monchi hat geschrieben:...die Diskussion kannst Du gerne mal mit meiner Frau

führen.
Da gibt es einen lustigen Spruch: Es gibt 2 Sorten von Ehemännern: Die einen geben zu, dass sie machen, was ihre Frau sagt. Die anderen sind Lügner.
monchi hat geschrieben:
im Training habe ich nie das Gefühl, dass die Tempoeinheiten schlecht laufen weil die normalen DL's zu schnell waren.
...nur die Wettkampfleistung stimmt (noch) nicht mit der Trainingsleistung überein.
...ggf. fehlt mir die mentale Lockerheit
Die Wettkampfleistung kann viele Gründe haben.
Angenommen wir haben 3 Läufer A B und C. Alle 3 laufen dieselben Tempoeinheiten, aber:
A läuft seit 2 Jahren im Schnitt 80k /Woche
B läuft seit 2 Jahren im Schnitt 50k /Woche
C läuft seit 1 Jahr, im Schnitt 50k /Woche.
Wenn sie alle gleich talentiert sind und mit den gleichen Voraussetzungen angefangen haben, kommen sie in der Reihenfolge A-B-C ins Ziel.
Also: Je mehr Lebenskilometer du hast, desto besser wirst du deine Trainingsleistungen umsetzen können.
Jetzt nochmal zu den Pulswerten. Du läufst Mo 17km bei etwa 70%, Freitag bei 75-78%. Da du auf nur 4 Einheiten die Woche limitiert bist (ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dasss du deine Familie behalten willst

), musst insgesamt das Maximum rausholen. Das bedeutet imo, dass du an jedem Tag so schnell läufst, dass du bis zur nächsten Einheit ausreichend erholt bist. Ich würde mich da nicht bei 70 oder 77% abriegeln. Sondern locker anfangen und es dann einfach laufen lassen. Das könnten am Ende vom Lauf ruhig auch mal 85% sein. Wenn du die Läufe lockerer machst, als du musst, verschenkst du Trainingspotenzial. 12km bei 80% bringen MEHR für die "Grundlagenausdauer" als 12km bei 70%.
10km bei 90% bringen noch mehr. Kann man eben nur nicht jeden Tag machen, deswegen muss man um so höheren Prozentsatz an langsamen Km machen, je mehr Umfang man macht.
50km/Woche können in einer ganz anderen Intensität absolviert werden als 100km. Im Schnitt sinkt der relative Tempoanteil, je höher der Umfang wird. Deswegen kann es durchaus richtig sein, dass ein Spitzenlangstreckler nur 25% Tempo macht, weil er 250km/Woche trainiert, ein Hobbyläufer aber 50% Tempo, weil er nur 50km/Woche macht.
Bei geringen Umfängen geht Verbesserung irgendwann nur noch über die Intensität, weil 50km Pro Woche Addition relativ zum Lebenslaufumfang irgendwann sehr wenig ist. Du könntest sogar darüber nachdenken, gelegentlich eine 3. Tempoeinheit zu machen. Oder den 12km lauf ab und an in ein leichtes Fahrtspiel verwandeln oder in einen nicht zu harten Crescendo-Lauf.
Eine andere Möglichkeit: Tempoeinheiten härter machen. Wenn du z. B. die 5k in 19:10 laufen kannst, sind 5*1000 in 3'50 ein guter Start. Da dein Gesamtumfang recht gering ist, sind die Schrauben zum Drehen das Tempo und die Dauer der Pause. Versuche die Pause mal Stück für Stück auf 90s herunter zu fahren und die Pause durchzutraben.
Wenn du jetzt bei 3min Pause bist, versuchs mit 2:30. Schritt für Schritt.
Das Tempo, was du dann bei 90s Pause noch in dieser Einheit laufen kannst, ist möglicherweise etwas näher am WK-Tempo. Wenn die Pause so kurz ist, kannst du das Tempo versuchen anzuziehen.
Auch bei anderen Intervalleinheiten Pausen kürzen. Das hält dich davon ab, unrealistische Tempi zu laufen, die du im Wk nicht umsetzen kannst.
Gruß
C.