Zunächst mal generell: Wie viele Marathons man im Jahre verkraftet, ist individuell verschieden.
- Zum einen spielen die körperlichen Voraussetzungen (Gene) eine Rolle: Klarkommen mit der Belastung, Regenerationsgeschwindigkeit etc.
- Zum zweiten hängt es vom Trainingszustand und dem Laufalter ab: Wer seit mehreren Jahren läuft mit 60 km oder mehr pro Woche, steckt das natürlich leichter weg als jemand, der seit einem Jahr läuft und ein Pensum von 30 km pro Woche hat.
Aber von diesen generellen Bemerkungen abgesehen, sind 3 Marathons und dann noch mit den zeitlichen Abständen nicht soooo eine enorme Belastung. Um mal eine Hausnummer zu nennen: mind. 80% der erfahrenen, länger laufenden Aspiranten sollte das vergleichsweise locker wegstecken.
Die Aussage "Maximal 2 Marathons im Jahr" ist ja arg verkürzt. Denn richtigerweise bedeutet es: Mehr als 2
voll gelaufene Marathons im Bestzeitenbereich sind nicht drin. Wie viele Marathons im Trainingstempo oder 10, 20 oder mehr Minuten langsamer als die Bestzeit man verkraftet, ist wieder individuell verschieden (siehe oben).
Ich habe mich am Anfang auch von diesem 2-Marathon-Mythos beeinflussen lassen, bis ich gemerkt habe, dass ich nach einem voll gelaufenen Marathon 2 Wochen und dann nochmal 3 Wochen später mit einer Draufgabe von ca. 10 Minuten 2 weitere Marathons ohne irgendwelche Probleme laufen konnte. (Die waren eigentlich langsamer vorgesehen, aber im Wettkampf waren eben die Gäule durchgegangen.)
Meine Empfehlung in dieser Hinsicht lautet daher immer:
Der unerfahrene Marathonnovize sollte eher
vorsichtig herangehen, um zu sehen, wie er überhaupt die Belastung verkraftet. Wer dagegen über eine entsprechende Laufgrundlage verfügt, kann ruhig einmal Sachen
ausprobieren.
Ohne ein Sich-herantasten wird man nie erfahren, wo die eigenen Grenzen liegen.
Bernd
Das
Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf
www.sgnh.de