28. Berliner Halbmarathon am 06. April 2008
- Er rollt wieder -
Ein frohes neues Jahr!!! Der Satz ist gar nicht so verkehrt, denn dies ist ja mein erster Laufbericht in 2008 von mir. 662km ist die „Ausbeute“ bisher in diesem Jahr. Ganze 300km weniger als letztes Jahr zum gleichen Zeitpunkt. Gründe hierfür sind zum einen mein berufsbegleitendes Studium, aber auch manchmal etwas Unlust zum laufen.
Da ich aber gerade in den letzten Wochen in den Tempoeinheiten im Training recht gut unterwegs war (z.B. 12km Tempodauerlauf in 4:01min/km), war ich überzeugt, eine neue Halbmarathon PB laufen zu können.
Angepeilt war ganz klar eine Zeit unter 1:28 Stunden. Geliebäugelt habe ich aber auch mit einer Zeit unter 1:26:30 Stunden, denn in dem Zeitbereich liegt die PB von Frank P. aus dem SCC Forum, doch hierfür war ein perfekter Tag nötig.
Sonntag – 7 Uhr
Der Wecker klingelte uns mal wieder gnadenlos aus den Federn. Aber ich sollte nicht meckern, denn der Start war ja erst um 10.45 Uhr also war noch genug Zeit zum Essen (was kaum ging, da ich es am Vortag etwas übertrieben habe) und zum Start zu fahren. Ein Blick auf die Waage musste aber auch noch sein. 78,5kg – das sollte nicht einfach werden ;-).
Ungefähr eine Stunde vor dem Start waren Leonie und ich am Startbereich in der nähe des Berliner Doms und schauten ein wenig rum. Das Wetter war für einen Wettkampf sehr gut. Trocken (jedenfalls von oben, die Straßen waren noch leicht nass) und 5-7°C.
Ich habe mich für kurze Hose (eh klar hihi) und Singlet entschieden. Nach dem Start der Skater (unter denen auch meine Eltern waren) um 10.20 Uhr haben wir uns eingelaufen und sind kurz vor unserem Start in die Startblöcke. Mit einer Bestzeit unter 1:30 durfte ich sogar in den Block A!
Hier traf ich Stephan (alias Globi aus dem SCC Forum), mit dem ich das Rennen in 4:10min/km beginnen wollte.
10:45 Uhr – Start des Halbmarathons – km1 bis km10
Fast pünktlich fiel der Startschuss und die Meute von ca. 15.000 Läufer (?) wurde auf die Strecke gelassen. Wir kamen gleich von Anfang an gut voran und liefen den ersten Kilometer in 4:07 Minuten fast genau in unserem geplantem Tempo.
Kurz danach ging es durch das Brandenburger Tor und dann Richtung Siegessäule. Meine Beine fühlten sich sehr gut an, was sich am Tempo bemerkbar machte. Km2 noch in 4:09 aber bereits km3 war mit 4:05 doch ein wenig zu schnell.
Stephan lies auch ein paar Meter Abstand nach hinten, da er noch ein wenig warten wollte um das Tempo zu erhöhen.
Da ich aber wusste, dass er bei weitem nicht auf PB läuft (er lief schon mal 1:18 Stunden), habe ich mein Tempo beibehalten und hoffte, dass er bald von hinten aufholt.
Kurz nach der Siegessäule war er dann auch wieder da – war ihm wohl doch zu langsam sein Tempo ;-).
Kilometer 5 war kurz vor dem Ernst-Reuter-Platz. Die Durchgangszeit war hier 20:37 Minuten, also einen guten Tick schneller als geplant.
Jetzt ging es auf der Otto-Suhr-Allee weiter und es ging an „meiner“ Straße vorbei. Hier habe ich dann meine Kappe an einen Poller „gehängt“ in der Hoffnung sie später wieder zu finden, denn mir war schon recht warm.
Kurz vorher habe ich wohl noch einen verhängnisvollen Fehler gemacht: ich habe Tee getrunken.
Zum einen wollte ich Wasser und zum anderen bekomme ich immer recht leicht Seitenstechen nachdem ich was beim Laufen getrunken habe. Es deutete sich auch schon leicht an, aber es war noch gut unter Kontrolle zu halten.
Weiter geht es auf der Schlossstrasse und dem Kaiserdamm. Die Kilometer flogen jetzt regelrecht vorbei und das Tempo war konstant bei 4:05min/km.
Die 10km Durchgangszeit war 41:11 Minuten. So langsam dachte ich schon daran, die PB von Frank angreifen zu können.
KM10-14 – alles läuft nach Plan!
Kurz vor km10 hat Stephan das Tempo so angezogen, dass ich nicht mehr ganz folgen konnte. Ich versuchte aber so weit es ging dran zu bleiben und der Abstand blieb auf den nächsten Kilometer immer so bei 30-50 Metern.
Auf dem Kurfürstendamm war gute Stimmung und ich konnte mein Tempo sogar noch steigern (wollte ja schon erstmal versuchen Stephan noch mal einzuholen). 4:03-4:06min/km war das Tempo auf dem Ku´Damm. Doch genau jetzt konnte ich das anfänglich kleinlaute Seitenstechen nicht mehr unter Kontrolle halten.
KM14-20 – Seitenstechen lahmt das Tempo
Ich hatte jetzt richtig starkes Seitenstechen in der rechten Seite und lief die meiste Zeit mit der Hand in den Rippen. Das Tempo musste ich verlangsamen. Mit 4:11-4:13min/km lief ich erstmal weiter. Das war zwar noch ok und sollte locker für eine Bestzeit reichen, aber es hat mich sehr geärgert, da es meinen Beinen immer noch sehr gut ging und meine Atmung dem Tempo entsprechend noch sehr ruhig war. Bei jedem Antrittsversuch aber spürte ich meine rechte Seite sofort sehr stark.
KM15 Durchgangszeit war mit 1:01:43 immerhin Bestzeit für mich (Gesamtschnitt 4:07min/km)
Meine Motivation war jetzt einfach noch von Kilometer zu Kilometer zu rechnen. Nächster Bezugspunkt war noch der Potsdamer Platz bei km17. Leider war ich hier von den Zuschauern enttäuscht. Es waren zwar recht viele am Straßenrand, doch viele haben einfach nur geschaut und nicht einmal geklatscht.
Hier habe ich das einzige mal das Kilometerschild übersehen. Bei km18 hatte ich 8:22 Minuten für die letzten 2km. Das Tempo war also noch fast das, was ich ja immerhin laufen wollte.
Das Seitenstechen wurde jetzt immer schlimmer. KM19 gelang mir aber sogar noch in 4:08 Minuten. Die Zeit war hier 1:18:25. Für eine Zeit unter 1:27 hätte es jetzt noch einen 4:05er Schnitt gebraucht, doch das war leider nicht drin (ohne Seitenstechen wäre es gar kein Problem gewesen). In etwa hier überholte ich meinen Sportarzt, der leider keinen guten Tag erwischte (seine PB ist unter 1:25 Stunden). Mich persönlich motivierte das aber nochmal, ihn auch hinter mir zu lassen ;-).
KM20 (4:12 Minuten) hatte ich nach 1:22:38 Minuten geschafft.
Noch 1,1km – Final Countdown
Ich rechnete bereits mit einer Endzeit um 1:27:10 und hatte auch gar keinen Ansporn einen Endspurt zu machen.
Die letzte Kurve – da war auf einmal das Ziel zu sehen und ich hatte noch 40 Sekunden Zeit. „Das kann doch ned sein“. Vom Augenmaß her sagte ich mir, dass es nun doch noch irgendwie zu schaffen wäre. Ich hab jetzt einfach alles vergessen inkl. der Seitenstiche und gab nochmal richtig gas. Der Blick wechselte zwischen Armbanduhr und geschätzter Entfernung zum Ziel. Die Bruttozeit wechselte gerade auf 1:27:00, aber ich hatte ja noch ein bisschen Zeit.
Jetzt erreichte ich sogar noch meine IKS. Noch 10 Sekunden...9...8...7...6...5...4...3...2...1 (das sollte der Augenblick sein an dem stehen sollte „puh gerade noch geschafft“) ...0 – „nein das kann doch nicht wahr sein - 1:27:00“!!!!!!!!!!!!!
Nach dem Lauf
Ich fasste es nicht. Für die letzten 1,1km standen 4:22 Minuten auf meiner Uhr. Da ich erst am Ende Gas gab war ich mir sicher, dass das einfach ein wenig zu kurz war. Hätte ich das nur eher gewusst...
Naja, Bestzeit ist es ja geworden, aber so ganz zufrieden bin ich nicht. Das liegt aber nicht nur an der einen Sekunde sondern hauptsächlich am Seitenstechen. Die Beine hätten heute eine Zeit unter 1:26 hergegeben. Das wird dann spätestens im Herbst nachgeholt! Stephan war nur 20 Sekunden vor mir im Ziel, er hatte am Ende noch ein bisschen nachgelassen.
Sehr gefreut hat mich, dass Leonie nur 8 Minuten nach mir ins Ziel kam. Mit 1:34:14 lief sie eine tolle neue Bestzeit!
Wir gingen dann noch mit ein paar Freunden zum Essen und dann war endlich Couch angesagt!
Fazit:
Tolles (Lauf)wetter, tolle Strecke, insgesamt gute Stimmung an der Strecke und eine Bestzeit bei deutlich weniger Training als im letzten Jahr. Ich freu mich schon auf die 29. Ausgabe vom Berliner Halbmarathon!
In 3 Wochen steht dann mein 19. Marathon an. Dieses mal geht es nach Hamburg. Zusammen mit Leonie geht es dann hoffentlich endlich der sub3:30 an den Kragen!!!
28. Berliner HM - Die seitengestochene Bestzeit
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