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Länger Leben vs. Mehr erleben

Welche Alternative bevorzugst Du (Erklärung steht im ersten Threadbeitrag)

Ich möchte länger leben, auch wenn ich insgesamt genauso viel erlebe wie sonst
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (11%)
Ich möchte mehr erleben, wobei ich aber genau so lange lebe wie sonst
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12 (44%)
Ich möchte weder länger leben (wie bei Alternative 1) noch mehr erleben (wie bei Alternative2)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12 (44%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 27

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atp, da Du ja nach Deiner Vorgabe in der längeren Zeit definitiv nicht mehr erlebst, beschränkt sich das längere Leben wirklich nur auf das Lachen, wie fad.

Alternative 1 kommt deshalb für mich überhaupt nicht in Betracht, nur Leben um des Lebens willen...nein danke. Man muss schon den Mut haben, mehr und anderes zu erleben mit allen sich hieraus ergebenen Konsequenzen. Und immer dran denken: das Leben ist im Fluss, es kann sich immer Neues ereignen. Soll ich dem bei Alternative 1 ausweichen?

Wenn mir einer vor 5 Jahren erzählt hätte, ich würde 40 Kg abnehmen, Marathon laufen und mich für Triathlon interessieren, den hätte ich für bekloppt erklärt.

Also: Alternative 2 und Gas geben.


Mit freundlichen Grüßen



Konkursus
Pläne 2010:

21.03.2010 - SyltLauf
18.04.2010 - Strongmanrun (nur die Beine bewegen)
25.04.2010 - Hamburg Marathon

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wenn ich wie bei der alternative 2 mehr erlebniszeit bekomme, würde ich wahrscheinlich das machen, was ich auch jetzt mit einem großteil meiner freizeit mache: ich verbummele sie ohne sie optimal zu nutzen.
man würde nur mehr fensehen glotzen, mehr surfen usw. es gäbe mehr quantität aber keine neue qualität!

wenn ich jedoch länger lebe, arbeitet der ganze planet dafür, damit ich etwas neues erleben kann. auto, telefon, radio, fernsehen, pc, handy, internet ist noch nicht das ende der fahnenstange.

demnächst werden die serviceroboter kommen, so wie vor 30 jahren die pc in die haushalte eingedrungen sind.

diese traumhaften technologieschübe mit gravierenden konsequenzen auf das freizeitverhalten würde man bei alternative 2 kein stück mehr erleben. dazu bedarf es vor allem einer höheren lebenserwartung.

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atp hat geschrieben: wenn sich mein leben über eine doppelt so lange zeit erstreckt, werde ich in einer viel dynamischeren welt sein. wer 2 jahrhunderte lebt, wird viel mehr veränderung erleben können als jemand, der nur ein jahrhndert lebt. da hilft es auch nichts, wenn man nonstop wach ist.
Nicht unbedingt.
Angenommen alle oder die Mehrheit der Menschen entscheiden sich für Variante 1, wer macht dann diese Welt dynamischer?

Die Menschen haben ja nur noch 4h Zeit zum Arbeiten: Baustellen stehen doppelt so lange rum, Häuser werden langsamer gebaut, auch auf die neuen Technologien mußt Du länger warten. Nervende Meetings werden zwar hoffentlich nicht doppelt so lange dauern, aber mehr Anteil vom Arbeitstag einnehmen.
Von den 4 Stunden Freizeit muß man bestimmt die Mittagspause abziehen, oder es wird noch weniger gearbeitet oder noch ungesünder schneller gegessen. Wenn man dann noch einen Arbeitsweg von einer Stunde hat, bleibt auch nicht viel Freizeit um mit kreativen Hobbys die Welt dynamischer zu gestalten.

Man könnte vielleicht denken, bei nur 4 Stunden Arbeitszeit, könnte man mehr Menschen mit Arbeit versorgen, vorausgesetzt nicht alle Menschen müssen zur selben Zeit schlafen. Es gäbe noch mehr Schichtarbeit, noch mehr organisatorische Probleme. Die schöne Gleitzeit könnten wir wieder vergessen, bei bestimmten Jobs müssen die Leute einfach zur Kernarbeitszeit dasein...

Kommt jetzt auch noch darauf an, wie früh man vergreist und ab wann man im Rentenalter ist. Wenn ich so gesund sein werde wie ein 70-jähriger der noch 100 km läuft, vielleicht gefällt es mir dann noch mal so lange zu leben. Aber was ist, wenn die Menschen noch nichts gegen die Altersbeschwerden entwickelt haben, weil sie noch nicht dazu gekommen sind?
Ich stell es mir grausig vor zu lange zu alt zu sein, wenn ich zu viele Gebrechen habe und nur noch das Gefühl haben muß, den anderen zur Last zu fallen...


Du stellst Dir die Jetzt-Welt vor in der Du mit den Eigenschaften aus Variante 1 lebst. Aber es ist ein Unterschied ob alle Menschen nach Variante 1 leben würden oder nur einzelne.


Du sagst eigentlich am Anfang dieses Threads in Variante1:
"Du lebst also länger, wirst aber genau so viel erleben".
Das ist doch ein Widerspruch zu (aus Zitat von oben):
"...wird viel mehr veränderung erleben können".
:) Das Leben ist schön :)

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@ Mitternachtsläuferin: :daumen:
Gruß, Dany - die Nichtsportlerin :zwinker2:

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Mitternachtsläuferin hat geschrieben:Nicht unbedingt.
Angenommen alle oder die Mehrheit der Menschen entscheiden sich für Variante 1, wer macht dann diese Welt dynamischer?

Die Menschen haben ja nur noch 4h Zeit zum Arbeiten: Baustellen stehen doppelt so lange rum, Häuser werden langsamer gebaut, auch auf die neuen Technologien mußt Du länger warten. Nervende Meetings werden zwar hoffentlich nicht doppelt so lange dauern, aber mehr Anteil vom Arbeitstag einnehmen.
Von den 4 Stunden Freizeit muß man bestimmt die Mittagspause abziehen, oder es wird noch weniger gearbeitet oder noch ungesünder schneller gegessen. Wenn man dann noch einen Arbeitsweg von einer Stunde hat, bleibt auch nicht viel Freizeit um mit kreativen Hobbys die Welt dynamischer zu gestalten.

Man könnte vielleicht denken, bei nur 4 Stunden Arbeitszeit, könnte man mehr Menschen mit Arbeit versorgen, vorausgesetzt nicht alle Menschen müssen zur selben Zeit schlafen. Es gäbe noch mehr Schichtarbeit, noch mehr organisatorische Probleme. Die schöne Gleitzeit könnten wir wieder vergessen, bei bestimmten Jobs müssen die Leute einfach zur Kernarbeitszeit dasein...

Kommt jetzt auch noch darauf an, wie früh man vergreist und ab wann man im Rentenalter ist. Wenn ich so gesund sein werde wie ein 70-jähriger der noch 100 km läuft, vielleicht gefällt es mir dann noch mal so lange zu leben. Aber was ist, wenn die Menschen noch nichts gegen die Altersbeschwerden entwickelt haben, weil sie noch nicht dazu gekommen sind?
Ich stell es mir grausig vor zu lange zu alt zu sein, wenn ich zu viele Gebrechen habe und nur noch das Gefühl haben muß, den anderen zur Last zu fallen...


Du stellst Dir die Jetzt-Welt vor in der Du mit den Eigenschaften aus Variante 1 lebst. Aber es ist ein Unterschied ob alle Menschen nach Variante 1 leben würden oder nur einzelne.


Du sagst eigentlich am Anfang dieses Threads in Variante1:
"Du lebst also länger, wirst aber genau so viel erleben".
Das ist doch ein Widerspruch zu (aus Zitat von oben):
"...wird viel mehr veränderung erleben können".
es ist kein widerspruch.
man wird bei variante 1 genau so viele erlebnisse haben.
aber die qualität der erlebnisse wird zunehmen, weil die einzelnen erlebnisse sich deutlicher unterscheiden.

wenn ich jeden tag die tagesschau sehe, dann ist das jedes mal "etwas erleben". aber irgendwo ist eine tagesschau wie die andere und genau deshalb empfinden wir das auch nicht als ein tolles herausragendes erlebnis.

zur frage, wann man bei variante1 alt wird: man lebt doppelt so lange und altert auch nur halb so schnell. frauen können doppelt so lange kinder bekommen.

deine andere argumentation gegen variante 1 ist sehr gut und ich muss zugeben, dass ich daran nicht gedacht habe.

wie würde der fortschritt sich verändern, wenn alle nur noch 4h arbeiten? vermutlich würde er tatsächlich langsamer voran kommen, weil noch überwiegend die menschen für den fortschritt verantwortlich sind. wenn erst mal die maschinen soweit sind, zählt das argument aber nicht. da fehlen leider noch 50 jahre, bis ein computer den job eines bundeskanzlers oder eines physikers übernehmen wird.

schaden würde aber die variante 1 nicht, denn das argument wer zuletzt lacht, lacht am besten ist dadurch natürlich unangetastet. wenn die anderen wegsterben, bin ich froh, dass ich weiter leben kann.

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ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich mir über diese frage gedanken machen sollte, während ich doch gleichzeitig den gengegebenen fortpflanzungstrieb verspüre und eigentlich gepflegt mein erbgut in der welt verteilen sollte. das ist nicht zielführend. und selbst wenn: der selbsterhaltungstrieb würde mir wahrscheinlich jeglichen rationalen gedankengang unmöglich machen und mich sofort wie von zauberhand antwort 1 wählen lassen. dann würde ich tagsüber schlafen, denn nachts steigen noch immer die besseren parties, wo sich bekanntlich leicht ein weibchen finden lässt. jetzt fehlt nur noch die fee, und meine triebe sind befriedigt.

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flodoerr hat geschrieben:ich bin mir nicht ganz sicher, warum ich mir über diese frage gedanken machen sollte, während ich doch gleichzeitig den gengegebenen fortpflanzungstrieb verspüre und eigentlich gepflegt mein erbgut in der welt verteilen sollte. das ist nicht zielführend. und selbst wenn: der selbsterhaltungstrieb würde mir wahrscheinlich jeglichen rationalen gedankengang unmöglich machen und mich sofort wie von zauberhand antwort 1 wählen lassen. dann würde ich tagsüber schlafen, denn nachts steigen noch immer die besseren parties, wo sich bekanntlich leicht ein weibchen finden lässt. jetzt fehlt nur noch die fee, und meine triebe sind befriedigt.

eben. der selbsterhaltungstrieb und der fortpflanzungstrieb würde automatisch dazu führen, dass viele variante 1 wählen.
das umfrageergebnis zeigt zwar was anderes, aber die leute denken zu wenig nach bei ihrer antwort, weil es nur hypothetisch ist.

wenn erst mal einige variante 1 gewählt haben, werden die auch mehr kinder haben. die anderen werden aussterben nach den regeln der biologischen evolution. variante 1 wird sich zwangsläufig durchsetzen.

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atp hat geschrieben:ich hab mir mal überlegt, welche vorteile biologisch sich ergeben würden.
die zwei grundlegendsten ziele jedes lebewesens sind ja selbsterhaltung und fortpflanzung.

für die selbsterhaltung spricht ganz klar die alternative "länger leben".

für die fortpflanzung würde das jedoch verstärkt nur bei den frauen gültig sein, unter der voraussetzung, dass sie bei einer verdoppelten lebenslänge auch doppelt so viele jahre kinder bekommen können.

ein mann könnte jedoch sein fortpflanzungspotenzial durch beide alternativen 1 und 2 erhöhen.

so gesehen, erwarte ich eigentlich gerade bei den frauen ein verstärktes interesse an alternative 1.
Menschen können, im Gegensatz zu Tieren, aufgrund ihrer Intelligenz und Kultur Handlungsentscheidungen treffen, die nicht rein 'biologischen' Prinzipien folgen. Es entscheidet doch auch jetzt jeder selbst ob und in welchem Maße er sich fortpflanzt. Warum sollte sich das durch die Möglichkeit länger leben zu können ändern?
atp hat geschrieben: man kann durch "mehr erleben" zu mehr erkenntnis kommen.
aber effizienter ist es, andere für sich arbeiten zu lassen und deren erkenntnisse zu erfahren.
genau aus diesem grund ist für mich alternative 1 die beste wahl.
Effizienter mag es sein, doch die Qualität der Erkenntnisse aus zweiter Hand ist längst nicht die selbe. Im rein kognitiven Bereich sind die Unterschiede vielleicht nicht so groß, doch im sinnlichen und emotionalen Bereich möchte ich den größten Teil meiner Erkenntnisse durch eigene Erfahrung gewinnen.
atp hat geschrieben: hätte man die leute vor erfindung des fernsehens gefragt, ob sie zukünftig stunden ihres lebens mit dem betrachten von talk-shows verbringen wollen oder lieber mit den kindern spielen, dann wäre die antwort sicher "spielen mit den kindern" gewesen, weil niemand sich vorstellen konnte, was eine talkshow überhaupt bedeutet.
Gerade weil ich weiß was eine Talkshow ist, wäre meine Antwort heute ganz sicher "spielen mit den Kindern" :zwinker2:
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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Schnucki hat geschrieben:Menschen können, im Gegensatz zu Tieren, aufgrund ihrer Intelligenz und Kultur Handlungsentscheidungen treffen, die nicht rein 'biologischen' Prinzipien folgen. Es entscheidet doch auch jetzt jeder selbst ob und in welchem Maße er sich fortpflanzt. Warum sollte sich das durch die Möglichkeit länger leben zu können ändern?

der fortpflanzungstrieb wird im wesentlichen durch den wunsc nach sex gesteuert. durch verhütungsmittel verarscht sich der mensch damit selber. allerdings ist der wunsch nach nachkommen bei den meisten so groß, dass sie kinder haben. die anzahl der kinder ist deshalb geringer als die biologischen möglichkeiten hergeben, weil instinktiv davon ausgegangen wird, dass es besser ist wenige gut aufgewachsene kinder zu haben als viele kinder, die in armut aufwachsen. wenn man länger lebt, hätte man doppelt soviel zeit in der man geld verdient. diese doppelte zeit würde dann auch das großziehen weiterer kinder begünstigen.

davon abgesehen sind all unsere entscheidungen zielorientiert. wir wollen uns so gut wie möglich fühlen. wie wir uns fühlen, entscheiden wir jedoch nicht. das entscheiden unsere gene. also sind sie es letztlich und unsere umgebung, die dafür verantwortlich sind, wie wir uns entscheiden.

unser verstand ist nur ein werkzeug der gene. alles was wir tun, tun wir aufgrund von vorgaben, die in den genen stecken und die das ziel haben, diese zu erhalten.

ein schachcomputer entscheidet sich auch für züge, die er selbst berechnet hat und die der programmierer nie kannte. aber die grundvorgaben, nach denen die ganze berechnung abläuft, die ist vom menschen vorgegeben und gegen die kann sich der computer auch nicht wehren. was wir für den computer sind, sind unsere gene für uns.



Effizienter mag es sein, doch die Qualität der Erkenntnisse aus zweiter Hand ist längst nicht die selbe. Im rein kognitiven Bereich sind die Unterschiede vielleicht nicht so groß, doch im sinnlichen und emotionalen Bereich möchte ich den größten Teil meiner Erkenntnisse durch eigene Erfahrung gewinnen.

natürlich ist es schön eigene erfahrungen zu machen. aber ich möchte lieber einen entscheidenden durchbruch bei maschineller intelligenz schaffen, als das rad zu erfinden. wir steuern auf etwas zu. das bedeutet, dass eben nicht jede zeit ihren eigenen reiz hat. wer dem ziel näher ist, der hat es meiner meinung nach besser. möchtest du etwa ein einzeller vor milliarden jahren sein? ich nicht. ich möchte lieber in einer zeit leben, in der ich von meinem gehirn eine sicherheitskopie machen kann.

Gerade weil ich weiß was eine Talkshow ist, wäre meine Antwort heute ganz sicher "spielen mit den Kindern" :zwinker2:
deine antwort wäre es vielleicht. aber offensichtlich ziehst du es doch gelegentlich vor, talkshow zu sehen. der grund sind genetische programme: information ist vorteilhaft fürs überleben.

antwort ist im zitat blau markiert

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eine Sache ist immer noch nicht klar:
Unter welchen Bedingungen sollte sich der Mensch für eine der Varianten entscheiden?

a) Die Welt ist so wie sie im Moment ist und nur der Varianten-Wähler lebt mit seiner neuen Lebensvariante

b) Alle Menschen leben nach der gewählten Lieblingsvariante

c) Alle Varianten existieren etwa gleichverteilt nebeneinander?

Du scheinst zu a) zu tendieren.


Mir fällt noch ein kleines Problem ein bei Variante 1: Das Geld.

Angenommen man entscheidet sich unter der a)-Bedingung für die erste Variante. Dann arbeitest du nur 4 Stunden und verdienst nur "halb so viel" Geld, obwohl deine Kosten (z.B. Miete) "normal" bleiben. Außerdem mußt du für eine doppelt so lange Rentenzeit vorsorgen.
Du kannst vielleicht Überstunden machen oder einen Zweitjob annehmen, aber das wird in den meisten Fällen in Stress ausarten, besonders dann, wenn du keine Arbeit findest die dir so angenehm ist wie ein Hobby.

atp hat geschrieben:der fortpflanzungstrieb wird im wesentlichen durch den wunsc nach sex gesteuert. durch verhütungsmittel verarscht sich der mensch damit selber. allerdings ist der wunsch nach nachkommen bei den meisten so groß, dass sie kinder haben. die anzahl der kinder ist deshalb geringer als die biologischen möglichkeiten hergeben, weil instinktiv davon ausgegangen wird, dass es besser ist wenige gut aufgewachsene kinder zu haben als viele kinder, die in armut aufwachsen. wenn man länger lebt, hätte man doppelt soviel zeit in der man geld verdient. diese doppelte zeit würde dann auch das großziehen weiterer kinder begünstigen.
"wenn man länger lebt, hätte man doppelt soviel Zeit in der man Geld verdient"
Das stimmt ja nur dann, wenn man das Geld im Schlaf verdient, d.h. wenn man nicht aktiv daran beteiligt sein muß Geld zu verdienen. Ansonsten waren doch nur 4h für den Job vereinbart.

Vielleicht hat man auch Glück und hat sich die richtigen Eltern ausgesucht, die dann hoffentlich nicht Variante 1 wählen... :)
:) Das Leben ist schön :)

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Mitternachtsläuferin hat geschrieben:eine Sache ist immer noch nicht klar:
Unter welchen Bedingungen sollte sich der Mensch für eine der Varianten entscheiden?

a) Die Welt ist so wie sie im Moment ist und nur der Varianten-Wähler lebt mit seiner neuen Lebensvariante

b) Alle Menschen leben nach der gewählten Lieblingsvariante

c) Alle Varianten existieren etwa gleichverteilt nebeneinander?

Du scheinst zu a) zu tendieren.


Mir fällt noch ein kleines Problem ein bei Variante 1: Das Geld.

Angenommen man entscheidet sich unter der a)-Bedingung für die erste Variante. Dann arbeitest du nur 4 Stunden und verdienst nur "halb so viel" Geld, obwohl deine Kosten (z.B. Miete) "normal" bleiben. Außerdem mußt du für eine doppelt so lange Rentenzeit vorsorgen.
Du kannst vielleicht Überstunden machen oder einen Zweitjob annehmen, aber das wird in den meisten Fällen in Stress ausarten, besonders dann, wenn du keine Arbeit findest die dir so angenehm ist wie ein Hobby.




"wenn man länger lebt, hätte man doppelt soviel Zeit in der man Geld verdient"
Das stimmt ja nur dann, wenn man das Geld im Schlaf verdient, d.h. wenn man nicht aktiv daran beteiligt sein muß Geld zu verdienen. Ansonsten waren doch nur 4h für den Job vereinbart.

Vielleicht hat man auch Glück und hat sich die richtigen Eltern ausgesucht, die dann hoffentlich nicht Variante 1 wählen... :)

die geldfrage wurde schon in der threadeinleitung beantwortet: der lebensstandard ändert sich bei variante 1 nicht. einkommen/tag ist daher gleich.

zu den bedingungen:

ich gehe davon aus, dass die menschheit mit einer medizinischen entdeckung konfrontiert wird: ein medikament, das schlaf unnötig macht oder eins, das schlaf verlängert aber eben auch die lebenserwartung.

beide medikamente kommen in der aktuellen zeit auf den markt. jeder hätte die wahl, sich für eines der medikamente oder keines zu entscheiden.

das heißt: im moment hat noch niemand gewählt oder es ist unklar, wie die anderen gewählt haben.

optimal für die variante 1 wähler wäre es dann, wenn viele diese variante nicht wählen. denn dann würde ja dein argument gegen variante 1 nicht mehr so deutlich sein. der fortschritt würde ähnlich schnell passieren und man selbst bekommt davon wegen der längeren lebensdauer mehr mit. ich fürchte jedoch, dass die meisten variante 1 wählen.

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atp hat geschrieben: der fortpflanzungstrieb wird im wesentlichen durch den wunsc nach sex gesteuert. durch verhütungsmittel verarscht sich der mensch damit selber.
Nenn' es wie du willst, die Entscheidungsfreiheit bleibt.
atp hat geschrieben: allerdings ist der wunsch nach nachkommen bei den meisten so groß, dass sie kinder haben. die anzahl der kinder ist deshalbgeringer als die biologischen möglichkeiten hergeben, weil instinktiv davon ausgegangen wird, dass es besser ist wenige gut aufgewachsene kinder zu haben als viele kinder, die in armut aufwachsen. wenn man länger lebt, hätte man doppelt soviel zeit in der man geld verdient. diese doppelte zeit würde dann auch das großziehen weiterer kinder begünstigen.
Die Entscheidungskriterien für die Anzahl der Nachkommen sind höchst vielfältig. Eine finanzielle Frage ist es wohl am wenigsten. Weltweit haben die ärmsten Menschen die meisten Kinder.
atp hat geschrieben: unser verstand ist nur ein werkzeug der gene. alles was wir tun, tun wir aufgrund von vorgaben, die in den genen stecken und die das ziel haben, diese zu erhalten.
Den Verstand gaben uns unsere Gene aber um ihn zu benutzen, d.h., wir müssen uns nicht auf unsere Instinkte allein verlassen.
atp hat geschrieben: natürlich ist es schön eigene erfahrungen zu machen. aber ich möchte lieber einen entscheidenden durchbruch bei maschineller intelligenz schaffen, als das rad zu erfinden.
Mach du den entscheidenden Durchbruch bei maschineller Intelligenz, ich mache meine eigenen Erfahrungen. Das Rad ist schon erfunden.
atp hat geschrieben: wir steuern auf etwas zu. das bedeutet, dass eben nicht jede zeit ihren eigenen reiz hat. wer dem ziel näher ist, der hat es meiner meinung nach besser.
Welches Ziel?
atp hat geschrieben: möchtest du etwa ein einzeller vor milliarden jahren sein? ich nicht. ich möchte lieber in einer zeit leben, in der ich von meinem gehirn eine sicherheitskopie machen kann.
Ich möchte weder das eine, noch das andere.
The Wycked Lady
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Schnucki hat geschrieben:
Den Verstand gaben uns unsere Gene aber um ihn zu benutzen, d.h., wir müssen uns nicht auf unsere Instinkte allein verlassen.

wir können es nicht verhindern.
genau so, wie ein computer nichts dagegen unternehmen kann, sein eigenes programm auszuführen.

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atp hat geschrieben:wir können es nicht verhindern.
genau so, wie ein computer nichts dagegen unternehmen kann, sein eigenes programm auszuführen.
Was nicht verhindern?
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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Schnucki hat geschrieben:Was nicht verhindern?
dass unsere instinkte (gefühle) unsere entscheidungen steuern.

wir versuchen ständig unser wohlbefinden zu optimieren.
wir haben aber keinen einfluß darauf, wodurch wir uns wohl fühlen. das bestimmen die gene.

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atp hat geschrieben:dass unsere instinkte (gefühle) unsere entscheidungen steuern.

wir versuchen ständig unser wohlbefinden zu optimieren.
wir haben aber keinen einfluß darauf, wodurch wir uns wohl fühlen. das bestimmen die gene.
WOW, mit einem Strich die ganze Aufklärung weggewischt.
Kant? Ein Schwätzer! Vernunft, Ratio? Pillepalle!

Leute, verneigt Euch, wir haben es hier mit jemandem zu tun, der die Weltformel gefunden hat ... :hihi:

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atp hat geschrieben:dass unsere instinkte (gefühle) unsere entscheidungen steuern.
das tun sie aber nicht alleine, wozu hätten wir unseren Verstand?
atp hat geschrieben: wir versuchen ständig unser wohlbefinden zu optimieren.
wir haben aber keinen einfluß darauf, wodurch wir uns wohl fühlen. das bestimmen die gene.
Wodurch wir uns wohlfühlen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
The Wycked Lady
METAL BANDCAMP

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bravado hat geschrieben:WOW, mit einem Strich die ganze Aufklärung weggewischt.
Kant? Ein Schwätzer! Vernunft, Ratio? Pillepalle!

Leute, verneigt Euch, wir haben es hier mit jemandem zu tun, der die Weltformel gefunden hat ... :hihi:
natürlich handelt man rational, wenn man seinen verstand gebraucht.
aber rationales handeln hat nichts damit zu tun, welche ziele man hat.

das ziel, das wir haben, ist wohlbefinden.

die situationen, die uns in diesem zustand versetzen sind für unsere gene optimal (zumindest zu den zeiten, in denen sie sich entwickelt und bewährt hatten = steinzeit)

denn wenn wir uns wohlfühlen, sind wir nicht in gefahr. häufig fühlen wir uns auch bei der fortpflanzung wohl. oder wir fühlen uns wohl, wenn wir leckeres essen zu uns nehmen. all das dient nur diesem molekül: Desoxyribonukleinsäure – Wikipedia

unserere ratio hat nur den zweck, uns auch aus ungünstigen und komplexen situationen in einen zustand des wohlbefindens zu navigieren.

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atp hat geschrieben:die geldfrage wurde schon in der threadeinleitung beantwortet: der lebensstandard ändert sich bei variante 1 nicht. einkommen/tag ist daher gleich.
Stimmt. Das hast du geschrieben.
Aber... ich möchte doch, daß sich mein Lebensstandard ändert, d.h. verbessert.
Ungeschickt wäre es dann auch für Arbeitslose, Berufseinsteiger, Studenten, etc. so eine Tablette einzuwerfen.
atp hat geschrieben: zu den bedingungen:

ich gehe davon aus, dass die menschheit mit einer medizinischen entdeckung konfrontiert wird: ein medikament, das schlaf unnötig macht oder eins, das schlaf verlängert aber eben auch die lebenserwartung.

beide medikamente kommen in der aktuellen zeit auf den markt. jeder hätte die wahl, sich für eines der medikamente oder keines zu entscheiden.

das heißt: im moment hat noch niemand gewählt oder es ist unklar, wie die anderen gewählt haben.

optimal für die variante 1 wähler wäre es dann, wenn viele diese variante nicht wählen. denn dann würde ja dein argument gegen variante 1 nicht mehr so deutlich sein. der fortschritt würde ähnlich schnell passieren und man selbst bekommt davon wegen der längeren lebensdauer mehr mit. ich fürchte jedoch, dass die meisten variante 1 wählen.
Das sind ja schon mal ein paar Aussagen mit denen man etwas anfangen kann.

Solange sich Variante 1 nicht stark verbreitet hat, werden die Leute, die diese Variante gewählt haben, es nicht unbedingt leichter haben. Gesellschaftlich werden sie nicht so angesehen sein. Ist ja auch fraglich wer sie finanziert (von irgendwoher muß das Geld ja kommen). Im Berufsleben sind sie nicht überall einsetzbar.
Sie haben auch einfach ganz praktische Nachteile: z.B. beim Marathon. Herr Mustermann will seinen ersten Marathon laufen, da er noch nicht so lange trainiert und nicht so viel Zeit hat, hat er vor unter 5 Stunden zu laufen. Am Morgen steht er auf, frühstückt, macht sich auf zum Start, hat also schon zwei Stunden hinter sich. Mist, jetzt kommt was ganz böses: Startverzögerung (soll es ja in manchen Ländles geben). Eine halbe Stunde später geht's los. Er schafft die 4:59, ist glücklich, will noch was trinken, paar Kollegen begrüßen und dann... fällt er in seinen verdienten Tiefschlaf, nur leider ist er noch nicht zu Hause in seinem Bett.
Naja, von so 12-Stundenläufen und anderen Ultra-Späßen darf er auch nur von träumen, aber das kann er dafür gründlich.

So zur Abwechslung mal was gegen Variante 2:
Diese Variante klingt eigentlich verlockend. Denn hier bekommt man ja wirklich mehr Zeit. Lebensdauer ist gleich und arbeiten muß ich auch nicht mehr. Da könnte man fast schwach werden...
Am Anfang kann es vermutlich nur spaßig sein, nicht mehr schlafen zu müssen. Falls man zu den Menschen gehört, die sich schnell langweilen und auch sonst keinen Zeitdruck kennen, könnte diese gewonnene Zeit eher eine Last sein.
Menschen die dieses Medikament nehmen, könnten auch von Chefs häufiger damit belästigt werden Überstunden zu machen, "schadet dem ja nicht".
Insgesamt müssen diese Leute ihr Leben mehr planen, bewußt ihre Freizeit einteilen, bewußt Ruhephasen einbauen, damit man nicht überreizt wird. Vielleicht klappt das auch, wenn man alles spontan macht, aber ich vermute es gäbe Probleme die denen von Heimarbeitern ähnlich wären.
:) Das Leben ist schön :)
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