Mein längster Tag - Deutsche Meisterschaft im 24-Stunden-Lauf, Berlin 2008

U_d_o hat geschrieben:Hallo mohrläuft,

einige haben das hier schon angeregt und die meisten meinen es sicher auch ernst. Nur weiß ich erstens nicht, woher ich die Zeit nehmen sollte, um es zu realisieren, noch weniger wovon es handeln sollte. Laufberichte - ok. Aber die schreibe ich ja auch so schon. Wer ein Buch schreibt, sollte vor allem auch den Drang dazu haben. Den fühle ich nicht. Es macht Spaß eine Internetseite zu betreiben und sie mit entsprechenden Angeboten für Läufer auszustatten - unter Wahrung von Qualität, die meinen härtesten Kritiker zufrieden stellt (das bin ich selbst). Aber ein Buch?

Sollte ich mal eine Idee haben, deren schriftliche Auswalzung mir ein Anliegen wäre, dann vielleicht.

Danke fürs Durchhalten beim Lesen und danke für deinen Beitrag. Fühlt sich gut an auf solche Weise beachtet zu werden.

Alles Gute

Gruß Udo

also ich finde, du bist prädestiniert, ein buch zu schreiben für ultraläufer.
für das thema marathon und laufen gibt es am markt schon x bücher. bei bücher für ultraläufer und solche, die es werden wollen sieht es ziemlich dünn am markt aus.

da du ja anscheinend nicht nur gerne laufberichte schreibst, sondern hier auch anfängern ausführliche und sehr gute ratschläge gibst, wäre ein buch von dir, für die, die auch mal in den bereich ultralauf vorstoßen wollen, doch genau das richtige.

einige deiner laufberichte kannst du dann gleich per copy-paste mit in das buch integrieren.

Hallo Foxi,

ich verzichte ganz bewusst darauf ein Zitat aus dem Kontext deiner Überlegungen zu reißen, um mich an dieser Stelle damit auseinander zu setzen. Insgesamt formulierst du recht konfliktbeladen, was sich in dieser Form und Intensität in mir nicht widerspiegelt. Die formulierten Fragen stellen sich mir so nicht.

Ich bin Spätzünder in Sachen Laufen, lief meinen ersten Marathon mit 48, war natürlich lange davor schon eifriger Freizeitläufer. Der erste Marathon war das Schlüsselerlebnis. Davor konnte ich mir noch nicht einmal vorstellen überhaupt SO weit zu laufen. Es war ein unvergleichliches, von mehrwöchiger Euphorie gefolgtes Erlebnis. Alles weitere entwickelte sich daraus. Methodisch folgerichtig, aber keinem Plan folgend. Ich strebte nicht vor drei Jahren an 24h zu laufen. Einem verwirklichten Ziel folgte ein neues.

Mir geht es bei der Zielsetzung immer um die Grenzerfahrung: "Was geht in dieser Disziplin? Wo liegt mein diesbezügliches Limit?" Dabei strebe ich jedoch nichts an, von dem ich glauben muss, es nicht schaffen zu können. Ich bin kein Hasadeur und möchte meine Gesundheit auch nicht mehr aufs Spiel setzen, als unvermeidlich, wenn man hart trainiert.

Der Misserfolg ist möglich und vorher klar definiert: Nichterreichung des Zieles oder der Teilziele. Ein Misserfolg entwertet die Sache dennoch nicht. Vorletztes Jahr versuchte ich mehrfach mein Marathonergebnis unter die 3h zu drücken und scheiterte. Natürlich ist man danach erstmal enttäuscht. Letztlich freute ich mich dann jedoch über den (für mich) fantastisch schnellen Lauf, auch wenn zwei Minütchen fehlten.

Ich finde es auch vollkommen natürlich, wenn die Wiederholung von Erfolgen nicht vom selben intensiven Glücksgefühl begleitet wird wie beim ersten Mal. Für mich spielt das keine Rolle. Ich freue mich über jeden Marathon - wenn er mir ein schönes Erlebnis bescherte - egal wie viele ich auch schon gelaufen bin. Jeder ist einzigartig, nie ist es gleich. Ich freue mich aber auch gleichermaßen über einen tollen Trainingslauf, bei dem mir etwas Herrliches begegnete, oder der leicht und beglückend vom Fuß ging.

Dass man sich "schinden" muss, um an eigene Grenzen zu kommen, bzw. sie hinaus zu schieben, liegt in der Natur eines jeden Sports. Für eine gewisse Zeit und mit Blick auf ein gestecktes Ziel kann das ertragen. Es macht mir dann insgesamt nicht nur nichts aus, sondern es erwächst auch Zufriedenheit daraus. Bei aller Leistungsorientierung bin ich jedoch kein "Getriebener". Es hat einen gewissen Reiz, diesen Titel "DM in AK55" zu verteidigen und dabei womöglich noch weiter zu laufen. Aber dieser Reiz empfinde ich als nicht zwingend. Wahrscheinlicher ist, dass ich mir ein anderes Ziel suche.

Die eine Frage darf man zwar stellen, aber nicht im Ernst eine Antwort darauf erwarten: "Warum?" - An die eigenen Grenzen gehen Menschen, weil sie es wollen und weil es geht. Eine Erklärung darauf suche ich nicht, weil es sie meiner Meinung nach nicht gibt. Es liegt im Wesen des Menschen zu streben.

Danke für deinen Beitrag und danke fürs Lesen

Ich wünsche dir Antworten und Spaß am Laufen

Gruß Udo

Hallo Udo,

als ich deinen Bericht gestern Abend zu Ende gelesen hatte, habe ich nur gedacht: Wahnsinn, zu was Körper und Geist fähig sind. Herzlichen Glückwunsch, der Bericht war einfach ...ergreifend.

Achim

Siehst Du Udo, und mit Deinem letzten Beitrag hast Du auch schon das Nachwort für Dein Buch.... Schöne Worte - danke!

Und ICH würde gerne das Vorwort schreiben ;)

Hallo Udo,

ich habe nicht alles ganz genau lesen können. Aber das was ich gelesen habe ist wirklich beeindruckend und toll. Für mich sind ja 2 Stunden laufen schon eine Bürde. Am meisten hat es mich am Ende gerissen. Sieger in der M55 !!!!! Sensationell. Gratulation vor deiner beeindruckenden Leistung und von deinem famosen Leistungswillen und -stand.

Erhole dich!

lg

Vielen Dank an Foxi für die Frage und an Udo für die Antwort. Genau so ist es wohl!

LG
Sinchen

Allerherzlichsten Glückwunsch auch von mir.
Und danke für die saustarke Lektüre!

Geil!

Alex

Jetzt hab ich endlich auch mal den Bericht gelesen.

Udo, ich bin begeistert! Von deiner Leistung wie auch vom Bericht und ich bin einfach nur ganz stolz, dass ich dich voriges Jahr in Weißenstadt mal kennenlernen durfte.

Herzlichen Glückwunsch!

Viele Grüße
Sylvi.

Drei Tage hat es gedauert, bis ich Zeit und Ruhe gefunden habe, Deinen Bericht zu lesen. Aber sowohl Deine Leistung als auch der Bericht waren es wert, sich die Zeit zu nehmen. Glückwunsch zu Deiner Riesenleistung - unglaublich, was Du geschafft hast!

Hallo Udo,

Glückwunsch zu der hervorragenden Leistung. Ich fand den Bericht auch sehr interessant. Ich bin gespannt, ob Du das Abenteuer wiederholen wirst. Manchmal ist es ja besser, nicht so genau zu wissen, was einen erwartet.

Gute Erholung,

Carsten

P.S.: Der blaue Text war nicht besonders druckerfreundlich.

Hallo Udo,

ich hatte mich schon auf den Bericht gefreut und Ihn jetzt heute nach meinem 100er in Dänemark gelesen. Der war dann lange nicht so schlimm aber ich möchte dir ein Zombivideo widmen das ich als erstes jetzt schon mal hochgeladen haben

Hierist es....wenn untote nicht mehr laufen sondern gehen sieht das auch nicht viel besser aus

Danke für den tollen Bericht und deine gesammten Berichte als Buch würde ich auch sofort kaufen!

Gruß aus Hamburg

Martinwalkt hat geschrieben:aber ich möchte dir ein Zombivideo widmen das ich als erstes jetzt schon mal hochgeladen haben

Hallo Martin,

du hast auch schon mal besser ausgesehen, wenn ich mich recht erinnere

Danke für die Widmung. Danke fürs Lesen und den Beitrag.

Gruß Udo


PS: Ihr werdet mich schon noch weich klopfen mit dem Sch...buch

U_d_o hat geschrieben:

PS: Ihr werdet mich schon noch weich klopfen mit dem Sch...buch

Die Berichte und Bilder hast du doch alle schon. Ein schönes Schlusswort auch und die Einleitung schreibt Greeni dir. Brauchst du eingentlich nur noch eine Widmung für Ines und einen Verlag...

Ich schlage dir sogar zwei Bücher vor:
Band 1
Udo erklärt Laufanfängern ganz toll wie man gaaaanz vernünftig zu Laufen beginnt.

Band 2 erscheint nachdem sich die erste Auflage prächtig verkauft hat.
Udo erklärt was man alles so unvernünftiges machen kann wenn man erst mal laufen kann...

Wie gesagt ist doch alles schon geschrieben. Du kannst dann auch noch ein Teil des Erlöses für einen guten Zweck spenden dann haben noch mehr Leute ausser den Lesern was davon. Deine Ausführungen sind ja wirklich immer gut zu lesen, klar verständlich und die Berichte sind zwar lang aber spannend.

Gruß Martin

U_d_o hat geschrieben: PS: Ihr werdet mich schon noch weich klopfen mit dem Sch...buch

Ja, wie jetzt? Das Vorwort habe ich schon längst fertig, nun aber mal zack-zack, der Herr

Mein Respekt zu dieser Gewaltsleistung (und zum wirklich erstklassigen Bericht!)

Ein sehr reizvoller (wenn auch sehr schmerzhafter) Grenzbereich ist das, in welchen Du Dich da vorgewagt hast .
Dein Bericht könnte einen (mich z.B.) dazu verführen, selber mal etwas in dieser Richtung zu erleben, wenn bloss die dazu unbedingt notwendige sehr aufwändige Vorbereitung nicht wäre.

Gruss von schneller!

Meine Firma wird Dir dann eine Rechnung über eine Stunde meiner Arbeitszeit schicken die ich zum Lesen des Berichtes gebraucht habe

Der Bericht ist wirklich extrem faszinierend geschrieben und unterstreicht deinen knallharten Durchhaltewillen und Deine körperliche Leistung noch.
Nochmals meinen allergrössten vor Dir und jedem anderen der sich an dem Lauf versucht hat.

Rein Interessehalber:
Hast Du ausser Ruhm und Ehre und einem guten Gefühl eigentlich auch etwas gewonnen?
Was zahlt man eigentlich an Startgeld für ein Rennen bei dem man 24 Stunden lang einen "persönlichen Anfeurer und Rundenzähler" hat?

Tja lieber Udo,

nun hab auch ich es endlich geschafft diesen langersehnten Bericht zu lesen und ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll. Vielleicht bin ich ne Memme, aber deine Leistung ist für mich unvorstellbar. Ich finde es einfach Wahnsinn, wie man allein vom Willen getrieben solche Strapazen überstehen kann.

Meine allergrößten Respekt zu diesem Lauf und vielen lieben Dank für diesen tollen Bericht, den ich dann auch ganz ohne Pause geschafft habe ;)

Janni

Hallo Udo,

zunächst meinen herzlichsten Glückwunsch zu Deiner Leistung - und vielen Dank für den spannenden, ehrlichen und wirklich nicht zu langen Bericht (falls man das noch so nennen kann). Alles andere ist wohl schon geschrieben worden.

Nur noch so viel: Du, Dein "Abenteuer" und der Bericht dazu - ihr 3 seid der Grund, warum ich mal wieder hier unterwegs bin. Ich befinde mich derzeit in einer tiefen läuferischen Krise, aus der ich nicht so recht heraus finde. Nicht, dass ich nicht wollte - ich finde momentan einfach nicht die Energie zum regelmäßigen Laufen. Dabei weiß ich doch genau, dass mir das Laufen Kraft gibt, aber Familie und Job erfordern derzeit ca. 18 Stunden meines Tages. Ich nehme mir regelmäßig vor: Morgen stehst Du um 5 auf und gehst Laufen - keine Ausreden! Nur um dann um 5 Uhr den Wecker auf 5 Uhr 45 zu stellen und noch dieses Bisschen Schlaf zu erhaschen. Manchmal kann ich mich wegen dieser Schwäche selbst nicht leiden, aber dennoch sehe ich keinen rechten Ausweg. Nur am Wochenende schaffe ich es dann, wenigstens einen kurzen Lauf, meist so 5 bis 8 km, zu machen - aber das ist doch viel zu wenig, um in Form zu bleiben. Nun hoffe ich auf meinen Urlaub, da habe ich mir fest vorgenommen, alle 2 Tage zu laufen. Und das werde ich auch durchziehen. Vielleicht habe ich ja danach wieder die Kraft und den Willen, unter der Woche, so wie früher, um 5 Uhr meine Runde zu drehen.

Bitte entschuldige, dass ich Deinen Thread missbrauche, um mich auszukotzen. Aber gerade Dein Bericht hat mir auf schmerzhafte Weise klar gemacht, wie sehr mir das Laufen wirklich fehlt.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich vollständig von den Strapazen erholst und alles Gute für Deine nächsten Vorhaben - was immer es sein mag.

Viele Grüße, Maik

Ich bin sprachlos - eine unglaubliche Leistung, wie geht so was nur ????!!!!
Toller Bericht, fesselnd geschrieben - die Frage lautet jetzt :

WAS KOMMT JETZT ?!?

Normalerweise müsstest du doch in ein riesen Motivationsloch fallen,
eine Steigerung ist nur schwer vorstellbar ?!

Ich ziehe den Hut vor deiner Leistung,
wenn ich nur ein Viertel davon in den nächsten Jahren schaffen werde -
ich wäre voll zufrieden ....

Grüße,
Marc

Greenhörnchen hat geschrieben:Ja, wie jetzt? Das Vorwort habe ich schon längst fertig, nun aber mal zack-zack, der Herr

genau....Weihnachten sollte das auf dem Gabentisch liegen können...

kami76 hat geschrieben:Bitte entschuldige, dass ich Deinen Thread missbrauche, um mich auszukotzen.

Hallo Maik,

einen "Missbrauch" vermag ich nicht zu erkennen. Sollte mein Geschreibsel deine Entschlossenheit zu früherer läuferischer Regelmäßigkeit zurück zu finden gestärkt haben, so hätte ich einen kleinen Beitrag zum Positiven der Läufergemeinde leisten können (was eines meiner Anliegen darstellt). Meine Läufe beeindrucken viele, wie ich las dich auch. Aber sie sind nur in einem "unbedrängten" Umfeld möglich. Für niemanden, z.B. in deiner "zeitkritischen" Situation, machte es Sinn dergleichen zu wollen. Ich weiß dennoch wie hart es sein kann, sich gegen sich selbst durchzusetzen. Auch ich hab solche Schwächen (auf welchen Feldern die liegen wird nicht verraten ).

Ich wünsche dir die Kraft deinem Laufhobby wieder in einem Maße nachgehen zu können, das dich zufrieden stellt.

Gruß Udo

Fish hat geschrieben:Normalerweise müsstest du doch in ein riesen Motivationsloch fallen,
eine Steigerung ist nur schwer vorstellbar ?!

Hallo Marc,

steigern muss ich mich nicht. Zwang einen noch höheren Gipfel zu erreichen hat mich nie getrieben. Es war immer die Lust etwas Neues auszuprobieren. Ich werde sehen was mich sonst noch lockt. Ein "weiter" oder "länger" muss damit nicht verbunden sein. Am Ultralauf reizt mich vor allem die Vorbereitung und weniger der finale Exzess. Denn in der Vorbereitung darf ich mich zigmal über meine Lieblingsdistanz bewegen und das ist und bleibt der Marathon.

Motivationsloch? Was isn' das? Ich hatte einen Tag nach Berlin schon Lust zu laufen. Wäre gerne mit Ines ein Ründchen gegangen. In einem für sie angenehmen Tempo, was mir zur Regeneration gedient hätte. Nur leider ging das erst 5 Tage später. Dann lief ich mit ihr und es war einer der schönsten Läufe der letzten Monate.

Einen Tag später dann wieder 20 km, um mal zu checken wie's mit den E-Vorräten aussieht. Nach 20 verhalten getrabten Km war ich rappelfertig ...

Nein ein Motivationsloch hab ich nicht. Ich laufe nicht nur des finalen Erfolges wegen, sondern weil es (meist) Spaß macht. Und ich will weiter Spaß haben ...

Dir alles Gute! Danke fürs Lesen und den Kommentar

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:...Denn in der Vorbereitung darf ich mich zigmal über meine Lieblingsdistanz bewegen und das ist und bleibt der Marathon...

Mal nebenbei:
Ist Dein Ziel aus vergangenen Tagen, den Marathon in 3 Stunden zu schaffen, endgültig vom Tisch?

Fire hat geschrieben:Rein Interessehalber:
Hast Du ausser Ruhm und Ehre und einem guten Gefühl eigentlich auch etwas gewonnen?
Was zahlt man eigentlich an Startgeld für ein Rennen bei dem man 24 Stunden lang einen "persönlichen Anfeurer und Rundenzähler" hat?

Hallo Fire,

klar hab ich was gewonnen: Eine Goldmedaille der DUV für den AK-Meistertitel und einen Pokal vom Veranstalter. Der hat auch noch zwei Tüten drauf gesattelt. In der einen waren Früchte in der anderen eine Packung "esoterisches" Salz und noch was (hab vergessen was). Wenn du Geld meinst. Nö, das nicht. Der entscheidende Gewinn lag in der Selbsterfahrung eines monatelangen Prozesses von der Absicht, über die schrittweise Umsetzung bis zum finalen Erfolg. Das ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Überhaupt habe ich immer als einen der schönsten Umstände am Marathonlaufen - oder Laufen generell - empfunden, dass man das nicht kaufen kann. Um gutes Gefühl und Erlebnisse des Laufens in Besitz zu bringen, muss man sich mühen ... und zwar immer wieder.

Das Startgeld betrug € 80,-. Die Umsetzung in Berlin durch den SCMT war davon jeden Cent wert.

Danke fürs Lesen, für den erwiesenen Respekt und deinen Beitrag. Hab Spaß am Laufen!

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:Hallo Marc,

steigern muss ich mich nicht. Zwang einen noch höheren Gipfel zu erreichen hat mich nie getrieben. Es war immer die Lust etwas Neues auszuprobieren. Ich werde sehen was mich sonst noch lockt. Ein "weiter" oder "länger" muss damit nicht verbunden sein.

So sehe ich es auch für mich. Etappenläufe wäre mal eine interessante Alternative ... Etappenlauf – Wikipedia

24 Stunden laufen kann ich mir nicht vorstellen. Nicht ma 24 Stunden Rad fahren...

und das bei klarem Verstand!

far-distance-rambler hat geschrieben:24 Stunden laufen kann ich mir nicht vorstellen. Nicht ma 24 Stunden Rad fahren... und das bei klarem Verstand!

Hallo,

wer sagt dir, dass jene, die dergleichen tun, bei klarem Verstand sind?

Alle Gute

Gruß Udo

Hallo Udo,

ich gratuliere Dir zu dieser großartigen Leistung und den vielen Glücksgefühlen, die Du seitdem sicherlich hattest. Im nächsten Jahr findet die Deutsche Meisterschaft im 24 Stundenlauf in Delmenhorst statt. Vielleicht sieht man sich dort ...

Viele Grüße
Carsten

Necromancer hat geschrieben:Im nächsten Jahr findet die Deutsche Meisterschaft im 24 Stundenlauf in Delmenhorst statt. Vielleicht sieht man sich dort ...

Hallo Carsten,

vielen Dank für deine Worte. Im Moment weiß ich nicht mal, wie der Rest dieses Jahres aussehen wird. Fest steht nur, dass ich - ohne großes "Überziel" - noch einiges laufen werde, aber nicht was. Und an 2009 verschwende ich erst einmal keinen Gedanken. Der Wunsch, das Ziel, die Erkenntnis des Anzustrebenden wird "über mich kommen". So war das immer. Auch der heiße Wunsch tatsächlich einmal einen Marathon zu laufen "poppte" ziemlich plötzlich hoch, im Jahr 2002. Und dann hab ich eben Wege gesucht und gefunden es zu tun.

Alles Gute

Gruß Udo

schneller! hat geschrieben:Dein Bericht könnte einen (mich z.B.) dazu verführen, selber mal etwas in dieser Richtung zu erleben, wenn bloss die dazu unbedingt notwendige sehr aufwändige Vorbereitung nicht wäre.

Hallo schneller!,

danke für deinen Beitrag!

Ich will ihn dazu nutzen, um einfach mal darüber zu "meditieren", wer sowas anpacken kann und wer es meiner Meinung nach bleiben lassen sollte. Über diese Frage brüte ich schon seit langem. Hier mein Ergebnis:

Ultrastrecken oder Marathon kann jeder laufen der fünf Voraussetzungen erfüllt:

1. Den Wunsch oder Traum haben, ein so anspruchsvolles Ziel zu erreichen. Darin etwas Erstrebenswertes sehen.
2. Ein Körper, der die genetischen Voraussetzungen besitzt solche Strapazen unbeschadet zu überstehen. Mit Strapazen meine ich nicht nur die jeweilige Höchstleistung am Ende der Trainingsperiode, sondern mehr noch den Weg, das unerlässliche Training, davor.
3. Die richtige Methodik, um den eigenen Körper über Jahre nachhaltig zu entwickeln, um ihm immer längere, härtere Umfänge zumuten zu können. Die genetischen Voraussetzung sind eines, immer ausreichend Zeit und Pausen für die Regeneration ein anderes um Überlastungen zu vermeiden.
4. Einen starken Willen, um auf dem Weg zur Erfüllung des Wunsches nicht nachzugeben.
5. Rahmenbedingungen, die den nötigen Aufwand ohne Risiko zulassen (soziale Verträglichkeit [Verständnis all jener, deren konkurrierenden Wünsche beschnitten werden: Frau, Freundin, Kinder, usw. ggf. auch Arbeitgeber], genügend Zeit, Geld, Trainingsmöglichkeiten)

Selbstverständlich beeinflussen sich die Faktoren gegenseitig. Beispiel: Wer methodisch richtig trainiert schult auch seine Härte und Durchhaltefähigkeit. Die Willenskraft wird gestärkt. Richtiges Training erleichtert physiologisch die Zielerreichung, weshalb der Wille weniger strapaziert wird. Oder: In wem das angepeilte Ziel nicht als starker Wunsch verwurzelt ist, dem reicht womöglich ein starker Wille nicht , um durchzuhalten.

Fazit: Es prüfe sich ein jeder, ob er die genannten Punkte - gleich für welches läuferische Projekt auch immer - erfüllt. Wenn nur einer nicht hinreichend gegeben ist, wird er wahrscheinlich scheitern. Eine permanent nörgelnde Ehefrau, oder ein schlechtes Gewissen, weil man die Kinder ständig vernachlässigt, stellen besch... Rahmenbedingungen dar.

Dann sollte man "es" sein lassen und sich mit weniger begnügen. Weniger laufen macht auch Spaß. Ich weiß das, weil ich früher deutlich weniger lief ...

Alles Gute

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:Ich wünsche dir die Kraft deinem Laufhobby wieder in einem Maße nachgehen zu können, das dich zufrieden stellt.

Hallo Udo,

vielen Dank für Deine Antwort. Im Moment liegt es mir fern, von irgendwelchen Großtaten zu träumen. Ich wünsche mir einfach, dass ich wieder regelmäßig laufen kann, und vor Allem möchte ich wieder längere Läufe machen. Denn das ist es woran ich den meisten Spaß hatte - Läufe jenseits der 2 Stunden.

Nochmals danke, und bleib wie Du bist.

Gruß, Maik

Hallo Udo,

gestern abend erst habe ich mich getraut, deinen Bericht zu lesen und bin deswegen zu spät ins Bett gekommen.

Es ist von den Mitschreibern hier schon alles gesagt, gratuliert, gefragt, bestaunt, gegrübelt und angespornt.

Jedenfalls, du hast es geschafft: Die Community hier beschäftigt sich mit deinem Erlebnis und nimmt es mit auf die Läufe, zur Arbeit, auf die Couch, ins Bett..........

Meine Anerkennung für diese "Tat", auch an Ines, für die der Tag bestimmt ebenfalls nicht so einfach war, denn an "Zerstreuung" war ja wohl nur ganz eingeschränkt zu denken. Und: Einfach schöner und absolut spannender Rennkrimi!!

Völlig erstaunt aber nicht mehr verständnislos
grüßt
Bifi

Hallo Udo,

nun habe ich es auch geschafft, Deinen Bericht zu lesen. Wahnsinn!! Total faszinierend!!
Ich finde es toll, daß Du Dir auch die Mühe machst, Deine Erfahrungen aufzuschreiben,
vor allem mit den ganzen Hochs und Tiefs. Der Bericht war einfach nur spannend für mich,
da ich mir so eine Leistung sehr schwer vorstellen kann. Du schreibst so herrlich "menschlich".
Fast habe ich mich auch auf den Rundenzähler gefreut

Herzlichen Glückwunsch zu dieser Leistung und vielen, vielen Dank,
daß Du uns daran teilhaben läßt

Mitternachtsläuferin hat geschrieben:... daß Du Dir auch die Mühe machst, Deine Erfahrungen aufzuschreiben ...

Hallo Mitternachtsläuferin,

eine Mühe ist das in der Tat. Aber eine, die mir am Herzen liegt. Nicht zuletzt für mich selbst. Auf diese Weise nacherlebe ich einen Lauf in allen Phasen noch einmal. Sogar mehrmals. Der Eindruck, die Erinnerung verfestigt sich. Der Lohn dieser Art "Tagebuch" für mich selbst ist, dass ich mich an jeden meiner nunmehr 56 Ultras und Marathons recht genau erinnere. Natürlich bringe ich sie chronologisch nicht mehr ganz in die richtige Reihenfolge. Aber Strecke und wichtigste Begebenheiten, grob die gelaufene Zeit, wie ich mich fühlte, usw. das ist alles noch präsent. Laufend erleben ist eine herrliche Angelegenheit und ich will einfach nicht vergessen ...

Vielen Dank fürs Durchhalten beim Lesen und für deinen Kommentar!

Alles Gute und endlos Laufspaß

Gruß Udo

Bifi hat geschrieben:Meine Anerkennung für diese "Tat", auch an Ines ...

Hallo Bifi,

die Angesprochene las es mit einem Lächeln. Danke.

Danke fürs Lesen und die schönen Worte. Alles Gute in deiner Laufwelt. Hab Spaß

Gruß Udo

Hallo Udo,

nachdem mein Drucker die 20 Seiten gedruckt hatte habe ich den Leseultramarathon gestartet. Ich mußte allerdings ein paar emotionale Lesepausen einlegen.
Da ich Ultraleser bin und eigentlich nie Lesepausen brauch erstaunte mich das sehr. Allerdings muß ich einräumen das mein Lesetraining im Moment wegen der vielen anderen Hobby ( Laufen, Garten, diverse Handarbeiten) etwas eingeschränkt war. Nebenbei gehe ich ja auch Arbeiten. Also was ich damit sagen will, Dein Schreibstil ist mitreißend, emotional einfach super. Ich werde mein Lesetraining wieder intensiver betreiben müssen, denn wenn erst Dein Buch erscheint muß ich gut trainiert sein.

Danke für den schönen Bericht.

Nun noch etwas zu dieser für mich unvorstellbaren Leistung 24h lang durchzulaufen. Das ist der W A H N S I N N .



Liebe Grüße

Lilly

So, nun habe ich ihn auch gelesen, deinen Bericht. Von Anfang bis zum Ende, ganz und gar.
Was das für eine irre Leistung ist, die du da vollbracht hast, kann ich mir immer noch nicht wirklich vorstellen, es ist einfach unglaublich für mich. Einfach der Wahnsinn!

Wenn es mir bei meinem nächsten Marathon schlecht geht, werde ich an deinen Bericht denken und wie du nach 158 km gedacht hast, dass du jetzt ja "nur noch einen Marathon" laufen musst.
Und dann doch noch viel mehr gelaufen bist.

Was mir ganz besonders gefallen hat an deinem Bericht: wie du deine persönlichen Zähler immer wieder zum Thema gemacht hast, wie du sie zu schätzen gewusst hast. Das war einfach schön.

Auch an dieser Stelle noch einmal herzlichen Glückwunsch von mir!

es ist alles gesagt daher nur ein: Klasse & DANKE

Gruß
Till

running-rabbit hat geschrieben:Was mir ganz besonders gefallen hat an deinem Bericht: wie du deine persönlichen Zähler immer wieder zum Thema gemacht hast, wie du sie zu schätzen gewusst hast. Das war einfach schön.

Hallo running-rabbit,

diese Menschen waren für mich einen Tag lang sehr wichtig. Fremde, die sich rückhaltlos in den Dienst einer Sache - nein! - in meinen Dienst stellten, mir halfen, mich nicht nur mit Informationen unterstützten, sondern mir ihre Emotionen schenkten. Ihr Beitrag kann nicht hoch genug eingeschätzt werden!

Danke fürs Lesen und dein Feedback. Alles Gute allgemein und beim nächsten Marathon

Vielleicht sieht man sich ja mal wieder irgendwo auf oder am Rande einer Marathonstrecke ...

Gruß Udo

Hallo Udo,

ich habe noch nie so einen langen und so spannenden Laufbericht gelesen. Gratulation und meine innige Bewunderung für diese wahnsinnige Leistung.

Jörg

lilly66 hat geschrieben:Das ist der W A H N S I N N .

Hallo Lilly,

es ist erst drei Wochen her. Wenn ich heute dran denke, dann auch in dieser Form: Das war der schiere Wahnsinn

Und es will mir scheinen, als wäre ein anderer dort gelaufen. Besonders intensiv sind solche Gedanken, wenn ich mich nach einer Stunde flottem Trainingslauf mit schweren Beinen und triefnass durchschwitzt die Treppe hoch und unter die Dusche schleppe ...

Andererseits bin ich dankbar für diese Konfrontation mit eigener Begrenztheit. Es hält die Zufriedenheit mit dem Erreichten am Leben und beweist mir immer wieder wirklich alles gegeben zu haben.

Danke dass du emotional beim Lesen durchgehalten hast und natürlich für deinen liebenswürdigen Beitrag.

Alles Gute - wobei auch immer - und Freude am Laufen

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:
Und es will mir scheinen, als wäre ein anderer dort gelaufen. Besonders intensiv sind solche Gedanken, wenn ich mich nach einer Stunde flottem Trainingslauf mit schweren Beinen und triefnass durchschwitzt die Treppe hoch und unter die Dusche schleppe ...

das ist ein interessanter punkt, den du ansprichst und ich denke, viele die "nur" marathonwettkämpfe gelaufen sind, können diese erfahrung nachvollziehen.

die wochen- und monatelange konzentration auf ein wettkampfereignis programmiert irgendwie den körper psychisch um, so dass er an diesem tag (und eben auch fast nur an diesem tag) besonderes leisten kann.

im körper stecken sicher enorme reserven, die im alltagslauf nie angetastet werden. im wettkampf ist man dann aber so programmiert, dass man auch die letzten reservekanister ausschöpft. das ist der mentale aspekt des trainings, der neben dem physiologischen aspekt auch extrem wichtig ist.

Mir fehlen die Worte. Ich schwanke zwischen Bewunderung und Entsetzen. Meinen allergrößten Respekt!!!

Es erinnert mich irgendwie an Stephen Kings Roman "Todesmarsch"...

Corruptor hat geschrieben:Mir fehlen die Worte. Ich schwanke zwischen Bewunderung und Entsetzen. Meinen allergrößten Respekt!!!

Es erinnert mich irgendwie an Stephen Kings Roman "Todesmarsch"...

udo und corruptor for forums-vorbilder!!! jeder hier hat respekt vor euch beiden!

Corruptor hat geschrieben:Mir fehlen die Worte. Ich schwanke zwischen Bewunderung und Entsetzen. Meinen

Es erinnert mich irgendwie an Stephen Kings Roman "Todesmarsch"...

Nur das keiner Udo erschossen hätte wenn er gegangen wäre. Aber das hat er sich wahrscheinlich so vorgestellt... Ich finde das Buch zur Motivation für lange Strecken hervoragend. Übrigens gibt es auch eine Veranstaltung(serie) die auf dieser Idee aufbaut. Der Extramileendurathon. Für die Hamburger Veranstaltung hatte ich die Streckenvorbereitung gemacht. Aber es wollte wohl niemand mitmachen. Der Rekord, aufgestellt in diesem Jahr in Boulder liegt übrigens bei 103 Stunden....

Gruß Martin

Corruptor hat geschrieben:Es erinnert mich irgendwie an Stephen Kings Roman "Todesmarsch"...

Hallo Corruptor,

sollte ich das vielleicht lesen? Danke fürs Durchhalten beim Entsetzlichen und für den Beitrag.

Alles Gute "on the run"

Gruß Udo

U_d_o hat geschrieben:... sollte ich das vielleicht lesen? ...

Ja, Udo. Und nicht nur Du.
Ist schon eine gewaltige Motivation, wenn man sich vorstellt, der Besenwagen ist ein Panzer und dezimiert das Laüferfeld.
Natürlich nur die Läufer, die die 7km/h nicht mehr halten können. Also da hättest Du gute Chancen, lange zu überleben !!!!

Auch von mir noch mal meine ganze Hochachtung zu Deinem Lauf und dem Ergebnis.

U_d_o hat geschrieben:Hallo Corruptor,

sollte ich das vielleicht lesen?

Auf jeden Fall muss du daslesen. Abolute Plichtlektüre für Ultras wie du einer bist!