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von *cel
Erst war meinerseits ja gar kein Erftlauf geplant. Dann war ein gemütlicher Lauf geplant. Und dann kam alles anders.
Zunächst wurde ich am Freitag ungefähr 23 Uhr 59 von Frollein Mika82 "zu den Waffen gerufen" und dazu gezwungen, am frühen Samstagmorgen um 13 Uhr nachgemeldet zu sein. Bei einer etwas vorzeitigeren Planung wären die vorangegangenen Trainingseinheiten sicherlich eine Spur weniger intensiv ausgefallen.
Dann musste ich also den 15er mit Mika laufen. Naja, lieber mit Mika als mit grünen Ballons. Das sieht vielleicht doof aus! Der Start war schon etwas konfus, weil das geeschlossene Feld plötzlich einem riesigen Wasserloch entgegeneilte, welches dann großräumig umgangen wurde. Ich kann es ja jetzt zugeben: Ich habe noch im Stadion bereits die Strecke schändlichst verlassen (was erst zu bemerken war, als ich über ein Absperrband zurück auf die Spur klettern musste. Eigentlich klare Disqualifikation.
Die ersten Kilometer war es ziemlich gedrängt, und Mika und ich sahen die grünen Ballons weit voraus enteilen. Sie schien nicht mehr ganz so erpicht darauf zu sein, diese einzuholen, konterte aber jeden meiner Versuche, sie abzuschütteln. Nach einigen Kilometern war dann auch der ballongeschmückte Laufguru mit seinen ihn umgebenden Jüngern eingeholt. Eine ganze Zeit lang blieben wir bei der Gruppe, bis sich zwei Mann von hinten kommend ablösten. Einer davon, ich glaub der Vodafone-Mann, hatte Mika gefallen. Und so sorgte sie erst für den Anschluss, um alsbald an den beiden Ausbrechern vorbei zu gehen. Das Laufen hattte ein Ende, jetzt war Wettkampf! Ganz böse war es, als am Horizont eine LäuferIN - also ein weiblicher Läufer - sichtbar wurde. Weibliche Läufer vor Mika82? Das geht ja wohl gar nicht. "Die krieg ich noch!" wurde mir, dem Anhängsel in ihrem Windschatten mitgeteilt, und mit dem nächsten Atemzug auch die Sorge, ob sie denn auch noch die übernächste Läuferin rechtzeitig würde einholen können. Sie konnte.
Und so kamen eine vergnügte Mika82 und ein armer, gehetzter *cel viel zu früh ins Ziel. Allerdings auch zu spät für den guten Kuchen.
unreflektiert nachplappernder ultravorsichtiger Seniorenlaufratgeber