Hallo
Seit einiger Zeit fleissiger (fast) nur Leser möchte ich nun auch mal einen Beitrag leisten und von meinem Wettkampf-Debut berichten.
Ich laufe seit etwas mehr als einem Jahr. Im Frühling habe ich mich dabei ertappt, dass sich in meinem Hinterkopf Marathonpläne einzunisten begannen. Ich habe mein Training umgestellt von nach "Lust und Laune" auf einen 3:45er Plan. Den habe ich dann über 16 Wochen durchgezogen. Eigentlich wollte ich an diesen Plan dann einen 3:30er Plan anhängen, das hätte dann auf den Luzern Marathon hin so ziemlich gepasst. Urlaubspläne machten mir aber einen Strich durch die Rechnung: ich würde einen Monat vor Luzern 14 Tage wenig bis gar nicht laufen können (Wüstentour). Plan zu Ende, Motivation im Keller, Marathonpläne vergessen oder zumindest bis in den Frühling verschieben. Durch den Trainingsplan-Thread hier bin ich dann auf vic-system gestossen. Habe mich angemeldet, die Motivation wieder gefunden und meine Ziele revidiert: Halbmarathon in Luzern als Vorbereitung vielleicht für den Marathon im nächsten Jahr. Ist eh viel vernünftiger mit meiner geringen Erfahrung.
Training mit Vic lief bis auf die Laufpause im Urlaub gut. Vics Vorgabe war 1:39:51. Schnell, sogar sehr schnell! Im Verlauf der letzten Tage habe ich mich aber darauf eingestellt. Wenn der Vic mir das zutraut, dann will ich es wenigstens versuchen.
Am Samstag in Luzern angereist, Startunterlagenabholen, Wettkampfatmosphäre schnuppern... Richtig gut wars! Feines Nachtessen, ja,: feines Gläschen Wein auch und zeitig schlafen gehen. Umstellung auf Winterzeit kommt gelegen, bringt noch ein geschenktes Stündchen Schlaf. Um 6 raus aus den Federn, tolles Frühstück mit frischen Früchten, Müesli, Brot und Käse (gab sogar Spaghetti, war mir aber to much!). Mit dem Shuttle-Schiff über den See zum Startgelände beim Verkehrshaus. Schon ganz schön was los, werde langsam kribbelig, freue mich auf den Lauf. Es ist neblig und kalt, zum Laufen wird es aber optimal sein.
Katrin Dörre soll die Pace machen für HM in 1:40. Ich will mal versuchen, mit ihr mitzulaufen. Am Strassenrand stehen Schilder mit den geplanten Laufzeiten. Ich reihe mich etwa in der Mitte zwischen den Schildern mit 1:37 und 1:45 ein. Viel zu spät erkenne ich die Ballone der Pacemakerin etwa 200m weiter vorne. Kein Durchkommen mehr! Nun denn, sie steht eh zu weit vorne. Zum Glück habe ich Plan B parat: im Startgetümmel mal mitlaufen, 5km in 24 Minuten passieren. Victor Röthlin vertreibt uns am Mikrofon die letzten Minuten und gibt um 9 Uhr den Startschuss. Los gehts. Schön breite Strasse, so finde ich trotz des Gedränges schnell einen guten Rhythmus. Einfach mal nach Gefühl, ins Rennen kommen habe ich mir vorgenommen. Auf der Seebrücke schon viele Leute, erster Bick auf die Pace: 4:20, wie erwartet viel zu schnell! Fühlt sich gut an, trotzdem nehme ich etwas Tempo weg. Wir passieren das KKL, wo schon tolle Stimmung herrscht, dann wird es etwas langsamer, einige scharfe Richtungswechsel auf weniger breiten Wegen dann endlich wieder breitere Strassen der erste leichte Anstieg auch und wieder viele Leute am Strassenrand. 5km passiere ich in 22:28. Da müsste ich doch die Pacemakerin eingeholt haben? Kann sie aber nicht erkennen. Bei Kilometer 8 dann ein längerer Anstieg. Da kommt mir meinTraining imhügeligen Gelände entgegen. Ich kann mein Tempo halten und überhole etliche Läufer. Kurz vor km 10 ein Gedränge, Ballone auch: da ist Katrin Dörre. Ganz schön schnell angegangenfür 1:40! Ich überhole um aus dem Gedränge zu kommen und kann wieder freier laufen. Die 10km passiere ich in 44:40. Bald habe ich wieder eine grössere Gruppe vor mir. Um den Pacemaker Marathon in 3:15 hat es das übliche Gedränge. An einer etwas breiteren Stelle kann ich überholen. Es läuft gut, läuft es gut? Zwickt nicht das Knie, die Wade? Nein, alles in Ordnung. Kilometer 14 macht mir etwas zu schaffen, ich muss kämpfen und kann das Tempo nicht halten. Wars das? Ich konzentriere mich auf meinen Laufstil, versuche locker zu bleiben. Und plötzlich läuft es wieder. 15 km passiere ich in 1:07:01. Zum ersten Mal der Gedanke, dass es sogar noch deutlicher unter 1:40 gehen könnte. Mal schauen, Kilometer für Kilometer nehmen. Ich fühle mich immer noch gut, überhole immer wieder, werde selber kaum überholt. Gutes Gefühl! Und auch die Zuschauer und die Musikgruppen immer wieder. Schon sind wir wieder in der Stadt. Beim KKL stehen Tausende von Zuschauern. Wir laufenüber einen blauen Teppich und da steht Victor Röthlin und klatscht die Vorbeilaufenden ab. Mich auch, high-five vom Meister! Beflügelt laufe ich auf die Seebrücke. Leichte Steigung, breite Strasse, ich überhole. 4:10 zeigt mein FR für km 20 an! Die lange Gerade Richtung Verkehrshaus, vorbei am Start, der Wendepunkt für die Marathonis, dann rechts weg zum Ziel. Das Zieltor, die Uhr: 1:33:59!
Nächstes Jahr werde ich wohl 2 Runden machen...
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Hallo bo58bo58 hat geschrieben:Das Zieltor, die Uhr: 1:33:59!
Gratulation zu Deiner guten Zeit!
So ging es mir am Samstag beim HM an den Basler Marathontagen auch. Ich trainierte auf 1:30 und liess es im Rennen einfach entspannt laufen ohne Zwang. Im Ziel dann die freudige Überraschung: 1:28:33! So soll es sein

Gruss aus Basel
Dominik
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Die 2. Runde war auch entspannt von den Leuten her.
organisation war gut...Luzern ist sicher weiter zu empfehlen.
organisation war gut...Luzern ist sicher weiter zu empfehlen.