Ammersee-Ultra mit Regen und Bonusmeter am 02.08.2025
Bernie Manhard vom Team-Tomj hat gerufen und ich habe es sehr gerne erhört,
wollte schon immer mal eine Ammersee-Umrundung mitmachen seit ich davon
gehört habe, doch seit 3Jahren gab es keine mehr... umso mehr freute ich mich
das es jetzt eine Neuauflage gab. Ausgeschrieben nach Marathon-100-Vorgabe,
d.h. unter Anderem mind. 3Teilnehmer, öffentliche Ausschreibung usw.
Nachdem ich seit fast 6 Wochen keinen Wettkampf mehr gelaufen bin, muß ich
doch tatsächlich mich "wirklich auf den Ammersee-Ultra (da 46Km) vorbereiten".
Klar bin ich die letzten Wochen gelaufen, doch da war kein Trainingslauf über 18KM
dabei. Am Montag zuvor, also nur 5 Tage zuvor, passt es endlich ... es regnet nur
mal kurz, laufe ich endlich mal 26KM. Da es eine profilierte Strecke mit passabler
Zeit (für einen Trainingslauf) war, bin ich guten Mutes: das wird schon klappen.
Nach mehreren Wochen mit viel Regen soll auch das Wetter wieder etwas besser
werden - noch nicht so richtig, wie sich herausstellt... immerhin hätte ich Zuhause
einen komplett trockenen Tag verbringen können. Doch der Ammersee liegt fast 200KM
südlicher und dort ist auch heute am Samstag noch viel Regen angekündigt, das
geht mir durch den Kopf als ich teilweise auf Bundesstraßen auf dem Weg zum Start
bin, die A9 nach München meide ich bewusst - in Bayern ist dieses WE Ferienbeginn.
Während der Fahrt regnet es mal fast eine Stunde am Stück heftig... mir kommen ein
paar Zweifel - aber Bange machen gilt nicht. Meine Laufklamotten (kurz/kurz) mit Trink-
gürtel und Rucksack stehen fest, lediglich eine gelbe Mütze werde ich zusätzlich mitnehmen,
dem wahrscheinlichen Regen geschuldet.
Als ich am Parkplatz in Stegen (unserem Startplatz) ankomme ist noch etwas Zeit. Es regnet
gerade kaum und als ich den Parkautomaten füttere, das Ticket hinter die Scheibe lege,
merke ich, in den wenigen umliegenden Autos bewegt sich Einiges, die Mitstarter sind auch
schon da, bzw. kommen gerade an. Wir wären 11 Starter, doch eine Läuferin hat leider abge-
sagt - ich begrüße gleich mal den Organisator Bernie und auch Charly, dann gleich noch den
Greppi, (alle vom Team-Tomj) ganz besonders herzlich - Ihn habe ich schon ewig nimmer
getroffen, da Er lang krank war. Er kämpft sich wieder heran und will heute irgendwie ins
Ziel kommen, auch wenn Er zeitweise gehen wird. Ich freue mich mit Ihm... und Er wird das
heute auch schaffen!
Auch Judith und Andreas, meine Müncher Freunde sind dabei, ein großes Hallo, ich begrüße
den Rest und ein Startfoto wird geschossen. Um 9Uhr bei leichten Regen starten wir und laufen
zum See. Wie kurz zuvor von Bernie erfahren beginnt recht bald eine trailartige Strecke durch
den nahen Wald und am Uferweg entlang. Schon bald merke ich was der viele Regen die letzten
Tage/Wochen bedeutet: mitunter größere Pfützen und Schlamm auf den Weg, da ist nicht groß
befestigt, teilweise viele Wurzeln - ein Trail eben, aber ohne nennenswerte Steigung... dort wo
der Weg sehr nahe am Ufer führt, auf der Ostseite doch häufig der Fall, da ist immer wieder mal
mehr mal weniger das Ammerseewasser auf dem Weg. Noch kann das gut kompensiert werden,
einfach paar Meter daneben laufen... aber das kommt später anders...
Der Regen nimmt wieder zu, man hört es und gelententlich wenn der Wald sich lichtet spürt man
es auch. Einige Mitläufer sind bald vorne weg und auch außer Sichtweite, ich laufe anfangs mit
Judith und Andreas, später mit Greppi, der sich dann seine Kräfte einteilen muss und etwas zurück
bleibt, dann laufe ich eine längere Zeit mit Bernie. Er als Organisator kennt sich hier perfekt aus (ich
benutze den anbebotenen GPS-Track nicht) und erzählt mir so Einiges vom Ammersee und den vor-
gehenden 2 Ausgaben des Laufs. Solches Regenwetter hatten Sie bisher nicht - Sie sind bei Hitze
in manchen Biergarten/Kiosk eingekehrt und haben sich verpflegt. 1-2 Stopps sind auch heute ange-
dacht, wenn das Wetter diese Pläne nicht durchkreuzt.
Nach 6Km erreichen wir das Örtchen Breitbrunn, bzw. laufen daran vorbei, es hat sich nun so richtig
"eingeregnet", doch trotzdem machen wir Fotos vom "grauen Ammersee" und diveren Ufermotiven -
die Hoffnung auf Besserung geben wir nicht auf. Mehrmals mussten wir direkt am Wasser entlang mit
wenig/ keiner Ausweichmöglichkeit, unsere Schuhe sind entsprechend nass - doch nun geht es gar
nimmer weiter, der Weg verschwindet im See. Direkt daneben ein eingezäuntes Privatgrundstück, wir
versuchen das und klettern über den Zaun, ein angelehntes Surfbrett und umkurven noch ein Paddelboot,
dann weiter übers Grundstück erkennen wir: da drüben geht es weiter, dort ist der Weg wieder sichtbar.
Kurz vor Lochschwab erwischt es uns endgültig, wir haben ein Schild übersehen: Ende des Uferweg wegen
Überschwemmung - das sehen wir erst als wir wieder zurück kommen - umkehren und hoch zur Straße,
kann nicht so weit sein meint Bernie als Er den Track kontrolliert. Da stehen an der Abzweigung Judith und
Andreas, Sie haben das Schild rechtzeitig gesehen. So laufen wir wieder gemeinsam hoch zur Straße ein
ganzes Stück vom Ufer entfernt weiter. Als es wieder einen Abzweig runter zum Ufer geht, versuchen wir das,
aber es ist ein kein fester Weg, ein natürlich nasser, leicht abschüssiger Grasweg - kaum bemerke ich wie
glittschig das für meine Schuhe (praktisch ohne Profil) ist, zieht es mir schon die Füsse weg und ich liege bzw.
schlittere auf dem Gras weiter. Kurz danach gleich nochmals... also Graswege meiden wie der Teufel das Weih-
wasser.
Wir erreichen Herrsching (knapp 12KM), viele Boote sind zu sehen, jedoch wenig Betrieb... bei diesem Wetter.
Es erspart uns übrigens auch etwas "Slalomlaufen" - bei schönem Wetter müssten wir uns die Wege mit vielen
Spaziergängern und Radfahrern teilen, wird mir erklärt. Auch ein vorbereitetes Fest das hier stattfindet lockt
zu dieser Uhrzeit bei diesen Wetter keine Leute auf die Straße. Einer unserer Läufer steht hier an der Ufer-
promenade am Kurpark (mit entsprechenden Schlösschen) - Er hat genug, will sich ein Fischbrötchen holen
und dann mit Öffis zurückfahren. Bei dem Regen verständlich... aber für uns kommt das nicht in Frage. Wir
haben uns an das Wetter gewöhnt und trotzdem Freude/Spaß am Laufen und der herrlichen Umgebung (auch
wenn sie etwas grau ist). Als wir Herrsching fast durchlaufen haben (13,5KM) ist da noch der Ortsteil Mühlfeld,
natürlich laufen wir wieder möglichst nah am Ufer, der nächste überschwemmte Weg. Zuerst versuchen wir es
weiter, an einem Bootshaus, an einer Mauer vorbei kriegen wir richtig nasse Füße, kurz danach Endstation, bis
zu den Knien würde uns das Wasser wohl stehen. Umkehren - mindestens ein halber KM Umweg. Etwas entfernt,
parallel zum Ufer geht's weiter - wir wissen es noch nicht, aber es sollte die letzte "Umleitung" für uns sein. Als
Quartett geht es weiter zur Südspitze auf breiteren und komfortableren Wegen, Überschwemmung und Trail sind
endgültig vorüber, sogar der Himmel wird heller. Fast am südlichsten Punkt wartet der Ort Fischen auf uns, dort
planen die Münchner Freunde einen kleinen Stopp mit Verpflegung. Kurz vorher queren wir noch das Örtchen
Aidenried passenderweise die Seestraße entlang. Halb-MA-Marke passiert und ein Supermarkt taucht auf, Zeit
für kurze Pause. Der Regen ist vorbei und wir könnten uns vor dem Backshop hinsetzen und eine Breze knabbern-
wir haben die Rechnung ohne die lange Warteschlange gemacht - das wollen wir uns nicht antun. Bernie wech-
selt die nassen Socken, Verpflegung aus dem Rucksack... und weiter geht's, da wurde eben eine Gruppe Rad-
fahrer aus einem Bus losgelassen, die Räder waren auf dem Anhänger verstaut. Wir werden gefragt was denn
hier für eine Laufveranstaltung sei... unsere Vorhut wurde auch schon bemerkt. Eine Umrundung des Ammersee
bei diesem Wetter - da wird uns Respekt bekundet!
Kaum haben wir Fischen hinter uns gelassen überqueren wir den Fluss Ammer, vom Südufer mit der Schweden-
insel kriegen wir fast nix zu sehen, ein großes Vogelschutzgebiet verbietet Fuß-/Radwege. Einen großen Bogen
laufen wir also hier, ein Stück die "Alte Ammer" entlang auf einem Radweg Richtung Raisting, kurz vorm Ort wird
nach rechts abgebogen... d.h. es geht endgültig nach Norden auch wenn die Westseite des Ammersee noch auf
sich warten lässt.
Eine größere Storchversammlung auf einer Wiese (sie steht wohl z.T. unter Wasser und es gibt hier reichlich
Frösche) erregt unsere Aufmerksamkeit - wie sie sich wohl hier so schnell gemeinsam versammeln? Wir be-
schließen, es sind "moderne Störche" die sich über eine WhatsApp-Gruppe austauschen... als etwas später ein
einzelner Storch auf einer Wiese steht, merke ich an: da ist der hier wohl aus der Chatgruppe geworfen worden...
Entlang einer Bahnlinie, ein Stück über Landstraße, nachher am angrenzenden Radweg erreichen wir , Dießen.
Am Campingplatz vorbei, Anlegestelle für Boote kommen wir zum Bahnhof, hier ist ein Kiosk, der schon bei
vorherigen Läufen angesteuert wurde - heute leider wegen schlechten Wetter geschlossen. Dabei lugt jetzt
sogar etwas Sonne heraus... egal, dann eben ohne Pause weiter, schlechte Wege und erzwungene Umleitungen
haben uns schon viel Zeit gekostet... aber es geht ja hier nicht darum möglichst schnell den See zu umrunden. Das
trockene Wetter lässt uns den Lauf noch mehr genießen, auch wenn es hier an der Westseite nur selten nah ans
Ufer geht, es gibt immer wieder Stichwege dorthin, jedoch parallel zum Ufer nur in gewissen Abstand. Direkt am
See sind Bootshäuser, Segelclubs, Strandbäder und die Villen mit Ihren Privatzugang zum Ufer. Als wir Dießen
verlassen zeigt meine Uhr 32KM an und weiter nordwärts erwartet uns das Örtchen Riederau. Fast schnur-
gerade- links die Bahnstrecke, rechts der See - laufen wir nach Utting, 40KM sind absolviert und der Blick nach
Norden (zum Ziel) zeigt bereits wieder dunkle Wolken und gelegentlich ein paar Tropfen. Ich beschließe nun
alleine weiterzulaufen, anfangs sehe ich Judith und Andreas noch (Bernie ist noch etwas zurück), später verliere
ich Sie aus den Augen. Ich möchte nimmer lange im Regen laufen und der Weg ist nun recht eindeutig - ich soll
nur aufpassen das ich mich rechtzeitig nach rechts halte um nicht einen großen Umweg nach Norden mache, so
hat es Andreas nochmals betont. Es kommt etwas Wind auf und der Himmel verfinstert sich weiter, nur noch
eine Frage der Zeit wann es wieder los geht.
Viele Lokale haben hier nicht für die Öffentlichkeit geöffnet, mehrmals entdecke ich das Schild "Geschlossene
Gesellschaft", Hochzeiten oder andere Feiern sind im Gange, schon an der Kleidung der Gäste zu erkennen.
Schnell noch paar Fotos in Schondorf am Anlegesteg gemacht und los zum Endspurt... so langsam beginnt der
Regen, ich hatte eher mit einem heftigen Schauer gerechnet. Also aufgepasst das ich wieder möglichst nah am
Ufer laufe und mich rechts halte. Das gelingt recht problemlos und über einen Weg nahe der Bundesstraße bzw.
Autobahn A96 erreiche ich die Brücke über die Amper... da sehe ich es hätte wohl einen Weg noch näher am Ufer
gegeben, es wären nur wenige hundert Meter kürzer gewesen.
Schon bin ich in Stegen angekommen, der Parkplatz in Sichtweite - am Auto stoppe ich die Uhr für die 47KM,
die ich samt Umwegen gelaufen bin: 6:49 Std. habe ich benötigt. Wenige Minuten später kommen auch Judith und
Andreas, dann ist auch Bernie im Ziel. Ich versuche möglichst schnell meine nassen Laufklamotten runter zu
kriegen und trockne mich ab, wechsle meine Schuhe. Schnell noch ein Finisherfoto, es kommen einige frühere
Finisher dazu, die einstweilen die Zeit in einer Eisdiele verbrachten. Greppi sehe ich leider nicht mehr finishen,
das Wetter lässt uns schnell verabschieden - ich fliehe ich vor den stärker einsetzenden Regen ins Auto und
fahre ins nahe Eching in ein Café. Dort wärme ich mich und wecke meine Lebensgeister mit zwei großen Kaffee
und Kuchen, denn meine Heimfahrt mit 2Std. steht an.
Was für ein toller Lauf rund um den Ammersee, auch der Regen konnte des nicht vermiesen - gerne bin ich bei
einer Neuauflage wieder mit dabei - Klasse gemacht Bernie!
Laufen mit Freunden in einer schönen Umgebung macht eben besonders viel Spaß!
Gruß Roland
Zu den Fotos:
1. Am Start - fast noch trocken
2. Der Ammersee empfängt uns
3. So grau und trotzdem reizvoll
Re: 3. Ammersee-Ultra
2Weitere Fotos:
1. Greppi am Trailen
2. Bernie on the Road
3. Trail as Trail can
1. Greppi am Trailen
2. Bernie on the Road
3. Trail as Trail can
runners.high - Nomen est omen 

Re: 3. Ammersee-Ultra
3Weitere Fotos:
1. Ein herrlicher alter Baum
2. Links Läufer - rechts Bootshäuser
3. Kurzer Ausblick zum See
1. Ein herrlicher alter Baum
2. Links Läufer - rechts Bootshäuser
3. Kurzer Ausblick zum See
runners.high - Nomen est omen 

Re: 3. Ammersee-Ultra
4Weitere Fotos:
1. "Kleine" Ammerseevilla
2. Das Schlösschen bei Herrsching
3. Auf dem Steg...
1. "Kleine" Ammerseevilla
2. Das Schlösschen bei Herrsching
3. Auf dem Steg...
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Re: 3. Ammersee-Ultra
5Weitere Fotos:
1. Mit Wettkampfschuhen (wenig Profil) auf nassen Gras, ohhh weh (Linse leicht feucht)
2. Das sieht nicht gut aus
3. ...und hier geht es nur noch wenige Meter weiter
1. Mit Wettkampfschuhen (wenig Profil) auf nassen Gras, ohhh weh (Linse leicht feucht)
2. Das sieht nicht gut aus
3. ...und hier geht es nur noch wenige Meter weiter
runners.high - Nomen est omen 

Re: 3. Ammersee-Ultra
6Weitere Fotos:
1. Der Bogen am Südufer führt uns weit weg vom See (wegen Vogelschutzgebiet)
2. Zwischen Bahngleis und etwas entfernten Ammerseeufer geht es nach Norden
3. Schon drohen wieder die Regenwolken
1. Der Bogen am Südufer führt uns weit weg vom See (wegen Vogelschutzgebiet)
2. Zwischen Bahngleis und etwas entfernten Ammerseeufer geht es nach Norden
3. Schon drohen wieder die Regenwolken
runners.high - Nomen est omen 

Re: 3. Ammersee-Ultra
7Weitere Fotos:
1. Meine Zaunüberquerung weil es am Uferweg nimmer weitergeht - Greppi beobachtet (schon früher vor Herrsching passiert)
2. Der Schlußregen rückt näher
3. Kurz danach wurde ich erneut nass
1. Meine Zaunüberquerung weil es am Uferweg nimmer weitergeht - Greppi beobachtet (schon früher vor Herrsching passiert)
2. Der Schlußregen rückt näher
3. Kurz danach wurde ich erneut nass
runners.high - Nomen est omen 

Re: 3. Ammersee-Ultra
8Weitere Fotos:
1. Finish in Stegen (Alle die zu dieser Zeit anwesend waren)
2. Urkunde und selbstgemachte Medaille (großer Dank an Bernie)
3. Garmindaten vom 3.Ammersee-Ultra
1. Finish in Stegen (Alle die zu dieser Zeit anwesend waren)
2. Urkunde und selbstgemachte Medaille (großer Dank an Bernie)
3. Garmindaten vom 3.Ammersee-Ultra
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