MidnightRunner hat geschrieben:Mag sein. IIRC hat es bei mir auch länger gedauert. Hart trainiert hatte ich vorher aber nicht und brauchte dann aber mindestens eine Woche, um wieder die Leistung von vorher zu bringen. Vielleicht bewertet das Programm sogar die Daten der regenerativen Läufe?
Mag sein, kann auch Sinn machen. Zugegeben: Die Progression zu steuern und Unter- sowie Überforderung zu vermeiden ist ja oft eher schwierig. Selbst als Trainer vor Ort bist du da ja auf das Feedback vom Athleten angewiesen. Du kannst ja nur begrenzt beurteilen, wie es dem wirklich geht. Es ist ja nicht immer so eindeutig, dass einer kreidebleich vor dir steht und du genau weisst: wenn der noch einen Tempolauf macht, muss der sich übergeben.
Beim Vicsystem fände ich es ganz gut, wenn da öfter Menschen über den Plan schauen würden. Also dass bei den Admins quasi immer ein Logfile ankommt wenn sich was ändert durch den Benutzer und der Trainer aus Fleisch und Blut dann mal alle 1-2 Wochen drüber schaut, ob das so noch sinnvoll ist. Die Ergebnisse des Rechenknechts sollten eben nicht nur durch den User kontrolliert werden.
Mit etwas mehr menschlichem Einsatz könnte da imo sehr viel mehr draus werden.
Ist natürlich die Frage, ob man den Preis dann halten könnte. Aber für ein besseres Produkt würden die Kunden möglicherweise auch mehr zahlen.
MidnightRunner hat geschrieben:
ACK. Ich finde es aus den von mir beschriebenen Gründen aber immer noch besser als Pläne, die sich nur an eine Steuerzeit orientieren, ohne Infos darüber zu erfassen, wie es dem Trainierten tatsächlich geht. Es ist dennoch besser, als einen 6-10 Wochen-Plan an den anderen zu hängen. Es ist dennoch besser, als ohne Wissen über Training sich selbst zu trainieren, wenn man etwas erreichen möchte.
Das kann sicher alles zutreffen. Ich will das System auch nicht verteufeln,ich finde den Ansatz sogar gut. Mir geht es eher darum, dass es - wie andere Pläne, Temporechner etc. - nur bei kritischer Anwendung funktionieren kann. Die Interaktiven Elemente ersparen einem das Mitdenken eben nicht.
MidnightRunner hat geschrieben:
Wenn Du Deine Meinung an diesen Punkten festmachst, stimmt das nicht. Sicherlich gibt es Probleme (u.a. die schnelle Höherstufung bei nur 1 Tempoeinheit pro Woche).
Also ich habe den ganzen Thread vefolgt und auch noch andere Infos über das System. Es sind schon mehr Punkte, es gab z. B. nicht schaffbare schnelle kurze Intervalle, die Teye laufen sollte. Da gab es dann auch eine absolut unbefriedigende Antwort von Patric zu.
Also es sind mehr Punkte, die mich stören, auch das Marketinggedöns (Das es bei Greif ja auch gibt, Greifs Training ist für viele Läufer ohne orthpädische Probleme nicht halb so hart, wie er tut). Wie bei vielen anderen wird auch hier versucht, alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen - das muss inhaltlich auch gar nicht verkehrt sein, manch alter Wein schmeckt ja sehr lecker.
Es gibt z. B. zig Trainer, bei denen die langen Läufe ähnlich flott wie bei VIC gelaufen werden, aber die bei VIC tun ein wenig so, als hätten sie das erfunden.
Zum 4000m Testlauf Prinzip hier übrigens mal ein Artikel, der deutlich älter ist als das Vic System. Es ist etwas anders, aber die Idee kommt eben sicher nicht ursprünglich von VIC.
Frank Horwill about "Boosting your VO2 Max"
Auch bei Daniels werden z. B. die Trainingstempi für die intensiven Einheiten nach dem Tempo bestimmt, was man etwa 10-15 min durchhalten kann - das kommt für etwas schnellere auch in den Bereich von 4000m.
Es soll jetzt gar nicht heißen, das sich das Training bei VIC für unmodern halte. Im Gegenteil, ich halte es sogar für etwas moderner als das, was Greif macht. VIC orientiert sich etwas mehr am Multistufentraining nach Coe und Horwill und dem, was die Nord- (z. B. Marokko/ El Gerrouj, Khalid Skah) und Ostafrikaner (Kenia) daraus gemacht haben. Daraus resultieren etwas höhere Tempi und etwas geringere Umfänge als bei Greif. (Auch Greif halte ich für einen kompetenten Trainer, nur passt das, was er anbietet, eben auch nicht für alle).
Einige Läufer profitieren mehr von dem einen Prinzip, einige mehr von dem anderen. Für die einen ist das Tempo von Vic Gift, für die anderen Gold, genauso mit den Umfängen und extrem langen Läufen bei Greif. Das bekommt man ja hier im Forum gut mit.
Röthlin selbst ist imo übrigens einfach deshalb so gut, weil er als einer der wenigen Europäer bereit ist, ähnlich hart zu trainieren wie viele Kenianer, aber bisher dennoch sehr gut vermieden hat, sich kaputtzumachen.
MidnightRunner hat geschrieben:
Es ist ein Angebot für Läufer wie mich beispielsweise, die die Trainingslehre nur grob kennen und die keinen Trainer haben, der ihnen Pläne schreibt. Da gibt es nicht viele Läufer, die so einen haben. Ich habe keinen und werde für meine Leistungsklasse auch keinen bekommen.
Du hast vielleich noch nicht genug Leute gefragt, ob sie dir einen Plan schreiben.
Im Verein sollte die Leistungsklase nicht so ausschlaggebend sein.
Zwei Dörfer weiter im Verein mit der leistungs- und zahlenmäßig größten Laufgruppe hier in der Gegend schreibt der Trainer afaik wirklich für alle seriöse Pläne, also nicht nur für die ganz schnellen. Ist also nicht verwunderlich, dass es die Leute dahin zieht.
MidnightRunner hat geschrieben:
Für mich persönlich ist es der beste Plan, den ich in meiner dreijährigen "Karriere" hatte. Ich habe alles ausprobiert: Runnersworld, Steffny, Greif, Eigentraining. Bei keinem Training hatte ich bisher soviel Spaß und Fortschritte gemacht. Die sind für schnelle Leute wahrscheinlich kaum der Rede wert. Ich kenne aber meine Voraussetzungen und Trainingsumstände. Die 60 Euro sind für mich persönlich sehr gut angelegtes Geld.
Es freut mich, dass du du etwas gefunden hast, was zu dir passt. Und 60 Euro sind natürlich nicht zuviel Geld, wenn das System für dich funktioniert.
@running-rabbit: Warum sollst du nicht eines Tages 3:45 laufen? Je länger du mit Vic trainierst, desto zuverlässiger sollten die Prognosen werden, wenn das Training grundsätzlich passt - das scheint ja der Fall zu sein. Also ist es vielleicht doch nicht so unrealistisch, von der SUb4 oder der 3:45 für z. B. 2009 zu träumen.
Gruß
Christof