kat17 hat geschrieben:Ist das nicht ein Widerspruch? Ich meine, entweder will man versuchen, den Koerper an die von Burny beschriebene Mangelsituation zu gewoehnen - dann waeren die am Tag vorher gefuellten Energiespeicher aber doch eher kontraproduktiv? Oder man will gefuellte Energiespeicher haben, aber warum dann keine KH-Zufuhr beim Laufen?
Es gibt verschiedene Abstufungen, wie stark und wie radikal man in die Mangelsituation kommen will. Rollis Tip ist gut, aber nix für Anfänger, wie er auch geschrieben hat.
Auf dem fortgeschrittenen Niveau kann man all solche Sachen probieren: Lange Läufe am morgen ohne Frühstück, oder ohne Frühstück und ohne gut gefüllten Energiespeicher am Tag zu vor. Oder auchmal 2 längere Einheiten am Tag, so dass der Körper die Speicher nicht zwischendurch füllen kann.
Das ist aber für Fortgeschrittene, die schon einen besser trainierten Stoffwechsel habe und auch einen größeren Glykogenspeicher. Die müssen zu extremeren Maßnahmen greifen, um überhaupt eine Trainingswirkung auf den Stoffwechsel zu haben. Sonst laufen die nämlich 35km und haben am Ende die Speicher am Ende immer noch nicht annäherend geleert. Eine andere Möglichkeit ist die Tempoerhöhung, um den Speicher schneller zu leeren.
Für unseren Anfänger hier ist das etwas zu krass. Der soll ja erstmal wissen, dass er die Dauer der Strecke durchhält. Da wäre die Gefahr zu groß. dass er einfach nicht durchkommt. In dem Zusammenhang sollte man auch berücksichtigen, dass die langen Läufe nicht nur der Stoffwechseloptimierung dienen. Es geht auch um muskuläre Anpassungen, um die Konzentration über einen langen Zeitraum, usw. Also muss man sich auch nicht jedesmal die Speicher leerlaufen und hat dennoch sinnvolle Effekte. Diese Effekte sind beim Anfänger noch stärker als beim erfahrenen Marathoni mit zigtausend km in den Beinen.
Für den Anfänger bietet sich eine Strecke mit Variationen an. So dass er am Ende auch mal sagen kann, heute läuft es gut, ich hänge noch 2km dran. So hat man die Möglichkeit, an die individuelle Grenze zu gehen.
Imo sollte man sich nicht abhängig machen von den Gels usw. Das hat auch einen psychologischen Effekt. Wenn du weißt, dass du 35km nur mit ein wenig Wasser schaffst, gibt das Selbstvertrauen und du gerätst im WK möglicherweise nicht in Panik, wenn du dein Gel verlierst oder eine Verpflegungsstation verpasst. Das sind also nicht nur physiologische Gründe.
Man liest hier immer wieder, das Läufer Gels bei Läufen unter 1:40 verwenden - vollkommen überflüssig, kostet nur Zeit. Da gibt es geradezu eine "Gel-Manie." Auch deshalb bin ich gegen den häufigen Einsatz von dem Klebzeug. Wer schon öfter lässig am Verpflegungsstand an anderen vorbeigezogen ist, weiß, wieviel das bringt.
Außerdem ist das, was man während dem WK an Energie zuführen kann, wirklich nur ein kleiner Bonus. Je schneller das Tempo, desto mehr gilt das. also im Training normalerweise nicht mit dem Kram belasten.
Gruß
C.