Elguapo hat geschrieben:Das erklärt immer noch nicht warum sich Billionen von Menschen 15000 Jahre falsch ernährt haben. Ok, es ist eine Teilerklärung.
Meine Frage ist aber, wieso hat die Natur und Evolution ansonsten alles perfekt ausgetüffelt bis zum Steinzeitmensch, der alles wie selbstverständlich "gecheckt" hat und wusste wo es ernährungstechnisch lang geht....aber urplötzlich sind alle Menschen auf allen Kontinenten auf dem Holzweg gewesen und haben sich mit einer KH-reichen Ernährung vergiftet. In 15000 Jahren ist kein einziger Mensch dahintergestiegen, daß sie falsch liegen, aber die Höhlenmenschen, die gerade mal Grunzen konnten haben es richtig gemacht.
Warum??? Ich versteh es nicht!
Das gleiche gilt für gekochte Nahrung. Warum essen die Menschen gekochte Nahrung wenn Rohkostler mit den gleichen Argumenten kommen, wie Low Carb Anhänger?
Zitat von Rohkostlern:
"Warum kochen?
Alle Geschöpfe dieser Erde sind Rohköstler!
Einige sind uns so nah in der genetischen Übereinstimmung, dass diese bei über 98 % liegt. Manche könnten jetzt meinen, da ist der 2%ige Unterschied halt der, dass wir Kochkost essen, Auto fahren und rauchen. Aber die Kochkost ist erst 10.000 Jahre alt, das Auto 100 Jahre und das Rauchen 500 Jahre. Der Mensch aber ist bedeutend älter, und wenn wir daran denken, dass die Menschheit laut Medizin an über 40.000 Krankheiten leidet, die bei einem in Freiheit lebenden Geschöpf und auch bei einem von Rohkost ernährten Menschen nicht in dieser Art vorkommen (und auch nicht vor 10.000 Jahren beim Menschen festzustellen sind, anhand von Knochenanalysen), sind wir uns 100% sicher, dass bei der 98%igen Übereinstimmung in der Genetik die Rohkosternährung dabei sein muss bzw. bei uns sogar eine noch weitere Verfeinstofflichung evolutionsmäßig eintritt."
kochen ist auf jedenfall älter als 10000 jahre
Kontrollierte Kochstellen, zum Beispiel Erdöfen, können Forscher jedoch erst für die letzten 250 000 Jahre nachweisen. Unbefestigte Feuerstellen wurden offenbar bereits vor 790 000 Jahren entfacht. Aber auch das ist noch rund eine Million Jahre später als für die Thesen des Koch-Theoretikers Wrangham nötig.
Der aber lässt sich nicht beirren und beruft sich beispielsweise auf die Homoerectus-Fundstätten Olduvai Gorge in Tansania und Koobi Fora in Kenia.
Verrußte Steinwerkzeuge, verbrannten Lehm und angekokelte Tierknochen werten Paläontologen dort als Hinweise auf frühe Lagerfeuer, die bereits vor etwa 1,5 Millionen Jahren gebrannt haben sollen. Allerdings können die Forscher nicht ausschließen, dass die gefundenen Spuren in Wirklichkeit von Buschbränden stammen.
warum kochen?
kochen ist technik, die vor- und nachteile bringt:
vorteile: abtöten von bakterien, keimen und giftstoffen.
daurch sind bestimmte pflanzen, die sich zu wehren versuchen, dass man sie auffrisst, überhaupt erst als ernstzunehmendes nahrungsmittel in frage gekommen.
weiter gibt es eine interessante these:
Die Erfindung des Kochens und das Fleischessen könnten die Entwicklung des Menschen nach Ansicht britischer Forscher entscheidend vorangebracht haben. Ihre These: Da energiereiche Fleisch-Nahrung und gekochtes Essen bei der Verdauung nicht so viel Platz benötigten wie Pflanzenkost, habe sich der Darm des Menschen verkleinern und Energie einsparen können. Die gesparte Energie habe die Evolution wiederum ins Gehirn investieren können, berichtet das Magazin »bild der wissenschaft« in seiner Augustausgabe über die Theorie der Anthropologen Leslie Aiello von der University of London und Peter Wheeler von der University of Liverpool.
EVOLUTION: Kochen fürs Gehirn - Wissenschaft - STERN.DE
diese these funktioniert aber nur, wenn man schon sehr lange gekocht hat.
man kann sich tatsächlich auf den standpunkt stellen, dass man sagt: produkte, die man roh nicht essen kann, ißt man eben nicht.
ich sehe es aber eher so: entschedent ist, was für bausteine aufgenommen werden.
wenn giftige bausteine oder unverdauliche bausteine durch kochen zerlegt werden, kann der körper daran ja keinen schaden mehr nehmen. letztlich ist entscheidend, was für nährstoffe in welchen konzentrationen über das blut zu den zellen transportiert wird.
aus dieser überlegung ist das kochen relativ harmlos, allerdings werden eben nicht nur giftige stoffe zerstört sondern auch vitamine. aus diesem grund eben auch: nährstoffergänzung.
das grundsätzliche problem, warum seit 20000 jahren keine anpassung war:
1. zu wenig zeit dazu.
2. biologische evolution des menschen verlangsamte sich und ist heute quasi zum stillstand gekommen.
wir befinden uns in einer ära des übergangs von biologie zu technik.
unsere pcs, autos, handys statelliten usw. sind die vorläufer von etwas völlig neuem. im gegenzug ist der mensch, so wie er heute existiert in einer sackgasse der evolution angekommen.
wenn heute jemand auf die welt kommt, und kann nicht so gut sehen, na dann bekommt er halt eine brille. wenn er nicht so gut hören kann, na dann gibt's eben ein hörgerät.
wenn er schiefe zähne hat, na dann wird das mit zahnspangen korrigiert.
fast jeder überlebt, weil die technik das ermöglicht. und dieser trend wird weiter gehen, weil die technik immer besser wird und unsere gene immer schlechter werden.
schließlich werden wir sogar unsere gene manipulieren und spätestens dann kann man nicht mehr von biologischer evolution reden.
wir sind eine generation, die an einem entscheidenden wendepunkt in der milliadenjahre langen geschichte des lebens steht.