Laufen mit oder ohne Einlagen?

Hiho...

... ich habe vor einiger Zeit von (m)einem Orthopäden Einlagen (verschrieben) bekommen, nachdem ich mich "beschwert" hatte, das ich für mein Gefühl recht stark nach innen trete.

Danach hab ich mir neue Laufschuhe gekauft (Pearl Izumi, nach kurzer Video-Analyse auf Laufband und mehreren kurz getesteten Exemplaren), bei denen ich lt. Verkäuferin (war nen reiner Lauf-Laden) die Einlagen nicht brauchen würde, der Schuh würde genug stützen. Die Schuhe find ich sehr angenehm und so habe ich das dann auch die letzten knapp 2 Jahre getan, allerdings laufe ich sehr unregelmässig. Ein paar Mal hatte ich bei "längeren" Strecken (>45min) das Problem, daß ich kurzzeitig Schmerzen (stechend, ganz kurz, aber dafür recht intensiv) in der Hüfte hatte - allerdings wie gesagt: selten.

Nun will ich (85kg übrigens) mir "einfach mal" neue Schuhe kaufen - und jetzt kommt meine eigentliche Frage:

- Stabilschuh ohne Einlagen
- Neutralschuh mit den Einlagen

Was ist denn schlauer?

Nach Tipps zum Schuhkauf zu fragen würde vermutlich hunderte Möglichkeiten bringen...

Falls jemand Tipps oder Empfehlungen hat... immer her damit!


Schöne Grüße, Karsten

Hallo Karsten,

- Stabilschuh ohne Einlagen
- Neutralschuh mit den Einlagen

ich würde zum Neutralschuh tendieren. Zum einen bist du flexibler, was neue Schuhkäufe betrifft da du nicht festgelegt bist und einfach deine Einlagen reinlegst. Kannst also auch mal bei einem Schnäppchen zulangen.

Zum anderen kannst du die Laufschuhe weiterverwenden, selbst wenn sich mal eine Änderung deiner "Fuß-Statik" ergibt.

Gruß Rolf

Hi,
hatte vor einiger Zeit das gleiche Problem und mich für Variante 3 entschieden
Neutralschuhe ohne Einlagen und seitdem: KEINE PROBLEME!
Hatte vorher gestützte "Gel Kayano" bin dann auf den "Nimbus" umgestiegen und seitdem laufe und laufe und laufe ich - vorher ging es bis eine Stunde laufen ganz gut, dann aber traten Probleme auf und ich mußte immer länger pausieren - über ne Stunde bin ich nie hinausgekommen...
Sind meine Erfahrungen - hoffe bei dir ist es ähnlich
Viel Glück
Dirk

Also ich habe es (nach Ratschlag durch ein Triathlon-As und aus Erfahrung aus meinem Sportstudium) so gemacht, dass ich einen gemäßigt gestützten Schuh gewählt habe, dazu eine zusätzlich nochmal mäßig korrigierende Einlage. Von der Variante "Neutralschuh plus Einlage" halte ich schlichtweg rein gar nichts. Grund: Jede Einlage nutzt sich mit der Zeit ab, wird durchgetreten, wodurch die Stützte dann sukzessive verloren geht. Folglich wird Dich dann stets die unangenehme Frage plagen, ab wann Du überhaupt noch genügend Stütze hast. Bei der Variante mit bereits leicht gestütztem Schuh ist das Risiko, sich nichts Gutes zu tun, weit geringer. Zudem: Es gibt viele Kritiker, die sagen, durch Einlagen werde die Fußmuskulatur nur dazu ermuntert, noch passiver zu werden. Folglich solle man Einlagen sogar ganz weglassen und durch gezieltes Training der Fußmuskulatur Fehlhaltungen gegensteuern. Ob das komplett zu bewerkstelligen ist, wage ich auch zu bezweifeln. Aber umgekehrt würde ich mich in keinem Fall nur von Einlagen abhängig machen.
Gruß, RhB

78 war schön hat geschrieben:Hi,
hatte vor einiger Zeit das gleiche Problem und mich für Variante 3 entschieden
Neutralschuhe ohne Einlagen und seitdem: KEINE PROBLEME!
Hatte vorher gestützte "Gel Kayano" bin dann auf den "Nimbus" umgestiegen und seitdem laufe und laufe und laufe ich - vorher ging es bis eine Stunde laufen ganz gut, dann aber traten Probleme auf und ich mußte immer länger pausieren - über ne Stunde bin ich nie hinausgekommen...
Sind meine Erfahrungen - hoffe bei dir ist es ähnlich
Viel Glück
Dirk

genau so ist es!

da sollen alte Knochen, nur weil es auf dem Laufband so schön aussieht, in neue Positionen gezwungen werden...

da latscht man vielleicht 40 Jahre mit seinen krummen Füssen rum und jetzt werden die Dinger gerade gestellt, wundert sich da wirklich einer das dann plötzlich Probleme kommmen? vielleicht nicht gerade an den haxen, dafür aber an den Knieen oder gar der Hüfte


ich war natürlich auch aufm Laufband
war auch beim Orth. Schuster und hab mir Einlagen basteln lassen

beide haben mir EINDEUTIG belegt wie krumm das bei mir alles ist


jetzt lauf ich mit möglichst wenig gedämpften und möglichst wenig gestütztem rum und das geht super

ich hab seit ein paar Tagen die Free5 und ausser das man regelmässig die Steine aus der Sohle tun muss, sinds die besten die ich je hatte

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nur eins ist wirklich wichtig bei den Laufschuhen

man sollte wenigstens 3 Paar haben ---möglichst unterschiedliche-- und die regelmässig wechseln

das ist besser als irgendwelche Einlagen
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sicher gibts Leute deren Füsse wirklich übel sind, dort muss man sehr vorsichtig sein

aber gerade die Sport Einlagen, die werden bei uns in der Gegend geradezu inflationär verordnet

Hi,

kann powermanpapa nur zustimmen. Hab auch ne zeit lang Einlagen getragen. Meine Knieprobleme waren dadurch behoben, dafür kamen andere. Seit ich mit Neutralschuhen und ohne Einlagen laufe, habe ich alles im Griff. Hoffe, dass das auch so bleibt

Gruß Jürgen

Hallo Karsten,

der Pronation kann man durch Verwendung der Supinatoren (Muskelgruppe im Unterschenkel) entgegenwirken. Im Gegensatz zu Einlagen oder Pronationsstützen im Schuh, nutzen diese sich nicht ab, sondern werden - im Gegenteil - durch Training immer stärker. Außerdem sind sie billig, da "serienmäßig" bei Dir eingebaut .

Sportliche Grüße,
Martin

Gueng hat geschrieben:Hallo Karsten,

der Pronation kann man durch Verwendung der Supinatoren (Muskelgruppe im Unterschenkel) entgegenwirken. Martin

Hallo Martin,
und was genau meinst du damit ?
- spezielle Übungen ?
- bewußt drauf achten..?

Gruß Rolf

Heiler hat geschrieben:und was genau meinst du damit ?
- spezielle Übungen ?
- bewußt drauf achten..?

Hallo Rolf,

das wird ein Bißchen von den persönlichen Vorlieben abhängig sein, denke ich.
Mir persönlich würde bewußt darauf achten (also willentliches Anspannen der jeweiligen Muskeln) in Kombination mit Barfuß-Trainingseinheiten am ehesten liegen. Durch bewußte Änderung der Technik habe ich mich selbst auch vom Fersenläufer zum Vor-/Mittelfußläufer umerzogen. Es sollte analog möglich sein, sich eine Überpronation abzugewöhnen. Natürlich wird das nicht in ein paar Tagen funktionieren, sondern eher einige Monate dauern.

Freundlich grüßt
Martin

Hallo Martin,
für mich eher schwer vorstellbar. Über einen längeren Zeitraum die Achtsamkeit aufrecht zu erhalten und die Haltung mit dem Verstand zu kontrollieren.
Zumal das Überpronieren nicht so bewußt wird wie der Fersen- oder Vorfußlauf.

Erstaunlich effektiv erlebe ich dagegen die Tips von "Jack Heggie" in "Besser laufen".
Da geht es dann einfach um Bewußtmachung des Bewegungsablaufes.
Leider geht er auf das spezielle Problem Überpronation nicht ein ..


LG Rolf

Um noch eine weitere Möglichkeit einzuwerfen, wie wäre es denn ein Paar Neutralschuhe mit Einlagen und ein Paar Nike Free zu benutzen?

*wooow*... das nenn ich ja mal ne Menge fixe Antworten...

Die Tendenz geht ja recht eindeutig zu möglichst keine Einlagen und *maximal* einer mässigen Stütze durch die Schuhe. Dann werde ich das mal so beherzigen...

Vielen, vielen Dank allen, die sich die Zeit genommen haben, hier zu antworten!

Also Karsten ich gleube dein Treat hat mir jetzt auch weiter geholfen.
Ich bin vorher immer mit neutralen Schuhen gelaufen und hatte nie Knieprobleme.
Nachdem ich einen Stabilen Schuh von einem Verkäufer verkauft bekam, denn er meinte mit meiner Fußhaltung wäre es besser, hatte ich starke Knieschmerzen.
Dann bekam ich neutrale Schuhe und Einlagen. Nun nerven die Dingerm ich und ich bekome jetzt auch noch Blasen im Schuh.

Nun wollte ich heute mir neue neutrale Schuhe kaufen, und versuchen wieder ohne Einlagen zu laufen.

Wie ich hier jetzt gelesen habe ist es besser wenn ich mich wieder an neutrale Schuhe gewöhne? Ist das eine richtige Entscheidung?

Kann es sein dass ich am Anfang noch leicht Knieschmerzen bekomme?

MFG.

Chrescht hat geschrieben:Wie ich hier jetzt gelesen habe ist es besser wenn ich mich wieder an neutrale Schuhe gewöhne? Ist das eine richtige Entscheidung?

Kann es sein dass ich am Anfang noch leicht Knieschmerzen bekomme?

MFG.

Hallo Chrescht,
sicher ist das keine generelle Empfehlung, aber ich kenne inzwischen einige Beispiele von Läufern, die wegen gestützter Schuhe bzw wegen Einlagen Probleme bekamen und nach dem Umsteigen bzw Weglassen der Einlagen wieder beschwerdefrei sind. Ich gehöre in gewissem Sinne auch dazu.

Um meine Orthopädin sinngemäß zu zitieren-
man sollte in den natürlichen Bewegungsablauf nicht eingreifen.
die "Laufanalysen" sind Geldmacherei.
Sinn machen sie nur, wenn es um Anpassung von Prothetik geht, also bei wenigen Ausnahmen.

Und ich glaube inzwischen, da hat sie Recht.

Ich könnte mir schon vorstellen, daß du während der Wieder-Umgewöhnungsphase nochmal dein Knie spürst. Sollte aber nicht mehr lange währen.

Gruß Rolf

ein interessanter Beitrag!!!

Am Anfang meiner "Läuferkarriere" haben mir gestützte Schuhe und Einlagen sehr geholfen beschwerdefrei zu laufen. Insgesamt in dieser Phase würde ich beides wieder wählen.

Aus einem starken Überpronierer wurde dann ein ganz minimaler Überpronierer, soweit das mir auch von Experten/Orthophäden zu Neutralschuhen geraten wurde.

Erreicht habe ich das meiner Meinung nach durch intensive Nutzung der Nike Free 4.0 Schuhe, relativ viel Barfußlaufen, Gymnastik - die Einlagen habe ich nur bei längeren und langen Läufen genutzt.

Seit neuestem laufe ich nur noch mit Einlagen, dies sind aber keine Einlagen mit korrigierender oder Stützfunktion, sondern sensomotorische Einlagen. Diese sind einfach nur genial und sogen derzeit bei mir zum Verschwinden ganz andere beschwerden und ermöglichen mir mit geringeren Ermüdungsserscheinungen zu laufen. Hier bin ich aber noch am testen und immer noch überrascht, denn bis vor 2 Wochen hätte auch ich Einlagen abgelehnt - es sei denn für Einsteiger mit konkreten Problemen.