Unverständnis

Hallo Bernd,

burny hat geschrieben:Man kann das aber auch umdrehen.
Im Ausdauerbereich habe ich die Möglichkeit, eine direkte Relation herzustellen:

Ich investiere mehr in die Vorbereitung, also bin ich im Wettkampf besser.

Für viele andere Dinge gilt das nicht oder nur minimal. Ich kann nicht Kugel stoßen. Da könnte ich wie ein Weltmeister trainieren. Es würde nicht viel herauskommen. Ich bin eher unmusikalisch. Durch Gesangsunterricht würde ich meine Umgebung nicht mehr mit meinem Gesang beglücken, als ich es jetzt tue.

Du hast recht und doch wieder nicht. Recht deshalb, weil man Ausdauer tatsächlich wesentlich leichter trainieren kann als vieles andere und doch wieder nicht, weil 'durch üben wird man besser' durchaus auch für Musik gilt. Würdest du wirklich soviel Zeit in eine musikalische Ausbildung bei einem guten Lehrer stecken wie viele hier ins Laufen investieren, *würdest* du eine Verbesserung bemerken. Du wärst zwar wahrscheinlich nie so gut, dass jemand bereit wäre, für deine Konzerte Eintritt zu zahlen, trotzdem könnte es gut sein, dass dir die musikalische Betätigung Freude macht. Und im Grunde genommen gehts z.B. mir mit dem Laufen ganz ähnlich. Natürlich werde ich besser, wenn ich mehr tue. Aber ich werde wohl nicht mehr in den Bereich kommen, in dem die Zeiten nach 'allgenein üblichen Maßstäben' gut sind, d.h. ich kann und muss mich auch immer wieder fragen, ob es mir auch ohne objektive Erfolge weiter Spaß macht.

Das Argument: "Ich strenge mich an, andere nicht, denen fällt das in den Schoß" gilt hier ja noch mehr. Würde ich neidisch werden auf die, die das aus der la main besser können als ich? Ich denke, nicht. Also warum ausgerechnet dort, wo ich mit meinem Vorab-Schweiß tatsächlich etwas bewirken kann?

O doch ich bin verdammt neidisch auf gute Musiker.


tina

Hallo Nina,

Zatopek wurde 1952 Olympiasieger im Marathon, obwohl er noch nie zuvor einen Marathon gelaufen ist.
Nun heisst deine Freundin sicherlich nicht Zatopek, aber man sieht daran, dass man mit Talent und einer gewissen Fitness, die deine Freundin offensichtlich hat, zweifellos einen Marathon laufen kann.

Ebenso gab es in den Zeiten noch keine Trainingspläne á la Steffny, Röthlin oder sonstwem. Soll sie doch laufen, wie es ihr Spaß macht.

Es ist doch toll, dass deine Freundin derart unbeschwert an die Sache herangeht. Und mit dem nötigen Willen wird sie den Marathon ganz sicher schaffen. Wie oben bereits vorgetragen, ist ein Marathon auch ein großes Stück Kopfsache.

ruedigebrselassie hat geschrieben:Zatopek wurde 1952 Olympiasieger im Marathon, obwohl er noch nie zuvor einen Marathon gelaufen ist.
Nun heisst deine Freundin sicherlich nicht Zatopek, aber man sieht daran, dass man mit Talent und einer gewissen Fitness, die deine Freundin offensichtlich hat, zweifellos einen Marathon laufen kann.

Ebenso gab es in den Zeiten noch keine Trainingspläne á la Steffny, Röthlin oder sonstwem.

Der Vergleich hinkt natürlich kein bißchen. Nichts für ungut.

also ernsthaft.
wenn ich aus einer regenerationsphase mit maximal 20 km am stück komme und dann das erste mal wieder über 25 km laufe, bin ich dermaßen kaputt und so weit davon entfernt, 42,195 meinigermaßen mit anstand zu laufen, das ich auch nie auf die idee käme.
ist wie gesagt nur meine ganz persönliche erfahrung.

darum würde es mich jetzt ernsthaft interessieren, wie es deiner freundin nun mit den geplanten 25 km gegangen ist!

es gibt sicher gar nicht so wenig leute die so was mal durchziehen und es sogar irgendwie schaffen.
ich würde mir ja (an deiner stelle) den spass machen und mich mir ihr am tag danach zu einem regenertationsläufchen verabreden.... mal sehen ob sie kommt
ansonsten wünsche ich dir viel glück und berichte mal wie es lief bei euch beiden.

Habe das Thema auf Wunsch von Nina82 geschlossen.