Ich bin wieder daaaaahaaaaa
Danke für die vielen aufmunternden Postings!
Allerdings wollte mein Magen-Darm-Trakt mir doch tatsächlich erst einen Strich durch die Rechnung machen, Krämpfe, Durchfall… aber dann gings. Wetter traumhaft, also nichts wie los.
Beim Vorbeifahren schon mal den Weg an der Straße begutachtet… huh, lang!
Parkplatz – gähnende Leere. Super! Keine Hunde, die mich zum Gehen oder Hochleistungssprints bringen ;o)
Auf Kilometer 1 dann doch ein winziger „Waldi“ mit Frauchen, die ihn sofort wegriss -die böse Lauf-Tussi hätte das arme Tier ja zertreten können *ggg*…
Bei Kilometer 2 ein langsam den Weg entlang hoppelnder Hase – Klasse! *freu*
Insgesamt hätte ich mit Joggern, Inlinern, Radlern, Ski-Rollern und Spaziergängern gerechnet, traf aber nur 5 Leute unterwegs – ein Wunder bei dem Traumwetter. Dafür gab es Hasen, Eidechsen, Mäuse, den Hintern von einem Reh und jede Menge große Vögel.
Ein Blick auf das "Hightech"Gerät am Handgelenk – ich bin zu schnell – nein, zu langsam – zu …ah, ok, das Blätterdach macht dem Ding zu schaffen… Also orientiere ich mich nur an der Zeit und laufe in einem Tempo, das sich sehr angenehm anfühlt. Die Strecke ist nur sanft gewellt, da ich sonst mindestens zwei giftige Steigungen auf meiner Hausstrecke habe, genieße ich das sanftere Auf und Ab, auch wenn alles asphaltiert ist. Überhaupt fühlt sich alles gut an – zudem zwitschert es wie wild um mich herum (für eine Stadtläuferin ein Zusatzgeschenk, ich bin froh, den MP3-Player nicht mitgenommen zu haben), die Luft ist schön frisch und der Ausblick auf die Talsperre ich auch richtig schön. Zwei Runden

? Pffff, locker!
Nun ja, fast jedenfalls – bei Kilometer 7 meckert mit einem Mal das linke Knie

, eigentlich die ganze linke Seite ab dem Pobereich. Gehen? Tempo rausnehmen? Während ich noch überlege überholt mich BSSSSSSSSSSSSSSTTTT ein schneller Radfahrer. Ob es der Schreck war, oder ich einfach anders aufgetreten bin, keine Ahnung, aber Sekunden später ist das Ziehen im Bein weg.
Trotzdem wünsche ich mir in dem Moment, ich wäre schon das zweite Mal an diesem Punkt der Strecke – auch wenn ich mich noch frisch fühle. Aber die noch vor mir liegenden 18 km wirken noch wie eine hohe Wand…
Die Hauptmauer kommt in Sicht, allerdings bin ich zum Glück Talsperrengeprüft *g* und ahne bereits, dass es vor Erreichen derselbigen noch etliche Kurven und Schlenker um Seitenarme gibt, so dass mich das zumindest nicht mehr so enttäuscht wie bei meinem ersten Talsperrenlauf (schon übel, wenn man nicht mehr kann, das Ziel sieht, sich aufrafft…und dann geht es erstmal 5 km in eine andere Richtung so geschehen an der Grane vor einigen Wochen). Zum Glück halten sich hier die Schlenker in Grenzen und super erfreut erreiche ich das erste Mal die Hauptmauer, innerlich jubelnd. Zwei Runden? Locker!
…und dann kam der Teil an der Straße… zwei Runden? Niemals! Gefühlt geht es erstmal nur leicht bergauf statt wie gehofft bergab, der Asphalt ist aufgebrochen und voller Äste, es riecht nach Straße und überhaupt, wer ist denn auf die blödsinnige Idee gekommen, hier zweimal eine Runde zu drehen

, eigentlich kann ich nicht mehr…. Der innere Jammerlappen schlug also seine Zähne in meine Beine, aber vor allem in meinen Kopf. Überlegungen, „12,8 km sind doch was Tolles, warum überanstrengen“ und „lauf einfach kurz am Auto vorbei, noch 2 km die Strecke und dann zurück“ u.ä. brachten mich arg in Versuchung!
Ah, da ist das Auto in Sicht! Und leicht bergab geht’s auch noch. Eine zweite Runde? Pffff, locker!
Kurzer Auftankstopp am Wagen, etwas getrunken und in den Apfelriegel gebissen (mehr essen verworfen wegen weiterer Magenkrämpfe). Ein Blick auf die Uhr – angezeigt werden 12,52 km, eigentlich sollten es 12,8 sein, völlig wurscht, die paar 100 m ignoriere ich. Aber: die Straßenstrecke will ich weg haben, also drehe ich um und laufe sie zurück. Mit jedem km ein Stück mehr Weg „weg“, den ich nicht mag.
Allerdings geht es komischerweise schon wieder leicht bergauf … ???? Egal. Nur noch 12, nur noch 10 –hey, 10 hört sich doch gut an! Die machst du mit links.…ähm, jedenfalls schaffst du die noch!
Wieder an der Hauptmauer ist mein Mantra „nur noch 8,5 km“!! In dem Moment überlege ich ernsthaft, an der Straße wieder zurück zum Auto zu laufen… -aber wie unzufrieden wäre ich dann? Also weiter… 4:23 km im Schnitt?

Ich ahnte es ja schon, das Ding spinnt, so schnell bin ich nicht mal bergab. Sekunden später 10:18 km – ja, klar doch. Amüsiert und etwas aufgemuntert trabe ich weiter. Allerdings wird es langsam doch anstrengend. Aber gut, bei gut 18 km darf es das auch.
Die Strecke von dieser Seite macht auch Spaß… nur noch 7, 6, 5 …. Und dann wurde es wirklich anstrengend.
Welches Hirn hat sich erdacht, hier zweimal rumzulaufen, wenn ich schon schön unter der Dusche stehen könnte???

Wer immer es war, man sollte ihn teeren und federn.... Ich? Niemals!!

Stehen bleiben? Oh ja, gute Idee…
Zwei Dinge brachten mich dazu, weiterzulaufen. Erstens der Gedanke, vielleicht nicht mehr weiterlaufen zu können/wollen wenn ich einmal stehen würde. Und dann –Frauen sind doof!- Stimmen hinter der nächsten Kurve. Hier stehen wie ein Wrack, rot, hechelnd, verschwitzt? Neeeeee!
Die beiden alten Damen, die da um die Kurve kamen, fragten gleich freundlich (angesichts meines roten Gesichts wohl etwas besorgt): „Geht’s noch? Brauchen Sie etwas?“

Klar, ein Fahrrad wäre toll, einen Träger oder vielleicht ein Taxi!! Zur Not würde es auch ein gehöriger Tritt in den Allerwertesten tun

aber nun ja. Niedlich, dass sie fragten, schließlich waren sie langsam unterwegs und hatten bestimmt nicht wirklich viel dabei...
Jedenfalls gab mir das wieder einen Kilometer Auftrieb.
Und was sind schon 4 lächerliche Kilometer? Ha, die mache ich doch…-nun, sonst mit links, aber jetzt? Hätte ich doch bloß die Musik mitgenommen (da war er wieder, der Jammerlappen!). Innerlich 69 Eyes vor mich hin summend ging es weiter – allerdings musste ich bei „kick the chair right down, under me, leave mit hanging alone in misery….“ dann doch wieder grinsen. Muss schön idiotisch ausgesehen haben: Knallrot, total abgearbeitet, aber breit grinsend... egal.
Noch 2,5 km laut Anzeige– und mit einem Mal ein Forstfahrzeug in einem Affenzahn.

Wozu auch abbremsen, die Lauf-Tante kann doch beiseite springen! Ist sie auch

– und landete in einer schönen tiefen Pfütze. Schuh durch, lecker! Gut, weiß sind sie schon lange nicht mehr, aber nass bis zum Fuß, bäh! Egal, nur noch 2,2….
Bei 1,2 Restkilometern kam dann die Vormauer in Sicht – selten so etwas Schönes gesehen und irgendwie wurden die Beine auch gleich viel lockerer

… Flink (äh, zumindest was ich dafür hielt in dem Moment) zwei, drei Eidechsen übersprungen und umrundet…. Weniger als 1 km, ha! Siehste, zwei Runden gehen doch mit links (hüstel)….
Etwa 200 m vor dem Parkplatz bin ich dann gegangen, ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, ob ich meine Füße noch sicher über den Schotter kriege…

Ein Blick auf die Uhr: 2:46 h inklusive Pause – für 25 oder 25,6, wie auch immer, völlig egal, ich bin zweimal rum!!!!
Und hab vor lauter Euphorie (Geschaaaaaa-haaaaaft!

) das Dehnen erstmal vergessen… und dann vor dem Duschen daheim nachgeholt.
Stolz wie Oskar bin ich dann unter die Dusche und fühle mich jetzt, bis auf den Magen, der immer noch meckert und ein ganz leichtes Ziepen in den Beinen, so richtig gut
Socke –die danach dachte „nie wieder 25!“ und jetzt schon überlegt, ob sie das nicht nächsten Monat nochmal macht…