Halbmarathon Graz:
Vorbereitung:
Nach einigen Unterdistanzwettkämpfen im Jahresverlauf, war als Saisonhöhepunkt ein HM im Herbst geplant. Die 5km u. 10km WK wurden nach Steffny trainiert und auch mit den vorgegebenen Zielzeiten absolviert. Eine 10 km PB von 47:48 stand zu Buche. Verschiedene Berechnungen prophezeiten mir eine HM Zeit von 1:45:… - 1:53:…
In meiner bisher 1 jährigen Laufkarriere entwickelte ich mich vom langen Dauerlaufauf LieBhaber zum "Speed Junkie"

Der Tag davor:
Nachdem ich mich zuerst für München entschieden habe fiel dann doch die Wahl auf Graz – diese Entscheidung bereue ich keine Minute, da der Reiseaufwand für wesentlich geringer war und ich am Montag wieder ins Hamsterrad einsteigen musste.
Angenehmes Hotel nur einige Minuten vom Start/Ziel bei der Oper bezogen. Etwas Sightseeing dann Startnummer abholen. Graz ist eine freundliche, überschaubare Stadt, alles kam mir irgendwie entspannt und entschleunigt vor. Anschließend noch auf die Erdäpfelpary Kohlenhydrate tanken, war nett, etwas mehr Abwechslung bzw. was Süßes wäre auch nicht schlecht gewesen, aber seis drum.
Der Wettkampf:
Nach einem gemütlichen Frühstück gings zum Start, gleich im richtigen Startblock eingereiht (Zielzeit 1:50). Fünf Minuten nach der Elite bzw. schnelleren Läufern erfolgte unser Startschuss.
So jetzt ging´s ans Eingemachte. Welche Zeit soll ich anpeilen. Meine Ziele hatte ich wie folgt definiert: sub 2:00 Pflicht, sub 1:50 Optimal, sub 1:45 (insgeheim). Ich weiß… weit gestreut, aber mangels Erfahrung konnte ich es wirklich nicht einschätzen.
Die ersten beiden Kilometer laufe ich im Stau mit sehr viel ZickZack = Pace 5:02 bzw 5:12., so geht´s nicht. Ab km 3 lichtet sich das Feld und die Pace pendelt sich auf 4:50 – 5:00 ein.
Es läuft optimal, unbeschreiblich leicht, wir nähern uns dem Wendepunkt bei km 8, auf der anderen Seite flitzen die Spitzenläufer vorbei. Nur keinen Fehler machen und überpacen das ist zu diesem Zeitpunkt die größte Gefahr. Wendepunkt passiert, das Feld ist jetzt schön locker und es ist toll zu laufen, Pace knapp unter 5:00 – alles im Plan. Ab km 14 leichte Probleme die Pace zu halten, irgendwie wird es mühsamer und auch kein Mitläufer der denselben Rhythmus läuft, egal.. wird schon wieder denk ich mir.
Naja nicht ganz, bei km 15 zeigt meine Polar eine Laufzeit von genau 1:15, aber ich habe langsam zu kämpfen, traue mich aber noch nicht meine allerletzten Reserven herauszukitzeln, es sind schließlich noch 6 km zu laufen. Ab km 17 beginnt es wirklich hart zu werden, jetzt rächt sich der leichtfertig abgesagte lange Trainingslauf. Pace nur mehr 5:21 bei Puls 95 %. Die letzte Brücke steht an, die Steigung gibt mir den Rest. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen die letzten 2,3 km zu noch einmal Gas zu geben – Unmöglich !!!, ich muss meine Haut ins Ziel retten. km 20 - Pace 5:40. Die Zuschauer und Bands am Straßenrand nehme ich gar nicht mehr wahr. Ich sehe das Ziel – gaaaaanz leichte Tempoverschärfung. Geschafft, offizielle Zeit 1:49:08. Ich bin zufrieden für die 1:45 fehlte mir eindeutig die Ausdauer.
Fazit: toller Lauf, zufriedenstellende Zeit – viel Motivation für weitere Ziele.