Hallo,
ich denke auch dass die genetische Veranlagung, zunächst als Unterschied zwischen Männern und Frauen und dann generell innerhalb des gleichen Geschlechts eine nicht unwesentliche Rolle spielt.
Training wirkt dann sprichwörtlich wie der Dünger, der aber nichts ausrichtet, wenn er nicht auf den entsprechenden Boden trifft.
Was viele heutzutage verkennen ist dass uns unsere genetischen Anlagen aus Urzeiten sicher noch mehr bestimmen als wir wahrhaben wollen (Die alte Geschichte vom Mann als Jäger und Sammler und der Frau als derjenigen, die die Sippe zusammenhält und die Pflege des Nachwuchses übernimmt).
Leider wollen das die wenigsten heutzutage wahrhaben und denken ein paar tausend Jahre mehr oder weniger Zivilisation könnten die Biologie außer Kraft setzten, aber Intellekt ist halt das eine, Evolution das andere.
Mit diesem Hintergrund ist der Mann an sich sicherlich besser für schnelles Laufen geeignet als die Frau, auch wenn das bei vielen Männern in höherem Alter kaum noch möglich erscheint.
Um dann z.B beim Laufen Höchstleistungen zu bringen muß die genetische Veranlagung zur Verteilung der Muskelmasse im Körper einigermaßen ideal sein. Das heißt der Körper muss in der Lage sein auch Muskeln an den richtigen Stellen aufzubauen und entsprechend Fett abzubauen.
Jeder kennt das ja bei sich selbst, dass Fett trotz Diät nicht immer an den Stellen verschwindet wo man es gerne hätte.
Außerdem weiß man inzwischen auch, dass schon vorhanden genetische Veranlagungen in der Jugend durch das ein oder andere Verhalten positiv wie negativ beeinflusst werden. Wer also seine Fettzellen durch frühes Übergewicht "trainiert" wird später Schwierigkeiten haben seinem Körper das wieder abzugewöhnen. Wer umgekehrt seine Muskelzellen durch Sport schon in jungen Jahren trainiert, wird auch später weniger Schwierigkeiten haben seinen Körper daran zu erinnern auch wenn zwischendurch mal eine sportliche Pause lag.
Da viele gerade mit dem Laufen erst in fortgeschrittenem Alter beginnen, und wiederum viele davon bisher wenig Sport betrieben haben, wird man aus einem 40 jährigen "Couchpotato" (egal ob Mann oder Frau) sicher keinen Spitzenläufer/in mehr machen.
Unter dem Stichpunkt Talent würde ich beim Laufen eher die Fähigkeit sich zu bewegen einordnen. Das heißt wie gut sind die koordinativen Fähigkeiten, die eingesetzte Energie in Fortbewegung umzusetzen, bzw. wie viel Energie verpufft ungenutzt in Bewegungen, die beim Laufen keinen Vortrieb bringen (Schrittlänge, Armbewegung, etc.).
Wenn man unterschiedliche Laufstiele sieht, wird man zwar häufig in der Einschätzung der Geschwindigkeit eines besseren belehrt, aber trotzdem ist Laufen natürlich auch in gewisser Weise eine technische Disziplin (natürlich nicht zu vergleichen mit Schwimmen, aber immerhin).
Wahrscheinlich läßt sich hier im Forum nur ein kleiner Teil dieses Themas anreißen. Ich denke dass dieses Thema schon ganze Bücher gefüllt hat. Vielleicht hat jemand im Forum Sport studiert, der wird mit Sicherheit einiges darüber zu schreiben wissen.
Beste Grüße
Rodigan
www.guthnet.de
