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"60% der Laufleistung...

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Pinacolada89 hat geschrieben:Hmm, etwa von 45-50 auf 60-65.
Das ist als Laufanfängerin IMHO DEUTLICH zuviel. Um die 60km in der Woche lässt Steffny ja grad mal in der Marathonvorbereitung für sub4 laufen.
Ich würde vorschlagen Du gehst locker wieder runter richtung 40 und bleibst da erstmal noch ne weile.

Sonst tust Du Dir nix gutes an.
Die Stagnation Deiner Zeiten spricht doch schon Bände..............

Alex
Grüße vom Alex

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Pinacolada89 hat geschrieben:Hmm, etwa von 45-50 auf 60-65.
die steigerung ist für den zeitraum april bis heute nicht zu groß.
für deinen aktuellen wochenumfang bist du etwas zu langsam auf 10k

bei ca. 50 wochenkm sollten so ca. 50 min auf 10k drin sein (laut steffny, der bei seinen angaben von durchschnittlichem talent ausgehen muss)

jetzt bleibt nur, dass du zu schnelle, zu langsame oder zu lange einheiten läufst und dadurch nicht das optimum aus den wochenkm rausholst.

oder wenn *cel recht hatte, du warst ständig übertrainiert und hast dir keine zeit gelassen, das auszukurieren.
das glaube ich jedoch nicht, denn dann hättest du es nicht verkraftet, deinen wochenumfang bis heute weiter zu steigern.

oder... dir fehlt es wirklich an talent.

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Loopje hat geschrieben: Gestern ein 28/29-er in 2.15 gelaufen
Oh da werd ich neidisch :nick:
davon bin ich sooooo weit entfernt!

immerhin habe ich aber am Samstag einen tollen langen Lauf von 26,5km in 2:37 gelaufen und mich durchgehend nett unterhalten können. :daumen:

Meinen ersten Marathon will ich im Oktober gerne sub 3:45 laufen. Auch wenn gewisse "Elefanten" hier aus dem Forum mich gerne desillusionieren. :sauer:
Aber wenigstens traut besagter "Elefant" mir sub 4:00 zu. :D

VLG Michaela
*********Der Nachschmerz muss ignoriert werden!*********

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atp hat geschrieben:
oder... dir fehlt es wirklich an talent.
ja, sag ich ja ^^

Von den 50min bin ich trotzdem nicht mehr ganz so weit weg. 52 hatte ich im Training schonmal.
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Pinacolada89 hat geschrieben:ja, sag ich ja ^^

Von den 50min bin ich trotzdem nicht mehr ganz so weit weg. 52 hatte ich im Training schonmal.
bei 60 bis 65km müsstest du aber wieder einen tick schneller als 50min sein.

habe in einem anderen thread gelesen, dass du 18k bis 22k langen lauf machst.

steffny empfieht für seinen 10k plan sub 50 einen 105min bis 2h lauf als langen lauf der mit 70% hfmax (!) gelaufen wird.

vermutlich powerst du dich beim langen lauf zu stark aus und die wirkung der anderen läufe kann sich dann nicht optimal entfalten.

es heißt ja, daß anfänger oft die langsamen läufe zu schnell laufen und die schnellen läufe zu langsam.

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Pinacolada89 hat geschrieben: 52 hatte ich im Training schonmal.
Im Training zaehlt nicht.

Das Training ist nur dazu da, das du nach dem Wettkampf nur erstaunt "ich wusste nicht das ich so schnell kann" ueber deine Leistung reden kannst.

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Hi Pinacolada,

blödsinn, laß dir nicht einreden da wäre irgendwo fehlendes Talent...

Wenn man im Wettkampf langsamer läuft als im Training ist das halt blöd gelaufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Na und..?

Und 52 Minuten auf 10 km sind für 6 Monate Training gar nicht schlecht. Beispielsweise muß die Weibliche Hauptklasse beim Sportabzeichen 3000 m in 18:30 min laufen. Also ein 6:10 min/km Schnitt. Den hast du ja locker dreimal hintereinander gemacht.

Meines Erachtens spielt Talent eine größere Rolle wenn man nahe seinem persönlichem Limit läuft und davon bist du garantiert noch weit entfernt.

Weiß gar nicht wo ich das hier im Forum gelesen habe, aber irgendein User hat in einem Thread über Marathonerkenntnisse sinngemäß geschrieben
"Nicht nur die direkte Trainingsvorbereitung ist entscheidend, sondern auch wieviele Jahre läuft..." Und das gilt auch für die Unterdistanzen...
Also Zeiten kann man nicht nur an Wochenkilometer hochrechnen...

Ob du zuviel trainierst weiß ich nicht, aber die Gefahr besteht natürlich immer, wenn man motiviert ist.

Grüße

Michael

PS Schnell ist relativ, jeder definiert diese Zeiten anders... Und im laufe der Zeit ändert sich diese persönliche Definition immer wieder. Man darf nur nie vergessen das andere Leute ganz andere Definitionen haben.

PPS Freu dich auf's Studium, da hat (te) man (ich) bestimmt genügend Zeit zum laufen...
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß....

A. E.
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."

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mika82 hat geschrieben:Oh da werd ich neidisch :nick:
bin ich naechste Woche auch, wenn die Leichathleten in Peking ueber mein Bildschirm flitzen. :nick:

Du hast aber dein Malheur am Ampel erstaunlich gut ueberstanden (durch Rot laufen ist mehr etwas fuer Hollaender :zwinker2: ), und wenn du ein bessere Form als im Trierer HM mitbringst, ist 3.45 in Koeln ganz und gar nicht undenkbar. (4.00 waer dann sogar ein anspruchslosses Ziel!)
Ich druecke dir die Daumen.


gruss Eric

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xiao_lee hat geschrieben: Wenn man im Wettkampf langsamer läuft als im Training ist das halt blöd gelaufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Na und..?

Nein, Nein, Nein !!!

Nix "Na und.."

Es ist der klarste Hinweis darauf, das mit dem Training etwas (oder sehr viel) nicht stimmt.
Das mit "na und.." zu ignorieren, wird nicht zu Anpassung und Verbesserung fuehren.

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Hi,
Loopje hat geschrieben:Nein, Nein, Nein !!!

Nix "Na und.."

Es ist der klarste Hinweis darauf, das mit dem Training etwas (oder sehr viel) nicht stimmt.
Das mit "na und.." zu ignorieren, wird nicht zu Anpassung und Verbesserung fuehren.
... sehe ich ein wenig anders, wenn dieses nicht kontinuierlich passiert. Es kann durchaus passieren, daß man einen Wettkampf nach 6 Monaten Lauferfahrung vergeigt. Ist mir letzten beim 10'er in Bocholt auch noch passiert. Bißchen zu weit nach vorne reingestellt, den 1. km in 3:25 angelaufen und das wars.. Selten so gelitten, trotz recht guter Form...

Aber ich habe die anderen Threads nicht gelesen und wie es scheint seid ihr über das Training besser informiert.

Grüße Michael
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß....

A. E.
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."

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Meine 52min im Training waren einfach bei 15 Grad...der Wettkamp war bei knapp 30 und total schwüler Luft. Ich finde nicht, dass man das vergleichen kann.

@xiao_lee: Vielen Dank für deinen aufbauenden Beitrag...irgendwie tut das gut, mal sowas zu hören, ich bin jetzt doch recht optimistisch :)
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xiao_lee hat geschrieben: ... sehe ich ein wenig anders,

Bißchen zu weit nach vorne reingestellt, den 1. km in 3:25 angelaufen und das wars.. Selten so gelitten, trotz recht guter Form...
ok, das kann mal passieren. Wobei man gut vorbereitet solche "Patzer" noch ordentlich gerade biegen kann im Rennen.

xiao_lee hat geschrieben: Aber ich habe die anderen Threads nicht gelesen und wie es scheint seid ihr über das Training besser informiert.
ja, ich glaube das "wir" besser verstehen, was schief laeuft.

Pinacolada89 hat geschrieben:Meine 52min im Training waren einfach bei 15 Grad...der Wettkamp war bei knapp 30 und total schwüler Luft. Ich finde nicht, dass man das vergleichen kann.
Natuerlich kann man beide Bedingungen nicht vergleichen, aaaaber......

......Ein 52min. "all out" hat in ein vernuenftige Trainingsafbau imho nichts verloren. "Mal gucken was geht" spart man beim laufen (fast) immer fuer ein Wettkampf auf.
Das ist der essentielle Unterschied zwischen laufen und viele andere Sportarten.
Beim Laufen ----> Wettkampf = kaputtmachen !!
Nur wenige Sportarten kennen dieses Problem.

Pinacolada89 hat geschrieben: @xiao_lee: Vielen Dank für deinen aufbauenden Beitrag...irgendwie tut das gut, mal sowas zu hören, ich bin jetzt doch recht optimistisch :)
Ich habe angst: nix hilft. :nene:

Ich hoffe, das es nur Shinsplints oder etwas anderes "Unschuldiges" werden, und keine boese Sachen, wie z.b. Ermuedungsbruch u.a. :heul2:


gruss Eric

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xiao_lee hat geschrieben:Und 52 Minuten auf 10 km sind für 6 Monate Training gar nicht schlecht.
Das stimmt zwar nicht, doch wenn's so wär, dann wär das Leben halb so schwer.

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CarstenS hat geschrieben:Das stimmt zwar nicht, doch wenn's so wär, dann wär das Leben halb so schwer.

Ja, danke...also doch untalentiert.
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Pinacolada89 hat geschrieben:Ja, danke...also doch untalentiert.
Nee, nur zu ungeduldig.

:-)
Grüße vom Alex

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Silberkorn hat geschrieben:Nee, nur zu ungeduldig.

:-)
Full ack.
It takes both sunshine and rain to make a rainbow.

Grüße von Monika

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Pinacolada89 hat geschrieben:Ja, danke...also doch untalentiert.
Ach Gottekind nee. :traurig:

Mit dem "Plan weglegen" meinte ich: Lege hin und wieder 1 bis 4 "Chaoswochen" ein, wo Du zu Beginn eines Laufes noch gar nicht weißt, wie lang, wie schnell. Nur nach Lust und Laune aus dem Bauch heraus. Das kann richtig Spaß machen.

Warum soll man sich beim reiten eines Steckenpferdes ständig gegen die eigene Veranlagung gängeln lassen.
Wenn diese Phase vorbei ist, kannst und sollst Du ja wieder "ordentlich" trainieren. :nick:

Knippi

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Pinacolada89 hat geschrieben:Ja, danke...also doch untalentiert.
wenn corruptor nach 5 jahren laufpause raus geht und aus dem stand einen 5er schnitt läuft und du nach 6 monaten lauftraining immer noch über den 5er schnitt bleibst,
darf man durchaus unterstellen, dass du nicht das talent von corruptor hast und auch nie seine laufleistungen erreichen wirst. was immer du auch anstellst.

aber mach dir nichts draus. du bist damit nicht allein.

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Für einen Anfänger finde ich 65km trotzdem zuviel. Ich denke der Körper braucht länger um sich anzupassen.
Selbst wenn Du jetzt nichts merkst ist die Gefahr von Verletzung oder Übertraining recht nah.
Wenn Du Hummeln im Hintern hast, dann schwimm doch mal und mach ne Laufeinheit weniger.
Zudem macht ein wenig Krafttraining auch schneller.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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atp hat geschrieben:wenn corruptor nach 5 jahren laufpause raus geht und aus dem stand einen 5er schnitt läuft und du nach 6 monaten lauftraining immer noch über den 5er schnitt bleibst,
darf man durchaus unterstellen, dass du nicht das talent von corruptor hast und auch nie seine laufleistungen erreichen wirst. was immer du auch anstellst.

aber mach dir nichts draus. du bist damit nicht allein.
Ich erwarte auch nicht, talentiert zu sein, sondern einfach nur normaler Durchschnitt; also weder besonders gut noch besonders schlecht bzw. unbegabt.

Was ich komisch finde, ist, dass ich von Ende Oktober bis Mitte Dezember in der Schule im Sportunterricht ohne besonderes Lauftraining 38-39min auf 7,5km gelaufen bin; somit habe ich grad den Eindruck, dass es tatsächlich nichts bringt, wie ich trainiere, da ich immer noch genau das gleiche Tempo habe, aber einen 10fach größeren Aufwand. Während dieser zeit bin ich, wenns hoch kommt 2-3 mal die Woche gelaufen (und das etwa 2-3 Wochen lang) um eine bessere Sportnote zu erzielen. Hatte natürlich von nix ne Ahnung und keinerlei Konzept, bin einfach immer schnell drauf losgelaufen. Und jetzt, mit System, geht nix mehr.
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Pinacolada89 hat geschrieben:somit habe ich grad den Eindruck, dass es tatsächlich nichts bringt, wie ich trainiere, da ich immer noch genau das gleiche Tempo habe, aber einen 10fach größeren Aufwand. Während dieser zeit bin ich, wenns hoch kommt 2-3 mal die Woche gelaufen (und das etwa 2-3 Wochen lang) um eine bessere Sportnote zu erzielen. .

Da hast Du doch den Beweis dass Du zuviel machst!
3x pro Woche dürfte Deinem Körper demnach genügen. Zeit für mehr hast Du doch immernoch.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Pinacolada89 hat geschrieben: Was ich komisch finde, ist, dass ich von Ende Oktober bis Mitte Dezember in der Schule im Sportunterricht ohne besonderes Lauftraining 38-39min auf 7,5km gelaufen bin; somit habe ich grad den Eindruck, dass es tatsächlich nichts bringt, wie ich trainiere, da ich immer noch genau das gleiche Tempo habe, aber einen 10fach größeren Aufwand. Während dieser zeit bin ich, wenns hoch kommt 2-3 mal die Woche gelaufen (und das etwa 2-3 Wochen lang) um eine bessere Sportnote zu erzielen. Hatte natürlich von nix ne Ahnung und keinerlei Konzept, bin einfach immer schnell drauf losgelaufen. Und jetzt, mit System, geht nix mehr.
wie gesagt ist auch die trainierbarkeit(!) eine frage des angeborenen talents und nicht nur die ausdauerleistung ohne training.
trainierbarkeit ist individuell verschieden.


http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/ ... torial.pdf


hier eine doktorarbeit zum thema:

http://www.zb.unibe.ch/download/eldiss/06blank_m.pdf

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atp hat geschrieben:ein super 100m sprinter hat nicht unbedingt eine gute vo2max, weil der 100m lauf hauptsächlich anaerob gelaufen wird.

der gute ausdauerläufer hat wie du richtig sagst, auch besonders hohen anteil an langsam zuckenden muskelfasern. diese zellen enthalten aber auch mehr mitochondrien, die für den aeroben stoffwechsel wichtig sind. die schnellen muskelfasern haben weniger mitochondrien.

in vo2max geht also auch mit ein, wie deine muskelfasern sich zusammensetzen.
Ich hatte auch nicht behauptet, dass ein guter Sprinter eine gute Vo2max. haben muss, ich denke sogar im Gegenteil, dass diese für den Sprint relativ belanglos ist. Allenfalls über 400 Meter hilft hier auch eine hohe Sauerstoffaufnahmekapazität. Über 100 und 200 Meter läuft man ja komplett anaerob, so dass es da wirklich egal ist.

Für ordentliche bis gute Leistungen muss man auch meiner Meinung nach kein wirkliches Sprinttalent sein, aber wenn man sieht, dass ein Said Aouita, der als erster Mensch die 5.000 Meter unter 13 Minuten gelaufen ist, die 100 Meter unter 11 Sekunden laufen konnte, dann deutet dies schon darauf hin, dass man für Spitzenleistungen mehr benötigt als eine hohe Vo2 max.
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Hi Pina,
Loopje hat geschrieben: ...

Ich habe angst: nix hilft. :nene:

Ich hoffe, das es nur Shinsplints oder etwas anderes "Unschuldiges" werden, und keine boese Sachen, wie z.b. Ermuedungsbruch u.a. :heul2:
...
nur kleiner Tip am Rande, da es wirklich so scheint dass du bißchen zu motiviert bist, wenn irgendwas zwickt ruhiger treten. Und vor dem nächsten Wettkampf definitiv auch.

In meinem Lauftreff ist auch ein Bekannter der 10 km gerne unter 40 laufen wollte. Dieser ist daraufhin fast ein halbes Jahr lang alle zwei Wochen einen WK gelaufen, mit dem Resultat dass sich seine Zeit von 40:40 auf fast 43 min verschlechterte... Drei Wochen lang rapide zurückgerudert, (von ca. 65 WKM auf 30 langsame WKM) und schon lief er eine 39:20...

Manchmal ist weniger auch mehr, muß man aber differenziert sehen...

Und wegen den 52 min auf 10 km würde ich mir wirklich kein Kopf um Talent machen. (Da muß ich Eric recht geben, eher um das Training) Ich kenne mehrere Läuferinnen (naja 4 halt... :nick: ) die teilweise lange an der 50 min Grenze gekratzt haben bis diese gefallen ist. Aber gefallen ist sie schließlich bei jeder...

Grüße Michael
Man sollte eigentlich im Leben niemals die gleiche Dummheit zweimal machen, denn die Auswahl ist so groß....

A. E.
"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen."

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Tom4711 hat geschrieben:Ich hatte auch nicht behauptet, dass ein guter Sprinter eine gute Vo2max. haben muss, ich denke sogar im Gegenteil, dass diese für den Sprint relativ belanglos ist. Allenfalls über 400 Meter hilft hier auch eine hohe Sauerstoffaufnahmekapazität. Über 100 und 200 Meter läuft man ja komplett anaerob, so dass es da wirklich egal ist.

Für ordentliche bis gute Leistungen muss man auch meiner Meinung nach kein wirkliches Sprinttalent sein, aber wenn man sieht, dass ein Said Aouita, der als erster Mensch die 5.000 Meter unter 13 Minuten gelaufen ist, die 100 Meter unter 11 Sekunden laufen konnte, dann deutet dies schon darauf hin, dass man für Spitzenleistungen mehr benötigt als eine hohe Vo2 max.
ich würde aus der guten sprintleistung des 5000er talents eher folgern, dass eine hervorragende vo2max irgendwo doch der sprintfähigkeit zugute kommt.

wer aerob 5000m im schnitt von 2:30 min/km = 150s/km = 15s/100m läuft,

der braucht eben nicht mehr viel anaerobe leistung um auf 11s für die 100m distanz zu laufen.

das tempo, was jemand auf 5k laufen kann, kann er natürlich erst recht auf 100m laufen. umgekehrt geht das aber leider nicht.

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atp hat geschrieben:ich würde aus der guten sprintleistung des 5000er talents eher folgern, dass eine hervorragende vo2max irgendwo doch der sprintfähigkeit zugute kommt.

wer aerob 5000m im schnitt von 2:30 min/km = 150s/km = 15s/100m läuft,

der braucht eben nicht mehr viel anaerobe leistung um auf 11s für die 100m distanz zu laufen.

das tempo, was jemand auf 5k laufen kann, kann er natürlich erst recht auf 100m laufen. umgekehrt geht das aber leider nicht.
Definition Anaerobe Energiebereitstellung:
Energiegewinnung aus Kohlen-hydraten ohne Sauerstoff und energiereichen Phosphaten Nährstoffe: Kohlenhydrate: Speicherform: Glykogen in Muskel und Leber
Energiereiche Phosphate: ATP und Kreatinphosphate in der Muskelzelle

Ich denke, wenn man gar keinen Sauerstoff verbrennt, wie im Sprint der Fall, hilft es nicht sonderlich viel, wenn man mehr davon aufnehmen kann.
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Tom4711 hat geschrieben: Ich denke, wenn man gar keinen Sauerstoff verbrennt, wie im Sprint der Fall, hilft es nicht sonderlich viel, wenn man mehr davon aufnehmen kann.


wenn bei sprint und 5k wirklich immer über völlig unterschiedliche stoffwechselprozesse ablaufen, dann wäre der fall denkbar, dass jemand anaerob (beim sprint) langsamer laufen kann als aerob (bei 5k). dieser mensch wäre dann auf 100m langsamer unterwegs als bei 5k. da so ein fall mir nicht bekannt ist, folgere ich, dass die annahme, "100m ist nur anaerob ", falsch ist oder dass die anaerobe leistung eben auch von der aeroben leistung abhängen muss.

letzteres ist ja eigentlich eine bekannte tatsache. wenn ich niedriges tempo laufe, laufe ich aerob. je schneller ich laufe, umso mehr nähere ich mich der anaeroben schwelle. daraus folgt, dass das anaerobe sprinten durchaus von vo2max abhängt, weil eben auch die das tempo bei der anaerobe schwelle von vo2max abhängt.

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Ich habe auch nen Vo2max von 73 und bin kein Sprinter bzw. ich glaube, viel schneller als 60 Sekunden bin ich nicht auf die 400 Meter.
Daheim verblasst, Die Welt rückt nah, Mit vielen Pfaden liegt sie da, Und lockt durch Schatten, Durch Trug und Nacht, Bis endlich Stern um Stern erwacht, Wolken, Zwielicht, grauer Nebeldunst, Ohne Gunst, ohne ... Gunst

3 km: 9:44 - 5 km: 17:12 min - 10 km: 34:24 min - HM: 1:18:16 min

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atp hat geschrieben:wenn bei sprint und 5k wirklich immer über völlig unterschiedliche stoffwechselprozesse ablaufen, dann wäre der fall denkbar, dass jemand anaerob (beim sprint) langsamer laufen kann als aerob (bei 5k). dieser mensch wäre dann auf 100m langsamer unterwegs als bei 5k. da so ein fall mir nicht bekannt ist, folgere ich, dass die annahme, "100m ist nur anaerob ", falsch ist oder dass die anaerobe leistung eben auch von der aeroben leistung abhängen muss.

letzteres ist ja eigentlich eine bekannte tatsache. wenn ich niedriges tempo laufe, laufe ich aerob. je schneller ich laufe, umso mehr nähere ich mich der anaeroben schwelle. daraus folgt, dass das anaerobe sprinten durchaus von vo2max abhängt, weil eben auch die das tempo bei der anaerobe schwelle von vo2max abhängt.
Niemand hat behauptet, dass jemand über 5.000 Meter ein schnelleres Tempo laufen kann, als über 100 Meter, denn das wäre schon ziemlich absurd.

Die meiste Energie bekommt man aus der Verbrennung von Atp und Kreatinphosphaten aus der Muskulatur. Mit dieser Energie ist daher auch das höchste Lauftempo möglich, allerdings reicht diese Energiebereitstellung nur für maximal ca. 6 Sekunden. Auch danach wird bei Maximalbelastung zunächst fast ausschließlich Energie ohne Sauerstoff gewonnen.

Bem Sprinter kommt es daher vorwiegend darauf an, dass er Energie ohne Zuführung von Sauerstoff bereitstellen kann. Ferner trainiert ein Sprinter die Muskulatur so, dass diese trotz hoher Laktatkonzentration noch Energie bereitstellt.

Bei einem 5.000 Meter-Läufer sieht es so aus, dass er ein Tempo läuft, für das er die Energie nicht völlig aerob erbringen kann. Er muss also einerseits so trainieren, dass seine anaerobe Schwelle, die natürlich vorwiegend von der Vo2 max. abhängig ist, möglichst hoch ist, er muss aber auch, genau wie ein Sprinter, seine Muskeln so trainieren, dass sie trotz hoher Laktatkonzentration noch Leistung erbringen.

Anaerobes Sprinten finde ich jetzt einen merkwürdigen Begriff, da dies bedeuten würde, dass es auch aerobes Sprinten gibt, was ich jetzt noch nie gehört habe, anaerobes Sprinten wäre für mich eher ein Pleonasmus.
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Dogi hat geschrieben:Ich habe auch nen Vo2max von 73 und bin kein Sprinter bzw. ich glaube, viel schneller als 60 Sekunden bin ich nicht auf die 400 Meter.
Wobei auf 400 Meter die Vo2 max., mal im Gegensatz zum den 100 Metern, auch zum Tempo beiträgt.

Ich hatte in der Schulklasse auch einen Mitschüler der 100 Meter in knapp über 11 Sekunden laufen konnte. Über 100 Meter hatte ich keine Chance, auf 200 Meter war es eng und über 400 Meter hatte er keine Chance, wobei wir beide damals, außer im Schulsport, nicht trainiert hatten.

Wo hast du den Stufentest denn gemacht? Die 17:20 auf 5.000 passen irgendwie nicht zu der Vo2 max., was dann allerdings auch dafür sprechen würde, dass die Grundschnelligkeit eine entscheidende Rolle auf dieser Strecke spielt. Deine 10.000 Meter sind relativ schon besser, allerdings finde ich die für die Vo2 max. doch auch noch was zu langsam, da sollte zumindest eine 32er Zeit drin sein.
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Tom4711 hat geschrieben: Die meiste Energie bekommt man aus der Verbrennung von Atp und Kreatinphosphaten aus der Muskulatur. Mit dieser Energie ist daher auch das höchste Lauftempo möglich, allerdings reicht diese Energiebereitstellung nur für maximal ca. 6 Sekunden. Auch danach wird bei Maximalbelastung zunächst fast ausschließlich Energie ohne Sauerstoff gewonnen.

Bem Sprinter kommt es daher vorwiegend darauf an, dass er Energie ohne Zuführung von Sauerstoff bereitstellen kann. Ferner trainiert ein Sprinter die Muskulatur so, dass diese trotz hoher Laktatkonzentration noch Energie bereitstellt.
es gibt aber menschen, die laufen den sprint (=anaerob) mit langsameren tempo als ein anderer mensch auf 5k , der ein sehr guter 5k läufer ist.

daher kann man nicht pauschal sagen, dass der reine anaeorobe stoffwechsel immer mehr energie liefert als der aerobe stoffwechsel.

man kann dies nur sagen, wenn es sich um die gleiche person handelt, weil wie gesagt niemand auf 100m langsamer läuft wie er selbst auf 5k.

offensichtlich stellt dann das aerobe leistungsvermögen immer eine untere schranke für das eigene anaerobe leistungsvermögen dar. wenn ich meine aerobe leistung verbessere, kann es nicht sein, dass meine aerobe leistung einmal meine anaerobe leistung übertrifft.

wenn jemand also eine außergewöhnliche aerobe leistung hat, muss seine anaerobe leistung mindestens genauso hoch sein.

daher musste schon mal der 5k läufer, von dem du gesprochen hast, den sprint mindestens in 15s schaffen. diese 15s kommen von der aeroben leistung die er bei 5k beweist. daher kommen diese 15s von seiner vo2max.
wenn er nun anaerob 11s auf 100m schafft, dann hat das offensichtlich auch etwas mit seinem aeroben leistungspotential zu tun,
denn es war von anfang an klar, dass er anaerob auf 100m schneller als seine aerobe 15s sein muss.

denn noch einmal: wäre aerobes leistungspotential völlig unabhängig von anaeroben leistungspotential, dann wären fälle denkbar, bei denen ein läufer auf 100m langsamer ist als er selbst bei 5k.

wenn also die anaerobe leistung immer besser ist als die aerobe leistung, dann spricht eine hohe vo2max auch immer für eine gewisse anaeorbe leistung, die mindestens möglich ist.

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atp hat geschrieben:es gibt aber menschen, die laufen den sprint (=anaerob) mit langsameren tempo als ein anderer mensch auf 5k , der ein sehr guter 5k läufer ist.
Jo, so ist das, für einen 70-Jährigen sind 20 Sekunden auf 100 Meter Sprint, für Gebrselassie Dauerlauf.
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atp hat geschrieben:daher kann man nicht pauschal sagen, dass der reine anaeorobe stoffwechsel immer mehr energie liefert als der aerobe stoffwechsel.
Kann man bzw. muss man doch, weil du nur ca. 6 Sekunden lang, die größtmögliche Energie bereitstellen kannst, die weitaus größer ist, als aerobe Energiegewinnung, das ist quasi wie beim Rakenstart, wo zunächst die größte Raketenstufe gezündet und verbrannt wird die danach weg ist.

Die Tatsache, dass mit zunehmenden Anteil der aeroben Energiebereitstellung, das Lauftempo immer geringer wird, sollte dies eigentlich verdeutlichen. Über 100 Meter läuft man 100% anaerob, über 1.500 Meter ist man ca. bei 50/50 und danach geht es immer mehr Richtung aerober Energiebereitstellung und langsamerem Lauftempo.
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Dogi hat geschrieben:Ich habe auch nen Vo2max von 73 und bin kein Sprinter bzw. ich glaube, viel schneller als 60 Sekunden bin ich nicht auf die 400 Meter.

du bist vielleicht kein sprinter, aber bei deiner hohen vo2max hast du ein hohes aerobes leistungspotential, das heißt, du wirst schon bei einem 1000m lauf auf den 100m sehr schnell sein. dann wirst du noch mal was drauflegen können, wenn du die 100m sprintest.

das meine ich eben. wer eine hohe vo2max hat ist vielleicht noch nicht ein top-sprinter, aber er wird beim 100m sprint niemals eine lahme ente sein. denn er ist ja schon bei einem 1000m lauf auf 100m keine lahme ente.

eine hohe vo2max läßt also durchaus rückschlüsse auf eine mindestens mögliche sprintleistung zu. und je höher vo2max, umso höher wird auch diese mindestens mögliche sprintleistung sein.

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Pinacolada89 hat geschrieben:Wo kann man diese vo2max testen? beim Sportmediziner?
Nicht bei jedem Sportmediziner, da nicht jeder ein Laufband bzw. Ergometer mit entsprechender Apparatur hat.

Meist wird die Vo2 max. bei einem sogenannten Stufentest ( Anaerobe Schwelle – Wikipedia ) gemessen, wobei man dann eine mit einem Schlauch verbundene Maske ( Spiroergometrie – Wikipedia ) über das Gesicht ziehen muss, über die man die Luft einatmen muss. Bei Stufentests wird allerdings oft nur Blut aus dem Ohrläppchen genommen, um die entsprechende individuelle anaerobe Schwelle zu ermitteln.

Mit der Maske laufen ist allerdings nicht sehr angenehm, vor allem da man so ziemlich bis ans persönliche Limit laufen muss. Wenn es dann im Labor noch heiss ist, muss man sich schon ziemlich anstrengen.

Für Hobbysportler ist die Messung allerdings nicht unbedingt sinnvoll und auch nicht ganz billig, wenn man sie bezahlen muss.
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atp hat geschrieben: das meine ich eben. wer eine hohe vo2max hat ist vielleicht noch nicht ein top-sprinter, aber er wird beim 100m sprint niemals eine lahme ente sein. denn er ist ja schon bei einem 1000m lauf auf 100m keine lahme ente.
Das ist immer die Frage, wer dies beurteilt. Ein waschechter Sprinter würde sich eine lahme Ente nennen, wenn der die 100 Meter "nur" in 13 Sekunden läuft, während du das vermutlich schon als schnell einstufen würdest.
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Tom4711 hat geschrieben:Das ist immer die Frage, wer dies beurteilt. Ein waschechter Sprinter würde sich eine lahme Ente nennen, wenn der die 100 Meter "nur" in 13 Sekunden läuft, während du das vermutlich schon als schnell einstufen würdest.
gut, was eine lahme ente ist, ist subjektiv.

objektiv richtig ist jedoch, dass ich von einer hohen vo2max auf eine sehr gute 1000m zeit schließen kann und von einer sehr guten 1000m zeit kann ich auch eine untere schranke für die sprintleistung auf 100m ableiten.

somit ist es objektiv richtig, dass eine hohe vo2max eine aussage ermöglicht, welche 100m sprintleistung mindestens machbar ist.
somit besteht offensichtlich eine beziehung von der vo2max zur sprintleistung.

die vo2max ist nicht zu 100% für die sprintleistung verantwortlich. aber die vo2max garantiert, dass die sprintleistung einen gewissen wert nicht unterschreiten kann.
je höher die vo2max, umso höher ist dieser wert.

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atp hat geschrieben:gut, was eine lahme ente ist, ist subjektiv.

objektiv richtig ist jedoch, dass ich von einer hohen vo2max auf eine sehr gute 1000m zeit schließen kann und von einer sehr guten 1000m zeit kann ich auch eine untere schranke für die sprintleistung auf 100m ableiten.

somit ist es objektiv richtig, dass eine hohe vo2max eine aussage ermöglicht, welche 100m sprintleistung mindestens machbar ist.
somit besteht offensichtlich eine beziehung von der vo2max zur sprintleistung.

die vo2max ist nicht zu 100% für die sprintleistung verantwortlich. aber die vo2max garantiert, dass die sprintleistung einen gewissen wert nicht unterschreiten kann.
je höher die vo2max, umso höher ist dieser wert.
Ich sehe das genau umgekehrt, nämlich dass meine Grundschnelligkeit für jede Strecke ein Gewisses Limit vorgibt. Wenn ich 100 Meter nur in 14 Sekunden laufen kann, ist klar, dass ich 1000 Meter nicht in 2:30 laufen kann, wenn ich hingegen 100 Meter in 11,8 laufen kann, habe ich zumindest schonmal eine zwingend notwendige Voraussetzung um vielleicht 1000 Meter in sagen wir mal 2:27 laufen zu können, nämlich die nötige Grundschnelligkeit.

Allerdings íst nicht gesagt, dass jemand der 100 Meter in 11,8 läuft, auch 1000 Meter in 2:27 laufen kann, da gibt es Läufer die bei dieser 100 Meter Zeit über 1000 Meter kaum unter 3 Minuten laufen und andere die bei gleicher 100 Meter Zeit z.B. eine 2:25 auf 1000 laufen, was vor allem damit zusammenhängt, dass diese beiden "Läufertypen" eine extrem unterschiedliche VO2 max. haben.
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Tom4711 hat geschrieben:Ich sehe das genau umgekehrt, nämlich dass meine Grundschnelligkeit für jede Strecke ein Gewisses Limit vorgibt. Wenn ich 100 Meter nur in 14 Sekunden laufen kann, ist klar, dass ich 1000 Meter nicht in 2:30 laufen kann, wenn ich hingegen 100 Meter in 11,8 laufen kann, habe ich zumindest schonmal eine zwingend notwendige Voraussetzung um vielleicht 1000 Meter in sagen wir mal 2:27 laufen zu können, nämlich die nötige Grundschnelligkeit.

Allerdings íst nicht gesagt, dass jemand der 100 Meter in 11,8 läuft, auch 1000 Meter in 2:27 laufen kann, da gibt es Läufer die bei dieser 100 Meter Zeit über 1000 Meter kaum unter 3 Minuten laufen und andere die bei gleicher 100 Meter Zeit z.B. eine 2:25 auf 1000 laufen, was vor allem damit zusammenhängt, dass diese beiden "Läufertypen" eine extrem unterschiedliche VO2 max. haben.
das ist alles richtig, widerspricht aber auch nicht meiner aussage.

ich sage, dass ich von einer ausdauerleistung (vo2max) eine abschätzung machen kann, was bei einer sprintleistung mindestens drin ist

du sagst, dass man von einer sprintleistung eine abschätzung machen kann, was bei einer ausdauerleistung (vo2max) maximal möglich ist.

beide aussagen sehe ich als korrekt und nicht widersprüchlich an.

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Hallo,

es ist dann doch noch eine ganz interessante Diskusioon geworden. Da ich grad nicht viel Zeit habe, nur ein paar kurze Einwürfe:

Keine Sprintleistung ab 100m ist 100% anaerob.
Genaugenommen sollte man davon ausgehen, dass sowas wie 100% anaerober oder100% aerober Stoffwechsel in der Praxis kaum vorkommt, auch wenn die Werte oft recht nahe an die 100% kommen.
Tom4711 hat geschrieben: Über 100 Meter läuft man 100% anaerob, über 1.500 Meter ist man ca. bei 50/50 und danach geht es immer mehr Richtung aerober Energiebereitstellung und langsamerem Lauftempo.
aerob-anaerob
Das sind die bekannten Zahlen, von denen auch Lydiard und viele andere ausgegangen sind. Auch ich habe mit diesen Zahlen gerechnet. Diese Zahlen sind aber nicht mehr aktuell!

Nach den alten Ergebnissen hatte man gedacht, die 400m seien zwischen 80 und 90% anaerob, ich hatte hier mit 83% gerechnet.

Clyde Hart, Ex-TRainer von 400m WM Wariner und WRler Michaerl Johnson und Trainer von u. a. US-400m Star Sanya Richards, geht davon aus, dass die 400m nur etwa zu 60 % anaerob sind. Aktuelle Studien sollen das bestätigen.

Dementsprechend würde ich heute in etwa eine solche Verteilung schätzen:

100m ca. 95 % anaerob rest aerob
200m 80-90 % anaerob rest aerob
400m 60% anaerob 40% aerob
800m 50% anaerob 50% aerob
1500m 40 % anaerob 60 % aerob
3000m 30 % anaerob 70 % aerob
5000m 15 % anaerob 85 % aerob
usw.
Im Zweifelsfall sollte der aerobe Anteil eher höher als niedriger liegen, gerade bei langsameren Läufern.

Denn dabei sollte man bedenken, dass hier von Weltklassetempi ausgegangen wird. Bei viel langsameren Läufern muss man mit Belastungslängen rechnen.

Ein Weltklasse-Mann mit 3:30 auf 1500m hat also einen höheren anaeroben Anteil als ein 5min Mann.

Ein VolksLäufer, der für 5km 27min braucht, hat also bei 5km eine ähnliche aerobe-anaerobe Verteilung wie ein Weltklasse 10km Läufer auf den 10km.

Insbesondere ist die 2. Runde eines 800m Laufes stärker vom aeroben Stoffwechsel dominiert als die erste! Vom Laktat in Blut würde man möglicherweise andere Schlüsse ziehen, aber da sollte man bedenken, dass es sich ja um das kumulierte Laktat handelt.

Wenn man bedenkt, dass der Läufer mit der größeren aeroben Ausdauer bei gleicher Grundschnelligkeit und Anfangstempo normalerweise auf der 2. Hälfte seine Stärke ausspielen und sich absetzen kann, sieht man, dass dies durchaus logisch ist.


Zur VO2max:
Die VO2max isoliert betrachtet sagt einfach zu wenig aus. Da sind Parameter wie Laufökonomie oder Kraftausdauer nicht enthalten. Ein Radfahre mit einer VO2max von 70, der nur Radfahren trainiert, wird meist gegen den Läufer mit gleicher VO2max im 5km-Lauf verlieren, da der die bessere Laufökonomie hat.

Die VO2max ist EIN Ausdauerparameter, den sollte man nicht isoliert betrachten oder überbewerten.

Gruß
Christof

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Hallo,

es ist dann doch noch eine ganz interessante Diskusioon geworden. Da ich grad nicht viel Zeit habe, nur ein paar kurze Einwürfe:

Keine Sprintleistung ab 100m ist 100% anaerob.
Genaugenommen sollte man davon ausgehen, dass sowas wie 100% anaerober oder100% aerober Stoffwechsel in der Praxis kaum vorkommt, auch wenn die Werte oft recht nahe an die 100% kommen.


aerob-anaerob
Das sind die bekannten Zahlen, von denen auch Lydiard und viele andere ausgegangen sind. Auch ich habe mit diesen Zahlen gerechnet. Diese Zahlen sind aber nicht mehr aktuell!

Nach den alten Ergebnissen hatte man gedacht, die 400m seien zwischen 80 und 90% anaerob, ich hatte hier mit 83% gerechnet.

Clyde Hart, Ex-TRainer von 400m WM Wariner und WRler Michaerl Johnson und Trainer von u. a. US-400m Star Sanya Richards, geht davon aus, dass die 400m nur etwa zu 60 % anaerob sind. Aktuelle Studien sollen das bestätigen.

Dementsprechend würde ich heute in etwa eine solche Verteilung schätzen:

100m ca. 95 % anaerob rest aerob
200m 80-90 % anaerob rest aerob
400m 60% anaerob 40% aerob
800m 50% anaerob 50% aerob
1500m 40 % anaerob 60 % aerob
3000m 30 % anaerob 70 % aerob
5000m 15 % anaerob 85 % aerob
usw.
Im Zweifelsfall sollte der aerobe Anteil eher höher als niedriger liegen, gerade bei langsameren Läufern.

Denn dabei sollte man bedenken, dass hier von Weltklassetempi ausgegangen wird. Bei viel langsameren Läufern muss man mit Belastungslängen rechnen.

Ein Weltklasse-Mann mit 3:30 auf 1500m hat also einen höheren anaeroben Anteil als ein 5min Mann.

Ein VolksLäufer, der für 5km 27min braucht, hat also bei 5km eine ähnliche aerobe-anaerobe Verteilung wie ein Weltklasse 10km Läufer auf den 10km.

Insbesondere ist die 2. Runde eines 800m Laufes stärker vom aeroben Stoffwechsel dominiert als die erste! Vom Laktat in Blut würde man möglicherweise andere Schlüsse ziehen, aber da sollte man bedenken, dass es sich ja um das kumulierte Laktat handelt.

Wenn man bedenkt, dass der Läufer mit der größeren aeroben Ausdauer bei gleicher Grundschnelligkeit und Anfangstempo normalerweise auf der 2. Hälfte seine Stärke ausspielen und sich absetzen kann, sieht man, dass dies durchaus logisch ist.


Zur VO2max:
Die VO2max isoliert betrachtet sagt einfach zu wenig aus. Da sind Parameter wie Laufökonomie oder Kraftausdauer nicht enthalten. Ein Radfahre mit einer VO2max von 70, der nur Radfahren trainiert, wird meist gegen den Läufer mit gleicher VO2max im 5km-Lauf verlieren, da der die bessere Laufökonomie hat.

Die VO2max ist EIN Ausdauerparameter, den sollte man nicht isoliert betrachten oder überbewerten.

Gruß
Christof
Ich denke, dass dies von Läufer zu Läufer auch noch nicht unerheblich differieren kann, denn es gibt Läufer die mit 6 mmol/l das Tempo schon deutlich reduzieren müssen und bei einem Sprintversuch dann das Tempo nicht mehr steigern können, während es auch Läufer gibt, die auch mit mehr als 15 mmol/l das Tempo halten und sprinten können.

Wer mehr Laktat tolerieren kann, sollte auch einen höheren Anteil an anaerober Energiebereitstellung haben denke ich.
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DerC hat geschrieben: Die VO2max ist EIN Ausdauerparameter, den sollte man nicht isoliert betrachten oder überbewerten.
der aber üblicherweise als der wichtigste angesehen wird.

danach kommt wohl die frage, wieviel prozent man von seiner vo2max dauerhaft umsetzen kann. das wird im wesentlichen durch die hoehe der anaeroben schwelle bestimmt, also dem punkt, wo der laktatabbau gerade noch mit der laktatproduktion ein gleichgewicht hat.

wenn die laktatproduktion schneller als der abbau ist, man also (etwas) über der anaeroben schwelle läuft, hat man sowieso nur ca. ne halbe stunde zeit, bis man einbricht.

daher ist die laktattoleranz dann noch mal deutlich weniger wichtig wie die anaerobe schwelle.

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atp hat geschrieben:der aber üblicherweise als der wichtigste angesehen wird.

danach kommt wohl die frage, wieviel prozent man von seiner vo2max dauerhaft umsetzen kann. das wird im wesentlichen durch die hoehe der anaeroben schwelle bestimmt, also dem punkt, wo der laktatabbau gerade noch mit der laktatproduktion ein gleichgewicht hat.

wenn die laktatproduktion schneller als der abbau ist, man also (etwas) über der anaeroben schwelle läuft, hat man sowieso nur ca. ne halbe stunde zeit, bis man einbricht.

daher ist die laktattoleranz dann noch mal deutlich weniger wichtig wie die anaerobe schwelle.
Wenn er so übermässig wichtig ist, stellt sich die Frage, wie Peter Snell mit einer relativ geringen VO2 max. Olympiasieger werden konnte.
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Wie wäre es mit einem Trainer?

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Hallo Pinacolada, hast du schonmal daran gedacht, die Verantwortung für das, was du läufst, an einen Trainer abzugeben? Da gibt es natürlich so Online-Trainer, aber je nachdem wo und wie du studierst, könnte es da ja auch etwas geben. Ich lasse mir seit Anfang des Jahres den Trainingsplan von Jens Karraß schreiben (jkonline.de) und bin seit dem natürlich schneller geworden - obwohl es eben Geduld braucht. Leider kostet das ein bischen Geld und er hat mich auch noch nie laufen sehen. Aber vielleicht gibt's da demnächst an deiner Uni was gutes. Das ständige Suchen nach "Wie kann ich es noch besser machen?" hat mich auf die Dauer doch sehr genervt. Gib die Verantwortung an, mach dein Training, freu dich über die Verbesserungen und guck in einem Jahr nochmal, was sich alles getan hat.
Viel Spaß
Gugu

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Hi Gugu, ehrlich gesagt habe ich darüber noch nie nachgedacht, da mir das erst in hohen Leistungsbereichen sinnvoll erschien...ich werd mal schauen, ich wollte in einen Laufverein, ich denke, das reicht erst einmal...aber danke für den Tip!
Bild
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atp hat geschrieben:der aber üblicherweise als der wichtigste angesehen wird.

danach kommt wohl die frage, wieviel prozent man von seiner vo2max dauerhaft umsetzen kann.
[...]
daher ist die laktattoleranz dann noch mal deutlich weniger wichtig wie die anaerobe schwelle.
Tom4711 hat geschrieben:Wenn er so übermässig wichtig ist, stellt sich die Frage, wie Peter Snell mit einer relativ geringen VO2 max. Olympiasieger werden konnte.
Es geht nicht nachrangig um die Dauer der maximalen VO2max-Umsetzung sondern vorrangig...zumindest im Langstreckenbereich. Da ist die Laktattoleranz weniger entscheidend. Über die Mittelstrecke sollte es sich die Waage halten, von der Wertigkeit her.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Pinacolada89 hat geschrieben:Hi Gugu, ehrlich gesagt habe ich darüber noch nie nachgedacht, da mir das erst in hohen Leistungsbereichen sinnvoll erschien...ich werd mal schauen, ich wollte in einen Laufverein, ich denke, das reicht erst einmal...aber danke für den Tip!


In ein Laufverein zu gehen halte ich fuer das beste fuer dich.

Such dir einen wo auch jungere Leute mitglied sind, und wo nicht alles um den Marathon dreht. Bahnwettkaempfe und Crosslauefe sind auch sehr interessant.


gruss eric
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