Beispiel: Der Fuß- und Radweg besitzt kurzwellige Aufwerfungen durch Bäume, Höhe bis zu geschätzten 10 cm.
Da würde ich dann doch lieber gleich einen Crossroller nehmen oder halt drüberlaufen und Roller dabei anheben.
Die Kronen der Aufwerfungen sind gebrochen, es haben sich also scharfe Kanten gebildet.
Das Problem hast Du schon richtig erkannt, das Vorderrad ist bereits über die Aufwerfung gerollt, das Hinterrad noch nicht; beide Räder befinden sich also wieder auf dem selben Niveau. Das Unterrohr des Rollers trifft auf die Kante der Aufwerfung, setzt auf - und rutscht mit Getöse darüber hinweg oder bleibt hängen. Das Aufsetzen ist dabei das geringste Problem, im Prinzip ist das relativ harmlos.
Ja, aber es ist ein Warnsignal, durch das man die Bodenfreiheit ins Gefühl bekommt. Aufsetzen ist auch beim geschweissten Rahmen kein Problem. Erst dann, wenn das Hindernis deutlich höher ist als man Bodenfreiheit hat, kann es kurz hinter dem VR schon so hoch reinschlagen, dass es höher kommt als der angeschrägte Bereich des Unterrohrs. Man bekommt jedoch Gefühl für die Bodenfreiheit durch den Bereich, wo das Hindernis angekratzt wird (Bereich der Schrägung). Da müsste dann schon einiges zusammenkommen: Man fährt mit einem Rennroller in tiefster Position durch unebenes Gelände, verschätzt sich bei den Unebenheiten ganz deutlich und ist dann auch noch zu schnell, damit es einen richtigen Unfall gibt... hmm... das wäre nicht klug gemacht

. Dabei stellt sich mir noch dir Frage, was wirklich dabei passiert. Denn wenn man wirklich steckenbleibt, so dass man kopfüber geht und das HR hinten hochkommt, hebt sich doch auch der Bodenbereich über das Hindernis... Ich müsste diesen Fall eigentlich mal real ausprobieren

...
Um das Ganze zu relativieren: Die Anzahl solcher Unfälle sind wahrscheinlich sehr gering! Es gibt sehr viele Roller, die so konstruiert sind, dass ihre Rohre im Verbindungspunkt in einem Winkel verschweißt sind (z.B. Sidewalker, Kostka, Ketam, ...).
Der Sidewalker Willy ist unten ziemlich steil, hat kaum brauchbare Schrägung, der Kostka hat auch keine Schrägung, wenn ich das von den Bildern richtig gesehen habe. Ketam und Effendi jedoch haben Schrägung unten. Einige selfmade Tschechenroller haben da auch eine Schrägung.
Das Ganze ist aber auch bei einem Bodenbereich ohne Schrägung nur dann ein Problem, wenn gleichfalls die Strecke auch keine Schrägung hat. Eine Erhöhung durch eine Verkehrsberuhigung hat z.B. auch immer etwas Schrägung, so dass auch dort kein Steckenbleiben vorkommen wird, nur möglicherweise ein lauteres Kratzen.
Und alles sind mitunter sehr gute Roller. Es entscheiden manchmal aber nur Millimeter, ob es zu einem Sturz kommt oder nicht.
Bist du sicher, dass genau wegen dem Unterschied der Rahmenform wirklich Unfälle geschehen sind? Da müsste doch schon viel zusammenkommen, auch wenn ich es vielleicht nicht völlig ausschließen möchte.
Die gebogene Rahmenform hat in diesem Punkt eindeutig Vorteile gegenüber der geschweißten; die "Prall- und Rutschzone" (toller Begriff!!!

) ist naturgegeben größer!
Nicht unbedingt. Wenn man will, kann man den Bereich hinter dem VR am geschweissten Rahmen auch mit schrägem Aufsetzteil versehen, bis nah an den Reifen heran. Wäre allerdings nicht hübsch

.
Irgendwann kennt man aber den eigenen Roller so gut, dass man sehr gut einschätzen kann, wie er sich auf den verschiedenen Belägen verhält und ob man Hindernisse ohne Probleme überfahren kann.
Yep, genau das denke ich auch. Schon wenn ich ahne, dass ich aufsetzen könnte, hebe ich auch beim Kickbike den Roller lieber an, so dass selbst knappes Aufsetzen nur selten vorkommt. Das Abspringen und Aufsteigen ist im Gegensatz zu einem Fahrrad ja ein Klacks

. In Köln beim Marathon habe ich bei der Verkehrsberuhigung den Roller (mit Loweringset) auch lieber angehoben als aufzusetzen.
Ich werde jetzt einfach Erfahrung sammeln müssen, wie es mit dem neuen Rahmen so fährt. Habe jetzt übrigens mal den 2. Rahmen mit den Teilen ausgestattet, d.h. den ersten gestrippt. Da der Rahmenbauer noch keine Lehre für die Rahmen verwendet hat, sind sie leicht unterschiedlich. Der 2. Rahmen hat fast 1 cm mehr Bodenfreiheit. Er will für weitere Rahmen aber eine Rahmenlehre bauen.
j.
PS: Bild vom 2. Roller:
http://www.effendibikes.de/Bilder/Effendi_Roller/ZweiterRoller.jpg
Habe jetzt mit Ako Pads poliert, ist glänzender als mit der anderen Stahlwolle beim 1. Rahmen. Was schöner ist, ist Geschmackssache.