HCforlife hat geschrieben: Vor allem den Tag nach einem Lauf würde ich mir in jedem Fall immer freinehmen.
Hallo,
die Sache mit den Ruhetagen hängt sehr vom Leistungstand und Trainingsumfang ab. Für einen Leistungsportler, der in der Woche 2-3 mal täglich trainiert, ist ein Tag mit nur 1 oder 2 lockeren kurzen Einheiten wie ein Ruhetag und hilft ihm u.U. besser zu regenerieren als ein Tag nichtstun.
Klassische Ruhetage gibt es also bei manchemn Spitzensportlern im Ausdauerbereich nur in der Saisonpause.
Selbst war ich bis vor gar nicht allzulanger Zeit auch ein Verfechter von Ruhetagen. Mittlerweile mache ich Tage ohne wenigstens einige km lockeres Laufen nur noch notgedrungen. Bin scheinbar auf einem Niveau angekommen, auf dem ich mich durch einen lockeren kurzen Rekom Lauf besser erhole als durch nichtstun. Am Tag nach Wk (ausgenommen Marathon) versuche ich sogar unbedingt zu laufen, um mich wieder locker zu laufen.
Crosstraining ist natürlich auch immer eine gute Empfehlung für lauffreie Tage.
Zum langen Lauf:
Es ist, wie schon erwähnt, ein klassischer Anfängerfehler, das Augenmerk mehr auf den langen Lauf als auf den Gesamtumfang zu legen. In meiner ersten M-Vorbereitung war ich vorher im Jahresdurchschnitt nur auf etwa 50km/Woche gekommen, lange Läufe und Umfangssteigerung kamen gleichzeitig und machten viel mühe. Allerdings war das eine bewusste Entscheidung, mich mit der "Holzhammer-Methode" ausdauermäßig für den M. fit zu machen, da Tempo genug vorhanden war.
Jetzt sind 100km in der Woche incl einem 30er vergleichsweise easy und ich kann an dem Tag vor dem langen sogar tempo trainieren, am Tag nach nem langen auch mind. nomal trainieren. Der 30er überschattet also NICHT die ganze Woche, obwohel er mehr als 25% vom Umfang einnimmt.
Es hilft also enorm, wenn man erstmal ne zeitlang bei 70-80km ist, wobei man eben noch keine langen Läufe macht. Also erst durch den gesteigerten Umfang die Regenerationszeit verkürzen, dann lange Läufe machen. Das Problem ist letztenendes wirklich, dass die meisten den Marathon zu früh antreten,, zu einem Zeitpunkt, an dem sie den empfohlenen Umfang noch gar nicht trainieren können.
Nach meinen Erfahrungen halte ich die 25% vom Wochenumfang für etwas streng. 120k (oder 140km bei nem 35er) muss ich jedenfalls nicht laufen, um den langen gut zu verdauen. 33-40% halte ich für eine realistische Empfehlung. So geht wenigstens der 35er in der 90k Woche noch durch.
Jetzt gibt es aber eine große Gruppe, die mit wenig Einheiten und wenig Zeit unter der Woche den Marathon dennoch relativ gut überstehen will. Da bietet sich natürlich ein langer Lauf am Wochenende an, gerade wenn unter der Woche wenig Zeit ist. Auch wenn das trainingstechnisch nicht das beste ist, so kriegt man eben auch recht viel Umfang unter.
Wenn unter der Woche wenig Zeit ist, könnte man aber auch versuchen, z. B. am Wochenende 3mal "normal lang" zu laufen, um doch auf eine gute Zahl einheiten und einen gewissen Umfang zu kommen.
0815Runner hat geschrieben:
Das Problem besteht darin, den langen Lauf auch wirklich langsam genug zu laufen (30 - 90 s langsamer als Marathonrenntempo). Die meisten Läufer (gerade Anfänger) laufen zu schnell und gleichförmig im Training.
Es ist imo genauso falsch, den langen zu langsam zu laufen, wie ihn zu schnell zu machen. 90s über MRT als Durchschnittsgeschwindigkeit deines langen Laufes dürfte für alle Leistungsklassen zu langsam sein. Ein 2:48 Marathoni läuft die langen nicht in 5'30/k, ein 4:30 Läufer kommt bei einem Tempo von 8'k langsam in Regionen, wo das Laufen ineffektiver als gehen wird.
mind hat geschrieben:
Meiner Einschätzung nach, ist der Nutzen des langen Laufs überwiegend psychologischer Natur. Das Gefühl, im Training öfter 30km gelaufen zu sein, ist für viele sehr hilfreich.
Für manche ist der psychologische Wirkung vom langen Lauf möglicherweise wichtiger als die physiologische, das sehe ich auch so.
Übrigens fand ich deinen alten Namen lustiger und überhaupt, du wolltest den Runnersworld Leuten doch dein Beiträge vorenthalten ...
Gruß
C.