Elguapo hat geschrieben:
Selbst, wenn jemand nicht an Gott glaubt, ist es die Frage in wie weit er damit zurecht käme ewig zu leben, oder ob er nicht bereits nach 200 Jahren den Verstand verliert oder sich wünscht tot zu sein.
das halte ich für absolut unwahrscheinlich.
ende des 18. jahrunderts war die lebenserwartung 35 bis 40.
kein mensch scheint sich darüber zu beschweren, dass sie heute bei rund 80 ist.
und wenn heute jemand mit 60 stirbt, dann wird das zurecht als "zu früh" angesehen.
aber der maßstab der gesetzt wird, ist nur die aktuelle statistik. und genau das ist der fehler, den die menschen machen. nur weil heute die durchschnittliche lebenserwartung 80 ist, kann man das nicht als normal und erstrebenswert ansehen.
der instinkt zu überleben bleibt lebenslang erhalten und selbst bei großen qualen und schicksalsschlägen hängen die meisten an ihrem leben. den tod wünschen sich nur die, die für die zukunft keine verbesserungsmöglichkeiten sehen.
sollte das ewige leben wirklich unerträglich für jemanden sein, kann er sich natürlich jederzeit umbringen, denn der begriff "ewiges leben" kann natürlich nicht wörtlich genommen werden.
unfälle oder versorgungsengpässe bei der wartung werden immer mit einer wahrscheinlichkeit > 0 vorhanden sein.
dennoch wird mit zunehmenden technischen fortschritt die wahrscheinlichkeit gegen 0 konvergieren.
es gibt allerdings eine interessante überlegung, die allerdings nur theoretischer natur ist, weil die größenordnungen, die dabei eine rolle spielen für die praxis nicht relevant sind.
wir können das gehirn als eine maschine auffassen, die aus endlich vielen komponenten besteht, die jeweils endlich viele zustände einnehmen können. dann kann auch das gesamte gehirn nur endlich viele zustände annehmen. wenn man nun ewig existiert, muss irgendwann das gehirn zustände durchlaufen, in denen es schon mal war. es kann nicht ewig neue zustände haben. daraus folgt, dass das gehirn irgendwann alle empindungen und gedanken und wissenszustände erreicht hat, die es überhaupt erreichen konnte, wegen seiner begrenzten kapazität. ab dann sit alles fürs gehirn schon mal da gewesen. das ist was anderes, als wenn ich die sonne zum wiederholten male aufgehen sehe. denn ich kann den sonnenaufgang von heute mit dem von gestern mental unterscheiden.
wenn sich aber die zustände des hirns bis aufs bit genau wiederholen, gibt es keine unterscheidungsmöglichkeit mehr. das hirn läuft dann in einer endlosschleife, ohne es zu merken.
um diesem problem zu entkommen, wird jedes ewig lebende intelligente wesen den wunsch haben, sein eigenes hirn mit immer mehr hardware zu erweitern.
aber wie gesagt: das wird dann wohl erst in ein paar milliarden jahren (de facto wohl erheblich mehr) zu einem problem werden. am ende wird das ganze universum in ein einziges gehirn umgebaut.