altste hat geschrieben:Nun ja, jetzt habe ich mich aber schon in Bonn angemeldet und strebe schon ne Top-Zeit, also für meine Verhältnisse, an. Bisher probiere ich mal den Steffny-Plan aus. Bei den Intervallen im 2:59 Plan komm ich ganz gut mit. Hab aus dem Forum so rausgehört, dass man ruhig auch mal einen "härteren" Plan probieren kann.
Echt? Aber
soviel härter? Beim 3:15er hätte ich ja gesagt: OK. Aber gleich den sub3er Plan?
Natürlich glaube ich Dir, dass Du Intervalle und TDLe des Plans "schaffst". Die Frage ist dann nur, ob diese Einheiten dann ihren Zweck erfüllen. Beispielsweise gehen die TDL bei Steffny in Richtung des MRT. Da sind 4:15 schon eine Ecke schneller als 4:35-4:40. Ob Du mit Deinen Vorleistungen den HF-Bereich nicht überziehst? Wenn Du den 4:15er Schnitt allerdings bei ca. 85% HFavg laufen kannst, kann es natürlich klappen und Deine PBs brauchen allesamt einer Aktualisierung. Wenn nicht, sehe ich es kritisch.
Hinzu kommt dann noch folgendes: Ein Training ist immer ein Wechsel von Belastung und Entlastung. So ein Plan, wie der von Steffny ist daraufhin aufgebaut. Läufst Du die schnellen Dinge zu schnell, erhöhst Du die Belastung und bist für die nächste Einheit nicht mehr richtig fit. Steffny schreibt ja, dass man die regenerativen Einheiten auf keinen Fall schneller laufen soll. Was ist dann erst beim großen Überziehen von den Tempoeinheiten?
Meine PBs sind noch etwas schneller als Deine: 41:23@10 und 1:30@HM. Dennoch würde ich mich schon über eine sub3:15 freuen. sub 3 ist illusorisch. Meine TDL und Intervalle könnte ich auch alle schneller laufen. Ich weiß aber, dass das Ziel ein Marathon ist und kein 10k oder HM.
Dann bedenke noch eines: Der Bonn-Marathon ist insbesondere in diesem Jahr alles anderes als bestzeittauglich. Die Strecke sind zweimal die HM-Route mit damit vier Überquerungen der Kennedybrücke. Dann zweimal die kurze aber knackige Steigung bei km 17/38. Die Strecke am Rhein ist zusätzlich noch sehr windanfällig. Das kann Körner kosten. Hinzu die wahrscheinlich späte Startzeit (gegen Mittag) wo man wetterabhängig sein wird. Dann habe ich mal Berechnungen gesehen, dass man bei ungünstiger Startzeit ab einer Endzeit von 3:20-3:15 in den langsamen Teil des HMs oder der langsamen Marathon-Läufer kommen kann (Müßte ich noch einmal nachlesen).
Normalerweise würde ich dir aber eine 3:20 bei Deinen körperlichen Voraussetzungen und dem Steffny-Plan (nicht den 2:59er!) zutrauen. Bei meiner Premiere hatte ich ähnliche Voraussetzungen und bin beim flachen Münster-Marathon 3:26 gelaufen. Ohne Krämpfe wäre ich locker 3:22 gelaufen. Trainiert habe ich nach dem gemischten 3:15er/3:30er-Steffny-Plan.
Wie gesagt halte ich bei diesem Zeitziel das Abarbeiten des 2:59er-Plans für sehr riskant. Bedenke bitte, dass jeder Plan Eingangsvoraussetzungen hat. Die sind wichtiger, als die Frage, ob man die Tempoeinheiten "schafft". Schaffen bedeutet für mich auch, dass Du den Pulsbereich triffst. Sonst überlastest Du wahrscheinlich. Und das ist bei Steffny schon schwierig.
Gruß und alles Gute
Andre
