Hallo Harald
Hmm, da sind zwei Aspekte bei deinem Untersuchungsergebniss, die ich mich etwas hellhörig machen. Zum einen "kleine" SD. Warum ist sie klein? Dann ist auch noch die Rede von einem Autoimmunprozess, der abgelaufen sein soll.
Eine Autoimmunerkrankung der SD, im allgemeinen Hashimotothyreoidits, von der ich auch betroffen bin ist NICHT heilbar. Dh. du hättest sie immer noch. Sie ist übrigens heute die häufigste Ursache für eine SD-Unterfunktion, ausgelöst evtl. durch eine genetische Disposition, belastende Faktoren wie Stress und die hohe Jodierung unserer Lebensmittel. Die SD könnte also klein sein, weil sie durch den Autoimmunprozess langsam aber sicher zerstört wird. Es gibt zwei Formen: eine bei der ein Kropf ensteht und die zweite Form ("Ord", hab ich auch), bei der die SD immer kleiner wird bis sie schließlich völlig funktionsunfähig ist. Dabei wird das SD Gewebe z.T. durch Bindegewebe ersetzt. Eine autoimmunge = chronische Entzündung der SD lässt sich nicht aufhalten und, wie gesagt, nicht heilen, auch nicht zum Stillstand bringen. Insofern hat dein Arzt schon mal nicht recht. Es gibt eine Schilddrüsenentzündung, die abklingt, (nach Quervain), aber sie ist eben nicht autoimmun. Es kann nur die Unterfunktion behandelt werden. Dennoch gibt es vielfach noch Symptome, die durch die Erkrankung des Immunsystems entstehen. Die Formen sind vielfältig: häufig sind neben der z.T. enormen Müdigkeit und Schlappheit (vergleichbar mit der Müdigkeit in Verbindung mit Allergien) vielfach Muskel- und Gelenkschmerzen, Schwindel, Druckgefühl im Hals, Konzentrationsprobleme usw. vorhanden, die auch bei guter Einstellung manchmal nicht verschwinden.
Da der Prozess fortschreitet, muss die Dosierung immer wieder mal angepasst werden. Auch schwankt die Eigenproduktion der Schilddrüse. Genauere Infos findest du unter
http://www.hashimotothyreoiditis.de .
Diagnostiziert wird eine chronische Entzündung der SD durch die typischen Antikörper (TPO-AK und TG-AK), die in den meisten Fällen erhöht nachweisbar sind. Im Ultraschall zeigt sich die SD "echoarm" oder "inhomogen". Allerdings gehört ein gutes Gerät und ein in SD-sachen erfahrener Arzt dazu.
Ich selbst hab in den vergangenen 4 1/2 Jahren die Medikation 4x grundlegend ändern
müssen, weil es vom Befinden her nicht mehr passte. Seit ca. gut 3 jahren hab ich eine Kombination aus T3 und T4, was insgesamt gut 100µg L-Thyroxin entspricht, wo bei ich aber nur 44kg wiege. Das Laufen, genauer die Leistungsfähigkeit beim Laufen ist bei mir ein sehr guter Gradmesser für die exakte Dosierung der SD-Hormone. Denn ein zuviel wirkt sich genauso negativ aus wie ein zu wenig, übrigens nicht nur auf die Leistung sondern v.a. auch auf das Herz, den Stoffwechsel (hier besonders Cholesterin, Leberwerte, Blutdruck) und auch die Knochen.
Viel Erfolg bei der Behandlung deiner UF!
dextrine