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Die Grüne Hölle ruft...

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Der Vollständigkeit halber noch der Rest der Woche:
Mittwoch Ruhetag, Donnerstag dann wieder mit meinem Kollegen gelaufen. Ich hatte einen längeren Lauf mit moderatem Tempo geplant und der Kollege wollte sich anschließen. Wir sind dann gemütlich mit 6:25 unsere Runde gelaufen. Eigentlich wollte ich mindestens 15km machen, es wurden dann aber nur 13, weil ich sonst den armen Kollegen hätte auf der Strecke liegenlassen müssen. Dass mir DAS nochmal passiert, hätte ich auch nicht gedacht. :P Allerdings fehlt dem einfach nur die Ausdauer, er läuft ja erst seit acht Wochen und ist vorher nur Rad gefahren. Spätestens in zwei Monaten lässt der mich eh irgendwo stehen.
Allerdings konnte er das nicht auf sich sitzen lassen und hat sich ebenfalls zu dem Zehner am nächsten Sonntag angemeldet, mit dem festen Vorsatz, mir da zu zeigen, wo der Frosch die Locken hat. Ich glaube aber, der meint das nicht ganz ernst. :D

Freitag UND Samstag habe ich dann der inneren Schweinekatze ihren Willen gelassen, zumal sich am Freitag noch ein kleiner Cliquenstress ergeben hat. Wir haben da eine Spätstudentin mit Schreibproblemen und Abgabetermin der Masterthesis am nächsten Montag und zusätzlich dazu noch einem verständnislosen Freund, der ihr keine Ruhe zum Schreiben lässt. Spaß in Tüten. Dafür habe ich für meinen Teil den unterschriebenen Mietvertrag im Sack, die Kaution ist geklärt, der Vormieter lässt mir die schönste Tapete der Welt im Wohnzimmer und die Katze darf auch mit in die neue Wohnung -> Happy.

Am Sonntag waren dann wieder die Ekelintervalle dran. Ich habe das Training vom letzten Sonntag leicht modifiziert, das heisst, ich habe die 1000m-Intervalle behalten (ich will ja schließlich mal Halbmarathon laufen), bin diese aber nicht mehr mit Knallgas-alles-was-geht gelaufen, sondern mit etwa 5:00. Zwischendrin dann wie gehabt zwei Minuten Trabpause. Na ja, eher Zockelpause. Immerhin war mir diesmal nachher nicht schlecht, obwohl ich ziemlich fertig war. Das haben dann ein starker Kaffee mit Zucker und die Badewanne recht schnell wieder begradigt und heute geht es mir super. So super, dass ich denke:"Hättste gestern mal mehr reingehauen..." Tjoa. Ich gehöre wohl auch ein bisschen zu den Unvernunftsbolzen, die mehr wollen als sie können :rolleyes2

Der Plan für diese Woche sieht folgendermaßen aus: Heute, Mittwoch und Freitag Ruhetag, Dienstag und Donnerstag jeweils eine kleine leichte Runde, Samstagabend 20 Minuten ein bisschen herumtraben und Sonntag beim WK dann in die Vollen (ich fühle es, Sub55 sind greifbar nahe!). Einwände?

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Hallo liebes Tagebuch! Ich weiß, ich habe dich in der letzten Zeit etwas vernachlässigt, aber du kennst das ja, wenn es kommt, dann dicke und alles auf einmal.
Der Hauptbrocken in dieser Woche war meine Freundin, die wir gerade etwas durch die Masterarbeit wuchten müssen. Da traf es sich ganz gut, dass ich vor dem Zehner am Sonntag eh ein bisschen langsam machen wollte. Also nur am Dienstag einmal acht Kilometer und am Donnerstag fünf Kilometer in sehr moderatem Tempo, jeweils mit meinem Laufpartner für Sonntag.
Eigentlich wollte ich am Samstagabend noch ganz locker 20 Minuten herumtraben, da hatte ich aber nicht auf dem Schirm, dass ja schon der 6.6. war. Also kein Herumtraben und stattdessen die drei Fragezeichen live in der ÖVB-Arena. Für alle, die überlegen, sich sowas auch mal anzugucken: Tut es! Es war grandios und absolut lohnenswert. Selbst mein Freund, der die Hörspiele als Kind zuletzt gehört hat und sich normal nicht so sehr dafür erwärmen kann, war extrem begeistert.

Aber nun zum Fahr- äh… Laufbericht vom Sonntag. Wir erinnern uns: Ich habe mich relativ kurzentschlossen für den 15. Everstener Brunnenlauf in Oldenburg angemeldet. Vor zwei Wochen zog mein Laufpartner noch nach und mein Freund bot sich an den Packes- äh… Materialwart für Sonntag zu machen.
Zuerst möchte ich mal etwas zum Brunnenlauf an sich sagen. Ich hatte von der Veranstaltung noch nie gehört und mich eigentlich nur angemeldet, weil es der erstbeste Zehner in der Umgebung war. Da ich mich erst nach dem 15. April angemeldet habe, betrug das Startgeld für mich 9 statt 8 Euro. Und was ich für diese 9 Euro bekommen habe, ist folgendes:
  • DLV-genehmigter Volkslauf mit vermessener Strecke
  • Elektronische Zeitnahme über Transponder in der Startnummer
  • Abgesperrte Strecke (3 Runden durch den Park + 400m)
  • Duschen in der Sporthalle
  • Bei Rückgabe der Startnummer gab es ein Funktionsshirt und auch nach dem 10km-Lauf waren noch alle(!) Größen vorhanden
  • Gratismassage durch Physiotherapeuten nach dem Lauf
  • Eine Laktatmessung konnte man auch machen
  • Zwei Getränkestationen auf der 3,2km-Runde, bei drei zu laufenden Runden hatte man also sechs Mal die Gelegenheit, sich was zu trinken zu holen
  • Gratisgetränke im Zielbereich so viel man wollte und knauserig war man auch nicht damit sondern gab durchaus auch Becher an Begleitpersonen aus
  • Extrem leckere Kuchenspenden für wenig Geld in der Turnhalle
  • Hunderte freiwillige Helfer die extrem entspannt und gut gelaunt waren, vom Streckenposten über Catering bis hin zur Sambagruppe im Park
  • Jede Menge Zuschauer, gleichzeitig war noch ein bombastisches Straßenfest und überall an der Laufstrecke stand brüllendes Publikum, die Stimmung war grandios
So. Das kenne ich von größeren und teureren Veranstaltungen auch ganz anders. Großes Lob an das Orga-Team vom Brunnenlauf, ihr wart spitze!

Und jetzt zu meiner Wenigkeit.
Wir sind zu dritt angefahren: Mein „Mitläufer“, mein Freund (aka Packesel) und ich. Das Wetter war ideal, 18°C und Sonnenschein mit leichter Bewölkung. Der Lauf sollte um 14:30 starten, die Startnummer konnte man bis 13:30 abholen. Der Packesel und ich haben den Mitläufer gegen elf abgeholt, damit wir aus Bremen bequem anfahren und unterwegs noch Frühstück erlegen konnten.
Für mich gab es zwei Körnerbrötchen und eine Kirschtasche. Unterwegs im Auto habe ich dann noch die Uhr programmiert. Ich laufe mit einem FR60, das heißt, kein GPS, dafür ein Laufsensor am Fuß. Der hatte mich zwar in der ersten Zeit nach Übernahme der Uhr von meinem Freund ziemlich geärgert, aber inzwischen scheine ich ihn ordentlich kalibriert zu haben. Den HF-Sensor lasse ich zuhause. Die Uhr verfügt über einen so genannten „Virtual Partner“, einen Geisterläufer also, dem man eine bestimmte Pace zuweisen kann und gegen den man dann läuft. Das Display der Uhr zeigt währenddessen an, wie groß der Rückstand bzw. Vorsprung auf den Geist gerade in km und Minuten ist. Ich will heute mal versuchen, ob ich damit zurechtkomme.
Einen Parkplatz haben wir auch schnell gefunden und dann rein ins Getümmel. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass die Veranstaltung so groß ist und sind erstmal etwas planlos herumgeirrt, bis uns ein älterer Herr fragte, ob wir die Turnhalle suchen. Ja, taten wir. Daraufhin bekamen wir den Weg gewiesen und auch gleich noch gezeigt, wo es zum Start geht.
Also flugs die Startnummer abgeholt und dann noch den Start vom Firmenlauf angeguckt, was sehr hilfreich für die spätere Taktik war. Der Startbereich war nicht in Blöcke unterteilt und recht klein, der Startkanal war auch recht schmal und hatte dazu noch eine Verkehrsverengung. Der Plan war also, dass Mitläufer und ich uns recht weit vorne an der Seite aufstellen und erstmal Land gewinnen sollten, bis es in den Park ging und ab dort sollte jeder in seinen Laufrhytmus finden.
Gesagt, getan. Wir stellten uns auf. Der Moderator bat die Läufer, die ersten drei Reihen für die Sub40-Läufer freizuhalten, woraufhin Mitläufer und ich noch zwei Schritte zurück traten und am Ende in der dritten Reihe zu stehen kamen (irgendwie wollte da vorn keiner hin).
Startschuss. 600 Läufer setzen sich in Bewegung. Ich wetze los wie eine Irre, um vom Pulk wegzukommen. Mitläufer, zunächst kurz hinter mir, ist plötzlich weg, aber ich kann mich nicht umdrehen. Egal. Hauptsache weg vom Feld und rein in den Park, da dann am Rand halten und sich durchreichen lassen, bis ich meinen Rhythmus finde. Im Zielbereich ist die Hölle los, Sambatruppe und brüllendes Publikum. Unter ihnen sehe ich meinen Freund, der mir irgendwas zubrüllt, was ich nicht verstehe, und ich will ENDLICH mein Tempo finden. Aber das tue ich irgendwie nicht. Ich bin gefühlt viel zu schnell, das Tempo halte ich nie im Leben durch! Aber ich werde nicht merklich langsamer, es geht einfach nicht! Erst auf der Hälfte der ersten Runde finde ich einen Läufer, der mir vom Tempo her passend erscheint und klebe mich dran. Vom Mitläufer keine Spur, ist der noch hinter mir oder irgendwo vorn?
Der Läufer, hinter dem ich her keuche, wird plötzlich langsamer. Nicht so wild, ich bin ja eigentlich immer noch zu schnell. Irgendwann kann ich aber nicht mehr dahinter bleiben und überhole ihn. Kurz vor Ende der ersten Runde holt er mich wieder ein und läuft an mir vorbei, meinen Mitläufer im Schlepptau. „Da bist du ja!“. Mehr kriege ich nicht raus. Wir laufen kurz nebeneinander her, dann lässt er sich kurz wieder zurück fallen und ich sehe ihn nicht mehr. Inzwischen macht die Strecke noch eine Schleife zum Zielbereich hin und ich sehe wieder meinen Freund. “Du läufst bei den Frauen in die Top20 wenn du so weitermachst! Renn!“ ruft er mir zu. Haha. Erstmal die erste Runde überleben. Das tat ich dann auch. Es geht wieder durch den Startbereich und auf die zweite Runde.
Zweite Runde: Ich renne immer noch, statt zu laufen. Schön doof. Zu Beginn der Runde bekomme ich leichtes Seitenstechen, das ich aber schnell wegatmen kann. Zwischendurch fällt mir ein, mal auf die Uhr zu sehen, was der Geist so macht. Ich habe einen kleinen Vorsprung. Das weckt den Ehrgeiz. Ich werde weiterhin nicht langsamer. Aber plötzlich taucht unerwartet ein völlig anderes Problem auf: Hunger! Wo zum Geier kommt DER denn jetzt her? Das ist neu! Was gäbe ich jetzt für eine Banane… Während die Läufer vor mir langsam länglich und gelb werden, rede ich mir gut zu, dass es gleich nach dem Ziel ein schönes fettes Stück Bienenstich (nein, zwei!) in der Turnhalle gibt. Das führt dazu, dass die Läufer vor mir nun außer Gefahr sind, von mir angeknabbert zu werden und es geht flüssig weiter. Inzwischen atme ich in einem regelmäßigen Rhythmus, die Beine machen, was sie sollen. Es ist anstrengend, und ich überlege kurz, ob ich nicht mein Zeitziel auch noch erreiche, wenn ich kurz ein bisschen rausnehme um mich zu erholen. Vor mir geht ein Läufer. Morgens hatte ich noch mit meinem Freund diskutiert, der mit einschärfte, mich nicht zu schonen. Ich könne mehr, als ich dächte und selbst wenn ich als Häufchen Elend ins Ziel komme, würde er dafür sorgen, dass ich sicher heimkomme, und wenn ich zwischendurch platze wäre das auch nicht schlimm, er hätte schon ganz andere kotzen sehen. Also nehme ich vorerst nicht raus. Die zweite Runde ist fast vorbei, und gefühlt sterbe ich gleich.
Dritte Runde: Zu Beginn der dritten Runde zieht das Führungsfahrrad mit dem schnellsten Läufer im Schlepptau an mir vorbei. Er wird den Lauf mit einer Zeit von 31,x Minuten gewinnen . Ich denke mir nur: “Der Spacko ist gleich fertig und ich muss noch ‘ne ganze Runde! Und ich hab Hunger!“ Ich komme wieder durch den Zielbereich. Bloß nicht rechts abbiegen, du musst noch eine Runde! Vorbei am Getränkestand. Bisher habe ich nichts zu trinken gebraucht und das bleibt auch so. Mein Freund steht dort und brüllt: “Beiß! Du packst das!“ Mein Mitläufer ist immer noch weg. Ich bin inzwischen überzeugt, dass der mir nach vorne weggelaufen ist, sehe ihn aber nicht. Panik kommt auf, ich habe Angst, dass ich die Runde nicht mehr schaffe, befürchte einen Einbruch, aber aufgeben gilt nicht! Der Einbruch kommt nicht, der Magen bleibt ruhig, auch wenn ich zwischendurch kurz Gänsehautschauer habe, was normalerweise das erste Anzeichen von aufkommender Übelkeit ist. Die bleibt aber auch aus. Auf der Hälfte der Runde überhole ich das Besenfahrrad mit der letzten Läuferin, die gerade geht. Ich schaffe es, ihr etwas Ermutigendes zuzurufen und sie fällt wieder ins laufen. Sie wird das schaffen und ich auch. Durchhalten!
Ich komme wieder auf der anderen Seite des Zielbereichs vorbei, wo mein Freund steht und mir zuruft, dass ich weiter beißen soll. Er zeigt auf die Frau vor mir und brüllt: “Fass!“ Ich muss lachen, bin aber neu motiviert. Die Sambatruppe tut ihr Übriges. Als ich wieder aus dem Wald komme, geht es mir plötzlich auf: Das ist das letzte Mal! Diesmal muss ich keine volle Runde laufen sondern kann endlichendlichendlich nach rechts in den Zielkanal abbiegen und dann ist es vorbei. Inzwischen habe ich fast drei Minuten Vorsprung auf den Geist. Ich nehme ein letztes Mal alle Kräfte zusammen, bringe den Körper unter Spannung und renne die letzten 400m wie gestochen. Im Zielbereich kann ich es nicht glauben, es ist vorbei! Mein Freund steht dort, zieht mir die Jacke an und fummelt mir die Uhr ab um sie zu stoppen (ich kriege das nicht hin). Als er mir die Zeit zeigt, bin ich überzeugt, dass der Laufsensor wieder Unsinn gemacht hat und sage meinem Freund, dass wir auf die Ergebnisliste in der Turnhalle warten. Ich frage, wo Mitläufer gerade ist. „Noch nicht hier.“ Etwa eine Minute später als ich kommt, aber auch er ins Ziel. Wir besorgen uns Zielgetränke, auch der Packesel bekommt eins („Für die Unterstützung und wir haben genug für alle!“ sagt die nette Dame an der Ausgabe). Dann machen wir uns zu dritt auf den Weg zur Turnhalle. Meine Beine sind ein wenig weich, aber dem Kreislauf und dem Magen geht es super. Außerdem steigt die Spannung. Wenn meine Zielzeit auch nur annähernd so ist, wie die Uhr behauptet…
In der Turnhalle flugs die Startnummer zurückgegeben und das Finisher-Shirt in Empfang genommen, dann ein Stück Bienenstich schnabuliert und da hängen ja auch schon die ersten Ergebnislisten!
Und ihr wollt das jetzt sicher auch wissen, oder? Ich zitiere mich mal eben kurz selbst:
Pinke_Socke“ hat geschrieben:Ich fühle es, Sub55 sind greifbar nah!
Und das Ergebnis sah so aus: Platz 177 von 545, AK 3., 18. Frau und eine Zeit von 00:49:13. S U B 5 0!! Ich glaube, ich habe was richtig gemacht beim Training. Ich weiß, objektiv ist das keine Top-Zeit, aber ich bin trotzdem sehr stolz auf mich, denn immerhin bin ich genau 10,5 Minuten schneller als bei meinem Zehner im Januar. Der Tag war rund, die Veranstaltung großartig und ich bin wirklich wirklich glücklich und zufrieden. Bienenstich für alle!

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Pinke_Socke hat geschrieben:
Zehner sind hier relativ schwer aufzutreiben, aber meine letzte WK-Zeit auf 10km war 56:xx, da versuche ich drauf aufzubauen.
Ich poste den hier nochmal: Der Lauftreff am Stadtwald OLB Lauf, Button links, in Brake.

Klasse Zeit und schöner Bericht zum Brunnenlauf, das ist ja eine rasante Verbesserung deiner PB auf 10 km, toll gemacht!
Bild

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harriersand hat geschrieben:Ich poste den hier nochmal: Der Lauftreff am Stadtwald OLB Lauf, Button links, in Brake.

Klasse Zeit und schöner Bericht zum Brunnenlauf, das ist ja eine rasante Verbesserung deiner PB auf 10 km, toll gemacht!
Danke! Der OLB-Lauf ist eine Woche vor meinem Halbmarathon im Harz, ich weiß nicht, wie sinnig das ist. Ich habe übrigens gestern in der Umkleide neben einer von euch gestanden. :D

mtbfelix hat geschrieben:Glückwunsch Socke, super gemacht!!!
Wie kann man denn bitte mal eben so ungeplant 5 Minuten schneller laufen als gedacht?
Danke, Felix! Äh, joa... :peinlich: Gestern hat wohl so ziemlich alles perfekt gepasst, das Wetter, die Atmosphäre, die Beine und der Kopf...

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Woooowww, Socke! :daumen: :giveme5:

Sehr geiler Lauf, den du da hingelegt hast. Und dazu noch ein schöner Bericht. Sub50 ist mal ne Ansage. Da ist bestimmt noch richtig was drin bei Dir. Meine besten Glückwünsche.

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Ich habe schon lange keinen Wettkampfbericht mehr hier gelesen. Glückwunsch zur supertollen Zeit und Danke für diesen Bericht, der mich ein wenig motiviert, vielleicht doch noch mal anzugreifen?! :daumen:
Steif
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Vielen vielen Dank für die ganzen Blumen! Ich bin sehr gerührt, wie viele sich hier mit mir freuen, ihr seid super!

Ich muss ehrlich zugeben, ich bin selbst noch ein bisschen geflasht, anscheinend ist endlich irgendwo ein Knoten geplatzt, auch wenn ich tatsächlich Muskelkater hatte :peinlich: . Am Montag habe ich die Füße still gehalten und nix gemacht, Dienstag bin ich probehalber mal 5 Kilometer langsam gejoggt. Ging problemlos, aber ein Tempolauf hätt's nicht werden dürfen.
Heute ist wieder Ruhetag, und ich überlege, mir eine Regenerationswoche mit kurzen, langsamen Läufen zu gönnen und dann nächsten Montag frisch mit einem neuen Halbmarathontrainingsplan für den AOK-Halbmarathon im Oktober einzusteigen.
Der Trainingsplan, den ich bisher hatte, wurde ja nachher leider von mir konsequent ignoriert, weil mir am Ende die Geschwindigkeiten zu langsam wurden (ja, ich reisse das Maul auf :wink: ).
Der Trainingsplan, den ich mir ausgeguckt habe, ist etwas ambitionierter mit 30 bis 50 Wochenkilometern und vier Einheiten pro Woche. Die erste Woche würde so aussehen:
Woche 1 (ab 15.06.2015) Dauer Pulswerte Tempo
1. Regenerativer Dauerlauf 30 min 140 - 146 (71%) 06:41 min/km 4.5 km
2a. Intervalltraining: 10 min EL, IV, 20 min loDL
2b: IV= 4 x 4 min, je 5 min TP
61 min 137 - 143 (70%)
177 - 183 (90%)
06:54 min/km
05:16 min/km
9.5 km
3. Langer Dauerlauf 90 min 152 - 158 (78%) 05:54 min/km 15.2 km
4. Lockerer Dauerlauf (inkl. 5 min Lauf-ABC im 2. Teil) 70 min 148 - 154 (76%) 06:10 min/km 11.3 km
Total 251 min 40.6 km

Sollte für mich machbar sein, denke ich. Ich bin ja eigentlich nicht so ein Pulstrainingfreak, deswegen werde ich mich wohl eher an die Pacevorgaben halten und nachher sehen, ob der Puls dazu passte :D

Hier übrigens noch einmal ein Screenshot davon, was die Uhr am Sonntag aufgezeichnet hat. Ich habe der Uhr vorher gesagt, dass sie jeden Kilometer als eigene Runde zählen soll. Man kann sehen, wie ich kontinuierlich von Kilometer zu Kilometer etwas langsamer wurde. Aber das immerhin gleichmäßig! :peinlich:
Und der Fußsensor hat auch sehr zuverlässig funktioniert, am Ende standen 9.98km in der Statistik. 20m Schwund auf 10km kann ich verkraften.

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So, Söckchen ... ich habe in der letzten Dreiviertelstunde 59 Tage steile Läuferkarriere aufgearbeitet! :daumen: Jetzt verstehe ich auch Deine "Einladung" zum Bremer HM ... aber nix da :nono: mit Hase wird das nix mehr ... wenn, dann läuft das Pinke Häschen vorweg und der graue Wolf würde hinterher hecheln. Soviel zu meinem aktuellen, von mir realistisch bewerteten Stand.

Wann ist denn nun Umzugstermin und offenbar bekommen Du und Dein Freund Eure Trennung so hin, dass Ihr gute Freunde bleiben könnt?
Steif
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Och, ich will erstmal den Ring überleben und dann sehen wir weiter, wer wann für wen den Hasen spielt. :D

Steif hat geschrieben:
Wann ist denn nun Umzugstermin und offenbar bekommen Du und Dein Freund Eure Trennung so hin, dass Ihr gute Freunde bleiben könnt?
Ich kriege Mitte August den Wohnungsschlüssel und bis Anfang September wird das über die Bühne gegangen sein.
Na ja, getrennt sind wir ja nicht. Zumindest noch, und irgendwie wollen wir das beide auch nicht. Momentan läuft es ziemlich gut. Wir hatten einige böse Gewitter in den letzten Monaten aber dazwischen war es eigentlich immer recht harmonisch. Der Status Quo ist, dass wir zwar ein Paar sind und möglichst Frieden halten, aber erst einmal durchatmen müssen, bis wir an unseren Baustellen weiterarbeiten können. Wirklich näher sind wir aber tatsächlich wieder seit meinem Wettkampfwochenende. Was schlussendlich daraus wird, werden wir sehen, wenn wir wieder jeder allein wohnen. Scheinbar sind hier zwei Menschen aufeinandre getroffen, die auch in einer Beziehung große Freiräume bauchen, wir sind aber zumindest einig in der Meinung, dass wir es wie in den guten alten Zeiten halten wollen, wo man noch versucht hat, kaputte Sachen zu reparieren, statt sie gleich wegzuwerfen.


So, dass zum Emo-Off-Topic.
Jetzt zu den harten Fakten. Das Wochenende habe ich komplett verpennt (im wahrsten Sinne des Wortes) und bin nicht gelaufen. Das war ja aber auch geplant.
Diese Woche habe ich die ersten beiden Einheiten aus meinem Trainingsplan durchgerockt. Das ist einer der Flex21-Pläne von lauftipps.ch. Die erste Woche hatte ich weiter oben schon gepostet (da leider noch mit falschen Pulsangaben, weil ich mich vertippt hatte, das ist aber behoben). Ich habe es so verstanden, dass ich die vier Einheiten pro Woche nicht stringent in dieser Reihenfolge abspulen muss, sondern je nach Tagesform, Zeit und Befindlichkeit einteilen kann, und das passt mir sehr gut. Was ich also in dieser Woche machen soll:
Woche 1 (ab 15.06.2015) Dauer Pulswerte Tempo
1. Regenerativer Dauerlauf 30 min 146 - 152 (71%) 06:41 min/km 4.5 km
2a. Intervalltraining: 10 min EL, IV, 20 min loDL
2b: IV= 4 x 4 min, je 5 min TP
61 min 143 - 149 (70%)
185 - 191 (90%)
06:54 min/km
05:16 min/km
9.5 km
3. Langer Dauerlauf 90 min 159 - 165 (78%) 05:54 min/km 15.2 km
4. Lockerer Dauerlauf (inkl. 5 min Lauf-ABC im 2. Teil) 70 min 155 - 161 (76%) 06:10 min/km 11.3 km
Total 251 min 40.6 km

Und was ich bisher gemacht habe:
Dauer Pulswerte Tempo
1. Regenerativer Dauerlauf 29,x min 151 06:36 min/km 4.52 km
4. Lockerer Dauerlauf (inkl. 5 min Lauf-ABC im 2. Teil) 65 min 157 06:06 min/km 10,66km
Total 94 min 15,18 km
Eigentlich liege ich ziemlich dicht dran am Plan, die Pulswerte passen, und ich denke, wenn ich das noch ein bisschen beobachtet habe, lasse ich den ollen Gurt einfach daheim und überprüfe nur sporadisch ob das noch stimmt. Das Lauf-ABC habe ich zwar gemacht, aber nicht am Stück und bestimmt auch keine fünf Minuten lang. :peinlich:

Da fehlen also noch der lange Dauerlauf und die Intervalle. Die mache ich entweder morgen nach der Arbeit oder am Sonntag, der lange Dauerlauf kommt dann entsprechend umgekehrt dran (ich möchte vorerst zwischen zwei Läufen einen Ruhetag belassen, an dem ich eventuell was anderes machen kann.)
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


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Na dann hau mal rein! :D
Pinke_Socke hat geschrieben: Da fehlen also noch der lange Dauerlauf und die Intervalle. Die mache ich entweder morgen nach der Arbeit oder am Sonntag, der lange Dauerlauf kommt dann entsprechend umgekehrt dran (ich möchte vorerst zwischen zwei Läufen einen Ruhetag belassen, an dem ich eventuell was anderes machen kann.)
Ich habe mir mal die Flexpläne angesehen und exemplarisch einen berechnen lassen. Die Einheitenberechnung bei den Flex-Plänen liest sich ja ganz schick. Man sieht auch prima eine Periodisierung in den Wochenumfängen. Deine "Flexibilität" in der Woche lässt Dich aber einen kleinen Fehler machen, besonders wenn es irgendwann enger wird im Trainingsplan. Dann sollten die schwierigsten Einheiten nicht alle mit einem Mal am Schluss kommen, sondern möglichst weit zeitlich voneinander entfernt. Will man als Qualitätseinheiten z.B. einen langen Lauf machen und einen Tempodauerlauf, und macht man den Langen gerne auf dem Samstag, dann sollte der TDL auf Mittwoch oder Donnerstag gepackt werden. Die anderen Bausteine legt man dann sozusagen um die Qualitätseinheiten. Auf dem Niveau, auf dem Du jetzt unterwegs bist und ich vor ein paar Jahren in meiner etwas ambitionierteren Zeit unterwegs war, halte ich 3 Qualitätseinheiten pro Woche allerdings für etwas überzogen. Okay, dafür sind die Einheiten in den Flexplänen recht kurz. Ein Langer und einmal Tempoarbeit pro Woche sollten da genügen. Aber das musst Du ausprobieren. Bei mir war es so, dass "viel" leider meistens zu Verletzungen führte. Das hat mich irgendwie immer aus der Bahn geworfen.

Der Nürburgring tät mich evtl. auch noch mal reizen. Beim dem Thema auf Veranstaltungen mit zu laufen bin ich leider immer wieder total ambivalent. Einerseits muss ich mir nichts beweisen, andererseits will ich es. Und dann ist da immer wieder meine Verletzungsanfälligkeit.
Steif
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Ah, danke für die Tips! Sehr wertvoll!
Ja, den langen dauerlauf hätte ich auch gern früher diese Woche gemacht, allerdings hat das zeitlich mit der Arbeit irgendwie gar nicht hingehauen. Ich war immer erst um sieben aus dem Institut raus und dann völlig alle (ich arbeite in der Weiterbildung und ich Kurswochen mit Praktikum sehr angestrengt) und mittags hat er auch gar nicht reingepasst. Die zweite Woche ist auch als Ruhe-Woche ausgewiesen, die sieht so aus:
Ruhe-Woche 2 (ab 22.06.2015) Dauer Pulswerte Tempo
1. Langsamer Dauerlauf 50 min 149 - 155 (73%) 06:32 min/km 7.6 km
2. Lockerer Dauerlauf (inkl. 5 min Lauf-ABC im 2. Teil) 45 min 155 - 161 (76%) 06:10 min/km 7.3 km
3. Langer Dauerlauf 80 min 153 - 159 (75%) 06:16 min/km 12.7 km
4. Langsamer Dauerlauf 50 min 149 - 155 (73%) 06:32 min/km 7.6 km
Total 225 min 35.3 km

Deswegen dachte ich, den langen vor den Intervallen (oder umgekehrt) ist diese Woche nicht so schlimm.
Und wären das in der ersten Woche echt drei Quali-Einheiten? Das, was ich bisher gemacht habe, kam mir echt nicht so vor, ich war danach lange nicht so ausgepowert wie nach Intervallen...
Das mit der Kürze der Einheiten gefällt mir übrigens ganz gut, weil ich gern in der Mittagspause laufen gehe.
&quot hat geschrieben:Der Nürburgring tät mich evtl. auch noch mal reizen. Beim dem Thema auf Veranstaltungen mit zu laufen bin ich leider immer wieder total ambivalent. Einerseits muss ich mir nichts beweisen, andererseits will ich es. Und dann ist da immer wieder meine Verletzungsanfälligkeit.
Genau das war bisher immer auch mein Problem und deswegen bin ich auch ewig nicht bei Wettkämpfen aufgelaufen, vor diesem Jahr waren es zwei Jahre Pause. Und davor war ich nach WKs meist gefrustet: Nicht schnell genug, verletzt...
Deswegen bete ich mir jetzt schon täglich vor, dass der Ring ein genusslauf wird. Schon aus Vernunft.
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


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Grummelgrummelgrummel.
Da fing es letzte Woche so gut an...
Am Freitag war das Wetter hier, gelinde gesagt, bescheiden. Trotzdem habe ich mir abends selbst in den Südpol getreten und meinen Langen Dauerlauf abgerissen. Hat soweit alles gepasst.

15,12km@ 5:52/km

Und jetzt kommt das Aber: Schienbeine. Ich trage das schon seit dem Wettkampf latent mit mir herum, habe bisher aber nichts davon gesagt, weil ich dachte, es käme einfach nur davon, dass ich viel flotter unterwegs war als sonst und dass sich das schon gibt. Zudem tut es nicht wirklich weh. Es ist halt...da.
Betroffen sind beide Schienbeine auf der Innenseite auf halber Höhe zum Knie. In Ruhe merke ich meist nix, nur hin und wieder zieht es durch. Beim Laufen selbst ist auch eher nix, nur manchmal. Und nach dem Lauf (und morgens nach dem Aufstehen) ist es eher ein Druckschmerz, das heißt, ich kann die Stelle fühlen und wenn man drückt, tut es weh ("Dann drück' halt nicht!" - Haha).
Ich habe keine Ahnung, wie schlimm das nun ist (ich bin daheim bekannt dafür, dass ich Schmerz nur recht undeutlich wahrnehme), werde aber diese Woche langsamlangsamlangsam machen, viel Dehnen, bei Bedarf kühlen und vorsorglich einen Termin bei meinem Sportarzt machen.
Vielleicht ist es nur Überlastung, oder ich brauche mal neue Schuhe. Aber ich habe keine Lust auf Shin Splints, nur weil ich mir denke:"Och ist schon nüscht..."
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


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Pinke_Socke hat geschrieben: Und jetzt kommt das Aber: Schienbeine. Ich trage das schon seit dem Wettkampf latent mit mir herum, habe bisher aber nichts davon gesagt, weil ich dachte, es käme einfach nur davon, dass ich viel flotter unterwegs war als sonst und dass sich das schon gibt. Zudem tut es nicht wirklich weh. Es ist halt...da.
Man, das wäre ja wirklich blöd. Jetzt, wo Du so klasse in Fahrt kommst! Es kann aber schon an der erhöhten Grundgeschwindigkeit liegen. Höhere Geschwindigkeit = Mehr Kniehub = Fußspitzen müssen mehr Richtung Schienbein gezogen werden. Läufst Du mehrere Schuhe im Wechsel?
Pinke_Socke hat geschrieben:(ich bin daheim bekannt dafür, dass ich Schmerz nur recht undeutlich wahrnehme)
:giveme5: ... ärtztliche Versorgung und ggf Tabletten gibts bei mir wenn gar nichts mehr geht. Aber von da ab kann ich auch sehr schön wehleidig sein.
Die Dusche nach dem Laufen endet bei mir so: den Wasserhahn auf eiskalt und dann mit dem kalten Strahl von den Füßen beginnend langsam nach oben fahren. Erst ein Bein, dann das andere. Und mit dem Wasser nicht sparen ... ich stell sogar dafür den Duschkopf um. Ich denke mal, der Mertesacker hat seine Eistonne 2011 mit nach London genommen? Sonst wäre das die Alternative!

Sehr gute regenerative Effekte hat bei mir Fisch-Eiweiß.
Steif
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Steif hat geschrieben:Höhere Geschwindigkeit = Mehr Kniehub = Fußspitzen müssen mehr Richtung Schienbein gezogen werden.
Warum sollte ein höherer Kniehub dazu führen, dass die Fußspitzen mehr Richtung Schienbein gezogen werden? Überleg mal, wie hoch du deine Fußspitzen beim Kniehebelauf ziehst?

Meine Baobachtung geht eher dahin, dass die Fußspitzen höher gezogen werden, je geringer der Kniehub ist.

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Ich habe jetzt für nächste Woche Donnerstag einen Termin bei meinem Sportarzt. Ich möchte einfach abklären lassen, WAS das ist und wie ich es wegbekomme. Um so besser, wenn es nichts schlimmes ist.
Dass es mit an meinem Laufstil liegt, kann gut sein. Ich merke selbst, dass da was nicht mehr so rund läuft, wie früher. Zum Beispiel höre ich mich selbst seit einiger Zeit. Früher war ich noch recht leise, aber seitdem ich mehr auf dem Vorfuß laufe, macht es richtig Pfap-Pfap-Pfap. Keine Ahnung, wie das kam, es fiel mir neulich plötzlich auf, dass ich nicht mehr auf der Ferse lande, keine Ahnung, wie lange schon. Ich habe das nicht bewusst umgestellt.
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


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Pinke_Socke hat geschrieben:Früher war ich noch recht leise, aber seitdem ich mehr auf dem Vorfuß laufe, macht es richtig Pfap-Pfap-Pfap. Keine Ahnung, wie das kam, es fiel mir neulich plötzlich auf, dass ich nicht mehr auf der Ferse lande, keine Ahnung, wie lange schon. Ich habe das nicht bewusst umgestellt.
Diesen Sound kenne ich auch von mir. Und auch ich glaube, ihn beim Laufen nicht immer schon erzeugt zu haben. Irgendwann ist er mir verstärkt aufgefallen und er entsteht m.E. dadurch, dass man mit der Außenkante des Mittel-/Vorfußes den Boden als erstes berührt, bevor in einem zweiten Schritt die komplette Sohle auf den Boden knallt. An und für sich nichts ungewöhnliches.

Ob dieser Ablauf bei Dir die neuerlich aufgetretenen Schmerzen am Schienbein verursacht, müsste man versuchen herauszufinden. Bei einem von 10-15 Läufen habe ich, gerade auf den ersten Kilometern, auch leichte Probleme mit der Schienbeinmuskulatur. Bei mir wird sie vor allem sehr hart, womit sich mein Bein sehr schwer und klobig anfühlt. Nach 2/3 der Strecke ist das Gefühl dann wieder weg. Was genau ich an diesen seltenen Tagen anders mache, kann ich nicht im Geringsten sagen. Aber irgendetwas ist es. Und vielleicht hast du eine winzige Kleinigkeit jetzt mal ein paar Läufe hintereinander anders gemacht, als zuvor. Vielliecht ziehst du, wie Steif vermutet, ja tatsächlich die Fußspitzen höher, sobald du schneller wirst und somit dein Kniehub stärker. Dennoch sollte ein höherer Kniehub nicht dazu führen, dass die Fußspitzen mehr angezogen werden. Man muss sich doch fragen, warum man die Fußspitzen beim Laufen überhaupt großartige anziehen möchte, wenn man nicht unnötigerweise betont die Ferse in den Asphalt hämmern will.

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Steif hat geschrieben:Läufst Du mehrere Schuhe im Wechsel?
Momentan laufe ich mit zwei Paaren, einmal Saucony Omni 11 und die neueren sind die Omni 13, wobei die neueren deutlich schmaler sind und ich meine, dass sie sich auch sonst unterscheiden.
Zusätzlich habe ich noch ein paar Neutralschuhe mit praktisch keiner Sohle, die laufe ich aber nicht gern.
Ich muss mir wohl noch ein zusätzliches Paar anschaffen, die Omni 11 sind ein paar Jahre alt und langsam durch. Die 13er habe ich im Januar erst gekauft. Eigentlich brauche ich mehr, ich weiß. Allerdings hatte ich nicht gedacht, dass die Lauferei sich zu so einem umfänglichen Hobby entwickeln würde... :peinlich:
Ich bin mit meinen Sauconys eigentlich sehr glücklich und habe mal ein Auge auf den Mirage 5 geworfen. Oder ergibt es mehr Sinn, mal eine völlig andere Marke zu nehmen? Vorweg: Asics geht leider gar nicht, da kriege ich schon beim Anziehen Knieschmerzen...
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Wie schon angedeutet, hast Du bei den Schuhen was verändert? Sind da jetzt Trainer oder Natural Running Schuhe hinzu gekommen, die deutlich andere Sprengung haben als gewohnt?

@ Edd Laddix
Ja klar, es kann mehrere Ursachen haben, warum die über das Scheinbein verlaufende Muskulatur mit einem Mal Probleme macht. Es kann sein, dass in der Flugphase der Vorfuss Richtung Knie gezogen wird, oder kurz nach dem Aufsetzen mit der Ferse der Vorfuss (etwas unkontrolliert) nach vorne schnappt, um dann in die Stürz- und Abrollphase zu gehen.

Die Seite hier weiß allerhand, aber wieviel erfahrung dahinter steckt, weiß man natürlich nicht!

EDIT: okay, ich ziehe die Frage zurück :hihi:
Steif
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Pinke_Socke hat geschrieben: Ich bin mit meinen Sauconys eigentlich sehr glücklich und habe mal ein Auge auf den Mirage 5 geworfen. Oder ergibt es mehr Sinn, mal eine völlig andere Marke zu nehmen?
Der Mirage (den habe ich gerade neu) ist durch die sehr kleine Sprengung ungewohnt und außerdem eher ein Neutralschuh, im Gegensatz zu den gestützten Omnis. Ich denke mal, im Hinblick auf Deine früheren orthopädischen Probleme solltest Du erstmal bei den gestützten Schuhen bleiben.
Steif
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Shin-Splint ist wohl zu 99% eine Überlastungsreaktion. Die Ursachen können natürlich vielschichtig sein und sich gegenseitig ergänzen. Ich las mal wo, dass der Fußhebermuskel zu einem großen Anteil an einer korrekten Abrollbewegung des beteiligt ist. Dass also der Ballen nach dem Erstkontakt der Ferse (bei den schlimmen Fersenläufern :D ) nicht aufklatscht. Ändert man nun an dem "System" etwas, Sprengung, Laufstil, Tempo, Umfänge oder anderes, dann kann das schon mal zur Überlastung führen. Läuft man auf die ersten, kaum spürbaren, Zipperlein weitet, ja dann hat man den Salat. Pause, kühlen, sanftes Massieren, Quarkwickel und Kinesio-Tapes haben mir da immer bestens geholfen.

Gute Besserung wünsche :)

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Shin-Splint
Du hast das böse Wort gesagt! :weinen:

Hilft wohl nix... Ich befolge dann mal eure Tipps (wobei ich fast sicher bin, dass das mit dem eiskalt abduschen einem sadistischen Hirn entsprang, das Laufanfänger ärgern will), horche drauf, was der Arzt nächste Woche sagt und werde danach mal wieder bei Sport-Ziel vorstellig. Hoffentlich wird es nicht das dritte Paar Omnis, das wird langsam langweilig. :zwinker2:
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Aber wenn Arzt, dann einen Sportarzt oder wenigstens einen, der von Sport Ahnung hat. Ansonsten können die mit solcherart Beschwerden nicht viel anfangen und können erst recht keine vernünftigen Empfehlungen geben, was das Training bzw. Laufpause betrifft.

Gutes Beispiel: Ich hatte vor Jahren mal nen geklemmten Nerv im Rücken und der Schmerz strahlte in den Arm. Teilweise heftig. Also nicht Bandscheibe oder im Würbel geklemmt :wink: Ich frug die Sportärztin (die selber läuft und den Berlin Marathon als eine der Rennärzte mit betreut) ob ich in ein paar Tagen an einem 6-Sundenlauf teilnehmen darf. Sacht sie: "Wenn es ihnen gut tut, dann laufen sie!" Den Blick eines Arztes ohne sportlichen Hintergrund auf meine Frage hätte ich gerne gesehen :hihi:

Gruss Tommi

79
dicke_Wade hat geschrieben:Aber wenn Arzt, dann einen Sportarzt oder wenigstens einen, der von Sport Ahnung hat.
Aye, Sir! Das ist eine ganze Praxisgemeinschaft von Sportärzten (die heissen sogar so), und ich habe mich schon mit meinen Knieproblemen damals gut aufgehoben gefühlt. Die sind alle selbst ambitionierte Freizeitsportler, zum Teil auch Teamärzte und sehr offen, was neue Behandlungsmethoden angeht.
bones hat geschrieben:Mein "Lieblingsprofessor" über Shin Splint:

Shin Splint:*Das schmerzhafte Schienbeinkantensyndrom des Laufsportlers | Laufen
Na super. Scheint ja wirklich sehr häufig vorzukommen. Den Druckschmerz habe ich, allerdings keine Schwellung. Und auch keine Verfärbungen.
Risikofaktor BMI greift bei mir mit zZt. 19,9 hoffentlich noch nicht...
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So. Ich bin wieder da. Zumindest körperlich anwesend.
Der Besuch beim Sportarzt hat nichts ergeben, ganz einfach deswegen, weil er nicht stattgefunden hat. :D Ich war schon Tage vor dem Termin schmerzfrei und habe den Arzt dann einfach erstmal angerufen. Es klänge eher nach Überlastung als nach was ernsthaftem und ich soll darauf achten und wenn es wiederkommt, sofort und ohne Termin in die Praxis kommen. Bisher ist es aber still um's Schienbein.
Und da ich ja Optimist bin: Zur "Regeneration" beigetragen hat wohl auch der Infekt, den ich mir letzte Woche (vermutlich in einem überklimatisierten Raum) eingefangen habe. Normalerweise werde ich nicht krank, aber wenn, dann richtig. Nachdem ich mich die Woche fast im Kriechgang durch die Arbeit geschlurt habe (Verleugnung zählt offensichtlich auch zu meinen großen Stärken... :rolleyes2 ) und folglich nicht gelaufen bin, lag ich von Freitag bis Sonntag mit Fieber abwechselnd im Bett und in der Badewanne. Zurzeit huste ich, aber das ist ein gutes Zeichen, weil Husten immer heisst, dass ich bald durch bin mit dem Kram.
Ab nächste Woche ist auch Urlaub und ich bin zuversichtlich, dass ich dann wieder in meinen Trainingsplan einsteigen kann.
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Hallo! Ja, mich gibt es noch. Und wie jeder sehen kann, ist der 25. Juli vergangen. Da war doch was? :gruebel: Aber dazu gleich mehr.
Eigentlich wollte ich nach meinem Infekt ja gleich wieder loslegen, allerdings dachte sich dieser Infekt:"Nö, nicht mit mir!" und warf mich zurück auf die Bretter. Das hat dazu geführt, dass ich meinen Trainingsplan fast komplett sausen lassen musste. Der anfängliche Verdacht auch Pneumonie bestätigte sich Gott sei Dank nicht (oder mein Körper hat genug Willenskraft aufgebracht, diese in kürzester Zeit zu bekämpfen), Laufen war aber auch nicht wirklich, so dass ich fast drei Wochen mal komplett sportfrei war bis auf ein paar lange Spaziergänge, die ich gut eingepackt und mit mieser Laune hinter mich gebracht habe.
Am 25.07. sollte dann auch der Nürburgring-Lauf stattfinden. In der Woche davor bin ich erstmals wieder gelaufen, insgesamt drei Mal. Ein Mal langsam und kurz um zu gucken, was geht. Check! Ein Mal langsam und lang um zu gucken, ob die Lunge mitmacht. Check! Ein Mal etwas schneller und mittellang für's schlechte Gewissen. Check!
Wirklich beruhigt hat mich das aber nicht. Ich habe kurz überlegt, ob ich überhaupt mitfahre zum Ring. Allerdings war ich schlau genug, in den Wochen vorher jedem, der es nicht wissen wollte, zu erzählen, dass ich fahre. So war kneifen nicht drin.
Da die Wettervorhersage für das Wochenende stetig wechselte, habe ich einfach mal alle Klamottenvarianten von kurz/kurz bis lang/lang eingepackt. Freund und ich beluden das Auto ("Oh, wohin geht's? Vier Wochen Camping in Finnland?") und machten uns am Freitag um halb elf pünktlich und bei Sonnenschein auf dem Weg. Zu dem Sonnenschein kam unterwegs noch Temperatur, so dass im Ruhrgebiet angeblich 30°C waren. Kurzzeitig dachte ich mir:"Hoffentlich haben die genug Wasser da!"). Aber da der Freund und ich das Wetter in der Eifel bestens kennen, wussten wir, dass sich das noch ändern könnte.
Gegen drei waren wir dann am Ring, gegen fünf stand die Ausrüstung (wir waren in einem Camp mit ein paar Leuten aus des Freundes Rennradverein) und wir machten uns auf den ersten Erkundungsweg bei Wärme und in strahlendem Sonnenschein. Startunterlagen abholen (Ich für den Lauf, Freund für das Einzelzeitfahren am Freitag und das 24h-Rennen als Einzelstarter mit dem Mountainbike) und ein bisschen über's Gelände schlawinern. Unglaublich, was da an Material in der Gegend stand!
Inzwischen war es auch fast soweit, dass Freund seinen Start hatte. Er kam auch fix von der Rampe herunter und dafür, dass er dieses Jahr praktisch gar nicht auf dem Rad gesessen hatte, war er mit 45 Minuten auch nicht gerade langsam. Pünktlich mit dem Sonnenuntergang kam er ins Ziel.
Und dann dachte sich das Eifelwetter:"Och, ich könnte ja mal..." Die Nacht war der Horror. Sturmböen und Regengüsse. Dauernd wach. Am nächsten Morgen abwechselnd Sonne, Wolken, Wind und Regen, alles kalt und klamm. Mein Freund sah mir tief in die Augen und fragte mich ernsthaft:"Bist du sicher, dass du da raus willst? Bei dem Wetter? Wenn nicht, ist das keine Schande!" Ich war ja auch gerade erst krank. Allerdings meinte er dann, im Prinzip sei ich so fit wie nie und wir gehen erstmal zum Start hin und schauen uns das an.
Einerseits war ich ein bisschen angefrackt wegen seiner (in meinen Augen unnötigen) Besorgnis, andererseits hatte ich tatsächlich Angst. Ich kenne die Strecke nicht, ich weiss nicht, wie ich mit den Höhenmetern umgehen soll, das Wetter macht Kapriolen... Egal, anziehen und los!
Nach einer kurzen Einlaufphase auf der Start/Ziel-Geraden wusste ich: Ich will das! Ich mach' das jetzt und gut ist!

Und jetzt kommt der Laufbericht!

Vorab einmal das Höhenprofil (damit wir wissen, wovon wir hier reden) und der Plan der Verpflegungsstationen als Streckenübersicht, auch wenn nicht alle Streckenabschnitte namentlich erwähnt sind. Ich habe mir im Schnitt an jeder zweiten Station was geholt.
Bild
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Samstag Vormittag, 8:40. Ich stehe in der Startaufstellung. Vor ein paar Minuten hat es aufgehört zu regnen. Um mich herum tobt die Party, ich habe noch nie einen Lauf erlebt, bei dem die Teilnehmer so kurz vor dem Start dermaßen entspannt sind. Ohne es zu wollen, stehe ich relativ weit vorn (es scheint hier üblich zu sein, erst Sekunden vor dem Startschuss einzutrudeln) und werde mich stark am Rand halten, damit Schnellere gut an mir vorbei kommen.
Es geht los. Um 8:45 und acht Sekunden passiere ich die Startmatte. Meine "Renntaktik" sieht so aus: Da ich dieses Jahr bereits Probleme mit Knie und Schienbeinen hatte, die gesamte Strecke über harten Renn-Asphalt führt (der auch noch nass ist), ich keine Ahnung habe wie steil und lang die Steigungen wirklich sind und ich zudem die letzten drei Wochen krank/stinkfaul war, ist der Plan, bergab einfach nur rollen zu lassen. Nicht Gas geben, nicht bremsen. Kräfte sparen für die Anstiege. Dies erwies sich als goldrichtig. Im Eingangspost habe ich geschrieben, dass mein Zeitziel drei Stunden beträgt. Das ist recht langsam, aber für ein vor Langem nach Norddeutschland verpflanztes Ei ohne HM-Training sollte das machbar sein. Zurück zum Geschehen: Wir kullern im Pulk durch die Mercedes-Benz-Arena und damit durch das Fahrerlager der 24h-Rennradfahrer/Mountainbiker. Hier ist die Stimmung bombastisch, so gut wie alle Fahrer stehen am Streckenrand und feuern die Läufer an. Man scherzt untereinander und fragt sich gegenseitig, wo man herkommt und welches Zeitzeil angepeilt ist.
Dann kommt die zweite Verpflegungsstation und damit der erste "richtige" Anstieg. Hier geht es von der Grand-Prix-Strecke auf die Nordschleife. Ab jetzt gibt es wirklich kein Zurück mehr, ich weiß, wenn ich da reinlaufe, muss ich das zuende machen.
Also rein in den Wald. Es läuft sich weiterhin sehr angenehm, auch wenn die Strecke wirklich nass ist. Ich bekomme immer wieder mit, wie Läufer auf den steileren Bergab-Passagen ins Rutschen kommen. Logisch. Ohnehin schon glatter Renn-Asphalt mit wenig Grip, darauf genug Reifenabrieb, ordentlich Wald drumherum und das Ganze auch noch schön nass geregnet ergibt eben eine recht schlotzige Angelegenheit.
Ich verfolge weiterhin meine Kullertaktik.
Inzwischen beteilige ich mich auch ein bisschen an den Gesprächen um mich herum. Als jemand zu einer anderen Läuferin sagt, dass sein Ziel hauptsächlich "Ankommen" ist, weil er als Bremer solche Profile nicht gewöhnt ist, muss ich lachen und -zack- bin ich drin im Gespräch. Michael (das ist der Bremer) und ich stellen schnell fest, dass wir gemeinsame Bekannte haben (Bremen ist ein Dorf) und Margit (die offensichtlich Semiprofi ist, für die das aber auch ein Spaßlauf ist) macht uns immer wieder Mut. Wir drei haben zwar jeder unser eigenes Tempo, finden uns über den gesamten Lauf aber immer mal wieder zu zweit oder zu dritt zusammen und begleiten uns gegenseitig ein Stück. Michael habe ich schon über unsere gemeinsamen Bekannten gegrüßt, und Margit, falls du das hier liest: Das war voll schön! Vielen Dank nochmal!!
Die Strecke führt weiter zwar wellig aber stetig hinunter ins Tal. Inzwischen kommen wir durch die Fuchsröhre, ein Streckenabschnitt, in dem auf dem Rennrad bis zu 100km/h möglich sein sollen. Freund hat ihn gestern mit einer Spitze von 91km/h passiert. Ich lasse es gemütlicher angehen und kullere weiter munter vor mich hin. Nach der Fuchsröhre geht es wieder leicht bergauf, am Adenauer Forst wartet die nächste Verpflegungsstation. Ich greife aus Versehen Iso-Zeug statt Wasser und klebe mich beim Trinken erstmal ein. Macht aber nix, zwischendurch nieselt es immer wieder mal, das wäscht alles ab.
Ich passiere die 10km-Marke bei 54 Minuten. Passt. Sogar etwas eher als geplant, das bedeutet, ich habe mehr Zeit für das, was jetzt kommt. Breidscheid ist in Sicht. Das ist der tiefste Punkt im Tal. Bisher war das ein wunderschöner Landschaftslauf mit Blick über die Eifel und auf die Nürburg (Einwurf Freund:"WAS? Man sieht die Nürburg doch von der Strecke aus gar nicht! Ich bin da tausend Mal mit dem Auto und dem Rad lang, die sieht man nicht! Doch? Ups...").
Ähm ja. Zurück zu mir und meinem Meditationslauf. Ha ha. Hat sich jetzt. Vorbei an Breidscheid und rein ins Bergwerk. Der Name ist Programm. Ab jetzt sind auf vier Kilometer 300 Höhenmeter zu überwinden, die in die Hohe Acht gipfeln. Inzwischen ist die Sonne herausgekommen und brutzelt schön von oben herunter. Es geht mal mehr, mal weniger steil immer stetig bergan. Immer mehr Läufer verfallen zwischendurch ins Gehen. Bei mir läuft es. Noch. Ich denke darüber nach, auch ein Stück zu gehen, aber ich kenne mich. Ich habe das auf dem Rennrad oft genug erlebt. Ich darf zwischendurch nicht rausnehmen, es kostet mit mehr (mentale) Kraft, dann wieder anzutreten. Also lasse ich es über mich ergehen, hoffe nach jeder Kurve, dass es gleich vorbei ist. Ich laufe langsam, die Uhr spricht von 9,xmin/km. Eigentlich könnte ich genauso gut zügig gehen, so wie inzwischen die meisten anderen, aber ich kriege das vom Kopf her nicht hin. Nicht, weil das für mich eine Schande wäre. Beileibe nicht! Respekt für jeden, der sich hier überhaupt aus eigener Muskelkraft hochquält, egal ob auf dem Rad oder zu Fuß). Aber ich habe eine Sperre im Kopf, die mir einredet, dass ich, wenn ich jetzt gehe, so schnell nicht wieder loslaufen kann.
Nach dem Klostertal eine scharfe Rechtskurve. Vorbei an der Steilstrecke (27%! Ich bin dankbar, dass wir da nicht durch müssen!) und statt dessen links herum ins Karussell. Ich laufe unten. Und es ist immer noch nicht vorbei. Jetzt kommt mein Angstgegner. Die Hohe Acht.
Schon beim Anblick wird mir schlecht. Eine lange Reihe Läufer schlängelt sich gehend die bis zu 17% steile Steigung hinauf. Ich laufe immer noch. Ich WILL, aber ich KANN nicht gehen!
Innerlich brülle ich vor Anstrengung. Äusserlich geht nicht, weil ich meine Lunge irgendwo im Bergwerk habe liegen lassen. Oben angekommen schaffe ich es, gehend an der Verpflegungsstation vorbei zu kommen und mir zwei Becher Wasser und eine Banane zu greifen. Pünktlich mit Erreichen des Gipfels fängt es an zu schütten. Vermutlich war der Regen nicht so stark wie ich ihn wahrgenommen habe, aber in Nullkommanix war ich klatschnass und eiskalt. Jetzt umzudrehen wäre aber auch doof, ich beschließe, das blöde Ding jetzt endlich fertig zu machen. Vorbei an der 17km-Marke. Jemand ruft mir zu, dass ich jetzt das Gröbste hinter mir habe und dass ich das schon schaffen werde. Sehe ich so fertig aus? Zu allem Überfluss steigt auch noch der Garmin aus...
Zusätzlich zum Regen kommt jetzt auch noch starker Gegenwind auf, der mir den Rest des Laufs erhalten bleibt. Das führt dazu, dass die wenigen Bergab-Stücke, die jetzt noch kommen, und die ich eigentlich zum Kräftesammeln für Schwalbenschanz, Galgenkopf und Döttinger Höhe nutzen wollte, jetzt auch "ernsthafte" Streckenabschnitte werden. Durch den Pflanzgarten und über den Sprunghügel komme ich noch. Am Schwalbenschwanz muss ich dann wirklich 50m gehen, die Kraft reicht einfach nicht mehr. Und dann passiert es. In dem Moment, in dem ich wieder loslaufe, macht es einen Zug und mir tut schlagartig das linke Knie unglaublich weh. Hä? LINKS? Das defekte Teil ist doch eigentlich rechts! Das hält sich aber bis auf einen leicht wahrnehmbaren Belastungsschmerz recht wacker (Ich hätte eine längere Hose anziehen sollen, durch den Regen sind beide Knie unglaublich kalt geworden). Was ist das, was mache ich jetzt? Da fällt mir ein, dass ich mir vor zwei Tagen bei einer Vollbremsung im Auto das linke Knie ordentlich angerummst habe. Zwar gab es keinen blauen Fleck, aber der Druck war die letzten Tage deutlich da. Hatte ich total verdrängt. Jetzt ist da ein blauer Fleck, der wird aber zunächst ignoriert.
Ich laufe langsam weiter, irgendwann finde ich einen Rhytmus. Die nächste Steigung zum Galgenkopf mache ich ganz langsam wieder gehend und verfalle auf der Döttinger Höhe wieder ins Laufen. Der Garmin kann mir zwar nicht mehr sagen, wie lange ich schon unterwegs bin, Tempomessung per Foot-Pod geht aber noch. Ich laufe gerade bei 6:00 bis 6:30 und sterbe vor mich hin.
Margit kommt wieder an mir vorbei. "Wie läuft's bei dir?!" - "Öh... Geht so... Knie..." Sie gibt mir Tips, feuert mich an, ich sei gut, hätte einen schönen Laufstil. Und was soll ich sagen? Margit hat mich da gerettet auf der Döttinger Höhe. Ich nehme noch einmal alle Kraft zusammen. Der Wind lässt nicht nach, im Gegenteil.
Antoniusbuche. Tiergarten. Hohenrain! Ich kann sie brüllen hören, der Lärm von Start/Ziel ist in meinen Ohren infernalisch! An der Strecke steht mein Freund und redet (beziehungsweise schreit) mir gut zu, ich kann ihn kaum verstehen. Dann begreife ich, was er mir sagen will. WAS? Ich suche alle Körner zusammen, die ich noch irgendwo habe, um es perfekt zu machen, um dem Tag einen goldenen Abschluss zu geben. Es geht um Sekunden und ich schaffe es! Ich komme mit einer Zeit von 2:29:47 ins Ziel! Dreissig Minuten schneller als erwartet und toter als der T-Rex (aber genauso schwerfällig), verpasse fast, mir meine Medaille abzuholen und muss vom Freund zur Zielverpflegung geführt werden, die hätte ich alleine nicht gefunden.
Gut, dass er Kuchen besorgt hat. :D

Jetzt, zwei Tage später, fühle ich micht gut! Samstag war ich unbrauchbar. Wir sind dann auch Samstag Nachmittag schon wieder nach hause aufgebrochen, weil mein Freund zwar das 24h-MTB-Rennen als Einzelstarter fahren wollte. Allerdings wurde der Start der Radrennen aufgrund der Unwetterwarnungen und der Wetterlage zuerst auf 16 und dann auf 20 Uhr verschoben. Nach einer Proberunde auf der MTB-Strecke und Einrechnung der anderen Faktoren (kaum noch trockene Klamotten nach der letzten Nacht und diesem Tag, Nachts wurde Kälte erwartet, er hatte das Zeitfahren noch in den Beinen, ich war völlig am Ende, bis 20 Uhr sollte es noch Sturmböen und Regen geben etc.) war es vernünftiger, mit schönen Erinnerungen und extrem zufrieden (denn das waren wir beide nach unserer jeweiligen Runde auf dem Ring) heimwärts zu fahren. Sonntag habe ich fast nur geschlafen, gestern hatte ich Muskelkater und Freund und ich waren beide in einem Loch. Heute geht es mir gut, die Knie sind beide schmerzfrei, die Schienbeine spüre ich leicht, aber ich kann schon wieder unsere Treppen hinunterhüpfen. So einen Mist mache ich nie wieder! Und jetzt entschuldigt mich, ich muss das Anmeldeformular für's nächste Jahr suchen gehen.
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


Manchmal klemmt meine Shifttaste und das X erscheint auch nur sporadisch zur Arbeit...

83
:giveme5:

Sehr, sehr schöner Bericht von einer sehr starken Leistung, auf die man stolz sein kann. Und das nach Wochen mit kaum Training und bei den geschilderten äußeren Bedingungen. Meine herzlichsten Glückwünsche.
:daumen: :respekt2: :daumen:

84
So wird aus der klischeebeladenen Pinken Socke für 2:29:47 Stunden ein knallharter Lederstrumpf! :D :daumen:

Wenn der Termin für die Grüne Hölle nicht so blöd in den Sommermonaten liegen würde, hätte ich große Lust, den mal mit (Dir) zu laufen!
Steif
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Edd Laddix hat geschrieben: :giveme5:

Sehr, sehr schöner Bericht von einer sehr starken Leistung, auf die man stolz sein kann. Und das nach Wochen mit kaum Training und bei den geschilderten äußeren Bedingungen. Meine herzlichsten Glückwünsche.
:daumen: :respekt2: :daumen:
Ich danke dir! Gerade von dir geht das runter wie Öl, wo du doch selbst so ne Rennzwiebel bist.
Steif hat geschrieben:So wird aus der klischeebeladenen Pinken Socke für 2:29:47 Stunden ein knallharter Lederstrumpf! :D :daumen:

Wenn der Termin für die Grüne Hölle nicht so blöd in den Sommermonaten liegen würde, hätte ich große Lust, den mal mit (Dir) zu laufen!
Ich mag es gar nicht zugeben, aber ich hatte tatsächlich pinke Laufsocken an...
Und Anfang Oktober wäre ja immer noch der AOK-Halbmarathon, der ist gar nicht so weit weg von dir. ;)
Deine PN bekommst du auch ganz bald, ich schwöa!
bones hat geschrieben:.....und was kommt next, zurück in der Hölle des Nordens? :D
Mal sehen. :D Eigentlich steht in September noch der Halbmarathon in Hahnenklee an, aber das wird wohl aufgrund der äußeren Umstände vermutlich nix. Dafür dann Anfang Oktober der Halbmarathon in Bremen. Da bin ich schon gemeldet und habe mit der Strecke noch ne Rechnung offen. HM unter 2 Stunden muss doch möglich sein, verdammte Axt!
Jetzt allernext werde ich mal meine Nürburging-Fotos sichten, wäre doch gelacht, wenn ich nicht auch mal ein peinliches Zielfoto posten könnte. :D

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Pinke_Socke hat geschrieben:
....aber das wird wohl aufgrund der äußeren Umstände vermutlich nix.
Zuerst habe ich doch tatsächlich "andere Umstände" gelesen..... :D

88
UM JOTTES!
Nee, ich ziehe Anfang September mit Sack und Pack und Katze um, das wird stressig genug. WENN Hahnenklee, dann sehr spontan.
Vielleicht suche ich mir aber noch mal einen Zehner in der Gegend zum noch mal Gas geben, das gefällt mir langsam. :D

89
Das ist aber ein toller Bericht :) Vielen Dank dafür, hab ich sehr gern gelesen :daumen:

Und einen ganz tollen Lauf haste da hingelegt. Und hart gekämpft und die Strecke gemeistert! Glückwunsch zu de tollen Zeit :)

Und das mit dem Gehen an den Anstiegen musste eben mal üben. Ist leichter als du denkst und du sparst jede Menge Kraft, wenn du in fast dem selben Tempo flott wanderst, als würdest du "rennen". :wink:

Gruss Tommi

91
Hey Pinke_Socke!



ich bin ja neu im Forum u. daher fast mehr am lesen wie am laufen - hoffe, dass kann ich heute Abend wieder ausgleichen.

Klasse Bericht u. gratulation zur bestandenen Herausforderung. Von so einem Event u. der Stimmung kann ich als anfänger natürlich nur träumen.

Was steht als nächstes an? Nach der grünen Hölle kann es ja kaum noch schlimmer werden ?!? ;)


lg Matthias

92
Sö.
Nachdem ich das hier ein wenig vernachlässigt habe und nach dem Ring irgendwie unter Laufkater litt, habe ich es letzte Woche endlichendlichendlich geschafft, mich wieder meinem Trainingsplan zuzuwenden (wir erinnern uns, ich bin vor dem Ring fast drei Wochen nicht gelaufen). Die Woche hätte Folgendes angestanden:
Woche 8 (ab 03.08.2015) Dauer Pulswerte Tempo
1. Langsamer Dauerlauf 60 min 146 - 152 (71%) 06:38 min/km 9.0 km
2a. Intervalltraining: 10 min EL, IV, 20 min loDL
2b: IV= 2 x 10 min, 5 min TP
55 min 143 - 149 (70%)
187 - 193 (91%)
06:51 min/km
05:09 min/km
9.0 km
3. Langer Dauerlauf 100 min 157 - 163 (76%) 06:01 min/km 16.6 km
4. Lockerer Dauerlauf (inkl. 5 min Lauf-ABC im 2. Teil) 70 min 155 - 161 (76%) 06:07 min/km 11.4 km
Total 285 min 46.0 km
Ausnahmsweise wurde es auch im Norden mal richtig warm Eigentlich wollte ich Montag loslegen, aber aufgrund der Temperaturen (und weil es mein erster Arbeitstag nach drei Wochen Urlaub war), habe ich gekniffen.
Dafür habe ich mich dann Dienstag gleich morgens selbst getreten und das Schlimmste abgearbeitet: Die Intervalle. Nach kurzer anfänglicher Verwirrung und Diskussion mit meiner Uhr, die "Gehen" sagt, wenn sie "Laufen" meint und "Pause" wenn sie "Gehen" meint, liefen die doch recht rund, obwohl schon über 20° waren und ich eigentlich eher ein Eiswiesel bin. Ich konnte die sogar ein wenig schneller laufen als im Plan.

Den langsamen Dauerlauf wollte ich dann eigentlich am Donnerstag in der Mittagspause mit zwei Kolleginnen machen. Allerdings haben die die Pace nicht ganz geschafft, und im Angesicht von 33°C und akuter "Sch"§$%&/ ist das warm, ich hab keinen Bock mehr!"-Stimmung bei allen Beteiligten haben wir den Lauf nach 5km einvernehmlich abgebrochen.

Da ich, klug wie ich bin, am Wochenende die Laufschuhe, die ich unter der Woche benutzt habe, auf der Arbeit habe stehen lassen (ohne vorher den Footpod vom Garminchen abzudröseln), bin ich in meinen älteren Omnis los. Da ich zum Trödeln neige, wenn ich keine Vorgabe habe, habe ich mich diesmal am Puls orientiert, obwohl ich den Brustgurt hasse, wie die Pest. Die Länge meiner Haus- und Hofstrecken kenne ich sehr gut und habe auch eine mit genau 12 und eine mit genau 17km vor der Tür.
Am Samstag habe ich recht früh morgens bei 17°C den Lockeren Dauerlauf abgespult. Lief super. Mein Puls war immer im vorgegebenen Bereich (Durchschnitt bei 158), allerdings habe ich zuhause festgestellt, dass ich ein bisschen fixer war, als der Plan vorgesehen hatte. Statt mit 6:07 war ich mit 5:35 unterwegs. Mein Freund meinte daraufhin, dass ich das beobachten und eventuell den Plan anpassen muss.

Am Sonntag war dann der Lange Lauf dran. Ich bin leider erst mittags losgekommen und die ersten acht Kilometer lagen in der prallen Sonne, es war also recht warm und ich habe mich ziemlich gequält, obwohl im am Ende die Vorgaben des Plans ganz knapp verpasst habe. Puls hat gepasst, pace war etwas langsamer als im Plan. Ich habe mich auch dabei nicht gut gefühlt und war bestimmt noch eine Stunde matschig. Beim Abendspaziergang mit Freund war aber alles wieder gut und ich habe mich wach und fit gefühlt.

Jetzt ist die Frage, was da passiert ist. Kann man auf's Wetter schieben, dass ich am Sonntag so bäh war? Oder darauf, dass ich noch die 12km vom Vortag in den Knochen hatte? Orthopädisch ist übrigens alles super, weder die Knie noch die Schienbeine mucken heute, obwohl ich gestern im letzten Viertel des Laufs deutlich die Belastung gemerkt habe (aber was einen nicht umbringt...).
Das mit dem Plan-anpassen ist so eine Sache. Normalerweise gibt Freund mir gute Trainingsratschläge (nicht ungefragt, nur wenn ich darum bitte!), aber diesmal zweifele ich etwas. Samstag habe ich mich während und nach dem Lauf großartig gefühlt, gestern leicht verzweifelt. Der Plan zielt darauf ab, dass ich den HM am 05. Oktober in 1:50 schaffen könnte. Ich habe keine Ahnung, ob das realistisch ist. Samstag hätte ich gesagt:"Jau, ich hau rein!", gestern hätte ich bei dem Gedanken, dass ich irgendwie unter zwei Stunden kommen soll, beinahe still in mich hineingeweint...
Was meint ihr?
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


Manchmal klemmt meine Shifttaste und das X erscheint auch nur sporadisch zur Arbeit...

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Pinke_Socke hat geschrieben:Orthopädisch ist übrigens alles super, weder die Knie noch die Schienbeine mucken heute, obwohl ich gestern im letzten Viertel des Laufs deutlich die Belastung gemerkt habe (aber was einen nicht umbringt...).
Das freut doch zu hören.
Pinke_Socke hat geschrieben:Das mit dem Plan-anpassen ist so eine Sache. Normalerweise gibt Freund mir gute Trainingsratschläge (nicht ungefragt, nur wenn ich darum bitte!), aber diesmal zweifele ich etwas. Samstag habe ich mich während und nach dem Lauf großartig gefühlt, gestern leicht verzweifelt. Der Plan zielt darauf ab, dass ich den HM am 05. Oktober in 1:50 schaffen könnte. Ich habe keine Ahnung, ob das realistisch ist. Samstag hätte ich gesagt:"Jau, ich hau rein!", gestern hätte ich bei dem Gedanken, dass ich irgendwie unter zwei Stunden kommen soll, beinahe still in mich hineingeweint...
Was meint ihr?
Es wird immer solche und solche Tage geben. Wenn ich zwei Tage hintereinander laufe, geht es am zweiten Tag meistens echt schlecht, besonders in der anfänglichen Körper-/Beinesortierphase. Wenn ich augeruht bin , optimales Wetter ist, die richtige Motivation und Klamotte an habe und denke, "mensch, da geht doch einiges mehr" neigt man gerne dazu, sich neu einzuschätzen und die Ziele sehr hoch zu schrauben. Aber zu Deiner PB von 49:13/10k passt die angepeilte Halbmarathonzeit nun mal prima und ich würde an Deiner Stelle auch erstmal nach dem Plan weiter machen. Wenn Du es wirklich genau wissen willst, such Dir noch mal einen 10er Testwettkampf, oder aus Bock mal einen 5er und rechne dann noch mal mit den entsprechenden Rechner hoch und passe ggf. den Plan an. Da jetzt was aus guten Trainingszeiten zu orakeln und zu interpolieren halte ich für gewagt,
Außerdem hat Dir kürzlich Dein Fahrgestell signalisiert, dass Du ihm vielleicht zu viel zumutest!?
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Da ist ne Kerbe. Prima, gleich mal mit rein hauen. Du kannst es nicht sogar, du musst es aufs Wetter schieben und natürlich auch auf den Lauf am Samstag. Die Hitze macht einen halt matschig, da gibt es nur ganz wenige, die ohne Probleme da durchkommen. Und es ist auch nahezu logisch, dass man bei zwei Trainingstagen aufeinander (du bist am Samstag 5:35er Pace gelaufen!) den zweiten Tag noch ermüdet ist. Ich sehe so etwas als guten Trainingseffekt an aber ein solcher Lauf darf kein Maßstab für nichts sein, schon gar nicht, um in Zweifel übe die Ziele zu geraten. Du hast ne tolle Woche absolviert, freue dich drüber und so kann es weiter gehen :daumen:

Gruss Tommi

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dicke_Wade hat geschrieben:Da ist ne Kerbe. Prima, gleich mal mit rein hauen. Du kannst es nicht sogar, du musst es aufs Wetter schieben und natürlich auch auf den Lauf am Samstag. Die Hitze macht einen halt matschig, da gibt es nur ganz wenige, die ohne Probleme da durchkommen. Und es ist auch nahezu logisch, dass man bei zwei Trainingstagen aufeinander (du bist am Samstag 5:35er Pace gelaufen!) den zweiten Tag noch ermüdet ist. Ich sehe so etwas als guten Trainingseffekt an aber ein solcher Lauf darf kein Maßstab für nichts sein, schon gar nicht, um in Zweifel übe die Ziele zu geraten. Du hast ne tolle Woche absolviert, freue dich drüber und so kann es weiter gehen :daumen:

Gruss Tommi

gelle!

+1

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Ihr habt ja alle recht... Ich gucke mir diese Woche noch mal genau an, wie es lief, die Woche darauf ist eh Ruhewoche. Der Plan für diese Woche sieht so aus:
Woche 9 (ab 10.08.2015) Dauer Pulswerte Tempo
1. Langsamer Dauerlauf 50 min 149 - 155 (73%) 06:29 min/km 7.7 km
2a. Intervalltraining: 10 min EL, IV, 20 min loDL
2b: IV= 3 x 8 min, je 5 min TP
64 min 143 - 149 (70%)
185 - 191 (90%)
06:51 min/km
05:14 min/km
10.4 km
3. Langer Dauerlauf 120 min 159 - 165 (78%) 05:52 min/km 20.5 km
4. Lockerer Dauerlauf (inkl. 5 min Lauf-ABC im 2. Teil) 70 min 155 - 161 (76%) 06:07 min/km 11.4 km
Total 304 min 50.0 km
Heute habe ich einen Ruhetag eingelegt (was mir ganz gut passt, weil ich gleich noch einen Großüberfall auf ikea vorhabe, ich habe nämlich meinen neuen Wohnungsschlüssel schon früher bekommen :D )
Morgen wollte ich dann an die Intervalle ran, am liebsten auch wieder früh vor der Arbeit. Wenn ich mir den Langen Dauerlauf angucke wird mir aber schon wieder ganz bange... :angst:
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25.07.2015: Nürburgringlauf (24,4km, 500HM) 2:29:47


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Pinke_Socke hat geschrieben:Wenn ich mir den Langen Dauerlauf angucke wird mir aber schon wieder ganz bange... :angst:
Ob Angst oder Bange, du wirst ihn sicher bestens durchziehen. Meine persönliche Erfahrung ist die, dass diese Langen Kanten in doch flottem Tempo richtig was bringen. Du wirst das schon meistern, auch die Intervalle :nick:

Gruss Tommi

99
taeve hat geschrieben:Mir wäre eher vor den Intervallen bange…
Echt? Das mit den Intervallen und mir, das ist so eine Art Hassliebe. :D

Heute morgen vor der Arbeit habe ich es natürlich nicht geschafft, ich kam erst zur Mittagspause los. Bei 23°C und 70% rel.F. ging es los in den Park, da ist Schatten! Erst lustiges Einlaufen (da habe ich geschummelt, statt zehn Minuten habe ich nur 8,5 gemacht...) und dann die Intervalle mit anschließendem Lockeren Dauerlauf. Ich blödes Huhn habe natürlich nur die Intervallzeiten in die Uhr einprogrammiert und mir die entsprechende Pace gemerkt und die Pace für den Lockeren Dauerlauf total vergessen (und mich dann fälschlicherweise an 6:15 oder so erinnert) und zum guten Schluss kam das heraus:
Soll Ist
Runde 1 8min @ 5:14min/km 8min @ 5:12min/km
Runde 2 (TP) 5min Traben 5min @ 6:44min/km
Runde 3 8min @ 5:14min/km 8min @ 5:10min/km
Runde 4 (TP) 5min Traben 5min @ 6:25min/km
Runde 5 8min @ 5:14min/km 8min @ 5:06min/km
Die 20 Minuten "Lockerer Dauerlauf" danach, die eigentlich in 6:51 stattfinden sollten, liefen dann in 6:01 :peinlich: Dafür hatte ich aus Versehen ans letzte Intervall noch fünf Minuten Traben angehängt :klatsch:

Fazit: Entweder hatte ich einen guten Tag (denn ich fühle mich nicht so im Arsch wie ich müsste) oder aber mein Laufsensor muss kalibriert werden. Auf dem Nürburgring vor drei Wochen hat der aber noch fast perfekt gepasst (keine 100m Abweichung auf 20 Kilometer). Mehr wüsste ich, wenn ich bei Google-Maps mal die Streckenlänge abmessen würde, dafür müsste ich Hohlfrucht mir aber gemerkt haben, wie oft ich die Runde gelaufen bin. Es waren entweder 4 oder 5 Mal, bei 5 Mal würde die Strecke, die der Laufsensor mir ausgegeben hat, genau passen. Grmpf.
10km-PB verbessert von 59:45 im Januar 2015 auf 49:13 im Juni 2015. Hier läuft was richtig. :D

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Pinke_Socke hat geschrieben:...oder aber mein Laufsensor muss kalibriert werden. Auf dem Nürburgring vor drei Wochen hat der aber noch fast perfekt gepasst (keine 100m Abweichung auf 20 Kilometer).
Ich hatte damals beim meinem Polar-Fußsensor erhebliche Abweichungen je nach Tempo das ich lief. Muss am unterschiedlichen Laufstil gelegen haben.

Gruss Tommi
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