Heute sollte der große Tag werden. Der Tag auf den ich schon seit Wochen hinfieber. Eigentlich wollte ich erst gegen Sommer einen HM laufen, doch einen Blick auf einen Laufkalender hier aus der Gegend und meinen Privaten Kalender, ließen sehr wenige Möglichkeiten offen. Also entschied ich mich so gegen mitte Februar für den HM am heutigen Tag in Eschweiler.
Seit anfang der Woche wurde die Aufregung größer. Hatte mir hin und her überlegt was und wie ich den rest der Woche noch trainieren soll, somal Donnerstags fester Trainingstag für Fußball ist. Hatte mich dann entschieden am Dienstag eine längere lockere Runde zu drehen. War aber nix, nach 1,5Km musste ich abbrechen. Die Schienbeinmuskulatur tat weh und war knüppelhart. „Super“, dachte ich mir, das kann ja nur besser werden. Dann habe ich noch das Fußballtraining absolviert uns das war’s dann, mit Training.
Dann war es soweit: Sonntag morgen, 9:00 Uhr,der Wecker klingelt, Start um 11:30. Und da bin ich ausnahmsweise mal direkt nach dem ersten klingeln aufgestanden. Dann erst einmal ne runde mit dem Hund gegangen, zum wach werden. Und da ich ja ein schlaues Kerlchen bin
habe ich die Tasche schon am Vortag gepackt. Was kleines gegessen, und ab.Ich hatte mir das Streckenprofil auf der Homepage des Veranstalters mal angeschaut, weiss nicht warum, dass sah aus die richterskala von einem Erdbeben. „Wird schon nicht so schlimm sein“, dachte ich mir. Jetzt bin ich schlauer.
Ich fühlte mich gut, das Wetter war ideal zum laufen, Sonnenschein, zwischendurch ein paar Wolken. 196 Voranmeldung und die Nachmeldungen müssen auch einige sein, denn da sah es aus als gäbe es was umsonst (außer die Anmeldung). Also warmlaufen und mal hier und da schauen wer da ist. Der Start war punkt 11:30 Uhr. Zum glück war das Starterfeld schön in die breite gezogen und nicht so eng um schnell seinen rythmus zu finden. Genau den fand ich auch sehr schnell. Ich hatte lange überlegt ob ich eine Zeit um 5:30 zu laufen oder versuchen soll ne 5:00 zu laufen. Kurz vor dem Start hab ich mich entschlossen es während des laufens zu entscheiden. Dann kam KM 1, Zeit: 5:15, nicht so übel dachte ich mir, Km 2 die uhr bei 10:24, Km 3 uhr:15:26, „dat läut!“ dachte ich mir. DAS Tempo war für mich ok, in anbetracht dass noch einige KM vor mir lagen, also hatte ich mir vorgenommen 5er Zeiten zu laufen. Es ging teils über Asphalt, überwiegend aber durch Waldwege, eigentlich ne schöne Strecke. Nach ca. 5,5 Km stieß ich auf eine Gruppe die ungefähr mein Tempo hatten, also lief ich mit. Nach ca. 8,5KM das erste mal Versorgungsstand. Ich habe mir ein Becher geschnappt und weiter. „Super Strecke, wenn das so bleibt kann ich evtl. später noch was zulegen“ dachte ich mir bei Km 9. Denn ich wusste ja nicht was noch kommen sollte. Ein paar steigungen waren ja schon, aber ein Witz zu dem was mich als blutiger Anfänger noch erwartete.
Nach 13 Km ging es steil bergab, was machen, laufen lassen oder etwas abbremsen??!! Ich habe es rollen lassen, ohne Probleme… 14Km, Hammersteigung und gegenwind, egal, langsam hoch. Was die anderen wohl auch getan haben, denn es hat mich keiner überholt, Glücksgefühle als ich oben ankam. Endlich wieder flaches teil. Km 16 zweiter Versorgungspunkt. Auch wieder was getrunken. So und jetzt meldeten sich so langsam die Oberschenkel und kurz danach die linke Wade. „Nein, bloß kein Wadenkrampf!“ war mein gedanke. Jetzt war Kämpfen angesagt! Denn es kam auch noch die nächste Hammersteigung. Wer hat Red Bull?! Augen zu und durch
. „Es ist die letzte“ wurde mir gesagt auf meine Frage: “wie viele davon noch?“. Gut, Erleichterung. Trotzdem, die Oberschenkel wurden schwer, aber zum Glück ging es der linken Wade wieder gut. Nach etwas mehr als 17 Km überholten mich diejenigen die ich an der bergabpasage überholt hatte. Da war der unterschied, die hatten noch kraft bei mir wird’s ab Km17 eng.Ich lief schon seit einigen Kilometern alleine und hab nur noch geschaut wo und wann die Km Anzeigen am Boden auftauchten. Die Zeit war immer noch eine 5:00 aber das Ziel…wo ist es??!! Mich überholt noch eine Frau. „Scheiss egal, lauf dein Tempo“ meine gedanken. Ich näherte mich sehr langsam einem anderen Läufer, den wollte ich noch kriegen. Noch 1,1Km. Den kriegst du noch. Beim einlaufen auf den Sportplatz war ich direkt hinter ihm, noch eine Halbe Runde um die Laufbahn. „Bleib dicht drann, dann hast du noch eine Chance ihn zu überholen“. 200m bis zum Ziel, jetzt oder nie! Ich setzte zum Sprint an und vergesse mal meine schweren Beine. Es klappt, er konntert nicht! Zieleinlauf, Blick auf die Uhr: 1:44:24 !!! GEIL! war mein erster Gedanke. Mein erster HM und direkt unter 2 Stunden!!! Ich kack ab (sorry)Was soll ich sagen…einfach nur geil
, denn:1. durchgelaufen
2. unter 2 St
3. mir geht es richtig gut!!
Jetzt heisst es nur noch: wann ist der nächste.
, danach habe ich gute 5 Monata Vorbereitungszeit für meinen ersten Marathon. Sollte ich den halbmarathon in Augsburg unter 1:30 Stunden bezwingen, werde ich eifrig für den Marathon in München trainieren und versuchen, in unter 3 Stunden, am liebsten under 2.5 Stunden 
den Marathon zu laufen. Mal sehen, kommt Zeit, kommt Rat...
