elcorredor hat geschrieben:Blöd nur, dass man/frau über 42,195 Meter locker 3.500 bis 4.000 kcal verheizt. Deshalb braucht es dann eben Gel, Riegel, Bananen, Cola und weiß der Geier noch was.
Da möchte ich dir allerdings widersprechen, Wolfgang. Die Energieversorgung beim Marathon erfolgt ja nicht ausschließlich über die gespeicherten Kohlenhydrate, es sei denn, man startet im 5 km-Tempo. Von Beginn an ist es eine Kohlenhydrat-/Fettmischung, und der Sinn des Trainings, wie von dir ja auch richtig gesagt (lange Läufe), besteht u. a. darin, möglichst früh den Fettstoffwechsel einzubeziehen. Daher halte ich während des Laufes die Kohlenhydratversorgung für nicht notwendig. Ich habe bei keinem einzigen meiner Marathonläufe etwas gegessen und bin dann wohl auch...
elcorredor hat geschrieben:Fragt 1.000 MarathonläuferInnen - wahrscheinlich werden 998 berichten, dass ihnen der Hammermann auch schon begegnet ist.
...einer der 2 anderen, denn "den Hammermann" habe ich noch nie erlebt. Was ich kenne, ist, dass es mit zunehmender Länge schwer wird, teilweise verdammt schwer, das Tempo zu halten oder es nur geringfügig langsamer werden zu lassen.
Bei einem gut trainierten und schnell gelaufenen Marathon spürt man das noch vor der HM-Marke. In Hamburg ist das bei mir immer da, wo es um die Alster herumgeht, bei km 16 ,17 etwa, und dann heißt es: trotzdem in dem Tempo weiterlaufen. Bei km 25 ist der Körper noch mehr ermüdet, ab km 32 sind die Beine schwer und die Gedanken gehen in Richtung Ziel. Km 36, 37: eigentlich geht nicht mehr viel, aber trotzdem Tempo nicht zu sehr rausnehmen, bei km 40 Konzentration auf das letzte Schlussstück, nur nicht abreißen lassen, Tempo ins Ziel retten. Das heißt kein Hammermann, kein abruptes Umschalten, sondern ein sich steigerndes Gegenanlaufen gegen die Erschöpfung: DAS ist für mich die Herausforderung beim Marathon.
Gutes Beispiel auch Wien 2003: Bereits am Start 25° C, mein ursprüngliches 2:50 h-Ziel hatte ich mir abgeschminkt und war verhaltener angelaufen, zunächst ging das ganz gut, aber im Prater war es entsetzlich heiß, und so waren die letzten 10 km eine einzige Quälerei, weil es zunehmend heißer wurde. Auch hier war das mehr ein schleichender Prozess, am Ende Kampf von km zu km, weil ich wenigstens noch die 3 h unterbieten wollte. Hat dann auch noch geklappt.
Wenn der Marathon gut läuft, und davon hatte ich einige, dann trägt dieser Kampf bis ins Ziel. Wenn es nicht so gut läuft, dann wird schleichend Tempo verloren, und es werden 4, 5 oder auch mehr Minuten verloren auf der zweiten Hälfte.
Bernd
Das
Remake
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