Udo,
auch durch wiederholte Behauptung (nicht nur von Dir, geb ich ja zu). Wir die Aussage nicht richtig. Intervall ist *nur die Pause*.
Dein Intervallscheibenwischer wischt ja auch immer gleich schnell, nur die Zeit bis er wieder wischt ist verschieden.
Das ist ja der Salat. Irgendwann hat mal jemand angefangen, dies falsch zu bezeichnen (denn in älterer Literatur und nicht-boulevard Literatur ist es ja noch richtig ) und schon reden alle aneinander vorbei.
Das ist natürlich hochgratig akademischer Natur, schon klar.
Auf
http://www.drsl.de gibt eine schöne Erklärung (die fast 1:1 aus Hal Higdons Buch stammt). Ich zitiere mal, ist sehr interessant zusammengefasst:
Es gibt 5 Parameter beim Intervall-Training, an denen du drehen kannst
(siehe Hal Higdon, "Schneller laufen", Kapitel 8):
1. Distanz der Belastung (bei dir 400m)
2. Distanz des Intervalls (Erholung, bei dir 400m)
3. Anzahl der Wiederholungen (bei dir 5)
4. Tempo bei Belastung
5. Tempo bei Wiederholung
Der Trick beim Intervalltraining, im Gegensatz zu Wiederholungsläufen,
ist die unvollständige Erholung während des Intervalls. Deshalb bringt
es IMHO auch am meisten, die Erholung einigermaßen zügig
durchzutraben, also bei dir dann im Tempo 5:30 - 6 min/km. Damit haben
wir schon mal das Tempo der Wiederholung festgelegt. Wenn du Gehpausen
brauchst oder "Dehnpausen", ist die Belastung zu hart und das ist dann
kein Intervalltraining mehr, sondern das sind
Wiederholungsläufe. Wiederholungsläufe macht man, um die
Grundschnelligkeit zu steigern. Das bringt aber auf langen Distanzen
nicht so viel, wie ein intelligentes (bzw. richtiges)
Intervalltraining.
Die Distanz und das Tempo der Reps hängen voneinander ab. Um einen
ausreichenden Trainingsanreiz zu bekommen, muss die Belastung
ausreichend stark sein. Bei kurzen Reps musst du deshalb
logischerweise schneller laufen, als bei langen Reps.
Wenn du dein Tempo auf langen Strecken (ab 5K) verbessern willst,
würde ich dir zu 800m Reps raten, anstatt 400m, da dann der
Tempounterschied zu deinem eigentlichen Wettkampftempo nicht so groß
ist. Wenn die Reps viel schneller läufst als später im Wettkampf,
bringt das IMHO nicht so viel und vor allem ist die Verletzungsgefahr
viel größer. Außerdem ist bei 800m, im Gegensatz zu 400m, die Gefahr
nicht so groß, dass du *zu* schnell läufst und somit aus den Intervallen
eben wieder nur Wiederholungsläufe machst.
Wenn ich mir deine 400m Reps angucke, wären so 1:50/400m bei 400m
Trabpause richtig gewesen. Vielleicht solltest du mit 800m in 3:50
anfangen. Damit hätten wir Distanz und Tempo der Reps.
Das Intervall (Erholung) sollte nicht zu lang sein, damit die Erholung
nicht vollständig ist. Ich hab` gute Erfahrung gemacht, wenn das
Intervall ungefähr so lange dauert, wie die Rep. In 3:50 bei 6 min/km
kommst du ca. 600m weit. Das wäre dann die Distanz des Intervalls. Ich
würde in dem Fall aber auf 400m in 3 min gehen.
Fehlt noch die Anzahl der Wiederholungen. Die sollte so sein, dass du
nach der letzten Belastung nicht total fertig neben die Bahn
fällst. Am besten ist, wenn du das Gefühl hast, mit äußerster
Anstrengung würdest du noch ein weiteres (letztes) Intervall
schaffen. Dann war`s richtig.
--
Wenn Sie wie ein Champion trainieren wollen,
dann lassen Sie Ihren Herzfrequenzmonitor zu Hause
und hören auf die Signale Ihres Körpers.
(Haile Gebrselassie in <Laufen mit Haile Gebrselassie - Das Trainingsprogramm>)