



Homepage von Mario Friedl
11.04.2017: „Abbruch“ in Lassee
Ja, was soll ich sagen - jetzt es ist passiert. Ich musste meinen ersten „wichtigen“ Wettkampf abbrechen. Irgendwann musste es ja mal soweit sein. War es im ersten Moment noch zum Heulen hatte ich später noch viel Zeit um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Aber alles der Reihe nach.
Anreise mit der Familie
Meine Frau, mein Sohn und meine Schwägerin machten sich am Freitag, 31. März 2017, mit mir auf den Weg ins niederösterreichische Lassee denn am Samstag stand hier mein 6-Stundenlauf am Programm. Ich plante 70 Kilometer zu laufen. Da ein Testlauf über vier Stunden mit 50 Kilometer positiv verlief fuhr ich optimistisch nach Lassee. Ich fühlte mich gut aber der Wetterbericht meldete sommerliche 25 Grad und starken Wind. So waren die Ausreden schon gesichert. ;) Nach einem gemütlichen Abendessen haute ich mich aufs Ohr und ich hatte eine angenehme Nacht.
Wettkampftag
Dann war er endlich da! Wieder einer solcher Tage wo man darauf brennt endlich auf den Asphalt loslaufen zu dürfen. Raceday – 6 Stunden lang immer dieselbe 1,9 Kilometer lange Runde laufen ist doch eine feine Sache. Start war um Punkt 09:00 Uhr und über 100 Ultraläufer machten sich auf den Weg um die vollen sechs Stunden zu absolvieren. Ich startete mit dem geplanten 5er Schnitt und merkte schon bald dass es sehr schwierig werden könnte. Das Wetter war, wie angekündigt, sommerlich und an gewissen Stellen war sehr starker Wind zu spüren. Wie bereits erwähnt merkte ich bald dass ich mein Ziel eventuell nicht erreichen würde aber leider war ich stur und ich riskierte zu viel. Ich war bis zum Marathon auf Kurs, aber leider sind 42 Kilometer bei so einem Event nicht weit genug. Es war ca. bei Kilometer 40 als ich wieder zu dem Streckenabschied kam wo der Wind sehr stark war und er füllte sich mittlerweile an wie eine Mauer. Ich kam nicht mehr wirklich voran und in meinem Kopf bauten sich Frust und Wut auf. Wut über mich selbst da ich nicht von Beginn an mein Ziel zurückschraubte denn eine sehr gute Leistung war an diesem Tag nicht möglich. Dann war es da - das Ende. Ich war kurz vorm heulen und ging frustriert zurück zum Ziel. Plötzlich hörte ich einen Läufer sagen: „Komm gehe weiter, nicht aufgeben!“ Es blieben mir noch ca. 2,5 Stunden über und da ich ja meine Charity Aktion am Laufen hatte ging ich noch weitere neun Kilometer spazieren um die sechs Stunden zu absolvieren. Die letzte Runde drehte ich dann noch mit meinem Sohnemann Lian.
„Charity First“
Am Ende stand ein sportlich gebrauchter Tag zu Buche, sozial jedoch ein sehr erfolgreicher und schöner Tag. Ich „schaffte“ 51 Kilometer und konnte so, dank sehr vielen Spenden, viel Geld für den „Hof zur Wolkenreise“ sammeln.
Sportlich positiv?
Naja, da gibt es nicht so vieles. Durch das spazieren gehen waren die Beine richtig locker und ich hatte mich wieder beruhigt und den Lauf verarbeiten können. So war dieser sehr schnell wieder abgehakt.
Ein großer Dank gilt allen Spendern, meiner Schwägerin Katharina und meinen zwei Lieblingen Anna und klein Lian. Ohne den beiden wäre alles andere wertlos. Jetzt trainiere ich die kürzeren Distanzen um wieder etwas schneller zu werden was nicht heißt dass ich das Thema Ultralauf ruhen lasse. 2018 kommt bestimmt wieder etwas.
Sportliche Grüße,
Mario