Banner

Rollerfahren sinnvoll als Training fürs Laufen?

Rollerfahren sinnvoll als Training fürs Laufen?

1
Ich laufe wettkampfmäßig Rennen von 10 km bis Marathon (um 3:00 Stunden).

Als Ergänzung zum Laufen fahre ich bisher mit dem Rennrad, habe dabei aber den Verdacht, dass das eigentlich eher kontraproduktiv ist, weil andere Muskeln trainiert werden usw.
Irgendwo bin ich jetzt auf eine Seite gestoßen, laut der Rollerfahren die gleichen Muskeln trainieren würde wie das Laufen.

Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Rollerfahren als Ergänzung und wurdet Ihr tatsächlich schneller bei Lauf-Wettkämpfen?

Grüße Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

2
Allgemein sagt man, dass wer gut im Laufen ist, auch im Tretrollersport weit vorne landet. Ich denke, es könnte auch umgekehrt sein oder zumindest positive Auswirkung haben. Für eine gute Ausdauer sind ja Herz und Muskeln nötig. Das Herz wird sicher in allen Ausdauersportarten trainiert (auch Rennradfahren), die Muskeln sind jedoch Sportart-spezifisch. Rollerfahren liegt muskulär mit Sicherheit deutlich näher am Laufen als Rennradfahren. Weiterhin denke ich, dass es auch eine nette Trainingsalternative ist, weil man damit mal weitere Entfernungen in der gleichen Zeit zurücklegen kann und die Streckenvielfalt (vs. Eintönigkeit im Training) somit größer wird als wenn man nur läuft. Gegenüber dem Rennradfahren finde ich beim Rollerfahren nett, dass man durchaus gut auf Radwegen trainineren kann, wo es mit Rennrad schon mal nervig ist, weil man eben schneller ist als das Tempo, für das die Wege gebaut sind.
Ich würde sagen, den Roller einfach ausprobieren. Ein Tretroller a'la Kickbike ist nicht teuer und man könnte ihn bei Nichtgefallen auch gut weiterverkaufen.
BTW: Wenn du den Marathon in 3 Std. läufst, könntest du nach etwas Rollertraining auch dort Top-Platzierungen landen. Wie wäre es mit einem Ausflug zur Tretroller-Weltmeisterschaft (14.-16. August in Kampen/NL))? :)
j.

3
Hallo Jens.
Danke für Deine Antwort.
Ich suche mal den Artikel raus. Gerade das Nach-Hinten-Abstoßen soll für Läufer eine gute Übung sein und diese Bewegung gibt es beim Fahrradfahren nicht in ähnlicher Form.

Seid ihr hier im Forum alle Nur-Rollerfahrer?


Manfred
"Glücklich ist der, der mehr Träume hat als die Realität zerstören kann. (Marie Ebner-Eschenbach?)" Passt irgendwie auf viele Marathonläufer.

4
>Seid ihr hier im Forum alle Nur-Rollerfahrer?

Ich vermute schon, außer vielleicht Tim als Admin. Sicher sind die meisten von uns hier natürlich auch schon gelaufen, aber Marathon wohl die wenigsten und unter 3h sicher keiner, da bist Du uns Welten voraus!

>Als Ergänzung zum Laufen fahre ich bisher mit dem Rennrad, habe dabei aber den Verdacht, dass das eigentlich eher kontraproduktiv ist, weil andere Muskeln trainiert werden usw.

Ich würde es anders sehen, nicht "Ergänzung" sondern eher Bewegungsausgleich...
Ich versuche auch ca. einmal wöchentlich Rad zu fahren als Ausgleich zum Rollern. So ein richtiger Ausgleich ist es aber nicht, es werden zwar beim Rollern teilweise schon andere Muskeln benutzt, vor allem aber mehr, vor allem oberhalb der Hüfte. Für die Waden ist Rollern und Radeln vermutlich sogar sehr ähnlich, wenn ich mich da an einem Tag mit einem von beiden kaputt gemacht habe, geht am nächsten Tag beim anderen auch nicht viel...
Aber es ging ja ums Laufen...

>Irgendwo bin ich jetzt auf eine Seite gestoßen, laut der Rollerfahren die gleichen Muskeln trainieren würde wie das Laufen.

Genau die gleichen sicher nicht, aber es könnte schön hilfreich sein. Ich denke es liegt zwischen Radeln und Laufen, vielleicht wirklich etwas näher am Laufen.
Für wirklich sichere Aussagen fehlt es aber an mehr Rollerfahrern auf der Welt, eine solche Aussage wirst Du zumindest zuverlässig vermutlich nie bekommen. Probier aus ob es Dir Spaß macht und sieh es als körperlichen und (wie Jens schon schrieb) seelischen Ausgleich und freu Dich, wenn es Dir gefällt. Vielleicht hat es sogar eine positiven Effekt auf Dein Laufen, aber erwarte diesen Effekt am besten nicht um jeden Preis.

Gruß
Jo

5
subjektiv hat geschrieben:
Seid ihr hier im Forum alle Nur-Rollerfahrer?
Naja, mal einen Halbmarathon oder 10 km-Lauf habe ich auch schon itgemacht. Auch Staffelmarathons, aber noch keinen vollen Marathon. Ich bin auch mal Liegeradrennen mitgefahren, 4x die HEW-Cyclassics. Aber ich finde, rollern ist für mich der beste Weg, um fitter zu werden. Irgendwie "trainiere" ich jetzt auch mal etwas. Laufen finde ich ein wenig öde, zumal der Aktionsradius auch gering ist, d.h. die Strecken immer die gleichen. Beim Radtraining stößt man oft auf störende Wege. Auf Straßen fahre ich mit dem Rad alleine nicht so gerne und Radwege sind für ein Trainingstempo über 30 km/h zu holperig/nervig. Mit Roller kann ich dagegen fast überall trainieren, also auch auf Radwegen, weil für mich 20-25 km/h für einen ordentlichen Trainingseffekt schon ausreichen. Mit Roller kann ich auch mit meiner Frau trainieren, mit Rad sind die Geschwindigkeiten zu unterschiedlich.
j.

6
Hallo Manfred,

zuerst mal Chapeau für Deine Marathonzeit, da stecken einige Trainingskilometer drin. :daumen:
Und jetzt trainierst Du jede dritte Einheit mit dem Tretroller und schon wirst Du eine Verbeserung feststellen. Du wirst Berge schneller hochlaufen können und vor allem Dein Tempo am Berg länger durchhalten.
Bei Vergleich der Intensität Laufen versus Tretroller liegt der Roller dicht hinter dem Laufen. Du kannst Dich mit dem Tretroller belasten (Pulsfrequenz) wie beim Laufen, gar kein Problem. Das Fahrrad liegt da weit davon entfernt.
Wirklich schneller bin ich mit dem Rollern nicht geworden, aber lockerer und ausdauernder am Berg.
Probiers aus und Du wirst sehen, es besteht eine Suchtgefahr. :wink:

Gruß
Christoph

7
>Bei Vergleich der Intensität Laufen versus Tretroller liegt der Roller dicht hinter dem Laufen. Du kannst Dich mit dem Tretroller belasten (Pulsfrequenz) wie beim Laufen, gar kein Problem. Das Fahrrad liegt da weit davon entfernt.

Ja, das hatte ich vergessen, das ist ein Punkt fürs Rollern!

Mir fielen aber noch drei Sachen ein:

Erstens haben wir hier mit Chris als Pysiotherapeuten ja doch einen Experten für die Physiologie und Rollern!
Wo bist Du???

Zweitens kann man Laufen und Rollern sehr gut kombinieren, öfter einfach mal runterhüpfen und ein Stück joggen/rennen und irgendwann wird raufhüpfen und rollern. Rauf und runter geht viel besser als mit dem Rad, ebenso das Schieben, weil der Roller schmaler, kürzer und leichter ist (und z.B. keine Pedalen hat, aua...).
Ich mache das manchmal mit Langsameren zusammen zum Bremsen, bei Dir wäre der Grund ein anderer, könnte aber gut passen...

Und drittens fiel mir wieder ein: Ich hab beim letzten Besuch in Wolfgang Seibels Tretrollerladen dort einen XH mit einer Wirbelstrombremse über dem Vorderrad gesehen, ein fetter schwerer Kasten auf einem modifizierten Vorderradgepäckträger, der per Reibschluß/Rolle auf den Reifen wirkt und stufenlos einstellbar ist. Habs nur 10m im Laden probiert, wie gesagt schwer, außerdem recht geräuschintensiv und wie lang das der Reifen mitmacht wie es bei Nässe ist, keine Ahnung. Viel interessanter aber fand ich - der ich an so was auch schon mal für Touren mit meiner Frau gedacht hatte - für wen das war: Eine Einzelanfertigung (bzw. -bastelei) nicht zum Rollern, sondern für eine Läuferin als reines Trainingsgerät, ich meine es war eine Sprinterin oder Kurzstreckenläuferin, die gegen extreme Widerstände "antreten" wollte.
Genaueres kann Dir sicher Wolfgang sagen ( Unsere Geschäfts- und Lieferbedingungen besser per Telefon, liegt im glaube ich mehr) oder vielleicht auch einen Kontakt mit der Läuferin herstellen.

Gruß
Jo

8
Hallo zusammen,

da in diesem Thread seit 7 Monaten nicht mehr geschrieben wurde ziehe ich das Thema jetzt noch mal hoch. Vielleicht hat ja doch noch jemand Erfahrung mit der Kombination Rollern/Laufen??

Ich kann dazu noch nicht viel sagen. Bin gestern das erste mal 13 km gerollert und habe heute saumäßig Muskelkater in den Oberschenkeln. Ein kurzer lockerer Lauf ist heute zwar gegangen, aber ich habe die Muskeln schon sehr deutlich gespürt.

Wer hat schon länger Erfahrung?

Danke.

Gruß

Dornfelder

9
Mit dem Muskelkater beim Rollern wird es sicher schon bald weniger. Ist halt das erste Mal gewesen, da ist das normal :) .
Ich denke Cornel hat am meisten Erfahrung mit der Kombination Laufen/Rollern, da er vom Laufen kommt.
Ich finde Rollern alleine schon wegen des Abwechslung eine gute Alternative. Der Aktionsradius ist größer als beim Laufen, man kommt somit auch mal auf andere Wege (Trainingsmotivation).
Das Herz wird auf jeden Fall bei beiden Sportarten trainiert, die Beine zwar auch, aber es ist doch noch etwas unterschiedlich. Rollerfahren kann man mit verschiedenen Techniken, speziell wenn es schnell gehen soll (angehobene Hacke, hochgezogene Knie, Oberkörperbewegung vor-zurück). Einiges sieht man z.B. auf diesen Bildern: Fotos von der Tretroller Weltmeisterschaft 2008 .
j.

10
Mit dem Rollerfahren als Training fürs Laufen hat sich auch Prof. Wessinghage (Home) beschäftigt. Der ist jetzt nicht mehr in Damp, sondern Ärztlicher Direktor im Medical Parc Bad Wiessee. Bietet auch Lauftrainings an.
Wenn ich meinen heutigen Muskelkater so spüre, würde ich sagen: andere Muskeln als beim Laufen, eindeutig.

11
Hallo zusammen,

ich war bis zum Erwerb meines Rollers nicht der "Läufertyp". Habe mich immer auf RR oder MTB konzentriert.
Nachdem ich nun die ersten 100 km gerollert bin, habe ich auch mal mit dem Laufen angefangen und ich für meinen Teil kann nur sagen, das mir das Laufen nun erheblich leichter fällt :daumen:
Ich für meinen Teil finde, dass mir das Roller fahren auch den "Laufhorizont" geöffnet hat.

Gruß
Thorsten
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“