Donnerstag - 7,17 km @7:15/km
5 km + Lauf ABC standen wieder an. Vormittags hatte es geregnet, inzwischen war jedoch wieder alles trocken, so sprach auch vom Wetter nichts gegen das Hoppeln beim Lauf ABC. Die Beine jedoch hatten noch ein Wörtchen mitzureden. Frisch hatten sie sich schon den ganzen Tag nicht angefühlt, kann man nach den 2 harten Läufen ihnen auch nicht verübeln. Wie sehr sie durch sind, sollte ich jedoch beim Lauf erleben. Ich lief recht verhalten los, merkte jedoch bald, dass die Beine auch mit dem Tempo ein Problem haben. ich war dann doch sehr verwundert darüber, wie erschöpft sie sich angefühlt haben. Das kenne ich von früher nicht so. Insbesondere die großen Muskeln waren komplett hinüber, also Oberschenkel Vorder- und Rückseite, Gesäßmusklen und Hüftbeuger waren zu tiefst erschöpft, ließen sich kaum bewegen und wenn gab es einen Erschöpfungsschmerz. Ich entschied das Lauf ABC sein zu lassen und dafür etwas ruhiger meine 7 - 8km zu laufen, immerhin fühlte sich das Laufen gut an. Auch die Belastung konnte ich recht niedrig halten, der Puls pendelte sich bei 66% ein. So schlürfte ich sehr verwundert vor mich hin. Natürlich fing es wieder zu regnen an, natürlich an dem von zuhause entferntesten Punkt. War mir dann aber auch egal. Nass ist nass, ob 1km mehr im Regen oder nicht, ob flotter oder langsamer gelaufen. Tut sich nicht viel. Der Regen war toll, allgemein war das Wetter toll auch vor dem Regen. Perfektes Wettkampfwetter, perfekt um abzuliefern, auch im Training... aber nicht mit Beinchen, die so durch sind.
Ein wenig Ratlos war ich schon. Nein, ratlos ist der falsche Begriff. Verwundert trifft es eher. Wobei die Frage auch ist, warum bin ich so darüber verwundert?
Ich habe immer beklagt, dass ich "falsch" laufe und als Begründung diente immer auch, dass die großen Muskeln nie vom Laufen erschöpft/durch sind, da von mir beim Laufen nicht genutzt. Jetzt sind sie es, aber sowas von

Irgendwie trifft mich das jetzt trotzdem völlig unerwartet. Es ist schon erstaunlich, wie platt man sich vom Laufen fühlen kann. Früher waren die Muskeln natürlich auch öfter durch, da waren es aber kleinere Muskeln, die sich bemerkbar machten und nicht so großflächig.
Das jetzt ist ganz anders und ganz neu. Muss ich mich erst mal dran gewöhnen. Was aber auch heißt, ich muss Kräfte neu einteilen lernen, Grenzen und Belastungsgefühl verändern sich. Meine Muskulatur, gerade eben auch die großen Muskeln, sind gut trainiert. Ist also nicht alles fett, was ich mit schleppe. Der allgemein gute Trainingszustand der Muskeln macht das Einschätzen der Belastung vermutlich nicht leichter. Am Dienstag bei den 30" Wiederholungen haben die Muskeln perfekt mitgearbeitet, ich habe sie so gut wie gar nicht gemerkt. Klar wurden die Beine schwerer und müder, aber vom Gefühl "das gibt morgen Muskelkater" war ich ganz, ganz weit entfernt. Krafttraining im Anschluss ging auch noch. Ich hatte mich jedoch etwas zurückgehalten, weil am nächsten Tag der Hügel anstand. Mit Wunderschaum an den Füßen und vorermüdeten Beinen den Hügel zu erklimmen war vermutlich keine sonderlich schlaue Idee. Ich war von Anfang an zu flott für die Tagesform unterwegs und das in Schuhen, die muskulär fordernd sind. Ich merkte das zwar schon beim Lauf, aber ich hätte nicht gedacht, dass es mich so sehr dazu verleitet alle übrigen Körnern zu verbrauchen. Trotz der Vorermüdung hatten die Beine noch erstaunlich viel Energie, die auf die Strecke gebracht werden wollte

Nachwehen gestern waren dementsprechend heftig, einfach auch weil die großen Muskeln trotz ihres guten Trainingszustandes nicht gewohnt sind beim Laufen so intensiv genutzt zu werden. Das ist ganz eindeutig eine neue Qualität.
Für heute hatte ich eigentlich Intervalle geplant. So in Ruhe fühlt sich alles wieder gut an. Bin mir jedoch noch nicht sicher, was ich später laufen soll, vielleicht doch nur ein progressives Läufchen. Werde ich wohl mehr oder weniger spontan entscheiden.