kobold hat geschrieben:Du berufst dich nicht auf bewährte empirische Methoden, sondern du willst die Logik nutzen, um deine Schlussfolgerungen abzuleiten. Das funktioniert manchmal, aber in diesem Fall nicht!
Man nutzt Tierversuche, weil sie in der Tat in vielen Fällen wertvolle Hinweise geben können. Aber der logische Schluss, dass etwas, was im tierischen Organismus wirkt, im menschlichen genau so wirkt, hat sich eben nicht bewährt. Hier braucht man empirische Argumente! Oder was glaubst du, warum so viele klinische Studien an Menschen durchgeführt werden und warum nur ein Bruchteil der Medikamente, die klinisch getestet werden, später auch flächendeckend eingesetzt werden?
der tierversuch ist wie du richtig schreibst ein wertvoller hinweis.
für medikamente reicht das alleine nicht, weil man dort höchste sicherheitsanforderungen stellt.
soll man sich nun auf den standpunkt stellen, dass man immer erst 10 oder 20 jahre dauernde langzeitstudien an menschen abwartet, und die ergebnisse aus den tierversuchen ignoriert?
konservativ und pessimistisch denkende menschen mögen diese meinung vertreten.
wer jedoch weiß, wie die zellen funktionieren und wie sie sich von tier mensch unterscheiden, der weiß
wie ähnlich sie sich sind:
Zwischen dem Erbgut von Mensch und Maus besteht, wie eine Analyse des Mäuse-Chromosoms 16 zeigt, offenbar kaum ein Unterschied. Vom Nager trennen uns demnach nicht einmal drei Prozent der Gene.
...
Die große genetische Ähnlichkeit zwischen Maus und Mensch zeigt nach Ansicht der Wissenschaftler, wie wertvoll der Nager als Modelltier für die humanmedizinische Forschung ist. So enthielten viele der miteinander verglichenen Erbgutregionen Gensequenzen, die bei menschlichen Krankheiten eine Rolle spielen
Erbgut-Vergleich: Maus und Mensch sind fast identisch - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft
sicher. wer auf hundert prozent nummer sicher gehen will, der wird mit tierversuchen sich nicht zufrieden geben.
aber hier wird so getan, als ob tierversuche praktich unbedeutend sind, was angesichts der extremen genetischen verwandtschaft und der tatsache dass überhaupt so viele tierversuche gemacht werden, widerlegt werden kann. tierversuche sind starke empirische argumente - deutlich besser, als unbelegte zweifel, die als gegenargument mangels besserer argumente gebracht werden.
tierversuche sind in aller regel wegen der starken genetischen verwandtschaft auch übertragbar.
es gibt wie gesagt ausnahmen. aber mit ausnahmen zu argumentieren ist eine schwache argumentation.