Der Gatte guckt ganz unglücklich aus der Wäsche, als ich meine Klamottenberge anziehe. Ich richte mich gedanklich schon auf eine einsame Runde ohne Begleitung ein, aber er zieht sich wortlos die Laufmontur an .
Vor der Haustür ist es wirklich fies, aber ich verspreche uns, dass wir uns anschließend wie Helden fühlen werden .
Die Feld- und Waldwege sind richtig gut durchweicht, und der Matsch klebt sich zäh an die Sohlen. Ich bin froh, dass ich dieses Jahr in ein paar wasserdichte Schuhe investiert habe. Die Füße fühlen sich warm und wohl. Ich nicht! Trotz Kappe legt sich ein feuchter Nieselschleier aufs Gesicht. Soll ich mich über die Extraportion Feuchtigkeit für die Haut freuen ? Soviel positives Denken fällt mir schwer.
Ich versuche heute wieder, wie am Freitag, den Kopf schön am oberen Ende zu lassen und die Schultern nicht hoch zu ziehen. Freitag hat es ja gut geklappt. Zu meinem Erstaunen bescherte es mir aber anschließend unwohle Muskeln an den Rückseiten der Oberschenkel. Kenne ich gar nicht, sonst meckern immer die Vorderseiten. Als Muskelkater kann man es nicht bezeichnen, dazu war es zu dezent. Einfach nur ein Gefühl, dass sich irgendwas tut. Aber seit Freitag sind zwei Tage vergangen, mein Körper war fleißig und hat alles wieder repariert .
Vom Beginn an merke ich zwei Dinge: 1. Der Gatte hat es heute eilig. 2. Ich mag nicht so schnell.
Das ist schwierig, unter einen Hut zu kriegen. Ich bremse ihn immer wieder ab, es ist aber nie von Dauer. Nach ein paar Schritten fällt er wieder in seine Geschwindigkeit, und ich hechele hinterher.
Erst als ich ihn deutlich bitte, doch einfach ohne mich die Runde weiter zu laufen, gibt er Ruhe .
Der Kopf-oben-Lauf ist heute übrigens etwas schwieriger als am Freitag. Freitag war die Strecke flach, heute gibt es ein paar Hügel. Und sobald es berghoch geht, schnellt auch mein Kopf nach vorn und stürmt voran. Ich muss mich richtig zusammenreißen, den aufrechten Lauf beizubehalten. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit, mir das dauerhaft anzugewöhnen.
Der Gatte sendet Friedenssignale und lobt meine Haltung .
Und weil er sich den Rest der Runde wirklich vorbildlich verhält, gibt es zum Schluß, als wir ein kurzes Stück über Asphalt laufen, noch ein kleines Wettrennen von ca. 200 m .
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KM
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Pace
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∅ Puls
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[TD]1[/TD]
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[TD]136[/TD]
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[TD]2[/TD]
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[TD]3[/TD]
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[TD]der erste Anstieg [/TD]
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[TD]4[/TD]
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[TD]auf und ab[/TD]
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[TD]5[/TD]
[TD]6:13[/TD]
[TD]158[/TD]
[TD]bergab[/TD]
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[TD]6[/TD]
[TD]6:32[/TD]
[TD]159[/TD]
[TD]kurzer Anstieg am Ende[/TD]
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[TD]6,75[/TD]
[TD]5:48[/TD]
[TD]161[/TD]
[TD]schnell nach Hause[/TD]
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[TD="bgcolor: #d5d5d5"]6,75[/TD]
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[TD="bgcolor: #d5d5d5"]Dauer 43:27, 85 Höhenmeter [/TD]
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