WinfriedK hat geschrieben:Schellsky wirft einfach alles durcheinander: Hobby-, Leistungssportler, Amateur, (Semi-)Profi...
Und dann strickt er sich noch seine Definitionen selber.
Ich weiß nicht, was dieser herablassende Kommentar soll. Möchtest du mich damit provozieren? Ich freue mich ja über jede Beteiligung an diesem Thread hier, erwarte aber schon ein Mindestmaß an Respekt und Sachlichkeit! Das sollte ok sein, oder?
Wer
aufmerksam gelesen hat, was ich bislang zu diesem Thema geschrieben habe, der wird erkannt haben, dass ich nichts durcheinander geworfen habe. Zunächst habe ich einfach nur Fragen aufgeworfen, um die Diskussion in Gang zu bringen. Dazu kommt, dass ich mir noch lange nicht abschließend zu jedem Detail eine Meinung gebildet habe. Solche kontroversen Diskussionen dienen ja mitunter auch der Meinungsbildung und ich bin durchaus dafür offen, mich durch gute Argumente für eine bestimmte Meinung überzeugen zu lassen.
Aber zum Thema:
Fangen wir mit dem Profi an:
Offenbar sind wir uns alle darüber einig, dass jemand, der mit seinem Sport seinen Lebensunterhalt oder einen großen Teil davon bestreitet ein Profi, ein Berufssportler ist. Ich persönlich sehe diesen Kreis jedoch noch etwas weiter. Für mich ist auch derjenige ein Profi, der in der Spitze, oder am unteren Rand der Spitze mithalten kann, ohne dafür Geld zu bekommen, denn in der Regel muss er dafür genau so trainieren, wie der eigentliche Profi auch. Das Geld ist daher in meinen Augen nicht das einzige Kriterium.
Ähnlich sehe ich es beim Semiprofi. Wer sich unterhalb der Spitze tummelt ist für mich Semiprofi, egal ob er dafür Geld sieht oder nicht. Ich mache es lieber daran fest, welchen Aufwand er für sein Training betreibt und was er an Geld für z.B. Ausrüstung oder Sportreisen investiert. Ich finde diese Perspektive sinnvoller.
Profi und Semiprofi sind für mich gleichzeitig auch Hochleistungssportler.
Jetzt kommen wir zu der spannenden Stelle mit dem Hobbysportler. Nehmen wir das Laufen. Wenn man sagt, dass alle die unterhalb der Semiprofis Hobbysportler sind (nehmen wir noch mal ganz willkürlich diese Zeit von 02:30 für M.), dann hauen wir alle die, die mit hohem Engagement und Leistungswillen zum Teil 15-20 Stunden die Woche trainieren in den gleichen Topf wie die, die alle 2 Wochen einmal um den nächstgelegenen Ententeich watscheln.
Bei aller Liebe - da bekomme ich Bauchschmerzen...
Das allein ist der Grund, warum ich nicht gerne jemanden, der sich knapp unter der imaginären Grenze zum Semisportler bewegt, als Hobbysportler bezeichne. Den bezeichne ich daher lieber als stark ambitionierten Leistungssportler - oder wie auch immer. Da gibt es sicherlich einige Begriffe, die man für einen solchen Sportler finden kann. So jemanden einfach als Hobbysporter abzutun widerspricht meinem Sprachverständnis.
Was danach irgendwann kommt noch weiter zu unterteilen, finde ich schwierig. Volksläufer, Freizeitläufer, Breitensportler... wo ist da der Unterschied? Ich vermag es nicht zu sagen. Das mag jeder für sich beurteilen.
Noch ein paar allgemeine Aussagen zu Hobby, Leistung, Ambition, etc:
Ein Hobbyläufer kann selbstverständlich im Leistungsbereich aktiv sein, auch wenn dieser Leistungsbereich nicht so weit "oben" sein muss. Wo dieser Leistungsbereich anfängt und aufhört ist auch kaum zu definieren.
Ambitioniert ist für mich jemand, der zielgerichtet auf etwas hin trainiert. Ehrgeiz spielt dabei sicher eine Rolle, wobei dieser Begriff auch dehnbar wie ein Kaugummi ist. Während der eine vom Ehrgeiz zerfressen wird, geht ein anderer die Sache wesentlich lockerer an, hat aber auch den Ehrgeiz, sein Ziel zu erreichen.
Hobby hat auch in meinem Sprachverständnis mehr mit Spaß als mit Leistung zu tun. Selbstverständlich kann und soll auch Leistung Spaß machen, das schließt sich natürlich nicht gegenseitig aus, aber die Grenze wo bei Erhöhung der Leistung der Spaß nachlässt, ist bei jedem individuell verschieden. Man kann da nicht einfach von sich auf andere schließen, wie ich meine.
In diesem Zusammenhang fand ich es unfair von Hendrik, Voyager unvollständig zu zitieren:
Zitat:
Zitat von
Voyager
Ein Profisportler ist daher für mich auch gleichbedeutend mit Leistungssportler. Ein Hobbysportler ist für mich jemand der gerne sein Hobby ausübt, hier aber mehr der Spaß im Vordergrund steht.
Wie ich oben schon schrieb: ein trauriges Land, in dem Hobby automatisch das Gegenteil von Leistung ist.
Gruß
Hendrik
Voyager hatte nämlich noch einen Satz dahinter stehen, ohne den das zuerst geschriebene einen ganz anderen Sinn bekommt. Hier das komplette Zitat:
Voyager hat geschrieben:Ein Profisportler ist daher für mich auch gleichbedeutend mit Leistungssportler. Ein Hobbysportler ist für mich jemand der gerne sein Hobby ausübt, hier aber mehr der Spaß im Vordergrund steht. Dieses schließt nicht aus, dass auch Hobbyläufer Leistungsambitionen haben.
Ich selber bezeichne mich als Hobbyläufer, von mir aus auch Freizeitläufer und Volksläufer. Meine Ambitionen sind nicht sooo groß aber vorhanden. Ich trainiere zielgerichtet und habe vor allem Spaß dabei!
der schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.
verletzt und ohne Training seit Juli 2008
Nach dem Lauf ist vor dem Lauf!