atp hat geschrieben:mich hat die metastudie eben mehr überzeugt als einzelstudien. und noch viel mehr, als aussagen von leuten, die ihre ernährungsgewohnheiten aufrecht halten wollen.
für mich ist die metastudie ein entscheidendes ergebnis im wahrsten sinne des wortes, denn sie veranlasst mich, gelegentlich wieder milch zu trinken.
es handelt sich dabei lediglich um meine ganz persönliche bewertung der vorgetragenen argumente.
Für Ausdauersportler und insbesondere Läufer, die die Mehrheit in diesem Forum darstellen, ist das Risiko, an CHD, Schlaganfall und Darmkrebs zu erkranken, aber ohnehin stark reduziert, wenn nicht sogar vernachlässigbar. Prostatakrebs hingegen ist eine echte Gefahr.
Da Details über die 324 herangezogenen Studien nicht bekannt sind - zumindest habe ich auch nach längerem Googlen nichts diesbezüglich gefunden -, stellt sich mir vor allem die Frage, ob beispielsweise auch Studien einbezogen wurden, die die heute starke Hormonbelastung von Milch (und Fleisch) untersucht haben. Außerdem fehlt mir zur Bewertung der Studie Informationen bzgl. des Sponsoring.
In einem weiteren
Artikel berichtet derselbe Professor Ian Givens darüber, dass "rotes Fleisch" genau dieses Risiko wieder erhöht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit sind dafür gesättigte Fettsäuren verantwortlich. Für den Milchkonsum bedeutet das, wenn Milch, dann mit 0% Fett. Trinkst du die?
Das wird auch durch folgende Studie, an der Professor Givens ebenfalls beteiligt war, belegt:
Pentadecanoic acid (15:0), milk, and ischemic heart disease
In fact, the coronary heart disease risk of milk consumption within the Nurses' Health Study cohort had already been reported on, using estimates based on food-frequency questionnaires (6). The risk in the fifth of women with the highest consumption of milk, relative to the risk in the fifth with the lowest milk consumption, was 1.67 (95% CI: 1.14, 1.90) for whole milk and 0.78 (95% CI: 0.63, 0.96) for skim milk. Twenty percent of the women in this cohort had been consuming whole milk (3), and an estimate of the relative risk from milk consumption within the total cohort can be assumed to have been about 1.06 (95% CI: 0.90, 1.25). This is markedly different from the estimate by Qi Sun et al (3) based on 15:0 concentrations in selected women within the same cohort.
Mit anderen Worten: Vollmilch erhöht das CHD-Risiko, während fettfreie Milch das Risiko senkt.
Die undifferenzierte Aussage, dass das Trinken von Milch grundsätzlich in geringen Mengen zu empfehlen ist, ist also falsch. Es scheint, dass fettfreie Milch gewisse Benefits hat, aber - wie Professor Givens es ausdrückt - die Risiken sollten auch nicht ignoriert werden.