Kreeph hat geschrieben:Hallo, Leute
ich bin hier komplett neu dabei und brauch jetz eure Hilfe

also es geht in erster Linie um den Cooper-Test diesen wird es in ein paar Monaten im Sportunterricht geben und ich will möglichst alle Ansprüche übertreffen.
Die Einstellung gefällt mir schon 'mal sehr. Kenne ich irgendwie von mir... Am besten mit dem Kopf durch die Wand - aber hey, wir sind jung. ;-)
Kreeph hat geschrieben:Ich bin 16 Jahre alt, wiege 59kg und bin 1,71m groß.
Jetzt habe ich vorhin getestet, wie weit ich in den 12 min komme. Bisher nur 2450m.
Das sind nahezu perfekte Ausgangswerte - körperlich und sportlich.
Kreeph hat geschrieben:Und zweitens, ich möchte gerne, etwas mehr Masse zulegen (natürlich Muskelmasse). Verträgt sich das mit dem Laufen?
Natürlich verträgt sich etwas Muskelmasse mit dem Laufen. Ich persönlich bin sehr dünn (18 Jahre, 63kg bei 1,83m) und mache jetzt über den Winter Core-Training und leichtes Arm- und Brustmuskulaturtraining. Solange man es nicht übertreibt, ist es sogar eher ein Vorteil als ein Nachteil.
Kreeph hat geschrieben:Bisher war ich immer eher ein Sprinter, ich war bis jetzt eigentlich der schnellste meiner Klasse.
Umso besser. Bei 3000m ist die Ausdauer (so würde ich erfahrungsbedingt sagen) nur zweitranging, da man sowieso die Ganze Distanz über an der anaeroben Schwelle oder sogar komplett anaerob läuft. Beim Sprinten benötigt man ausschließlich anaerobe Ausdauer und wenn dir das sehr liegt, hast du dort ein großes Potential. Ausdauertechnisch scheint es ja allgemein ganz gut um dich gestellt zu sein.
Jetzt aber zu spezielleren Tipps:
Ich würde an deiner Stelle
1x wöchentlich Intervalltraining mit 8 Wiederholungen über 400m machen, wobei das Tempo aller Wiederholungen als Pyramide angeordnet sein sollte.
Am besten läuft du einfach mal 6 Minuten volle Pulle (vorher 10-15 Minuten warmlaufen) und misst die zurückgelegte Distanz. Dann bestimmst du die Geschwindigkeit in Minuten pro Kilometer, also 6 Minuten geteilt durch die zurückgelegte Distanz.
Das Intervalltraining richtet sich dann nach dieser Geschwindigkeit:
1. gemessene Geschwindigkeit + 15s, dann 200m langsam Auslaufen
2. gemessene Geschwindigkeit + 15s, dann 200m langsam Auslaufen
3. gemessene Geschwindigkeit + 10s, dann 200m langsam Auslaufen
4. gemessene Geschwindigkeit + 5s, dann 400m langsam Auslaufen
5. gemessene Geschwindigkeit, dann 400m langsam Auslaufen
6. gemessene Geschwindigkeit + 5s, dann 400m langsam Auslaufen
7. gemessene Geschwindigkeit + 10s, dann 200m langsam Auslaufen
8. gemessene Geschwindigkeit + 15s, dann 10 Minuten langsam Auslaufen
Alle 4 Wochen solltest du dann die Bestimmung der Maximalgeschwindigkeit erneut durchführen und dein Training daran anpassen.
Zum Intervalltraining gehören dann noch
1-2 weitere Einheiten, die ein
langsamer Dauerlauf sein sollten (ca. 1:30 min/km langsamer als dein Maximaltempo). Diese solltest du Woche für Woche in ihrer Länge steigern, wobei du sicher nicht mehr als 40 Minuten am Stück laufen musst, um genügend Ausdauer für den Coopertest zu bekommen.
Ich gehe davon aus, dass der Test nächstes Frühjahr ansteht, also noch ca. 6 Monate Vorbereitungszeit bleiben. Wenn du fleißig durchhältst, dann sollten 3,2km locker drin sein. Ich bin nach nur 1 1/2 Monaten Training nach einer sehr langen Winterpause dieses Jahr im Mai bei 28°C in der Mittagssonne bei uns in der Schule den Coopertest gelaufen und es wurden 3km. Jetzt, vier Monate später, laufe ich 6,5km mit einem Schnitt von 3:51 min/km. Den Coopertest bin ich seither nicht mehr angegangen, würde aber bestimmt inzwischen 3,3 - 3,4km schaffen.
Wie du siehst, ist also in unseren jungen Jahren sehr schnell eine enorme Steigerung zu beobachten. Vor genau einem Jahr habe ich für 5km noch 22:30 Minuten gebraucht, jetzt sind es 19:14 Minuten.
Ich drücke dir auf jeden Fall schon jetzt beide Daumen. Du schaffst das!
PS: Achte beim deinem Training auch auf deinen Laufstil. Gerade am Anfang kann man viel und schnell korrigieren. Hast du dir erst einmal einige Fehler angeeignet, sind sie nur über Jahre hinweg behandelbar. Am besten versucht du gleich, auf dem Vor- bzw. Mittelfuß aufzusetzen (NICHT AUF DER FERSE!) und beim Aufprall deine Füße möglichst unter deinem Körper und nicht davor zu haben. Achte auch auf das richtige Einknicken deiner Knie. Dein Schienbein solltest du beim (leicht aktiven) Vorziehen immer auf einer Linie mit deinem jeweiligen Knie haben. Dadurch kannst du von Anfang an Probleme beim Fußaufsatz vermeiden. Ich stelle gerade auf diese Technik um, da ich mit meiner alten (krummen und schiefen) Bewegung nur unregelmäßig korrekt auf dem Vorfuß aufkam.