Corruptor hat geschrieben:Hast du mal überlegt, ob eventuell der M. piriformis verhärtet ist. Das hab ich gerne und das wirkt bei mir auch direkt auf den Ischias. In dem Zusammenhang verhärtet sich gern ein Gegenspieler, der M. iliopsoas mit, aber unmerklich und es entsteht eine Art Flip-Flop-Mechanismus. Pirifomis hart -> Iliopsoas hart. Piroformis wird gelöst, weil er weh tut, aber Iliopsoas nicht -> Piriformis wieder hart...usw. Erst als meine Physio die gleichzeitig behandelt hat ging es weg und zwar ruck, zuck.
Mein Doc meinte, das man in diesem Bereich mit Muskelkräftigung nur wenig ausrichten kann, weil das alles schwer trainierbar ist. Beckenboden kräftigen vielleicht ...
Stufenbettlagerung kennst du sicher schon. Kannst du damit schlafen? Versuch es mal. Im Schlaf sinkt der Muskeltonus sehr weit ab, zusammen mit der Stufenbettlagerung kann es dir dein ISG wieder einrenken.
Gute Besserung!!!
Könnte möglich sein, denn der Schmerz im Bein ist oft größer als oben.
Der Pirisformis ist ganz sicher eine Ursache, dieser zieht nämlich auch am ISG.
Meine der Muskelansatz vom Pirisformis ist am schlimmsten.
Stufenbettlagerung? Glaube nicht dass ich das lange durchhalte, da ich Seitenschläfer bin.
Im Liegen tut auch nix weh.
??
chicken run hat geschrieben:Hallo ich lese schon lange mit und habe mich bisher nicht getraut zu antworten.
Ich laufe schon 13 Monate und habe ca. 9 davon Probleme mit dem linken ISG; es ist nur fest, nicht wirklich blockiert. Es fühlt sich aber ähnlich an: "Elektro-Weidezaungefühl" im linken Bein, Schmerzen im Unterschenkel und Mittelfuß und eine ständige Spannung im linken Bein. Nachdem ich 5 Monate so gut wie nicht Laufen konnte, habe ich das Problem in den Griff bekommen durch:
a) eine wirklich gute Ärtztin gefunden (MT, Chiropraktikerin, Osteopathin), die mich ernst nimmt und echt gut ist. Nach der Behandlung ist das linke Bein so gut wie das rechte; allergings tut es noch ca. eine Woche kräftig weh. Bisher war es erst zwei mal nötig.
b) eine Physiotherapeutin hat mir sehr geduldig die Übung "kurzer Fuß nach Janda" beigebracht, im Sitz, Stand und Schritt und im Einbeinstand. Bei dieser Übung wird die Koordination geschult, sie soll die neuro-physiologische Stabilisations-und Mobilisationsfähigkeit verbessern. Es war wichtig diese Übung unter fachkundiger Anleitung zu lernen; man soll z. B. dabei nicht auf die Füße gucken sondern sich einen Punkt an der Wand suchen, also die Bewegungen nicht mit den Augen kontrollieren sondern ein Gefühl für die richtige Ausführung zu entwickeln. Diese Übung mache ich jeden Morgen u. Abend beim Zähneputzen, denn man soll auch nicht zu lange üben da sich sonst die Reflexe erschöpfen. Nachdem mir die Übung leicht fiel habe ich einfach die Augen geschlossen und schon stieg der Anspruch, und nun mache ich sie auf dem Therapiekreisel.
c) in den Zeiten in denen ich überhaupt nicht Laufen kann, bewege ich mich mittels Nordic Walking. Der Ausdauersport fällt nicht komplett weg, man bewegt auch das schmerzende Bein, wobei der Einsatz der Stöcke zumindest gefühlt die Stöße auf das Becken reduziert. Ich habe die Technik in einer Gruppe erlernt; es ist echt lustig, man kommt raus und ist unter Menschen, die alle so ca. im gleichen Alter sind, ist also nix mit Rentnersport. Es wird auch Rücksicht auf Leutchen genommen, die halt nicht so schnell können, es gibt eine anspruchsvolle und eine einfacherer Strecke u. wenn wirklich gut l(L)äuft kann man auch Nordic Running versuchen. Nachher (also so nach 2 Stunden Walken) haben wir meist etwas unternommen (Eis, Pizza, Grillen, Nachtwanderung, Party usw.) und man merkt, dass es auch noch etwas anderes als Schmerzen und Frust gibt- nämlich Spaß!
d) ich besuche einmal die Woche einen Pilateskurs um die Rumpfmuskulatur zu kräftigen und habe nun im schon dritten Kurs einen guten Trainer gefunden, der auch läuft über das ISG-Problem Bescheid weiß u. darauf Rücksicht nimmt; trotzdem hat Pilates den Effekt, dass ich jedes mal Muskelkater an Stellen habe, von denen ich gar nicht wußte, dass es dort Muskeln gibt.
c) nachdem ich wider etwas Laufen konnte habe ich die Umfänge ganz vorsichtig gesteigert und bin nun nach 6 Monaten bei ca. 14 km in ca. 1:30 h angekommen; auf so Sprüche wie "Du mußt halt auch mal in den Schmerz reinlaufen" höre ich erst recht nicht.
Ich steigere halt sozusagen im Einklang mit meinem Körper, ich würde ja gerne mehr und schneller Laufen aber es fühlt sich dann nicht gut an, also lasse ich es.
Was will man den mehr als durch den schönen Herbstwald zu hoppeln.
d) beim Bergablaufen merke ich noch immer schwach den "Elektro-Weidezaun" im linken Bein; ich habe mir gedacht, dass man die Stöße durch einen aktiveren Laufstil reduzieren könnte und die Muskulatur im Fuß und Unterschenkel durch viel Barfußlaufen gekräftigt, bewege mich daheim halt nur in Socken, auf Arbeit benutze ich so Neopren-Latschen (die sind halt wie Socken, man könnte sagen der Free 0.0). Meine Ballenmuskulatur hat sich so dermaßen entwickelt, dass ich die Leder-Sommer-Ballerinas vom letzten Jahr erst mal ausleihern muste damit die Füße rein passten.
e) Dehnmuffel sein geht mit dem Problem echt nicht; nach dem Laufen und Duschen wird immer schön gedehnt, ruhig, langsam, geduldig u. ca. 20 Minuten lang. Ein auf den Boden gestellter Spiegel hilft mir, dabei die Füße gerade auszurichten, die Ferse am Boden zu lassen usw.; die Übungen sind in der Laufbibel beschrieben bzw. stammen aus dem Pilateskurs (Stellung des Kindes).
Sorry, dass es jetzt so lang geworden ist, vermutlich hat das "Gesamtpaket" geholfen. Das ISG ist zwar nicht wie neu und ich muß immer noch aufpassen aber ich denke dass ich das Problem so langfristig in den Griff bekomme.
Hallo Marion evtl. hilft es ja wenn Du nachdem das ISG wieder "reingerutscht" ist u. die Schmerzen einigermaßen erträglich sind den PT mal gucken zu lassen ob da noch Blockaden sind (Mittelfußgelenke, OSG, Wadenbeinköpfchen) und wenn nicht, sich den "kurzen Fuß" zeigen zu lassen.
Es tut echt weh, ein Großteil meiner Gedanken war z.B:, AUAUAU ,MIST, ICH WILL NICHT MEHR, WARUM GERADE ICH?; ICH WILL DOCH NUR LAUFEN usw., doch es ging dann irgendwie weiter.
Lass den Kopf nicht hängen!!!
Das wird schon.
Liebe Grüße
Wie behandelt die Ostheopathin? Was macht sie?
Bin auch beim Ostheopathen, würde gern mal vergleichen...
Die Blockaden am Fibulaköpfchen, Mittelfuß und Co habe ich auch ab und an, die kriegt aber der Ostheo schnell raus und danach ist es wieder okay.
Trage übrigens zuhause auch nur Neopren-Badeschuhe und im Alltag draußen den Free.
Den "kurzen Fuß" lasse ich mir morgen gleich mal zeigen.
Lieben Dank für Eure Hilfe!!!
Marion