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Wer schneller läuft, ist früher fertig! 10 km Lauf gegen das Vergessen

Wer schneller läuft, ist früher fertig! 10 km Lauf gegen das Vergessen

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Hallo Läufers,

mein nächster Bericht:


Wer schneller läuft, ist früher fertig!
Oder: Beim Lauf gegen das Vergessen alles vergessen
(5. Lauf gegen das Vergessen, ein Lauf zugunsten Alzheimer Erkrankter und Demenzpatienten)

Prolog:
Nachdem mein erstes Ziel für dieses Jahr (einen Halbmarathon unter 1:45 min) so grandios gut erledigt wurde, stand das zweite Ziel im Fokus: 10 km unter 45 min.
Durch eine hartnäckige Erkältung mit 17 Tagen Laufpause konnte ich nicht wirklich daraufhin trainieren. Nachdem ich also nur an zwei Tagen laufen konnte, habe ich (zusammen mit meinem Trainer, der ja bekanntlich auch ich bin :D ) um so mehr gerechnet und gerätselt:

Wie schnell angehen? Gleichmäßig laufen? Oder am Anfang Gas geben und schauen wie weit es reicht? Oder negativer Split? Was haben wir zwei diskutiert. Wie ist die Form? War nicht so ganz rauszukriegen. Sollen wir den Angriff auf die 44 min wagen? Oder nur auf neue Bestzeit laufen? Oder nur auf Ankommen und den Lauf genießen? Mein Trainer war vorsichtig. Ich konnte 17 Tage schließlich gar nicht trainieren (sagte er) und hatte nur zwei Läufe vor dem Wettkampf, aus denen aber keine Rückschlüsse zu ziehen waren. Ich war ehrgeiziger. Wollte es probieren. Schließlich haben wir eine ganz ausgefeilte Taktik zurechtgelegt:

Eine schnellere zweite Runde sollte es werden. (die 10 km sind in zwei Runden á 5 km zu laufen) Ich sollte vorsichtig angehen (4:40 bis 4:35) und nach 5 km schauen, was noch geht. Die Ausdauergrundlage aus dem Training für den HM, so die Theorie, sollte noch vorhanden sein.
Am Anfang also bewusst einbremsen, weil ich dazu neige, zu schnell loszurennen.

Nach den Ergebnislisten vom letzten Jahr (ist ein kleiner Lauf mit überschaubarem Läuferfeld) sollte ich unter die ersten 20 kommen können.
Also sollt ich ziemlich weit vorne (2. Reihe) starten. Damit würde ich mir das kraftraubende Überholen sparen.

Soweit die Thoerie.

Lauf:
Der Lauf heißt "Lauf gegen das Vergessen". Bei mir hatte das offensichtlich die gegenteilige Wirkung.
Ich habe nämlich alles vergessen.
Der Reihe nach:

Obwohl es einen Tag vorher nicht so aussah, startete der Lauf beim bestem Wetter. Sonne und ca. 10 Grad. Optimale Bedingungen. Also Angriff auf die 44 min.

Nach einem un- üblichen Einlaufen
(normalerweise immer die ersten 1,5 km auf der Strecke, heute einfach so rumgelaufen) (Das Einlaufen ging zwar ein bißchen zäh, aber das geht mir öfter so, deshalb beunruhigte mich das nicht sonderlich)
und dem obligatorischen fünfmaligen Schuhe-Neu-Binden stand ich dann an der Startlinie.

Zuerst starteten die Rollis. Leider nur zwei gingen unter Applaus auf die Strecke. Dann die Aufstellung für die Läufe. 10 km, 5 km, Läufer und Walker wurden zeitgleich auf die Strecke geschickt. Noch ein Argument für die zweite Startreihe.
Der Countdown. "Zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, LOS!!!"
Ich renne los.
Schnelles Tempo, fühlt sich gut an. Nicht zu schnell. Gut zu laufen. Nach 500 m bin ich sechster. :geil: So weit vorne war ich noch nie. So fühlen sich also die Läufer an der Spitze des Feldes. Gefällt mir gut. Von hinten kommt erst mal nix. Also hab ich mich wohl richtig aufgestellt. Komme ich in meiner AK vielleicht sogar auf 's Treppchen?
Die Strecke kenn ich, hier lauf ich auch so mal öfter. Befestigte Wege im Niddapark. Ohne Asphalt, aber gut zu laufen. Trotz des Regens der letzten Tage nur wenige Pfützen, um die man, ohne allzuviel Meter mehr machen zu müssen, ganz gut drumrum laufen kann.

Dann bei km 1 der Schock:
3:55 auf der Uhr!!! :klatsch: :tocktock: :klatsch: :tocktock:
Wie bescheuert kann man denn sein? Alles Vergessen. Anflug von Demenz, oder was ist das?
Ich wollte langsam starten. Langsam!!!. 3:55 ist nicht langsam. Zumindest für mich nicht. Ich wusste gar nicht, dass ich überhaupt so schnell laufen kann. Jetzt wird mir auch schlagartig klar, warum ich so weit vorne bin. Bei km 1 bin ich ungefähr 9. Und da sind bestimmt noch 5 km Läufer dabei. :klatsch: :tocktock: :klatsch: :tocktock:
Eigentlich kann ich jetzt schon aufhören. Das Tempo ist nämlich (jetzt) auch gefühlt vieeeel zu schnell. Ich reduziere drastisch und die ersten überholen mich.

Wer schneller läuft, ist früher fertig.

Ich bin schon fertig. Jetzt schon. Und es sind noch 9 km zu laufen. Kurz überlege ich, ob ich aussteigen soll. Aber zurück zum Start muss ich eh. Vielleicht höre ich nach 5 km auf. Dann wird in der Ergebnisliste zum ersten Mal DNF stehen. Nee, das gibt 's nicht. Vorsätze und Taktik vergessen ist kein Grund zum Aufhören. Dummheit auch nicht. Also weiterlaufen.

Jetzt heißt es: 8 km kämpfen. Ja, nur noch 8 km, einen Kilometer habe ich damit zugebracht, mich über mich selber zu ärgern und mich zu beschimpfen. Die genauen Inhalte dieser Selbstgepräche gebe ich hier nicht wieder, das möge sich jeder selbst ausmalen.

Km 2 geht in 4:35 durch. Immer noch zu schnell. Ich bin jetzt echt am japsen. Die Beine schmerzen ("Das wird wohl das Laktat sein", sagt mein Trainer, aber der hat ja auch keine Ahnung. Schließlich hat der mich ja in den ganzen Schlamassel reingeritten. Der hätte ja auch mal ein Machtwort sprechen können)
km 3 in 4:40 und selbst das Tempo kann ich nicht halten. Ich kämpfe so vor mich hin.
Bei 5 km liegen die 44:XX noch im Bereich des theoretisch möglichen. Durchgangszeit exakt 22:30 min. Ich zehre zeitentechnisch noch von dem ersten "Harakiri- kilometer".
Aber ich zehre auch kraftmäßig an dem ersten km. Davon kann ich mich einfach nicht erholen. Die erste Frau des Feldes zieht vorbei. Kurz habe ich die Hoffnung, dass ich mich dranklemmen kann. Aber ich kann einfach nicht mehr zulegen. Sie zieht Meter um Meter davon. Die km Zeiten liegen so zwischen 4:45 und 4:50. Mehr geht nicht und selbst dieses Tempo fühlt sich Schei**e an und tut weh.
Ich laufe nur noch irgendwie. Selbst wie man läuft, habe ich anscheinend vergessen. Es fühlt sich anstrengend an und sieht wahrscheinlich auch so aus. Jede versuchte Konzentration auf Laufstil ("locker laufen, Schritt nach hinten lang ziehen, Fuß sauber aufsetzen") endet ergebnislos nach 10 Schritten, jede Konzentration auf Atmung ("gleichmäßig, dreier Rythmus, zweier Rythmus") scheitert an Atemlosigkeit, jeder Versuch der Ablenkung ("schöne bunte Blätter, wird Herbst") scheitert am Schmerz, jeder Versuch "wettzukämpfen" ("den da vorne kriegst du noch") scheitert an der Unmöglichkeit, das Tempo zu erhöhen. Selbst ein letzter verzweifelter Versuch km 7 bewusst langsamer zur Erholung zu laufen (5:05 min/km), bringt keine Erleichterung.

Wer schneller läuft, ist schneller fertig.

Ich bin jetzt fertig seit 8 km.
Nur noch in Würde zu Ende laufen. Jetzt laufe ich auch noch auf das Ende des Walkerfeldes auf. Also darf ich noch mal überholen. Aber auch das motiviert nicht mehr. Ich biege auf die Zielgrade ein, die heute kein Ende nehmen will. Der Versuch 44:XX war schon nach einem km gescheitert. Die 45:XX scheitern auf der Zielgraden. Von Endspurt keine Spur. Nur ein quälendes Dahingeschlurfe.
Ob ich im Zieleinlauf bei 46: igendwas noch "würdig" aussehe? Keine Ahnung. Ich bin nur froh, dass diese Quälerei ein Ende hat.

Bin 8 km an der Kotzgrenze gelaufen und habe im Ziel kurz das Gefühl, dass ich jetzt doch noch diese Grenze überlaufen habe. Kann mich aber nach ein paar Metern gehen doch noch beherrschen und schütte Wasser nach.
Ach ja, und ich habe - das ist (isch schwör'!!) mir nur beim allerersten Wettkampf passiert - vergessen, im Ziel meine Uhr zu stoppen. :klatsch: Angesichts der Matschmasse im Hirn aber wohl ein verzeihliches Vergessen.

Zusammenfassung
Vergessen 1: Nie mit Leuten losrennen, die deutlich schneller sind.
Vergessen 2: Langsam loslaufen.
Vergessen 3: Langsamere erste Runde
Vergessen 4: Nie ganz vorne aufstellen.
Vergessen 5: Von einem (viel) zu schnellen ersten Kilometer erholt man sich nicht mehr.
Vergessen 6: 17 Tage Laufpause lassen sich nicht einfach so ignorieren.
Vergessen 7: Disziplin ist auch im Wettkampf wichtig.
Vergessen 8: Wie man läuft.
Vergessen 9: Wie man atmet.
Vergessen 10: Uhr stoppen im Ziel


Eine merkwürdige Erfahrung
Das passiert mir mit Sicherheit nicht noch mal.
Aber irgendwie doch krass, dass ich den Lauf (nach 1 km eigentlich schon am Ende) doch noch zu Ende laufen konnte.


UND:
Es ist doch noch eine PB geworden!!!
Die 10 er Zeit um etwa 1 Minute verbessert.
Und den nächsten Versuch sub 45 min werde ich besser vorbereitet angehen und mich an die taktischen Vorgaben des Trainers halten. Versprochen. :nick:
Jetzt weiß ich nur nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll.
Ich glaub', ich mach beides. :motz: :hurra:

Töffes
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

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Hallo Töffes,

Gott sei Dank hast du nicht vergessen den Laufbericht zu schreiben, was schön ist weil er sich gut liest :daumen:
Glückwunsch zur PB :bounce: . Freu dich über das Ergebnis, warum sollte man sich über ne PB ärgern :confused: .

Achim
Man muß das Unmögliche so lange anschauen,
bis es eine leichte Angelegenheit ist.
Das Wunder ist eine Frage des Trainings.

Carl Einstein

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Aus schlechten Läufen lernt man mehr als aus guten.

Glückwunsch zur kämpferischen Leistung! Und da es trotz aller Widrigkeiten noch eine PB geworden ist: Freu Dich schon mal auf Deinen nächsten Zehner. Wenn Du dann nicht wieder so vergesslich bist, wird eine Fabelzeit dabei herausspringen. :nick:
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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danke für diesen bericht!

super geschrieben und hoffentlich die richtige lektüre für einen ungeduldigen und undisziplinierten wiedereinsteiger wie mich

ich kann dir - weniger aus wettkämpfen als vielmehr aus ein paar unvernünftig angegangenen trainingseinheiten der vergangenen wochen - jeden meter nachfühlen... möge ich es bis zum sonntag nicht vergessen haben... :zwinker2:

(und trotzdem glückwunsch zur pb!) :daumen:
was ich in letzter zeit so gelaufen bin:
02.05.2010: metro group marathon düsseldorf in 3:57:04
19.09.2010: einstein marathon ulm (trainingsrückstand und schmerzen => hm in 2:24:28)

was demnächst noch so alles folgen soll:
winterlaufserie ismaning 2010/11 - cancelled
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Wer über Enttäuschungen so schön berichten kann, ist ein Gewinner.

Ein zu schneller erster Kilometer kann auch passieren, wenn man denken sollte, man ist auf der richtigen Seite. Ich hatte mich dieses Jahr bei meinem Sub-45-Vorhaben ganz schlau an einem älteren und erfahrenen Laufrecken konzentriert, von dem ich wusste, dass er etwa 44 Minuten laufen wollte. Der ist den ersten Kilometer dann auch in immerhin 4:05 losgezogen. Und ich treubrav hinterher. Nicht einmal darauf ist Verlass^^
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unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber

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*cel hat geschrieben:Wer über Enttäuschungen so schön berichten kann, ist ein Gewinner.
Das ist ein schönes Statement, dem ich mich gerne anschließen kann. Ein ungewöhnlicher, aber äußerst lebendiger und höchst lesenswerter Bericht!

Und wenn Du noch lernst, so brilliant zu laufen wie Du schreiben kannst, dann sehe ich die 39 min bereits in Reichweite... :zwinker2: Doch damit bist Du Deiner Zeit derzeit noch ein wenig voraus...

In jedem Fall will ich nicht vergessen, Dir zur Bestzeit zu gratulieren. Gut gemacht! :daumen:
Nicht die Erkenntnis gehört zum Wesen der Dinge, sondern der Irrtum. (F. Nietzsche)

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Hallo Töffes!
Auch von mir: herzlichen Glückwunsch zur neuen PB und zu dem tollen Bericht! Und wenn du mal nicht mehr laufen willst... dann werde doch Schriftsteller. Deine Berichte sind einfach klasse! Vielen Dank dafür!

Ach was sag ich, ich hoffe du läufst noch gaaaaaanz viel, damit wir viele deiner Berichte lesen können.

Und sportlich gesagt... ich weiß, dass du die 44:xx drauf hast. Du weißt es auch und dein Trainer sowieso :D

Also... beim nächsten Mal!!!

Gruß,
Markus
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meine PB's:
HM: 1:46:58 h (06/10) // 10km: 50:44 min (06/11)

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:hihi: :hihi: :hihi:

erfrischend, lustig, aufklärend und mitfühlend geschrieben !

für den bericht eine 1+, für den lauf eine 1- - viel falsch gemacht, aber trotzdem pb, das ist super, also freu dich !!! :daumen:

und irgendwie erinnert es mich auch an die fehler und quälereien meines zehners vor 1 guten woche.... ja ja, die ersten beiden km :klatsch: .

du solltest stolz auf die zeit sein und nächstes jahr wieder angreifen !! :zwinker2:

lg,

läuferline
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PB: 5km: 21:14 (Juni 2010) - 10km: 43:38 (Juni 2011) - HM: 1:37:39 (Sept. 2010) - M: 3:31:47 (Oktober 2010)

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Hallo Töffes!

Eigentlich ist ja schon alles geschrieben worden. Danke! Danke für den guten Bericht, die kurzweiligen Minuten Auszeit, die du mir verschafft hast. Danke für die Mahnungen wider das Vergessen!

Herzlichen Glückwunsch von meiner Seite, weniger zu der Zeit (aber natürlich auch!!!) als viel mehr zu deiner wahnsinnigen Kampfkraft. Da haste Schweini ordentlich in den A*** getreten! Bewahr dir das, kann man immer mal wieder brauchen!

Viel Spaß bei allen weiteren Läufen in nächster Zeit

nachtzeche
"Die auf den Herrn harren kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden!" (Die Bibel, Jesaja 40,31)

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Herzlichen Glückwunsch zur PB, Töffes!

Wie immer ein richtig lebendiger Bericht, bei dem ich so richtig mitfühlen kann. Ist mir bei meinem ersten 10er auch passiert, wenn auch nicht ganz so schlimm. (4:20 losgelaufen, mit 47:55 ins Ziel)
Das Problem ist, dass dich der schnelle Kilometer einfach abschiesst, da hilft auch halbherziges Rausnehmen nichts, das Laktat kommt nimmer raus aus den Beinen.

Aber ich denke du weisst jetzt, wie sich ein Zehner im schlimmsten Fall anfühlen kann und bist wieder ein Stück leidensfähiger geworden, beim nächsten Mal wird die 45er-Grenze pulverisiert, da bin ich mir sicher.

Gruss,

Nik
Laufanfang: Februar 2008
1. HM: 2:04:51 am 13.4.2008 (Linz-Marathon)
Bestzeiten:
10k - 42:12 Donaulauf Ottensheim 25.09.2010
HM - 1:31:16 am 27.03.2011 (Wels-HM)
M - 3:24:43 am 11.4.2010 (Linz-Marathon)

Sonstige Läufe:
7,2km 650hm - 45:24 Berglauf Gislauf 05/2011
12,4km 450hm - 1:06:28 Linzer Bergmarathon Sprint 08/2011
Salzkammergut-Marathon - 500hm - 3:44:49 10/2011

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Hi Töffes!

Meine Frau :motz: ist schon etwas genervt von mir. Warum? Wir sitzen gerade zusammen im Wohnzimmer und hocken vorm Fernseher. Nachdem aber nichts Sehenswertes für mich kommt, habe ich lieber meinen Schlapptop angemacht und bin zufällig auf Deinen Bericht gestoßen. Ich musste ständig laut auflachen! :hihi: :hihi: :hihi: Genial geschrieben! Weiter so, und Glückwunsch zur PB :daumen: . Wie langweilig wäre doch ein Lauf, wenn alles glatt läuft. Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. :teufel:

Liebe Grüße
Bruno
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Hallo Töffes,

super Bericht :daumen: Bin immer wieder erfreut, welche literarische Experten hier am Werke sind und das Laufen versüßen :)

Wegen dem zu schnellen Starten, ägere dich nicht darüber, vor allem nicht wären des Laufens. Da passiert noch öfters, aber je weniger du dich darüber ärgerst, desto mehr kannst du vom Zeitvorsprung ins Ziel retten :nick:

Herzlichen Glückwunsch noch zur PB!

Peter
liga nebenwerte

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Vielen Dank euch allen für die netten Kommentare und die Glückwünsche.
acaffi hat geschrieben:Freu dich über das Ergebnis, warum sollte man sich über ne PB ärgern
Ja, ein bißchen mehr Freude als Ärger ist 's schon. Der Ärger (mit ein bißchen Augenzwinkern) kommt daher, dass ich den blödesten Fehler gemacht habe, den man machen kann. Und ich dachte schon, ich wäre aus dem Anfängerstadium langsam raus. Ha, ha. :klatsch:
SantaCruz hat geschrieben:Aus schlechten Läufen lernt man mehr als aus guten.
Das ist das gute an den schlechten Läufen! :D
SantaCruz hat geschrieben: Wenn Du dann nicht wieder so vergesslich bist, wird eine Fabelzeit dabei herausspringen. :nick:
Ich hoffe, dass dieser Amnesieanfall eine einmalige Aktion bleibt. Fabelzeit klingt gut.
BassTian hat geschrieben: ich kann dir - weniger aus wettkämpfen als vielmehr aus ein paar unvernünftig angegangenen trainingseinheiten der vergangenen wochen - jeden meter nachfühlen... möge ich es bis zum sonntag nicht vergessen haben... :zwinker2:
Danke für 's mitfühlen. Dann wünsche ich mal gutes Gedächtnis! :idee:
*cel hat geschrieben:Wer über Enttäuschungen so schön berichten kann, ist ein Gewinner.
Schön gesagt. Dankeschön.
*cel hat geschrieben: Ein zu schneller erster Kilometer kann auch passieren, wenn man denken sollte, man ist auf der richtigen Seite. Ich hatte mich dieses Jahr bei meinem Sub-45-Vorhaben ganz schlau an einem älteren und erfahrenen Laufrecken konzentriert, von dem ich wusste, dass er etwa 44 Minuten laufen wollte. Der ist den ersten Kilometer dann auch in immerhin 4:05 losgezogen. Und ich treubrav hinterher. Nicht einmal darauf ist Verlass^^
Wenn das den Erfahrenen auch noch passiert, muss ich mich ja vielleicht nicht ganz so viel schämen. :)
Foxi hat geschrieben:Und wenn Du noch lernst, so brilliant zu laufen wie Du schreiben kannst, dann sehe ich die 39 min bereits in Reichweite... :zwinker2: Doch damit bist Du Deiner Zeit derzeit noch ein wenig voraus...
Ich arbeite daran. :nick:
MarkyB hat geschrieben: ich hoffe du läufst noch gaaaaaanz viel, damit wir viele deiner Berichte lesen können.
Das Berichteschreiben macht mir Spaß. Und solange so schöne Kommentare kommen und meine Berichte nicht langweilen, werde ich weiterschreiben. Weiterlaufen werde ich sowieso. :nick:
MarkyB hat geschrieben: Und sportlich gesagt... ich weiß, dass du die 44:xx drauf hast. Du weißt es auch und dein Trainer sowieso :D
Mit meinem Trainer habe ich gerade Stress. Der ist ja mitgelaufen und hätte ja mal was sagen können. :nene: :D
läuferline hat geschrieben:
für den bericht eine 1+, für den lauf eine 1- - viel falsch gemacht,
Na ja, eigentlich alles falsch gemacht.
läuferline hat geschrieben:du solltest stolz auf die zeit sein und nächstes jahr wieder angreifen !!
Der nächste Angriff auf die 45 min erfolgt noch in diesem Jahr. Das ist mal sicher. :teufel:
nachtzeche hat geschrieben: Herzlichen Glückwunsch von meiner Seite, weniger zu der Zeit (aber natürlich auch!!!) als viel mehr zu deiner wahnsinnigen Kampfkraft. Da haste Schweini ordentlich in den A*** getreten! Bewahr dir das, kann man immer mal wieder brauchen!
Diese Erfahrung möchte ich tatsächlich nicht missen. 8 km Kampf hat was. :teufel:
Gib' Schweini keine Chance. Ans Aufhören habe ich (zumindest ernsthaft) nicht gedacht.
PiqueNique hat geschrieben:Wie immer ein richtig lebendiger Bericht, bei dem ich so richtig mitfühlen kann. Ist mir bei meinem ersten 10er auch passiert, wenn auch nicht ganz so schlimm. (4:20 losgelaufen, mit 47:55 ins Ziel)
Das Problem ist, dass dich der schnelle Kilometer einfach abschiesst, da hilft auch halbherziges Rausnehmen nichts, das Laktat kommt nimmer raus aus den Beinen.
Mein erster km war gegenüber dem Plan 40 bis 45 sec. zu schnell. Dass ich mich davon nicht mehr erholen würde, war mir leider von Anfang an klar. :frown:
bedesario hat geschrieben: Wie langweilig wäre doch ein Lauf, wenn alles glatt läuft. Der Schmerz geht, der Stolz bleibt. :teufel:
Wie war! :nick:
peschn hat geschrieben:super Bericht :daumen: Bin immer wieder erfreut, welche literarische Experten hier am Werke sind und das Laufen versüßen :)
Dankeschön.
peschn hat geschrieben: Wegen dem zu schnellen Starten, ägere dich nicht darüber, vor allem nicht wären des Laufens. Da passiert noch öfters, aber je weniger du dich darüber ärgerst, desto mehr kannst du vom Zeitvorsprung ins Ziel retten
Vielleicht hat mir der Ärger auch ein bißchen Kraft gegeben, das ganze noch durchzuziehen.
Das mit dem (zu) schnell starten kenne ich von mir. Altes Leiden. Aber sooo vieeeel zu schnell ist eine neue Erfahrung gewesen, die ich nicht wiederholen möchte. Das hat den Lauf richtig hässlich und "quälig" gemacht. :nene:

Noch mal Danke für 's lesen und kommentieren. Bis zum nächsten Bericht.
Mehr Berichte in der Signatur.

Töffes
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

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Hey Töffes,

da hast du ja einiges an Lehrgeld bezahlt :zwinker2: Aber wenn dann immer noch eine persönliche Bestzeit dabei raus springt, dann war doch nicht alles für die Katz. :daumen:

Dein nächster Versuch wird klappen. Auf gehts!!! :winken:

Jan
http://www.coriphaeus.com

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HM (Premiere) - 2:18:44 am 5.10.2008 in Brüssel

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Klasse Bericht! :daumen:

Die Hoffnung, dass ich es mal schaffe, meine Uhr im Ziel abzudrücken, gebe ich inzwischen auf. Das ist mir noch nie! gelungen. :peinlich:

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Hallo Töffes,
vielen Dank für Deinen wunderbaren und vor allem sehr lehrreichen Bericht, vor allem für die Ungeduldigen und Anfänger. Ich würde Dich bitten, öfters solche Erfahrungsberichte zu verfassen, da Du die Probleme so gut in Worte fassen kannst. Ich musste mal eine fast ähnliche Erfahrung machen, obwohl ich lange nicht so schnell bin, wie DU. Das Laufen muss spaß machen und nicht eine Art der Geißlung sein.

LG
Läufer

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töffes hat geschrieben: mein nächster Bericht:

Wer schneller läuft, ist früher fertig!
Oder: Beim Lauf gegen das Vergessen alles vergessen
(5. Lauf gegen das Vergessen, ein Lauf zugunsten Alzheimer Erkrankter und Demenzpatienten)
Klasse Bericht, vielen Dank dafuer! Und natuerlich Glueckwunsch zur Bestzeit!

Gruss,
Katrin
(die auch oefter im Niddapark rumlaeuft)

19
Hallo Töffes,


na in dem Fall ist doch wohl ganz klar Freude angesagt. Wenn man eine PB läuft, sollte man sich auf jeden Fall freuen!
Außerdem hattest du die Ehre mal für einen Kilometer in der Spitzengruppe mitzulaufen. Da hast du den Rest des Feldes doch mal ordentlich "frisch gemacht"! :D Auch wenn´s vielleicht ein bisserl blöd war... :hihi:

Ich drücke dir jedenfalls wie immer die Daumen für den nächsten Versuch. Und da bin ich auch ganz optimistisch. Mit gezieltem Training und besserem Zeitgefühl, läufst du die 44:XX beim nächsten Mal ganz locker nach Hause - jede Wette!

der schellsky
31.05.2008 Herdecker City-Lauf, 10 Km Ziel --> sub 45 Ergebnis: --> 43:57 Min.

verletzt und ohne Training seit Juli 2008

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf! :daumen:

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Das hat mich an meinen allerersten Wettkampf überhaupt erinnert. Da ist es mir ähnlich ergangen. Schön, wenn man in der warmen Stube sitzend daran nochmal erinnert wird.

Sehr anschaulich, lebendig und spannend beschrieben! :daumen:
töffes hat geschrieben: Das passiert mir mit Sicherheit nicht noch mal.
Mal abwarten! :zwinker2: Du wärst der Erste, bei dem das uneingeschränkt zuträfe (auch wenn die Abstände des Vergessens in der Regel größer werden).

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

22
töffes hat geschrieben: Danke für 's mitfühlen. Dann wünsche ich mal gutes Gedächtnis! :idee:
danke, hat schon fast etwas zu gut geklappt... meine letzten dreihundert meter waren ungefähr so, als hätte ich mich vorher nur kurz warmgemacht und nicht, als hätte ich da schon über sieben kilometer in den haxen, mit anderen worten ein echter endspurt...
(gesamtschnitt laut forerunner knapp unter 5:40/km, die letzten 300m im stadion mit etwa 3:20/km)

aber besser in diese richtung leicht verkalkuliert als andersrum...

auf alle fälle noch mal danke für deine aktion gegen das - äähhhh, wie war der titel doch gleich??? :confused:


:zwinker2:
was ich in letzter zeit so gelaufen bin:
02.05.2010: metro group marathon düsseldorf in 3:57:04
19.09.2010: einstein marathon ulm (trainingsrückstand und schmerzen => hm in 2:24:28)

was demnächst noch so alles folgen soll:
winterlaufserie ismaning 2010/11 - cancelled
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es wurde ja schon alles gesagt, aber auch nochmal von mir:
Dein Bericht ist einfach super und wunderbar geschrieben, so dass man sich sehr schön in dich und deine Qualen hinein versetzen kann. Ich laufe dieses Jahr noch drei 10 km Läufe und werde spätestens beim letzten auch meinen ersten Versuch starten unter die 45 zu kommen oder wenigstens 45 zu erreichen und hoffe natürlich, dass ich die Fehler, auf die du hingewiesen hast, nicht mache!! :)

:daumen: Danke für den Bericht! :daumen:

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mistajericho hat geschrieben: da hast du ja einiges an Lehrgeld bezahlt :zwinker2: Aber wenn dann immer noch eine persönliche Bestzeit dabei raus springt, dann war doch nicht alles für die Katz. :daumen:

Dein nächster Versuch wird klappen. Auf gehts!!! :winken:
Ich hoffe mal, dass das Lehrgeld nicht umsonst gezahlt wurde und ich mich an diese bitteren 9 km noch lange erinnern werde. Und der nächste Versuch wird noch in diesem Jahr gestartet.
Gezieltes Tempotraining, besseres Tempogefühl und dann sollte die 44 vorne stehen.
runnersgirl hat geschrieben:Klasse Bericht! :daumen:

Die Hoffnung, dass ich es mal schaffe, meine Uhr im Ziel abzudrücken, gebe ich inzwischen auf. Das ist mir noch nie! gelungen. :peinlich:
Nie die Hoffnung aufgeben. Irgenwann klappt das auch!!!
Läufer56 hat geschrieben:Hallo Töffes,
vielen Dank für Deinen wunderbaren und vor allem sehr lehrreichen Bericht, vor allem für die Ungeduldigen und Anfänger.
Ja, die Ungeduld. Eigentlich sollte doch das Laufen die Geduld trainieren. Auf lange Sicht tut 's das bestimmt auch.
kat17 hat geschrieben:Klasse Bericht, vielen Dank dafuer! Und natuerlich Glueckwunsch zur Bestzeit!

Gruss,
Katrin
(die auch oefter im Niddapark rumlaeuft)
Danke schön. Vielleicht sind wir ja schon mal aneinander vorbeigerannt.
schellsky hat geschrieben: Außerdem hattest du die Ehre mal für einen Kilometer in der Spitzengruppe mitzulaufen.
Ja, auch wenn 's eine zweifelhafte Ehre war. Die wird mir so schnell nicht wieder zu teil werden. Aber es hatte was. Jetzt kann ich die echten Wettkämpfer ganz vorne besser verstehen. :D
schellsky hat geschrieben: Ich drücke dir jedenfalls wie immer die Daumen für den nächsten Versuch. Und da bin ich auch ganz optimistisch. Mit gezieltem Training und besserem Zeitgefühl, läufst du die 44:XX beim nächsten Mal ganz locker nach Hause - jede Wette!
Und danke für 's Daumendrücken und die Zuversicht.
burny hat geschrieben: Das hat mich an meinen allerersten Wettkampf überhaupt erinnert. Da ist es mir ähnlich ergangen. Schön, wenn man in der warmen Stube sitzend daran nochmal erinnert wird.
Ich möchte mich daran auch nur noch in der warmen Stube erinnern. Bei meinem allerersten Wettkampf war ich vieeel vernünftiger. Ich bin so langsam losgelaufen, dass ich mich im Ziel über liebengelassene Minuten ärgern musste. Das sollte mir nicht wieder passieren. Aber dieser Vorsatz ist dann schwer nach hinten losgegangen. :D

burny hat geschrieben: Mal abwarten! :zwinker2: Du wärst der Erste, bei dem das uneingeschränkt zuträfe (auch wenn die Abstände des Vergessens in der Regel größer werden).
Dass ich zu schnell losrenne, passiert mir wahrscheinlich noch öfter. (War in allen Wettkämpfen so, bis auf den allerersten) Aber: dass ich sooo vieeeel zu schnell losrase, will ich nicht wieder erleben. 9 km sind zum eingehen zu lang. (oder 1 km bis zum Einbruch ist zu kurz)
BassTian hat geschrieben:danke, hat schon fast etwas zu gut geklappt... meine letzten dreihundert meter waren ungefähr so, als hätte ich mich vorher nur kurz warmgemacht und nicht, als hätte ich da schon über sieben kilometer in den haxen, mit anderen worten ein echter endspurt...
(gesamtschnitt laut forerunner knapp unter 5:40/km, die letzten 300m im stadion mit etwa 3:20/km)

aber besser in diese richtung leicht verkalkuliert als andersrum...
BassTian, herzlichen Glückwunsch zum tollen Lauf. Hat das Daumendrücken geholfen. Und vergessen hast du ja auch nichts. :daumen:
Für 's nächste Mal ist (bei dem Endspurt) noch ne Menge Luft. Das Rantasten an die eigene Grenze ist ein "grenzwertiges" (=schwieriges) Unterfangen. Mal hat man noch Luft, mal läuft man überm Anschlag.
die laufende Giraffe hat geschrieben:es wurde ja schon alles gesagt, aber auch nochmal von mir:
Dein Bericht ist einfach super und wunderbar geschrieben, so dass man sich sehr schön in dich und deine Qualen hinein versetzen kann. Ich laufe dieses Jahr noch drei 10 km Läufe und werde spätestens beim letzten auch meinen ersten Versuch starten unter die 45 zu kommen oder wenigstens 45 zu erreichen und hoffe natürlich, dass ich die Fehler, auf die du hingewiesen hast, nicht mache!! :)
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen. Und berichte doch, wie 's dir ergangen ist. Den gleichen Fehler macht man nur einmal. Die Auswahl ist groß genug.

@ alle:
Vielen Dank euch für die lieben, tröstenden und aufmunternden Worte.

Grüße vom Töffes
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)
Gesperrt

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