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5.25 vom Hasser zum Ankommer – eine Chronologie

5.25 vom Hasser zum Ankommer – eine Chronologie

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Jan 2005 – Nach Jahren des garnichtstuns entschliesse ich mich wieder sportlich aktiv zu werden. Es ist auch bitter nötig, da ich locker 20 KG zuviel wiege und ca. 25 KG von meinem Optimalgewicht entfernt bin. Da ich aber ein Mensch bin, der ohne Ziele sich nicht recht Motivieren kann suche ich mir halt eins: Der Holsten-City-Man 2005 (olympisch) solls werden; und ich fange langsam mit dem Training an. (der Einfachheit halber konzentriere ich mich ab hier auf den Laufteil.

Suuuper ich kann 3 KM am Stück laufen, so um die 25 Min; bei meinen ersten Laufschuhen die ich mir kaufe ist ne CD dabei „von 30 min auf 1 Stunde durchlaufen in 25 Tagen“ das mache ich.

Feb 2005 – Ich kann ne Stunde durchlaufen; merke aber Laufen ist nicht mein Ding, kurz gesagt: eigentlich hasse ich es

Feb – Mai 2005 – Ich laufe weiter, weiteste Strecke bis dato einmal oder zweimal 13 bis 15 KM, saulangsam, ich hasse das Laufen weiter.

Im April sehe ich in Hamburg die blauen Linien des M 2005 und denke: kannst du nie nie nie schaffen.

Juni 2005 – Mein erster „Sportevent“ der Nachtlauf in Hamburg, 1 mal um die Alster in 44 min. na ja, damals war ich zufrieden.

Mein erster Triathlon (Sprint Stadtpark), ich ersaufe mit Puls 160 fast im kalten Wasser (hätte das Schwimmen in Freigewässern doch mal üben sollen); laufe die 5 KM in knapp unter 30 min; ich hasse es weiter.

Juli 2005 – Geburt einer „Schnapsidee“; ich verabrede aus einer Bierlaune heraus mit nem Kumpel den Hamburg-Marathon zu laufen; obwohl ich es hasse???? Vielleicht begann hier schon unbewusst das Umdenken.

August 2005 – Holsten-City-Man ich beende in 2:49 (10KM in 57:00; eigentlich 9,7 KM oder so); fühle mich gut, das mit dem Laufen wird besser.

September 2005 – Pause

Oktober 2005 – Ich fange mit der Marathonvorbereitung an; 1. Plan Halbmarathon im November und benutze dazu den Steffny-Plan.

November 2005 – Der erste HM, 2:17, wo ich bin ist hinten, ab KM 19 wird’s für mich sehr Zäh, nen Marathon lauf ich nie!!!

Dezember 2005 – ich Laufe, die Kälte stört mich nicht, irgendwann in dieser zeit macht es „Klick“ in meinem Kopf und ich begreife, dass Marathon eine Kopfsache ist und man es wirklich wollen muss, ich verändere meine Trainingspläne und gehe ab von der starren Vorgabe und tune diese individuell nach befinden und Zeit

Januar 2006 – Ich laufe, die Kälte und der Schnee stören mich nicht

Februar 2006 – 3 Wochen Zwangspause, ich laufe nicht

März 2006 – Ich ziehe den verkürzten Steffny-Plan (individualisiert) durch und fange an die kälte und den Schnee zu hassen; erste Stimmen im Forum raten mir vom Marathon ab, die ersten langen Läufe sind zu absolvieren, ich fange an lange Läufe zu mögen

April 2006 – Berlin – Halbmarathon; läuft sehrt gut (für meine Verhältnisse), bin bei 2.14 im Ziel, hab mich nicht verausgabt, konnte durchlaufen und war in der 2. Häfte schneller als in der ersten, da ist noch potential.

Im abschließenden 30 KM-Lauf verletze ich mir den linken Fuß, irgendwas tut weh, der Körper gibt eindeutige Signale (Achillessehne, Fuß, Beinmuskulatur) genug ist genug; aber wer gibt jetzt schon noch auf???

Der 23. April:

Ich stehe in meiner Startgruppe (I), ich weiss nicht warum ich dort eingruppiert wurde, und habe einen höllen-respekt vor den bevorstehenden 42,195 KM, ich will ganz langsam angehen, nur ankommen kann das Ziel sein, mein Fuß schmerzt schon in der Startaufstellung.

Ich laufe immer mit Puls 130 bis 140 und werde erst ab KM 30 langsamer (HM bei 2.30), auch ich hab bei ca. KM 32 meine Krise und will nicht mehr (Marathon noch mal?? Nieeeeee). Eigentlich wollte ich ab KM 30 auch öfters mal gehen, was ich auch so ca. 2 KM lang gemacht habe, kann aber komischerweise auch bei KM 40 noch ganz gut laufen (laaangsam, Puls immer noch bei 140), mein Fuß schmerzt jetzt 40 KM lang.

Die Stimmung ist der Hammer, das Publikum ist superspitze und trägt einen weiter. Mir kommen erste Zweifel, ob das wirklich mein erster und letzter Marathon war.

Ich laufe bei 5:25 ohne den Hammermann getroffen und superoberausgepowert zu sein ins Ziel (nicht falsch verstehen, ich war schon supermüde, hatte es mir aber viel schlimmer vorgestellt). Bin superglücklich und weiss jetzt schon, die Zeit kann ich nicht auf mir sitzen lassen.

Montag – kann man sich schon jetzt wieder für nächstes Jahr anmelden???? Ich glaube 4:30 müssten dann noch drin sein, ich glaube, jetzt bin ich im Club der Läufer (und vor allen im Club der Marathon-Finisher, ich hätte es nie gedacht; kurz gesagt: Genussläufer!, wer hätte es gedacht)
Berlin-Halbmarathon 2006
Hamburg-Marathon 2006
HCM 2006
Laguna-Phuket-Triathlon 2006

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Gratulation hesso :daumen:

Beeindruckende Chronologie von dir, du läufst also Berlin auch mit?

Dann drücke ich dir die Daumen, das du die 4:30 mit Genuss schaffst :nick:
Blog: Ein ehem. Ultramarathoni beginnt wieder von Vorne
Einen Schritt nach dem anderen gehen. Mal schnell, mal langsam - aber es geht vorwärts.

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Danke - für's nicht aufgeben und für die Weitergabe an die Allgemeinheit.

Da sieht man mal, was der Kopf so alles anrichten kann.......

ciao,
ZebraLady
Mögest du warme Worte haben
an einem kalten Abend,
Vollmond in einer dunklen Nacht
und eine sanfte Straße
auf dem Weg nach Hause.
-Altirischer Segenswunsch-

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Klasse Entwicklung und Glückwunsch natürlich zum Finishen :daumen:

Gute Erholung wünscht

Kathrin :hallo:
☼ ☼ ☼
Entscheide Dich. Und wenn Du Dich entschieden hast,
vernichte die Alternativen.
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