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Toller Volkslauf, mit bitteren Ende - Tod eines Mitläufers

Toller Volkslauf, mit bitteren Ende - Tod eines Mitläufers

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Original von Greenhörnchen:
Und ich gehör` zu den Blödis, die nicht wissen, was eine EH-Schulung ist...?( also hatte ich wohl noch keine! :idee:
Dann mal eben Klartext für alle Geisterhörnchen:

[red]E[/red]rste [red]H[/red]ilfe



:rotate: :) ) :rotate:

Gruß Ralf und Charly

Der Weg ist das Ziel.
Marathondebut: 05.09.04 Münster StartNr. 145

Toller Volkslauf, mit bitteren Ende - Tod eines Mitläufers

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Hallo Greenhörnchen,

dann würde ich mal über einen EH Kurs nachdenken, denn jeder ist nach Gesetz zur Ersten Hilfe verpflichtet.
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Wenn man die Gelegenheit hat, wie Ralf und Charly sich als Betriebshelfer zu melden übernimmt die Berufsgenossenschaft die Kosten. Ansonsten kostet es auch nicht die Welt. In Heidelberg beim DRK sind es gerate mal 35 € für einen spetziellen EH für Sportgruppen sind es 40€

Also für alle die keinen aktuellen EH Kurs haben rafft euch auf, denn je mehr sich in Erste Hilfe auskennen desto größer ist die Wahrscheinlichkeit das jemand da ist ,der sich auskennt, wenn mir mal etwas passiert.

Gruß
EH Ausbilder Helmut


www.Marathonteam-Ketsch.de

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Zu diesem Thema mal ein Tipp an die Vereinsläufer: Nachdem in einer unserer Laufgruppen mal ein Läufer einen Herzinfarkt erlitten hat und seine "Mitläufer" doch nur ziemlich hilflos um ihn herum stehen konnten, haben wir die örtliche freiwillige Feuerwehr angesprochen und die haben uns daraufhin einen EH-Kurs angeboten, sogar kostenlos.

MfG

Harvey

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Nun habe ich mich doch entschlossen, ein paar wahre Storys aus dem Sterben und Überleben in Läuferkreisen zu posten. Es soll einfach zeigen, daß es jeden jederzeit treffen kann.

1. Vor einigen Jahren fiel mir irgendwann ein Anfänger auf, der regelmäßig auf meiner Hausstrecke trainierte, knapp 30 Jahre mochte er alt gewesen sein. Über die Monate konnte ich seine Entwicklung zum engagierten Läufer verfolgen. Er grüßte immer freundlich und begeistert. Später sah ich ihn auch bei Volksläufen. Sogar ein Laufseminar hat er besucht. Er starb kurz darauf beim Sarstedter Citylauf - direkt hinter der Ziellinie nach absolvierten 10KM.

2. Herr J. und seine Tochter waren bei keinem Volkslauf rund um Hannover wegzudenken. Sie waren überall dabei, liefen gemütlich hinterher, hatten Spaß, waren nicht übermäßig ehrgeizig, Bratwurst oder Kuchen nach dem Lauf ließen sie nicht aus. Herr J. mochte so zwischen 50 und 60 J. alt sein. Er starb am 1.Sonntag im Januar 199X
beim Seelzer Straßenlauf 1KM vor dem Ziel. Er soll die tage vorher eine erkältung gehabt haben.

3. Der Läufer X von LLG Blumenkohl konnte die 10KM in 33-34 Minuten locker laufen. Er war über 30 Jahre alt. Seit jahren `im Geschäft`. Er fiel nach einem Radausflug mit der Familien und Freunden bewußtlos im Biergarten von der Bank. Er wurde gerettet, ist wegen eines angeborenen Herzfehlers aber nie wieder gelaufen.

4. Mein Mitläufer S.B., auch er mit jahrelanger Lauferfahrung, Bestzeiten über 10KM um die 35 Minuten. Bekan irgendwann Schwindelanfälle nach dem Laufen. Heute hat er mehrere Herz-OP`s hinter sich und darf nur noch ganz moderat Sport betreiben. Auch bei ihm ein angeborener Herzdefekt.

5. Der Mann einer Arbeitskollegin, Mitte 30, Gelegenheitsläufer, muß aber unbedingt Berlin Marathon laufen. Danach große Übelkeit und Schwindel. Zuhause wieder Gelegenheitsläufer. Hat inzwischen ebenfalls mehrere Herz-OP`s hinter sich. Neue Herzklappen wurden eingesetzt. Auch ein angeborener Herzfehler.


So, und nun rennt mal schön :D

Gruß Rono

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dann würde ich mal über einen EH Kurs nachdenken, denn jeder ist nach Gesetz zur Ersten Hilfe verpflichtet.
:nene: :nene: :nene: :nene: :nene: :nene:

Zur ersten Hilfe reicht aber auch der Griff zum Handy, mehr ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und sehe auch gar nicht ein, aller 3 Jahre diesen Kurs zu wiederholen. Ich könnte in einer Notsituation diese Spezialgriffe auch nicht anwenden, ich wäre viel zu nervös dazu, so dass dieser Kurs bei mir eh nicht fruchtet.

Gruß...René
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Meine Homepage + Lauftagebuch: www.rennic.de

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@Rono

Dann werde ich auch noch eine traurige Geschichte erzählen:

Ich, damals 21,22 Jahre alt war bei der Bundeswehr(W15),
am Quartalsanfang kamen immer neue Soldaten, die gerade 3 Monate anstrengende Grundausbildung hinter sich hatten, im Herbst 85 kamen damals ganz junge Burschen aus einem sogenannten Abiturienten-Quartal, alle so 18-19 Jahre alt, die machten in den ersten Tagen erstmal bei uns eine Einführungsausbildung. Am 3.Tag fand ein Läufchen statt, bei dem ich auch teilnehmen durfte, nach ca.2 KM faßte sich 3 Reihen hinter mir ein absolut durchtrainierter 18jähriger ans Herz und fiel hin, war ohnmächtig, er wurde sofort mit einem Privatwagen eines Offiziers ins nahegelegene Krankenhaus gebraucht(nicht in die Sani-Station),dort verstarb er kurz darauf, nicht erkannter angeborener Herzfehler, der gerade in diesem Moment aufbrach.

Was sagt uns das,ich weiß es auch nicht genau,passieren kann immer was,trotzdem regelmäßig zum Arzt gehen und eventuell auch mal einen Termin beim Kardiologen verlangen,habe ich zugegebener Weise aber auch noch nicht gemacht.

Ich war damals übrigens noch heftiger Raucher,Selbstdreher,Marke"Schwarzer Krauser".

Lutz

Schande der Zunft

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Original von rennic:
dann würde ich mal über einen EH Kurs nachdenken, denn jeder ist nach Gesetz zur Ersten Hilfe verpflichtet.
:nene: :nene: :nene: :nene: :nene: :nene:

Zur ersten Hilfe reicht aber auch der Griff zum Handy, mehr ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und sehe auch gar nicht ein, aller 3 Jahre diesen Kurs zu wiederholen. Ich könnte in einer Notsituation diese Spezialgriffe auch nicht anwenden, ich wäre viel zu nervös dazu, so dass dieser Kurs bei mir eh nicht fruchtet.

Gruß...René
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Hi René genau darum - dass man nicht so nervös ist - sollten diese Kurse regelmässig wiederholt werden.

Und es fährt dir niemand an den Karren wenn du mehr als das gesetzlich notwendige machst. Ich weiss:
:klugscheiss: aber je mehr Leute sich Grundkenntnisse aneignen desto mehr Leben könnten gerettet werden - nicht nur auf der Laufstrecke. Die ersten Minuten sind entscheidend. Und da kann zum Beispiel mit der richtigen Lagerung schon Wesentliches erreicht werden. Nicht zu vergessen: Es könnte mal jemand aus Deiner Umgebung ( Familie, Freundeskreis ect ) zu einem Notfall werden.

Zu meinem Hintergrund: ich bin gelernter Krankenpfleger mit Rettungsdiensterfahrung.

Also, keine Angst vorm Anpacken - überlegs dir René

LG und CU :hallo: :hallo:

Sigi - der den Panda reitet...
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...Erfahrung ist die Summe der Erkenntnisse aus Fehlern, welche man machen durfte, ohne sich das Genick zu brechen...

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@Siggi: Ja, Du hast schon Recht, vielleicht ist es auch Bequemlichkeit zu so einem Kurs zu gehen.

Beim schlimmsten Unfall den ich gesehen habe, war sowieso niemandem mehr zu helfen. Ein Motorradfahrer war gegen einen Tranporter geprallt. Der Kopf des Bikers lag vom Körper getrennt auf der Strasse und ich bin kurz nach dem Unglück mit meinem "Zivi-Mobil" dort angekommen. Da ist man so gelähmt bis man begreift was man jetzt tun muss - furchtbar!

Gruß...René
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@rono

Was willst du uns denn damit sagen? Die Beispiele finde ich ja informativ und durchaus wichtig. Aber was soll der Schlußsatz "Nun rennt mal schön?"

Ich werde weiter rennen. Ich weiß nun, daß ich eine negative T-Welle beim Belastungs-EKG aufweise, die soweit nicht bedenklich ist. Der Arzt sagt, das haben fast die Hälfte aller Menschen und so, wie sie sich bei mir unter Belastung entwickelt, ist sie absolut unbedenktlich, sollte aber jedes Jahr kontrolliert werden. Sie kann sich verändern, wird sie wahrscheinlich nie, aber man weiß es nicht. Gut, daß weiß ich jetzt und nun gehe ich halt einmal pro Jahr zum Kardiologen. Hoffentlich immer mit dem gleichen Ergebnis. Ich persönlich denke, daß jeder halbwegs ambitionierte Sportler ab und an mal ein Belastungs-EGK machen sollte. Das ist meine persönliche Meinung. Es gibt Menschen, die machen es und es gibt Menschen, die machen es nicht. Die meisten haben Glück und es passiert nie was, andere haben Pech und es passiert was.

Aber wer mir jetzt mit erhobenem Zeigefinger sagen will, ich sollte keinen ambitionierten Sport mehr treiben, dem zeige ich einen Vogel. Ich weiß nicht, ob du mir das damit sagen willst, bzw. uns, aber ich weise vorsorglich einfach mal darauf hin. Das Leben an sich ist ein Risiko. Mein Risiko ist kalkulierbar und ich weiß das. Andere rasen mit 220km die Autobahn entlang und setzen sich und andere in Gefahr. Was ist schlimmer?

The jazz things in life.
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www.smueve.de
Startnummer 11604 beim Olympus Marathon Hamburg 2004

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@ René: ich lese schon ein wenig Nachdenklichkeit raus:look: und das ist glaub ich nicht schlecht. Und bei einem solchen Horrorunfall wie du ihn schilderst wird wohl kaum jemand verlangen dass man absolut cool bleibt.

Viel wichtiger sind Massnahmen bei Notfällen die erst durch keine oder nicht richtige Erste Hilfe zu dramatischen Notfällen werden können. Beispiel selbst erlebt ( in der Freizeit wohlgemerkt):

Ich hab auf einem Fussballplatz als Zuschauer bei einem Turnier von weitem gesehen dass ein Spieler von mehreren Mitspielern vom Platz und an die Böschung am Spielfeldrand getragen wurde. Zwei Leute blieben bei ihm, einer ging Telefonieren (schon länger her gabs noch keine Händi :) ) ) Als er bei uns war bekam ich mit, dass es sich wohl um eine Unterschenkel-Fraktur handelte. Ich bin dann rüber um zu kucken ob meine Hilfe erforderlich ist. Als ich dort ankam lag der Spieler schweissnass, käseweis und fast nicht mehr ansprechbar an der Böschung. Ich hab sofort Schocklagerung veranlasst ( Kopf nach unten an der Böschung ) Innerhalb weniger Minuten ging es dem Mann wieder besser. Und wir konnten auf den Rettungswagen warten. Ich möchte mich nicht als Lebensretter aufspielen. Die Notwendigkeit dieser Massnahme hätte jeder erkennen können der einen EH-Kurs gemacht hat. Und ich denke dass man dies ohne grossen Aufwand erlernen und auch wieder auffrischen kann....

Soweit so gut, und jetzt lass ich es bleiben das :klugscheiss:en Ich hoffe ich komme hier nicht zu schulmeisterhaft rüber - aber für mich ist das ein ganz wichtiges Thema aus meinen Erfahrungen herraus.

Liebe Grüsse und wer weiss: Cu beim nächsten EH-Kurs :D :D :D

Sigi - der den Panda reitet...
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Original von Ray:
Wird das hier jetzt ein Wettstreit, wer den schlimmsten Unfall erzählen kann ?( ?( ?( :nene:

Da freut man sich ja richtig auf die nächste Trainingseinheit. Werd meinen Arzt wohl mit dahin nehmen, damit er mich (kardiologisch)beobachten kann ;)

Ray

NEIN, sorry wenn ich vom Thema abgeschweift bin.

Gruß...René
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Original von Ray:
Wird das hier jetzt ein Wettstreit, wer den schlimmsten Unfall erzählen kann ?( ?( ?( :nene:

Da freut man sich ja richtig auf die nächste Trainingseinheit. Werd meinen Arzt wohl mit dahin nehmen, damit er mich (kardiologisch)beobachten kann ;)

Ray

Hallo Ray und Rennic

Ich denke nicht , das das hier ungewollt zum Wettstreit um die schlimmste Geschichte geworden ist.

Ich denke mal, die vielen Reaktionen und Postings auf den Ursprungsbericht zeigen uns, das viele Probleme haben , mit
dem Thema Tod umzugehen, ich schließe mich da nicht aus.
Gerade auch , da es bei dem Ursprungsbericht aber auch in den Berichten z.B. von Rono um Situationen bei Laufveranstaltungen geht, die wir alle ja live kennen.


Ansonsten hoffe ich, das solche Diskussionen , die ich grundsätzlich für gut und wichtig empfinde, nicht einer marktschreierische Antilaufberichterstattung wie sie vor 2 Wochen bei Frau Schrowange zu sehen war und die auch hier im Forum diskutiert wurde, nicht in die Hände spielt.

LG Lutz :hallo:

Schande der Zunft

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Original von rennic:
dann würde ich mal über einen EH Kurs nachdenken, denn jeder ist nach Gesetz zur Ersten Hilfe verpflichtet.
:nene: :nene: :nene: :nene: :nene: :nene:

Zur ersten Hilfe reicht aber auch der Griff zum Handy, mehr ist gesetzlich nicht vorgeschrieben und sehe auch gar nicht ein, aller 3 Jahre diesen Kurs zu wiederholen. Ich könnte in einer Notsituation diese Spezialgriffe auch nicht anwenden, ich wäre viel zu nervös dazu, so dass dieser Kurs bei mir eh nicht fruchtet.

Gruß...René
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Hallo Rene

Du hast recht das der Griff zum Handy gesetzlich reicht, aber meinen Teilnehmer beim Erste Hilfe Kurs sage ich immer lieber eine schlechte Erste Hilfe als gar keine. Etwas ist immer richtig. Das was im EH Kurs gelernt wird ist 100%, draußen ist die Erste Hilfe immer Improvisation und je näher der Erst Helfer an die 100% kommt je besser war ich als Ausbilder beim Kurs.

Als je mehr sich in Erste Hilfe sich auskennen desto ist die Wahrscheinlichkeit das wenn man selber jemand braucht auch einer da ist.

Auch de Inhalt des Kurses ist inzwischen so angepasst das sich die notwendigen Griffe sich auch ein Laie merken kann.

Gruß
Helmut



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Original von Ray:

Da freut man sich ja richtig auf die nächste Trainingseinheit. Werd meinen Arzt wohl mit dahin nehmen, damit er mich (kardiologisch)beobachten kann ;)

Ray
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Waaaaas? Du bist bisher ohne Kardiologe gelaufen :nene:
Wie leichtsinnig von dir :D ;)




Servus Moorbilato


Niemals sollte man so tief sinken, um von dem Kakao, durch den man gezogen wird, zu trinken!
(Erich Kästner)
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