3fach hat geschrieben:Da Daniela bestimmt nicht die einzige ist, die schon fast ein Jahr nach VIC traininert, stellt sich nun die Frage eines Fazit für mich:
Inwiefern haben die VICianer sich auf den üblichen Strecken verbessert?
Wie waren eure Erfahrungen mit dem System?
DanielaN hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob das System langsamen Läufern so gut gerecht wird. Wie sieht das eigentlich bei Greif aus ? Kann der mit Schnecken besser umgehen ?
Ich trainiere seit August mit Vicsystem. Vorher habe ich mich mit dem Greif-Jahresplan in den Keller und in die Motivationskrise katapultiert. Die Einheiten waren anstrengend, sehr zeitaufwändig und das Ergebnis war eine Verschlechterung. Das liegt sicherlich nicht am Jahresplan an sich. Er passt einfach nicht zu
mir. Wenn man wie ich vorher 50 Wkm im Schnitt hatte, ist der Greifplan IMHO nicht geeignet. Es ging solange gut, wie ich nur die Umfänge erhöht habe. Als dann Intensität dazu kam, war ich platt. In den Wettkämpfen war ich saft- und kraftlos und habe dann nur noch indiskutable Leistungen gebracht.
Vic hat mich stabilisiert. Meine Schienbeinbeschwerden verschwanden, ich hatte wieder Spass am Training und habe mich wieder hochgearbeitet. Mein Ergebnis im Halbmarathon verbesserte sich innerhalb eines halben Jahres von 1:35 bei Greif auf 1:30 bei Vic. Dabei war es so locker, dass ich denke, dass die sub1:30 nur Formsache ist. Mein Marathon-Training funktioniert bisher blendend. Mittlerweile laufe ich 4:32-TDL bei ca. 82% HFavg. Bei PG haben diese TDL nie funktioniert. Meine Beine waren da immer so schwer, dass ich keine Kraftausdauer hatte.
Bei Vic nun gehe ich erholt in jede noch so fordernde Einheit und verbessere mich seit Wochen ständig.
Was mich bei Greif gestört hat, war der hohe Aufwand bei den Tempoeinheiten. Mit Ein- und Auslaufen und den langen Trabpausen war ich da sehr lange unterwegs. Wenn es wenigstens etwas gebracht hätte. Aber so. Kapituliert habe ich dann vor dem Tempoflex-Training. Rundenzeiten auf die Sekunde genau treffen zu müssen, liegt mir nicht. Nach Gefühl klappte das auch nicht, weil ich bei stetigen Steigerungen dann Zeiten hätte laufen müssen, die ich nie geschafft hätte.
Bei Vic finde ich gut, dass er vor und nach Wettkämpfen eine Tapering und Erholungsphase ansetzt. Die ist für einige vielleicht zuviel, ich war auch skeptisch. Ich fühle mich aber so besser auf Wettkämpfe eingestellt und mir bekommt es besser.
Aber noch einmal: Das alles gilt nur für mich persönlich. Leute, die schon immer um die 100 WKm laufen, schnell regenerieren und auch Intensität verkraften, kommen anscheinend mit Greif besser zurecht. Bei "Schnecken" sehe ich das Problem, dass die Tempoeinheiten noch länger dauern. Auch der Umfang ist extrem hoch. Andererseits sieht man auf der Webseite von Greif "Neue Hausrekorde". Hier liest man einiges Positives von Leuten im Bereich HM 1:40-1:50 und 10k zwischen 45-50. Das sind dann aber eher im Greifschen Sinne Schnecken.
DanielaN hat geschrieben:Andererseits verstehe ich oft die Systematik nicht. Je nachdem wie kurzfristag man Vorgaben ändert kommen komische Ballungen heraus; d.h. der optimale Belastungs- und Erholungssyklus stimmt nicht mehr.
Das sind sicherlich Bugs. Durch Herumspielen mit den Smilies oder Warten mit den Änderungen bis Sonntag abends hat es aber immer geklappt, sinnvolle Fortsetzungen zu erzeugen.
DanielaN hat geschrieben:Was mich weiter stört sind die langen Tempoeinheiten; zu wenig kurze Intervalle (wobei ja zielabhängig, hab ich verstanden) und bei den langen finde ich die krummen Strecken blöd (z.b. 2400 oder 3200 m). Dadurch ist man immer gezwungen das auf der Bahn zu machen.
Wie gesagt sind die Tempoeinheiten bei Greif gerade für langsamere noch viel länger. Das mit der Bahn verstehe ich nicht.

Wieso ist es schwieriger 2400m abzumessen als 2000m?
Hennes hat geschrieben:So siehts aus! Wenn Du jetzt um den Preis schachern musst, dann ist das System nix wert,
...dann ist das System
für Dich anscheinend nix wert. Die Frage ist dann, welche Alternative gibt es?
Gruß
André